Hallo, ich programmiere gerade an meiner Internet-Seite. Was nimmt man beim Thema Schriften am besten für Einheiten und Werte, wenn die Internet-Seite potentiell auch von Personen mit tendenziell schlechteren Augen aufgerufen wird? Gibt man gar keine Schriftgröße an und pfeift aufs Layout, weil sich das nicht vernünftig kombinieren lässt? In einem horizontalen Menü z.B. wünscht man sich ja schon eine gewisse optische Anordnung und Gleichmäßigkeit - wenn ich alles wie einen Fließtext den vorhandenen Platz ausnutzen lasse, sieht das aus als ob die Homepage 1999 vom 11-Jährigen Nachbars-Sohn entworfen wurde. So richtig scharf scheint mir die Schrift je nach em-Wert auch nicht zu sein. Gibt es übliche Werte, die auf den meisten Monitoren scharf aussehen? Oder nimmt man (r)em? Ich habe mal im Firefox bei 100% Ansicht die Schrift auf 1 rem gesetzt und fand die ziemlich klein, obwohl ich in den Anzeige-Einstellungen von Win7 schon auf 125% gegangen bin. Bei 150% lassen sich ja angeblich viele Programme nicht mehr richtig bedienen und ich habe noch keinen getroffen, der im Browser die Standard-Schriftgröße verändert hat. Die arbeiten höchstens mit dem Browser-Zoom(Strg und "+"). Auf dem iPad wurde das Menü mit rem-Angaben auch erheblich breiter dargestellt als auf meinem 27" Full HD Monitor. Überhaupt scheint das iPad eine Art automatischen Zoom zu haben: wenn ich von Landscape in Portrait wechsel, wird scheinbar vom Safari die Schrift verkleinert, obwohl ich ein responsives Layout verwende und die Schrift bei gleichbleibender Schrift-Größe dynamisch auf mehrere Menü-Zeilen umbrechebn lasse. Von daher frage ich mich, ob die 1-rem-Empfehlung heutzutage überhaupt noch Sinn macht bzw. wie man das mit mobilen Geräten und den proprietäten Rendering-Umsetzungen in Einklang bringt? Und was ist mit dem IE8 und die vorherigen Versionen? Angeblich soll der kein rem skalieren können, weswegen man dann sämtliche Angaben trotzdem noch in Pixel umrechnen soll. Oder lieber Punkte(pt) verwenden? Oder doch lieber die guten alten Pixel und jeder Zoomt sich die Seite zurecht? Alter Schwede, ist das ein Chaos! Je mehr ich darüber lese, desto unsicherer werde ich. Viele Grüße, Hacke
Hacke schrieb: > Gibt man gar keine Schriftgröße an und pfeift aufs Layout, weil sich das > nicht vernünftig kombinieren lässt? Yep, so sollte es sein. HTML ist keine Layout-Sprache.
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Hacke schrieb: > wenn die Internet-Seite potentiell auch von Personen mit tendenziell > schlechteren Augen aufgerufen wird? Die können entweder Strg und + drücken oder haben ihren Computer/Bildschirm sowieso so eingerichtet, daß sie normale Webseiten damit sehen können.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Die können entweder Strg und + drücken oder haben ihren > Computer/Bildschirm sowieso so eingerichtet, daß sie normale Webseiten > damit sehen können. Trotzdem kann bzw. soll man sich bei HTML nicht auf irgendein Layout verlassen. Das Rendering ist eben dem Client überlassen.
Jörg Wunsch schrieb: > Das Rendering ist eben dem Client überlassen. Das ist die hehre Theorie; allein, die Praxis (in Form von nahezu beliebigen aus den Weiten des Internets ausgewählter Webseiten) zeigt, daß die Web"designer" das ganz, ganz anders sehen. Nicht ohne Grund gehört "Webdesigner" wie auch "Verkehrsplaner" oder "Architekt" zu den sich als Schimpfwort eignenden Berufsbezeichnungen.
Eine Webseite bekommt nur dann viele Leser, wenn diese auch alles lesen können. Oft verschiebt sich bei fester Schriftgröße die ganze Seite wenn einer versucht "Strg und + drücken" wie oben empfohlen wurde. Diese Sünden wurden schon im letzen Jahrtausend von STefan Münz beschrieben. Hier mehr dazu. http://de.selfhtml.org/navigation/faq.htm
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Nicht ohne Grund gehört "Webdesigner" wie auch "Verkehrsplaner" oder > "Architekt" zu den sich als Schimpfwort eignenden Berufsbezeichnungen. Das ist an Dummheit kaum zu überbieten. HTML ist, nebenbei, kein Designinstrument, es ist eine Auszeichnungssprache. Vernünftig mit CSS formatiert wird es keine solchen Probleme geben. Vorrausgesetzt man kennt sich da zumindest etwas aus.
Joachim Drechsel schrieb: > Das ist an Dummheit kaum zu überbieten. Fühlst Du Dich angepisst? Das tut mir zwar für Dich leid, ich aber bleibe bei meinem Urteil. Leute, die Webseiten wie z.B. das T-Online-Portal "entwerfen", die kann ich nur mit Verachtung strafen. > Vorrausgesetzt man kennt sich da zumindest etwas aus. Ja, das ist die hehre Lehre. Aber welcher "Webdesigner" gehört in die Kategorie? Sicher, es gibt welche, die das richtig machen. Aber die gehen im Rauschen derer unter, die u.a. immer noch Flash verwenden müssen, und Layouts mit Tabellen o.ä. zurechtpfuschen. Sieh Dir doch mal übliche Webseiten an.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Ja, das ist die hehre Lehre. Da der TE aber schon fragt, wie er es machen soll, dann ist ihm am besten geraten, wenn er sich so gut wie möglich an die hehre Lehre hält. Am besten ist es, wenn man sich seine Webseite anschließend nochmal mit einem Textmode-Browser wie w3m ansieht und schaut, ob man damit zumindest alles noch findet und bedienen kann. Dass das nicht chic aussieht damit, ist natürlich klar, aber solange damit alles bedienbar ist, kann man davon ausgehen, dass sich beispielsweise auch ein Blinder alle Inhalte vorlesen lassen könnte.
BWLer lasse ich als Geschimpfe gerne durch ... Jörg Wunsch schrieb: > Da der TE aber schon fragt, wie er es machen soll, dann ist ihm am > besten geraten, wenn er sich so gut wie möglich an die hehre Lehre > hält. Aber ja. Ich mußte das auch mal lernen, es lohnt sich. Die ersten Sachen waren noch mit Tabellenlayout (in etwa so effizient und übersichtlich wie GW-BASIC). Durch konsequenten Einsatz von CSS sind die auf einmal nur noch 30% so groß wie vorher (tut Ladezeiten und Durchsatz gut). Erst mal auf Papier das Grundgerüst hinmalen und dann überlegen, wie man die Struktur sinnvoll in HTML erzeugt. Dann die Formatierung und das JavaScript-Gedöns was man heute so braucht. Grundlegendes zum HTML/CSS-Layout zB das Buch http://little-boxes.de/ oder mal im http://xhtmlforum.de/ -Forum stöbern oder fragen. Die Telekomseiten sind als abschreckendes Beispiel durchaus brauchbar. Es gibt aber noch Schlimmeres.
Joachim Drechsel schrieb: > Dann die Formatierung und > das JavaScript-Gedöns was man heute so braucht. Aber bitte optional. Wenn JS zu mehr Komfort bei der Benutzung führt, finde ich es OK, aber wenn man nur noch damit navigieren kann, ist es Sch***e. (Davon abgesehen, wenn man möchte, dass Tante Gugel sich durch die Seite hangeln kann, muss sie das auch ohne JS machen können.)
Na ja, so Dinge wie jquery sind halt verführerisch komfortabel ;) Eine Seite sollte aber auch ohne bedienbar sein. Barrierfreiheit ist auch so eine Sache. Teilweise wird das etwas übertrieben ("Fotoseite für Blinde"), bei machen Websites wünsche ich mir aber eine brauchbare Bedienung mir der Tastatur. Dann noch die diversen Browser. Chrome kann Sachen nicht die der Fuchs kann, IE zieckt hinterher ...
Jörg Wunsch schrieb: > Aber bitte optional. Wenn JS zu mehr Komfort bei der Benutzung führt, > finde ich es OK, aber wenn man nur noch damit navigieren kann, ist es > Sch***e. (Davon abgesehen, wenn man möchte, dass Tante Gugel sich > durch die Seite hangeln kann, muss sie das auch ohne JS machen können.) kommt auf die art der Webseite an. Zum Anzeigen von Infos (z.b.wiki) braucht man JS nicht. Aber Mail-Frontend ohne JS ist einfach nicht mehr zeitgemäß, so mal man mit JS haufenweise traffic sparen kann, in dem man nur Daten überträgt (z.b. JSON) und das erzeugen der Webseite komplett in JS macht.
Peter II schrieb: > Aber Mail-Frontend ohne JS ist einfach nicht mehr zeitgemäß Immer dran denken: kann es auch ein Blinder noch bedienen? Dass man mit JS irgendwas optimieren kann, mag ja sein, gerade natürlich bei stark interaktiven Seiten. Aber zumindest die Grundfunktionalität sollte auch ohne gehen. Ein Blinder würde wohl sowieso nicht die Outlook-typischen Mailer mit drei parallel dargestellten Bereichen benutzen wollen, die du da im Blick hast. Der muss nicht zugleich mit der Übersicht über alle Konten und über alle Subjects dann auch noch die aktuelle Mail mit angezeigt bekommen. (Ich würde mir übrigens auch Webmailer wünschen, die mir nicht ungefragt gleich mal die Mails öffnen, und ich bin nicht blind.)
Jörg Wunsch schrieb: > Immer dran denken: kann es auch ein Blinder noch bedienen? das hat nicht mit JS zu tun. Mit JS kann man auch "normale" Webseite on the Fly erzeugen, nur anhand von json Daten. Die Darstellung ist also mit und ohne JS die gleiche. Nur das man weniger Daten übertragen muss und den Vorteil hat das man die Seite gleich an die Auslösung anpassen kann. Ohne das der Server etwas davon wissen muss. Eventuell kann man sogar Feststellen ob ein Braillezeile vorhanden ist, dann kann man die Nutzdaten direkt dort ausgeben.
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