Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik p-Kanal MOSFET nach IC mit Rail-to-Rail Ausgang


von Thomas (Gast)


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Ich benutze den Si8642BC-B-IS1 von Silicon Labs.
Das ist ein galvanischer Trenner mit RF-Modulation.
Er hat intern einen Rail-to-Rail-Ausgang mit einem 50Ohm Widerstand in 
Reihe zum Ausgangspin.

Ich möchte am Ausgangspin einen p-Kanal-MOSFET schalten (BSS84), um das 
Schaltsignal quasi nach unten zu setzen. Kann man das so machen? (siehe 
Bild und LTspice Simulation)

Es funktioniert zwar alles bis zum Ende der Signalkette, aber mir sind 
zwei Sachen aufgefallen.
1. Wenn man direkt am Ausgangspin des ICs misst, liegt der im Lowzustand 
bei etwa 2V. Der sollte doch eigentlich bei 0V liegen. Wie kommt das zu 
Stande?
2. Außerdem messe ich Oszillationen von 150MHz beim Ausschalten auf der 
Signalleitung. Sind das Reflektionen? Wenn ich noch einen zusätzlichen 
Gatewiderstand vor den pnp schalte, ändert das nichts an den 
Oszillationen. Mit einem 22R Gate-Widerstand hat es noch funktioniert, 
mit einem 100R Widerstand dann nicht mehr. Da war das Signal dann immer 
high.

von Easylife (Gast)


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Ist V2 in der Simulation der Ausgang des Si8642?
Und du willst ein +5/-16V Signal daraus machen?
Dann kannst du dir den Opamp doch sparen...

Und für Stabilität solltest du evtl. hinter R9 und R5 noch Kondensatoren 
zu GND hinzufügen.

von Achim S. (Gast)


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Easylife schrieb:
> Und du willst ein +5/-16V Signal daraus machen?

in dieser Schaltungsvariante sieht M7 ein V_GS von -21V (und damit mehr 
als erlaubt...)

von Easylife (Gast)


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Achim S. schrieb:
> in dieser Schaltungsvariante sieht M7 ein V_GS von -21V

Oha. Na dann eben noch einen 10K ans Gate.

von MaWin (Gast)


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Die Schaltung ist Murks.

Du hast zwar wohl parasitäre Zuleitungsinduktivität und Widerstand 
eingebaut, aber keinen Stützkondensator zwischen +5V und -16V an den 
MOSFETs.

Dann sagst du, daß deine Quelle 0V/5V liefern soll, aber nur 2V/5V 
liefert. Natürlich kannst du mit den -3V UGS den ersten MOSFET nicht 
ausreichend durchschalten, der ist nicht mal für 5V UGS spezifiziert 
(obwohl damit 2mA schaltbar sein werden, der MOSFET wäre ja bereits 
datenblattkonform wenn gesperrt immer noch 1mA fliesst) sondern benötigt 
offiziell eigentlich -10V am Gate (und nicht mehr als -20V, deine -21V
waren beim zweiten MOSFET also zu viel).

Wir wissen nicht, warum deine Quelle keine 0V liefert, wir wissen nicht 
mal ob sie als Rail-To-Rail an +5V/-16V oder an +5V/0V angeschlossen ist 
weil du sie nicht eingezeichnet hast, und wofür die -16V überheupt nötig 
sein, weil es auch dazu keinerlei Angaben gibt, geschweige denn, wieso 
HF-Technik nicht Analogsignale sondern langsame Schaltsignale liefern 
soll.

Und wenn du an OUT schon den LT1807 hast, dann kannst du die MOSFETs 
gleich ganz weglassen und den LT1807 direkt den 50 Ohm Ausgang abhören 
lassen.

Alles ein mysteriöses Durcheinander und daher kein Wunder wenn es nicht 
geht.

Wenn man eine 50 Ohm Quelle hat, die wohl auch weiter weg ist, dann 
würde ich erst mal mit einem 50 Ohm Anschlusswiderstand am 
Empfängereingang arbeiten. Und wenn dann der LT1807 als Komparator 
folgt, scheint alles in Ordnung, bis auf eine kleine Hysterese.

von Thomas (Gast)


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M7 ist in meiner Ausgangsschaltung am Source Pin an GND und nicht an +5V 
angeschlossen. Sieht also ein Vgs von +5V bis -16V. Laut Datenblatt ist 
VGS max = +-20V.

Der LT1807 ist nur für die Simulation da. In Wirklichkeit ist das ein 
IC, der für den Lowzustand -16V braucht und für den Highzustand 
mindestens -16V +2V.

Im Datenblatt (Fig4) steht für VGS -3V ein Id von 100mA:
http://www.nxp.com/documents/data_sheet/BSS84.pdf
Und bei 10kOhm, dürften im On-Zustand etwa nur 2mA fließen, sollte also 
ok sein laut Ausgangscharakteristik.

Bypasskondensatoren sind C3 und C2 in meiner Ursprungssimulation. R5 und 
R9 sollen Parasiten sein zwischen Bypass und MOSFETs.

von MaWin (Gast)


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Thomas schrieb:
> In Wirklichkeit ist das ein IC, der für den Lowzustand -16V
> braucht und für den Highzustand mindestens -16V +2V.

         ZD16
Si8642 --|<|--+-- IC
         `    |
             1k
              |
            -16V

??

von Thomas (Gast)


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MaWin schrieb:
> Thomas schrieb:
>> In Wirklichkeit ist das ein IC, der für den Lowzustand -16V
>> braucht und für den Highzustand mindestens -16V +2V.
>
>          ZD16
> Si8642 --|<|--+-- IC
>          `    |
>              1k
>               |
>             -16V
>
> ??

Das war ehrlich gesagt das Erste, was ich ausprobiert hatte. Das hat 
nicht dauerhaft funktioniert, da die -16V-Ebene bei starker 
unsymmetrischer pulsierender Belastung schwankt. So oder so, wäre das 
Signal so niemals auf den -16V Punkt, sondern immer auf den "floatenden" 
0V-bis-5V-Punkt bezogen. Das ist natürlich schlecht, wenn ich nicht 
sicherstellen kann, dass -16V immer genau gegeben sind.
Außerdem ist mein Si8642 nach einiger Zeit kaputt gegangen und hat nach 
einiger Zeit ein delay von 4us verursacht. Mit der Transistorlösung 
läuft er bis jetzt stabil. Fragt sich nur wie lange noch.

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