Hallo, ich habe einen MOSFET Treiber diskret mit einer Push-Pull Stufe aufgebaut und habe ein Phänomen, dass ich nicht erklären kann. Gemessen wird am GATE-PIN des High-Side Mosfets (mit der Low-Side ist alles ok) bzw. direkt am Controller-Ausgang die PWM Signale. Die Signale stehen in den Grafiken aber auch noch mal dabei. Ich steppe die Schaltzyklen langsam im µC durch, damit es sichtbar wird. Im Prinzip entspricht die Signalfolge einer schnellen PWM. Bitte beachtet, dass PWM eingang und Phase sich zueinander negiert verhalten. Wieso, sollte aus dem Schaltplan eindeutig hervorgehen. Im Bild tek00001 und 00002 sieht man, wie die Phase einschaltet, wenn die PWM der High-Side nach unten geht. Das Potential der Phase ist gegen Ground sehr viel höher als die knapp anliegenden 15V, da es durch den Bootstrap Kondensator nach oben gezogen wird. Alles funktioniert hier einwandfrei. Im bild tek00000 sieht man, wie die Phase wieder abschaltet - dies dauert aber leider viel viel zulange - es bildet sich eine Art Entladekurve aus der Kapazität des Gates. Es wirkt, als würde die Push-Pull stufe hier das Gate gegen Source nicht schnell genug entladen können. Das sollte aber laut Schaltplan einwandfrei funktionieren, oder bin ich blind und übersehe etwas? Ich kann mir das Phänomen nicht erklären - wisst ihr Rat? Gruß Chris
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Verschoben durch Admin
Der untere Treiber ist wegen PWM_low=High immer inaktiv, der untere Mosfet also immer abgeschaltet. Der obere Treiber kann nur das Gate des T206 direkt auf GND herunterziehen, Source aber nur über R216, daher die lange Umladephase. Du brauchst entweder eine Last an Phase_V nach GND oder du musst den unteren Mosfet einschalten.
Hallo ArnoR und danke für die schnelle Antwort. Klingt schon irgendwie logisch, was du da sagst. Aber ich habe bisher immer gelaubt, dass nur die Spannung zwischen Gate und Source wichtig ist. Und die sollte doch wie im angehängten Bild gegen die Source abfließen können un sich ausgleichen, nicht?! Verstehe ich da was falsch, bzw. steh ich auf dem Schlauch? Dank und Gruß Chris
Das Abschalten des oberen Mosfet reicht doch nicht aus, um das Potential an Phase_V schnell nach GND zu ziehen. Die dort wirksamen Kapazitäten werden durch R216 umgeladen.
Der obere Mosfet wird ja auch relativ schnell hochohmig. Aber solange niemand den Knoten Phase_V entlädt bleibt der einfach bei der bisherigen Spannung stehen. Entladen kannst du ihn über den unteren MOSFET (der bei dir aber ständig aus bleibt) oder über eine niederohmige Last.
das nächste Mal bitte Vgs am FET messen. Nicht gegen GND. dann stimmt auch das Ergebnis. :-)
Wenn dann ein EC-Motor dran hängt, müsste er ja gegen die Low-Side einer anderen Phase das entladen, oder? Ich wollte eben erst mal alles kontrollieren, bevor ich nen Motor dran hänge und der mir dann alles abrauchen lässt. Meint ihr, ich kann nen Motor dran hängen? Gruß Chris
Chris schrieb: > Wenn dann ein EC-Motor dran hängt, müsste er ja gegen die Low-Side einer > anderen Phase das entladen, oder? wenn eine Induktivität am Ausgang hängt, dann wird sie Phase_V so weit nach unten ziehen, dass die Substratdiode des Lowside-Fets zu leiten beginnt. Chris schrieb: > Meint ihr, ich kann nen Motor dran hängen? Tja, was soll man dazu sagen: der Treiber scheint ja zu funktionieren. Ob sonstwo was falsch ist (z.B. in der Ansteuerung der verschiedenen Treiber) können wir ja kaum beurteilen. Du kannst weiter darüber grübeln oder es ausprobieren.
Eine Bootstrap-Schaltung braucht zum Funktionieren immer eine Mindestfrequenz und ein Mindesttastverhältnis. Ich würde lieber oben einen P-FET einsetzen, das ist einfacher und unkritischer.
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