Hallo, ich interessiere mich zur Zeit für Transistoren. Ich verstehe nicht ganz wie ein Mosfet funktioniert. Habe auf diversen Seiten geschaut, bin aber daraus nicht schlau geworden. Vor allem, dass er leistungslos angesteuert wird. Wenn eine Spannung angelegt wird, muss doch auch ein Strom fließen? Gruß
Der Mosfet hat ein Gate, genau wie eine Elektronenroehre ein Gitter. Dieses Gate ist im wesentlichen ein Kondensator. Es fliesst etwas Strom hinein, bis zur Sollspannung, und danach wird keine Leistung mehr für denselben Zustand mehr benötigt. Ein Fet hat deswegegen im hochfrequentem Bereich nicht unbedingt Vorteile bei der Leistungsverstaerkung, bei Gleichspannungen und wenn man nicht sehr schnell schalten muss, ist die notwendige Ansteuerleistung bei fast Null. Außerdem kann es sehr geringe Leistungsverluste beim Schalten geben, aufgrund des heutzutage sehr niedrigen RDSon.
naja, wenn Du auf einen Elko eine Spannung anlegst, fliest ja auch nur ganz kurz Strom, und genauso ist es beim FET ja auch, zum umladen des Gates flieeßt also auch kurzzeitig der Strom den Du erwartest. Danach ist das Feld auf gleichem Level wie die Versorgungsspannung und es fließt nichts mehr..außer natürlich auf drain und source, da das Feld jetzt ja umgeladen wurde
Ok und welche Aufgabe hat der Bulk Anschluss und warum ist der mit der Source verbunden?
Das ist bei Typen im Blechgehause so. Bulk ist das Gehäuse oder das Substrat. Mit 4 Beinen wackelt er weniger?
Timo W. schrieb: > Ok und welche Aufgabe hat der Bulk Anschluss und warum ist der mit der > Source verbunden? Was ist ein "Bulk Anschluss"? Wo hast Du das gelesen? mfg Klaus
Bulk=Substrat Das ist das eigentliche Bezugspotential für das Gate. Wenn man also von Gatespannung redet, meint man die Gate-Substrat-Spannung. Substrat muß einfach nur das negativste Potential darstellen, damit interne parasitäre Dioden nicht anfangen mit leiten. Da das Substrat aber ansonsten meist keine weiteren Aufgaben hat als nur Bezugspotential, schaltet man es fast immer einfach mit dem Sourceanschluß zusammen, womit es dann eben zusammen mit Source das negativste Potential darstellt, bzw. das Bezugspotential, und somit man dann auch von einer Gate-Source-Spannung reden kann, auf die es ankommt.
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Ich habe mal einen Mosfet mit einem 1 k Widerstand an eine LED angeschlossen (Spannungsquelle 9V) Ich habe nur mit dem Finger das Gate berührt und schon ging die LED an. Selbst wenn ich das Gate nicht berührt habe nur kurz davor war, leuchtete es ein bisschen und ging dann aus. Was ist da genau passiert? Reicht mein Körper um das Gate aufzuladen?
Timo W. schrieb: > Reicht mein Körper um das Gate aufzuladen? Ja. Schon Influenz reicht. Und jetzt stell dir vor, du bist vorher über Kunststoffboden gelaufen und hast dich richtig aufgeladen. Tip: MOSFETs vertragen als Gate-Source-Spannung oft nur 20V.
Ok um das Gate positiv aufzuladen müssten doch Elektronen vom Gate in meinen Körper fließen, das heißt doch mein Körper wäre davor positiv geladen?
>Ok um das Gate positiv aufzuladen müssten doch Elektronen vom Gate in >meinen Körper fließen, das heißt doch mein Körper wäre davor positiv >geladen? Kann sein. Es kann aber auch sein, daß Du einfach den Netzbrumm eingekoppelt hast, der etliche V betragen kann. Wenn Du dann den Finger im richtigen Moment beim Scheitel des Sinus wegnimmst, dann bleibt das Gate auch aufgeladen, womit die LED dann permanent leuchtet.
Timo W. schrieb: > Ok um das Gate positiv aufzuladen müssten doch Elektronen vom Gate in > meinen Körper fließen, das heißt doch mein Körper wäre davor positiv > geladen? Influenz beduetet, dass Du die Ladungsträger innerhalb des Gates inkl. des Anschlusspins nur verschiebst. Die "Anzahl" bleibt gleich, aber sie sind nicht mehr gleichmäßig verteilt. So wie ein Magnet einen anderen Magneten anzieht oder abstößt.
Vielen Dank Als die LED schwach leuchtete ging sie nach einger Zeit aus. Also geht die Ladung des Gate nach einer bestimmten Zeit weg?
Ja - die Isolierung des Gates (die Oxidschicht unter dem Gate) ist nun mal leider nicht ideal, sondern es fließt ein klitzekleiner Leckstrom, der das Gate so nach und nach entlädt.
erstmal bedeutet FET FeldEffekt Transistor, und sagt aus das anders als bei den normalen PNP/NPN transistoren das schalten durch ein elektrisches feld geschieht und nicht durch stromfluss. das heißt das im *ideal*fall (siehe idealer FET) nur eine spannung am gate anliegen muss, und kein strom dabei durchfließt. bei einem realen FET fließen ungewollt dennoch ein paar µA durch das gate, außerdem hat das gate eine kapazität, es verhält sich also wie ein kondensator, und muss aufgeladen/entladen werden. das kann eine kritische sache werden wenn man viel leistung oder snall schalten will.
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