Forum: HF, Funk und Felder MMIC für Si570 ?


von Hans-werner M. (hanswerner)


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Ich möchte das Ausgangssignal des Si570 Oszillator von Silicon Labs 
verstärken und suche hierzu einen passenden integrierten Baustein. Die 
bisher gefundenen MMICS scheinen erst ab einer Frequenz von etwa 100 MHz 
verwendet werden zu können. Bis zu welcher minimalen Frequenz sind 
entsprechende MMICs erhältlich oder muß ein entsprechender Verstärker 
diskret aufgebaut werden ? Angestrebt ist eine Sendeleistung von 10 bis 
100mW. Versorgungsspannung bevorzugt 5V. Der auf dem FA-SY Modul von 
www.box73.de aufgebaute SI570 ist die LVDS Variante (Si570 3.3V). 
Existieren für die LVDS-Schnittstelle spezielle MMICs ?

von Stefan M. (derwisch)


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Da hast Du noch nicht ausreichend gesucht.
Viele MMIC gehen laut Datenblatt von DC bis xxx MHz.

Generell würde aber ein MMIC der ab 100MHz angegeben ist, auch weit 
darunter funktionieren.
Nur die DC Einspeisung ( Bias Tee ) muss dann eine entsprechend grosse 
Drosselinduktivität haben.

Wie man einen MMIC verschaltet, weisst Du ja vermutlich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> Viele MMIC gehen laut Datenblatt von DC bis xxx MHz.

Die ICs selbst schon, aber in der Regel erfolgt die Auskopplung am
Ausgang über eine Drossel, und da hört dann die DC-Fähigkeit des
Gesamtsystems auf.

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Stefan M. schrieb:
> Da hast Du noch nicht ausreichend gesucht.
> Viele MMIC gehen laut Datenblatt von DC bis xxx MHz.
Die Diskussion gab es schon mal hier im Forum. Oben im Datenblatt steht 
meist plakativ DC; schaut man sich jedoch die Kennlinien an dann 
beginnen diese erst bei vielleicht 50-100 MHz. Man soll nicht alles 
glauben was in Datenblättern steht. Manchmal steht "typisch", manchmal 
"garantiert", manchmal fehlen Angaben. Teilweise gilt auch alles unter 
30 MHz ist DC.
> Generell würde aber ein MMIC der ab 100MHz angegeben ist, auch weit
darunter funktionieren.
Was heisst hier "generell" ? Mehr schlecht als gar nicht ? "Hinten" 
kommt noch irgendwas raus ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans-werner M. schrieb:
> Was heisst hier "generell" ?

Generell eben.  Das sind direktgekoppelte Transistorstufen und damit
prinzipbedingt DC-fähige Verstärker.  Es gibt (meines Wissens) keinen
Transistor, der bei hohen Frequenzen mehr verstärkt als bei niedrigen,
sondern nur umgekehrt.

Die Probleme macht, wie ich schon schrieb, nicht der MMIC selbst,
sondern die Ein- und Auskopplung des Signals.  Besonders letzteres,
da eben bei einem MMIC prinzipbedingt der Ausgangspin zugleich den
Betriebsstrom zuführt.

von Heinz Wäscher (Gast)


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Hans-werner M. schrieb:
> Die bisher gefundenen MMICS scheinen erst ab einer Frequenz von etwa 100 MHz 
verwendet werden zu können.

Zum Beispiel ist die GALI Serie von MiniCircuits gut geeignet. Die 
Dinger sind robust und recht preiswert. Ich nehme als Amp für den Si570 
gerne den Gali5+. Er macht ca 18....20 dB Verstärkung und kann bis zu 
18dBm Ausgangsleistung liefern und ist von DC bis 4GHz spezifiziert.

Es gibt den Chip auch im bedrahteten Gehäuse als ERA-5+

http://217.34.103.131/pdfs/GALI-5+.pdf

Gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz Wäscher schrieb:
> Ich nehme als Amp für den Si570 gerne den Gali5+.

Womit koppelst du aus (also welche Art Drossel), und welchen
Frequenzgang erreichst du damit dann real?

von HF-Werkler (Gast)


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Die Biasschaltung muss ja nicht mit nur einer Induktivität ausgestaltet 
sein. Man kann ja die Filter je nach Frequenzbereich kaskadieren. Direkt 
am Gain Block kommt der Filter für die hohen Frequenzen, und danach der 
für Niedrigere, usw.

Interessant, wenn es sehr breitbandig sein soll, sind imho die broadband 
conical inductors von Coilcraft (hier jedoch vielleicht etwas 
übertrieben wären...).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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HF-Werkler schrieb:
> Man kann ja die Filter je nach Frequenzbereich kaskadieren.

Interessant wäre, welcher Frequenzgang bei sowas dann real rauskommt.

von HF-Werkler (Gast)


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Die resultierende Kurve wird eben auch durch die parasitären Komponenten 
der Bauteile bestimmt. Bei Picosecond.com gibt es eine nette AN zum 
Thema. Bei <1Ghz sollte es allerdings noch recht harmlos sein, sowas zu 
bauen.

von Heinz Wäscher (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Womit koppelst du aus (also welche Art Drossel), und welchen
> Frequenzgang erreichst du damit dann real?

Da der Si570 nur bis 3MHz runtergeht ist die Drossel in diesem 
Anwendungsfall vollkommen unproblematisch, Z=500 Ohm bei der niedrigsten 
Betriebsfrequenz sind vollkommen ausreichend. Einige uh reichen also. 
Ich nehme wenns weit runter gehen soll eine Breitband-SMD Ferritdrossel 
in Serie zu einer bedrahteten Ferrit-Drossel, zu letzerer parallel 750 
Ohm zur Bedämpfung der Drosselresonanz.

Der Frequenzgang entspricht ziemlich gut dem des MMIC, mit etwas Abfall 
durch die Streukapazitäten bei hohen Frequenzen.

Gruß

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