Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik stirbt SMD 1206 wirklich aus?


von Timo (Gast)


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immerhin werden die Gehäusegrößen doch alleine schon wegen der höheren 
Spannungsfestigkeit benötigt oder bei den Rs für entsprechende 
Leistungen.

Ich merke es gerade nur, wie dünn die auswahl an 1206 
Kondensatornetzwereken ist...Widerständen aber auch

von 0815 (Gast)


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1206 ist ganz normaler Standard. Sowas stirbt niemals aus, gar nicht mal 
so oft wegen zu hoher Spannung, sondern weil ständig auch mehr Leistung 
verbraten werden muss als bei beispielsweise 0402 möglich.
Wäre das nicht so, bräuchte niemand mehr 2512 oder ähnliche, auch sehr 
übliche Baugrößen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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naja, man sieht es schon häufiger auf Platinen, dass lieber 4 x 0603 
verbaut werden als ein 1206.
Und damit setzt der Todeskampf ein, Stückzahlen sinken, die Teile werden 
teurer, was weitere Leute dazu bringt, diese nicht mehr in neuen Designs 
zu verbauen. Spezialfälle wirds natürlich weiter geben (z.B. 
Strommesswiderstände, die man in 4Draht-Technik anschliesst oder 
ExII-Geräte)

von N. (Gast)


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Naja, das liegt wohl eher da dran, dass die Vollautomatischen 
Bestückungsanlagen nur eine Begrenzte Aufnahme von verschiedenen 
Bauteilen haben. LG

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Bei dne Widerlingen stirbt leider eher die Beschriftung aus, was ja noch 
viel schlimmer ist...

von widerstandsgrab (Gast)


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Martin Wende schrieb:
> Bei dne Widerlingen stirbt leider eher die Beschriftung aus, was ja noch
> viel schlimmer ist...

Das stimmt! Was ich mich auch schon immer gefragt habe, warum bei SMD 
Kondensatoren keine Beschriftung wie bei SMD-Widerständen üblich ist...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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widerstandsgrab schrieb:
> warum bei SMD Kondensatoren keine Beschriftung wie bei SMD-Widerständen
> üblich ist...

SMD-Kerkos hatten früher auch eine Beschriftung (typisch bestehend
aus einem Buchstaben und einer Ziffer).  Bei den Widerständen stirbt
die Beschriftung aber auch langsam aus.  Auf 01005 kann man sowieso
nichts mehr aufdrucken. ;-)

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Bei Reichelt gibts ja inzwischen leider schon welche ohne Beschriftung, 
also schönes Roulette.

Eigentlich müsst man sich von jedem Wert ne Rolle mit Beschriftung 
kaufen, dass reicht dann bis ans Lebensende.
Is nur etwas teuer mit 5€/Rolle, die Masse machts.

von Falk B. (falk)


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@widerstandsgrab (Gast)

>> Bei dne Widerlingen stirbt leider eher die Beschriftung aus, was ja noch
>> viel schlimmer ist...

So what!

>Das stimmt! Was ich mich auch schon immer gefragt habe, warum bei SMD
>Kondensatoren keine Beschriftung wie bei SMD-Widerständen üblich ist...

Wozu auch? 99% der Bauteile werden von Automaten bestückt und 
bestenfalls per Flyng probe / In circuit gemessen, den AUFDRUCK liest 
niemand. Das ist bestenfalls für Bastler und Entwickler nice to have, 
die bezahlen aber nicht die Masse. Widerstände kann jedes billige 
Multmeter ausmessen, Kondensatoren können auch gemessen werden.
Man darf bei SMD sowieso nicht mehr wie zu Urzeten alles in eine Tüte 
kippen sondern muss alles getrennte und beschriftet aufbewahren.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

> Widerstände kann jedes billige Multmeter ausmessen, Kondensatoren können auch 
gemessen werden.

Im eingebautem Zustand ist das schon wesentlich schwieriger und
schnell mal ein Beinchen hochlöten zum Messen, wie man es früher
gemacht hat, geht auch nicht mehr. Andererseits ist es ja wohl
sowieso unerwünscht, Geräte zu reparieren. Man soll so schnell
wie möglich neu kaufen. :-(
Gruss
Harald

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Schonmal daran gedacht, dass son Aufdruck auch bei Reperaturen ganz gut 
von Vorteil ist?
Aber es soll ja nicht mehr repariert werden...

von Antimedial (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Andererseits ist es ja wohl
> sowieso unerwünscht, Geräte zu reparieren. Man soll so schnell
> wie möglich neu kaufen. :-(

Schon mal drauf gekommen, dass es eine logische Konsequenz aus der 
"geiz-ist-geil"-Mentalität ist? Und ein Handy, welches eine Akkulaufzeit 
von 4 Stunden hat und 2 kg wiegt, will ja auch keiner haben. Und bei > 
50 Euro für eine Technikerstunde will keiner mehr eine Reparatur 
wirklich bezahlen. Da ist Komponententausch einfach billiger.

von Rolf M. (rmagnus)


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Harald Wilhelms schrieb:
>> Widerstände kann jedes billige Multmeter ausmessen, Kondensatoren können
>> auch gemessen werden.
>
> Im eingebautem Zustand ist das schon wesentlich schwieriger

Oder wenn das Teil kaputt ist und durch ein funktionierendes ersetzt 
werden soll.

> Andererseits ist es ja wohl sowieso unerwünscht, Geräte zu reparieren.
> Man soll so schnell wie möglich neu kaufen. :-(

Ja. Früher (tm) war es sogar mal selbstverständlich, daß der Schaltplan 
bei einem Gerät dabei ist. Heute ist ja nicht nur kein Schaltplan dabei, 
sondern bei Teilen, die einen Aufdruck haben, wird der sogar noch 
vorsätzlich entfernt.

von Harald W. (wilhelms)


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Rolf Magnus schrieb:

> Ja. Früher (tm) war es sogar mal selbstverständlich, daß der Schaltplan
> bei einem Gerät dabei ist.

Spätestens seit zunehmend µCs in Geräten verbaut werden, hilft ein 
Schaltplan sowieso nicht mehr allzuviel...

von Michael M. (do7tla)


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Antimedial schrieb:
> Schon mal drauf gekommen, dass es eine logische Konsequenz aus der
> "geiz-ist-geil"-Mentalität ist? Und ein Handy, welches eine Akkulaufzeit
> von 4 Stunden hat und 2 kg wiegt, will ja auch keiner haben. Und bei >
> 50 Euro für eine Technikerstunde will keiner mehr eine Reparatur
> wirklich bezahlen. Da ist Komponententausch einfach billiger.

Ich will ja schon nicht mal mehr diese riesen Tablets (Smartphones) mehr 
haben.
Wie z.b. das Aktuelle Galaxy S5.
Das ist mir einfach schon wieder zu groß.

von Falk B. (falk)


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@ Rolf Magnus (rmagnus)

>> Andererseits ist es ja wohl sowieso unerwünscht, Geräte zu reparieren.
>> Man soll so schnell wie möglich neu kaufen. :-(

Jaja, die gute alte Zeit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nostalgie

>Ja. Früher (tm) war es sogar mal selbstverständlich, daß der Schaltplan
>bei einem Gerät dabei ist. Heute ist ja nicht nur kein Schaltplan dabei,
>sondern bei Teilen, die einen Aufdruck haben, wird der sogar noch
>vorsätzlich entfernt.

Die Zeit der Dampfradios, wo der Schaltplan incl. Arbeitspunkten auf der 
Rückwand klebte ist LANGE vorbei. So what. Die heutige, 
HÖCHSTINTEGRIERTE Elektronik verlangt schlicht nach anderen Strategien! 
Auf Komponentenebene kann man sowas nicht sinnvoll reparieren! Dazu ist 
schon die Komplexität viel zu hoch! Was willst du bei einem LCD-TV, 
Laptop da anfangen? Man kann bestenfall noch Standardfehler leicht ud 
kostengünstig beheben (Schalttransistor im Netzteil, Sicherung defekt, 
Lüfter kaputt, Kabel abgerissen etc.) Den Rest kann man bestenfalls auf 
Modulebene reparieren (Tastatur, LCD, whatever tauschen). Alles andere 
ist weder technisch noch ÖKONOMISCH machbar. Das ist nicht nur eine 
Folge von Geiz ist geil sondern auch des technischen Wandels! Die 
Relation von Kaufpreis zur Arbeitszeit beim Reparieren hat sich DEUTLICH 
in Richtung Kaufpreis verschoben, sprich, kaufen ist sehr viel billiger 
geworden, reparieren sehr viel teurer! Das können und wollen aber einige 
ältere Herrschaften nicht verstehen. Siehe oben.

von Grendel (Gast)


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Da hat der Falk ganz recht.

Zumal, wenn in einem Handy/Tablet mal was kaputt geht werden es eher 
selten Widerstände sein (kommt eigentlich nur bei starker mechanischer 
Beschädigung oder bei "Reparaturversuchen" vor)... da bringt der 
Aufdruck irgendwie sehr wenig.
Zumal es recht nervig ist dicht an dicht gepackte 0201 oder noch 
kleinere Bauteile zu tauschen (Staubkörner).


Wenn dann geht irgendein BGA oder QFN/LGA Bauteil kaputt oder Flex 
Verbinder geben den Geist auf oder das Display (und weiteres) bricht 
weil sich der Anwender drauf gesetzt hat... oder der nach 2 Jahren 
defekte Akku ist nicht zerstörungsfrei wechselbar weil alles verklebt 
ist ;-)


Die Fehler beschränken sich auch bei größeren Geräten eher auf die 
Halbleiter (und mechanischen Komponenten) als auf das "Hühnerfutter" 
drumherum (das heisst übrigens so weil die fetten Widerstände früher so 
aussahen wie Hühnerfutter ;-)
Heute sieht das eher wie Gewürze  Pfeffer  Zucker aus ;-) ).

In 10 Jahren wird das noch viel "schlimmer" (d.h. kleiner und höher 
integriert) sein als heute.

von mhh (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Die heutige,
> HÖCHSTINTEGRIERTE Elektronik verlangt schlicht nach anderen Strategien!

An den Stellen geht in den Geräten aber am wenigsten kaputt (abgesehen 
von gewollten Ausfällen). Daher sind Schaltpläne sehr wohl noch 
sinnvoll.

Falk Brunner schrieb:
> Die
> Relation von Kaufpreis zur Arbeitszeit beim Reparieren hat sich DEUTLICH
> in Richtung Kaufpreis verschoben, sprich, kaufen ist sehr viel billiger
> geworden, reparieren sehr viel teurer! Das können und wollen aber einige
> ältere Herrschaften nicht verstehen. Siehe oben.

Das ist eine gesteuerte Entwicklung, welche keinesfalls notwendig wäre. 
Oder kaufst Du ein neues Auto, nur weil ein Reifen platt ist oder der 
Tank leer? Denn dorthin geht die Richtung sinngemäß.

von m.n. (Gast)


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Grendel schrieb:
> Heute sieht das eher wie Gewürze  Pfeffer  Zucker aus ;-) ).

Passend aromatisiert könnte die Beschriftung dann doch entfallen?

von Rolf M. (rmagnus)


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Falk Brunner schrieb:
> Die Zeit der Dampfradios, wo der Schaltplan incl. Arbeitspunkten auf der
> Rückwand klebte ist LANGE vorbei.
> So what. Die heutige, HÖCHSTINTEGRIERTE Elektronik verlangt schlicht nach
> anderen Strategien!

Das gilt sicher meistens. Aber es gibt durchaus noch Dinge, die man 
reparieren könnte, aber genau an diesen Stellen wird dann aktiv dagegen 
vorgegangen, damit das auch nicht möglich ist. Darauf wollte ich hinaus.

> Alles andere ist weder technisch noch ÖKONOMISCH machbar. Das ist nicht
> nur eine Folge von Geiz ist geil sondern auch des technischen Wandels!

... hin zur Wegwerfgesellschaft. Es wird nicht mehr gesehen, daß es 
schade (und auch nicht wirklich sinnvoll für die Umwelt) ist, ein Gerät 
komplett wegzuwerfen, nur weil irgendwo ein kleines Teil kaputt ist. Das 
liegt auch mit daran, daß so schnell neue Geräte mit neuen Features 
rauskommen, von denen die Werbung uns suggeriert, daß wir die zwingend 
brauchen. Da will eh keiner mehr ein zwei Jahre altes Gerät noch 
behalten und ist eher froh, wenn es kaputt geht und man nun endlich 
einen Grund vorschieben kann, sich für einen Haufen Geld wieder mal das 
neueste Gadget kaufen zu müssen.
Der Trend geht ja auch weg von Geräten, die man aufrüsten oder irgendwie 
aktualisieren kann und hin zu Geräten, die, selbst wenn sie noch vor 
kurzem richtig teuer waren, schneller veralten, als man sich das Geld 
dafür ansparen kann und die man nur komplett ersetzen kann.

> Die Relation von Kaufpreis zur Arbeitszeit beim Reparieren hat sich
> DEUTLICH in Richtung Kaufpreis verschoben, sprich, kaufen ist sehr viel
> billiger geworden, reparieren sehr viel teurer! Das können und wollen
> aber einige ältere Herrschaften nicht verstehen.

Verstehen kann man das schon. Es gibt nur offenbar einige technikgeile 
Kinder, die nicht verstehen wollen, daß das nicht nur Vorteile hat.

von Antimedial (Gast)


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mhh schrieb:
> Das ist eine gesteuerte Entwicklung, welche keinesfalls notwendig wäre.
> Oder kaufst Du ein neues Auto, nur weil ein Reifen platt ist oder der
> Tank leer? Denn dorthin geht die Richtung sinngemäß.

Dann dürfte ein Auto aber auch nur noch 3000 Euro kosten, dann würde man 
auch den Motor als ganzes wechseln statt die Kupplung auszubauen und zu 
ersetzen. Und auch an teureren Autos wird schon lange nicht mehr alles 
repariert, es werden auch Module getauscht.

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk schrub:
>Auf Komponentenebene kann man sowas nicht sinnvoll reparieren! Dazu ist
>schon die Komplexität viel zu hoch! Was willst du bei einem LCD-TV,
>Laptop da anfangen?

Ich habe auch große Schwierigkeiten mit der heutigen Mentalität, 
betreffend
das Drecks-Elektronik-GRANULAT ,auch als SMD bezeichnet.

Kleine Geschichte dazu:
Letzte Woche kam mein Kumpel und fragte, ob ich mir mal seinen
LCD-Fernseher ansehen könnte, der ließe sich nicht mehr einschalten.
Freundlicher Fernsehhändler: Reparatur lohnt nicht, weil Kiste älter als
4 Jahre.

GRÜBEL

Schaltplan: Nirgends aufzutreiben.
:-((

Kiste geöffnet -> festgestellt, daß ein 8031-artiger Mikrokontroller den
Kasten steuert -> Oszi genommen -> geguckt, ob der Kollege überhaupt
irgendwo taktet -> Nicht ein Ding....

Standardbeschaltung aus dem Datenblatt des Kontrollers gesucht

Fehler war: Der Kontroller war im Reset-Zustand "festgeklemmt", weil so
ein Drecks-Kommiss-Brot-Kondensator ohne Beschriftung am Reset einen
Schluß hatte. 100n in "normaler Bauform rein -> Kiste läuft.

Moral: Wenn Hersteller und Werkstatt Euch Knüppel zwischen die
Transistoren werfen -> Nicht aufgeben ->selber Fehler suchen.

MfG Paul

(alter Mann, schon immer gewesen....;-))

von Harald W. (wilhelms)


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Antimedial schrieb:

> Und auch an teureren Autos wird schon lange nicht mehr alles
> repariert, es werden auch Module getauscht.

Wekstattleiter: "Ja, wir haben da drei Module: Vorderwagen, Mittel-
wagen, Hinterwagen. Welches der drei möchten sie denn gerne?" :-(

von Antimedial (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Moral: Wenn Hersteller und Werkstatt Euch Knüppel zwischen die
> Transistoren werfen -> Nicht aufgeben ->selber Fehler suchen.

Und rechne doch jetzt mal aus, was dich dieser "Einsatz" gekostet hätte, 
hättest du nach einem Ingenieursstundensatz berechnet. Dafür hätte man 
wahrscheinlich schon einen neuen Fernseher bekommen.

von Falk B. (falk)


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@Paul Baumann (paul_baumann)

>Ich habe auch große Schwierigkeiten mit der heutigen Mentalität,
>betreffend das Drecks-Elektronik-GRANULAT ,auch als SMD bezeichnet.

Das ist ein Generationsproblem.

>LCD-Fernseher ansehen könnte, der ließe sich nicht mehr einschalten.
>Freundlicher Fernsehhändler: Reparatur lohnt nicht, weil Kiste älter als
>4 Jahre.

Jaja, das ist auch so ein Problem, die Leute/"Fachändler" haben weder 
Bock noch Ahnung, sebst die reparierbaren Fehler zu reparieren. Daran 
ändern aber auch bedruckte SMD-Widerstände nix!

>Schluß hatte. 100n in "normaler Bauform rein -> Kiste läuft.

Glückwunsch! Das nenn ich mal eine schnelle Reparatur!

>Moral: Wenn Hersteller und Werkstatt Euch Knüppel zwischen die
>Transistoren werfen -> Nicht aufgeben ->selber Fehler suchen.

Das können aber deutlich weniger als 1% der Bevölkerung. Wenn man 
niemanden kennt, der sich etwas aukennt, war's das. Selbst bei 
Trivialfehlern.

Aber. Warum macht dann keiner der hier Anwesenden einen 
Rundfunkreparaturladen auf, wenn das alles doch so sinnvoll ist? Sollte 
doch ein gutes geschäft werden, wenn man repariert anstatt neu kaufen zu 
müssen?

von Paul B. (paul_baumann)


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Antimedial riet:
>Und rechne doch jetzt mal aus, was dich dieser "Einsatz" gekostet hätte,
>hättest du nach einem Ingenieursstundensatz berechnet.

Ich bin kein Ingenieur, das Studium habe ich damals gar nicht erst
angefangen, aber dafür ein mehrfacher Facharbeiter.

Das hat mich ca. eine 3/4 Stunde Arbeit gekostet, denn ich mußte erst
den Oszi dahin asten, wo der Fernseher war.

Kosten kann das Nichts, weil es ein Freundschaftsdienst für einen Kumpel
war, der sich an mir mit anderen Fertigkeiten "rächt", die ich nicht
beherrsche.

Es kann aber doch nicht sein, daß man wegen eines Teilchens, was 
Pfennige
kostet, eine ausgewachsenen Fernseher ausmustern soll. Das grämt mich.

MfG Paul

von Antimedial (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Das hat mich ca. eine 3/4 Stunde Arbeit gekostet, denn ich mußte erst
> den Oszi dahin asten, wo der Fernseher war.

Dann hast du aber sehr Glück gehabt. Glaubst du wirklich, jeder Fehler 
lässt sich so beheben?

Paul Baumann schrieb:
> Es kann aber doch nicht sein, daß man wegen eines Teilchens, was
> Pfennige
> kostet, eine ausgewachsenen Fernseher ausmustern soll. Das grämt mich.

Dann mach doch, wie oben vorgeschlagen, einen Reparaturladen auf, wenn 
du so schnell sämtliche Fehler beseitigen kannst.

von Falk B. (falk)


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@ Rolf Magnus (rmagnus)

>> So what. Die heutige, HÖCHSTINTEGRIERTE Elektronik verlangt schlicht nach
>> anderen Strategien!

>Das gilt sicher meistens.

Ja.

>Aber es gibt durchaus noch Dinge, die man
>reparieren könnte,

Ein paar vielleicht.

> aber genau an diesen Stellen wird dann aktiv dagegen
>vorgegangen, damit das auch nicht möglich ist. Darauf wollte ich hinaus.

Es besteht weder Interesse noch ökonomisch-technische Notwendigkeit. Die 
Welt von heute ist eine andere als nach dem Krieg oder in der 
Mangelwirtschaft des Ostblocks!

>... hin zur Wegwerfgesellschaft.

Mag sein, das allein ist es aber nicht.

> Es wird nicht mehr gesehen, daß es
>schade (und auch nicht wirklich sinnvoll für die Umwelt) ist, ein Gerät
>komplett wegzuwerfen, nur weil irgendwo ein kleines Teil kaputt ist.

Ist auch komisch, bei den Preise aber irgendwie auch verständlich! Für 
mich der nach wie vor verrückteste markt sind Drucker! Die sind heute 
sooooo billig, da lohnt nich mal das NACHDENKEN an Reparatur. Ob das 
alls si sinnvoll und und gut ist, steht auf einem anderen Blatt.

>brauchen. Da will eh keiner mehr ein zwei Jahre altes Gerät noch
>behalten und ist eher froh, wenn es kaputt geht und man nun endlich
>einen Grund vorschieben kann, sich für einen Haufen Geld wieder mal das
>neueste Gadget kaufen zu müssen.

Das ist halt so. Handy, Ipad & Co.

>Der Trend geht ja auch weg von Geräten, die man aufrüsten oder irgendwie
>aktualisieren kann und hin zu Geräten, die, selbst wenn sie noch vor
>kurzem richtig teuer waren, schneller veralten, als man sich das Geld
>dafür ansparen kann und die man nur komplett ersetzen kann.

Siehst du,. auch das ist eine technisch wie strategische Entwicklung, 
welche mit dem alten Rezept "Reparatur" nicht mehr zusammenpasst. Geräte 
altern technisch/psychiologisch schneller als sie kaputt gehen! Klingt 
komisch, ist aber so!

>Verstehen kann man das schon.

Na immerhin.

> Es gibt nur offenbar einige technikgeile
> Kinder, die nicht verstehen wollen, daß das nicht nur Vorteile hat.

Sagt keiner, aber wenn die Vorteile überwiegen UND kein Anreiz bzw. 
Interesse an Reparatur besteht, dann führst du einen hoffnungslosen 
Kampf. Erst wenn Reparatur wieder massive Vorteile bringt oder massiv 
notwendig ist, dann wird man dazu zurück kehren. Warum hat man "früher" 
repariert? Weil Neukauf DEUTLICH teurer war oder schlicht nicht möglich 
(Mangelwirschft, Nachkriegszeit) Es gab keine Alternative zur Reparatur. 
Heute ist das anders, auch wenn es bisweilen merkwürdig erscheint und 
manchmal schon arg Kapriolen schlägt.

von Falk B. (falk)


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@ Paul Baumann (paul_baumann)

>Ich bin kein Ingenieur, das Studium habe ich damals gar nicht erst
>angefangen, aber dafür ein mehrfacher Facharbeiter.

Also Mehrfacharbeiter ;-)

>Das hat mich ca. eine 3/4 Stunde Arbeit gekostet, denn ich mußte erst
>den Oszi dahin asten, wo der Fernseher war.

>Es kann aber doch nicht sein, daß man wegen eines Teilchens, was
>Pfennige kostet, eine ausgewachsenen Fernseher ausmustern soll.
>Das grämt mich.

Das versthe ich. Aber ich hoffe du verstehst auch, dass das MATERIAL 
meist nicht der Kostentreiber ist, sondern die Arbeitzeit! Du musst den 
Fehler finden! In deinem Fall hattest du eine gute Portion Glück! Wie 
soll sowas kommerziell funktonieren? Hätte man sowas für 1h Arbeitszeit 
anbieten können, EVP 50 Euro? Was machst du, wenn du nach 2h nix 
gefunden hast? Trotzdem eine Rechnung schreiben?
Früher war es genau umgekehrt! Die Arbeitskosten waren sehr niedrig, das 
Material sehr teuer bzw. schwer beschaffbar! DU kennst die Zeit noch aus 
eigenem Erleben!

: Bearbeitet durch User
von Bastler (Gast)


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@Falk: SMD kann man auch noch Ü50. Ich hatte mich auch nie an Sachen 
getraut, die ich nicht mehr sehen kann. Dank MoritzA 0805 auf den AVR-TT 
gelötet. Geht, auch wenn meine das nicht mehr auflösenen können. Macht 
das nicht auch Intel so, oder habe die neuerdings 22nm Licht.

von Falk B. (falk)


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@ Bastler (Gast)

>@Falk: SMD kann man auch noch Ü50.

Hab ich das je in Frage gestellt? Die Klagen darüber kommen von anderen 
Leuten.

von mhh (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Aber. Warum macht dann keiner der hier Anwesenden einen
> Rundfunkreparaturladen auf, wenn das alles doch so sinnvoll ist? Sollte
> doch ein gutes geschäft werden, wenn man repariert anstatt neu kaufen zu
> müssen?

Weil es aufgrund der werbemäßig anerzogenen Schäfchenmentalität an 
Kunden mangelt. Und weil die Hersteller es sabotieren.
Reparatur ist nur als ein Teil neben anderen Sachen für die 
Einkommenserzielung möglich.

Paul Baumann schrieb:
> Kosten kann das Nichts, weil es ein Freundschaftsdienst für einen Kumpel
> war, der sich an mir mit anderen Fertigkeiten "rächt", die ich nicht
> beherrsche.

Das wird die Zukunft unter den "kleinen" Leuten werden. Denn das Geld 
stirbt dort zuerst aus, wenn die Wirtschaft nicht bald mal umdenkt. Der 
Raubbau an allem ist der falsche Weg und alles Geld in wenigen Händen 
ist absolut wertlos.

von Horst (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Und rechne doch jetzt mal aus, was dich dieser "Einsatz" gekostet hätte,
> hättest du nach einem Ingenieursstundensatz berechnet. Dafür hätte man
> wahrscheinlich schon einen neuen Fernseher bekommen.
Das ist das Problem. Wenn die Leute, die das Teil herstellen unseren 
Stundensatz bekommen würde und wenn der Transport um die Welt nicht so 
billig wäre, weil er folgenden Generationen belastet, dann würde sich es 
auch wieder lohnen, die Geräte zu reparieren.

Nicht zu vergessen, die armen Schweine, die für einen Hungerlohn die 
Rohstoffe aus der Erde ziehen und unter zweifelhaftem Arbeitsschutz und 
Umweltbedingungen verwertbare Materialen herstellen...

von Antimedial (Gast)


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mhh schrieb:
> Weil es aufgrund der werbemäßig anerzogenen Schäfchenmentalität an
> Kunden mangelt.

Als ob die Menschen alles willenlose Zombies wären und nichts anderes 
könnten als der Werbung zuzuhören. Nein, Werbung ist dann besonders 
effektiv, wenn sie etwas widerspiegeln, was sich Menschen sowieso 
wünschen.

mhh schrieb:
> Der
> Raubbau an allem ist der falsche Weg und alles Geld in wenigen Händen
> ist absolut wertlos.

Typisch weltfremde Verschwörungstheorie.

von Helmut L. (helmi1)


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Spaetestens wenn die Resourcen dieses blauen Planeten zur neige gehen 
wird ein Umdenken stattfinden muessen. 100% Alles holt man aus dem 
Schrott auch nicht wieder raus. Dann werden die Preise wieder steigen 
und Reparaturen wieder notwendig werden.

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk schrob:
>Das können aber deutlich weniger als 1% der Bevölkerung. Wenn man
>niemanden kennt, der sich etwas aukennt, war's das. Selbst bei
>Trivialfehlern.

Ich denke, daß das zu pessimistisch ist und setzte mal 10% der Leute
an.

>Aber. Warum macht dann keiner der hier Anwesenden einen
>Rundfunkreparaturladen auf, wenn das alles doch so sinnvoll ist? Sollte
>doch ein gutes geschäft werden, wenn man repariert anstatt neu kaufen zu
>müssen?

Ich bin zu alt dafür und auch körperlich ziemlich im Eimer, leider.
Wahrscheinlich gibt es auch einen Meisterzwang 
(Rundfunk-/Fernsehtechnikermeister) und das wäre der "falsche" Meister
in meinem Fall.

>Du musst den
>Fehler finden! In deinem Fall hattest du eine gute Portion Glück!
Das ist richtig. Trotzdem bin ich der Ansicht, daß man mit ein wenig
Überlegen anhand des Fehlerbildes einigermaßen eingrenzen kann, wer
am Übel Schuld trägt, d.h. welche Baugruppe und dann geht' drauf!

> Wie
>soll sowas kommerziell funktonieren?
Dann würde ich wahrscheinlich die technischen Unterlagen vom Hersteller 
bekommen und das würde mir die Sache einfacher bzw. schneller machen.

>Hätte man sowas für 1h Arbeitszeit
>anbieten können, EVP 50 Euro? Was machst du, wenn du nach 2h nix
>gefunden hast? Trotzdem eine Rechnung schreiben?

Da würde ich "vermitteln" müssen, denn am Tage müßte ich ja eine
bestimmte Menge Scheine und Münzen erwirtschaften, um den Onkel
Ladenvermieter und das freundliche Finanzamt zu ernähren.
;-)

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@ Helmut Lenzen (helmi1)

>Spaetestens wenn die Resourcen dieses blauen Planeten zur neige gehen
>wird ein Umdenken stattfinden muessen. 100% Alles holt man aus dem
>Schrott auch nicht wieder raus. Dann werden die Preise wieder steigen
>und Reparaturen wieder notwendig werden.

Dann vielleicht, jetzt noch nicht.

von Helmut L. (helmi1)


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Paul Baumann schrieb:
> Wahrscheinlich gibt es auch einen Meisterzwang
> (Rundfunk-/Fernsehtechnikermeister) und das wäre der "falsche" Meister
> in meinem Fall.

Willkommen in D-Land wo alles unter den Zuenften geregelt ist.

Paul Baumann schrieb:
> Dann würde ich wahrscheinlich die technischen Unterlagen vom Hersteller
> bekommen und das würde mir die Sache einfacher bzw. schneller machen.

Wenn die dir nicht etwas blasen...

Paul Baumann schrieb:
> Da würde ich "vermitteln" müssen, denn am Tage müßte ich ja eine
> bestimmte Menge Scheine und Münzen erwirtschaften, um den Onkel
> Ladenvermieter und das freundliche Finanzamt zu ernähren.
> ;-)

Nennt man Mischkalkulation. Es haengen aber noch mehr Saugnaepfe 
mitdran. Das FA ist da noch der kleinste Uebertaeter.

von Antimedial (Gast)


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Wir müssen die Welt retten! Ach, wie, dafür muss ich selbst etwas tun? 
Nein, das geht gar nicht, macht ihr lieber mal. Aber schnell!

von der alte Hanns (Gast)


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Paul Baumann,
> zu alt und auch körperlich ziemlich im Eimer, grämte
sich:

Gräme Dich nicht!
Wenn Dich die Sorgen des Lebens bedrängen,
bleibe stets froh - lass den Kopf niemals hängen,
sonst wirst Du hässlich, kriegst Falten und Runzeln -
bleibst ja viel schöner beim Lachen und Schmunzeln -
drum mache immer ein frohes Gesicht.
Gräme Dich nicht!


(Der Rest des Couplets von Otto Reutter ist leicht im Internet zu finden 
(mehr oder weniger vollständig))

von Michael_ (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
>>Du musst den
>>Fehler finden! In deinem Fall hattest du eine gute Portion Glück!
> Das ist richtig. Trotzdem bin ich der Ansicht, daß man mit ein wenig
> Überlegen anhand des Fehlerbildes einigermaßen eingrenzen kann, wer
> am Übel Schuld trägt, d.h. welche Baugruppe und dann geht' drauf!

Du hattest da Glück und man braucht es immer mehr bei den modernen 
Geräten.
Für mich selbst und für sehr gute Freunde quäle ich mich auch noch.
So geschehen bei der Waschmaschine, die einfach ausging. Zwei Wochen 
hing die Elektronik an den Kabeln ungeschützt vorn herunter. Bis ich 
dann den Erwärmungsfehler am Schaltreglerchip gefunden hatte.
So eine Prozedur macht kein Service und man kann es schon wegen der 
Sicherheit nicht für andere machen.
Der Dank fällt da meist auch recht mager aus, da es billig war oder nur 
1,- EUR gekostet hat.
Ich halte mich da immer mehr zurück.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Ich habe hier privat auch schon eine Sorte Widerstände ohne 
Beschriftung, da der Wert ja auf der Rolle steht ist das kein Problem.

zur Reparatur:
Ganz ehrlich, ich habe auch keine Lust eine SMD-Platine zu reparieren, 
das rechnet sich nicht.

Ein etwas extremeres Beispiel: Ein Mainboard bei dem irgend eine 
Lötstelle fehlerhaft ist.

So ein günstiges Board kostet 25 bis 50 Euro, wenn du dort jemanden ran 
setzt der etwas von dem versteht ist dieses Geld schon nach "etwas 
gucken und ein kleines wenig überlegen was damit sein könnte" weg.


zu den SMD-Bauteilen:
Nach diesen RepRap-Plastikdruckern wird es auch bald kleine 
Bestückungsmaschinen für den Hobbygebrauch geben die eine Webcam 
eingebaut haben.
Dann ist es auch recht einfach ein 0402 Bauelement oder einen GBA-Chip 
auf einer Platine ordentlich zu platzieren.

Die Komponenten dazu werden ja immer billiger und besser.
Es gibt komplett aufgebaute Schrittmotortreiber für 2 Euro pro Stück.
http://www.ebay.de/itm/261395483326

Einen kompletten Bausatz mit Gewinde-Stangen, Plastik-Verbindungsteile, 
Platinen, Schrittmotoren, Kabel usw. habe ich auch mal irgendwo gesehen, 
allerdings konnte man damit nur Plastikteile herstellen.

von Takao K. (takao_k) Benutzerseite


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Genauso kannste fragen:

-Gibt es bald keine NE555 mehr
-Gibt es bald keine Gluelampen mehr
-Gibt es bald keine Gluebirnchen E10 mehr mit Sockel
-Gibt es bald kein Blei Loetzinn mehr
-Gibt es bald keine Glasflaschen mehr
-Gibt es bald keine Kaffemaschinen mit Kurbel mehr
-Gibt es bald keine losen Suessigkeiten mehr in Papier eingewickelt

Die Antwort: Solange sich Kunden finden, wird auch das absonderlichste 
Zeug weiterhin angeboten. Und wenn es mal keine Kunden mehr gibt oder 
der Absatz nicht mehr stimmt, findet bald ein schlauer Student eine 
kleine Markluecke und macht damit Geld.

Wohl wirklich tot: VHS Kassetten. Grund: Keine Vorteile.

Siehe z.B. digitales Radio- die Buerokratie hat verhindert dass es sich 
durchsetzt, also weiterhin jede Menge AM/FM Radios auf dem Markt.

Wohl nicht mehr trending: kleine Schwarzweiss Fernseher. Grund: brauchen 
zuviele Batterien. Hier seit einigen Jahren vom Markt verschwunden 
(inkl. Billiglaeden).

Schau mal was es bei Pollin gibt- Uralt Bauteile von vor 30 Jahren. Das 
verschwinden von 1206 Bauteilen werden wir wohl nicht mehr erleben.

Klar- gute Kondensatoren sind teuer als 1206, zum guten Preis gibts die 
nur als 0805. Naja einfach grob sortieren, und bei Bedarf durchmessen. 
Fuer Spezialwerte TH Bauteile verwenden- gibt es mit 2.54 raster, sehr 
klein.

Die Handybauteile kann ohnehin kein Mensch mehr verarbeiten, aber es ist 
nur ein spezieller Markt.

Die Industrie kann schon lange Silikon DIEs verarbeiten also ohne 
jegliches Gehaeuse- aber man will wohl nicht alle diese Kleinbetriebe 
einfach kaputtmachen. So ca. seit 1990 wird diese Technologie 
beherrscht.

Zum anderen ist diese Technologie zu sensibel, so dass es stoert wenn 
zuviele kleine Betriebe dazu in der Lage sind DIEs zu verarbeiten. So 
manche "alte" Chipfertigung wird halt aufgearbeitet, und weiterhin 
verwendet- mehr Nutzen als die teuren Maschinen einfach zu verschrotten.

Daher gibt es so viele Klassik ICs zum Dumpingpreis- die Investition hat 
sich abbezahlt, und die Maschine funktioniert immer noch...

Das mit den 3 D Druckern is ja toll, aber wirklich praezise und in guter 
Qualitaet koennen das nur wenige. Also ich denke mal mit Auslieferung 
von Silikon DIEs an Hobbybastler und Studenten sowie Entwickler ist 
nicht zu denken in absehbarer Zeit.

Irgendwann kannst du dir primitive Schaltkreise auf Kunststoff 
ausdrucken lassen, wenn es billiger als Distribution ist, wird es sich 
schnell durchsetzen. Die Technologie gibt es schon.

Fuer einen TRIAC Dimmer wird es wohl immer TH Bauteile brauchen, genauso 
fuer PC netzteile, ach ja, der IBM PC ist ja auch schon totgesagt...bald 
gibt es keine PCs mehr zu kaufen und wir kaufen wie schon in den 1980ern 
alle 3 Jahre eine neue Spielkonsole, und arbeiten nicht mehr im Buero 
sondern machen handbewegungen vor einem 50" Fernseher- oder gleich die 
ganze Wand als Bildschirm.

Die Alt Generation von 1980 die AM/FM Radios noch toll findet wird dann 
wohl bedauert...naja habe mir vor kurzem ein neues Transistor Radio 
gekauft, auf Mittelwelle ist da nichts mehr zu empfangen.

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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Mike J. schrieb:
> Nach diesen RepRap-Plastikdruckern wird es auch bald kleine
> Bestückungsmaschinen für den Hobbygebrauch geben die eine Webcam
> eingebaut haben.

Da warte ich auch schon drauf.

Es gibt Leute die sich so was aus Sperrholz selber gebaut haben.

https://www.youtube.com/watch?v=CVlad7l9HvI

Die hier soll es fuer rund 3600$ geben

http://hackedgadgets.com/2012/12/24/269-high-speed-automatic-pick-and-place-machine/

von Mikki M. (mmerten)


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Solche "Monsterbauteile" im 1206 oder 0805 werden heute in der 
Serienfertigung nur noch da eingesetzt wo, wo es wegen Spannung, 
Leistung oder Kapazität nicht anders machbar ist. Preiswerteste Standard 
Bauform ist heute eher 0603 und 0402. 1206 wird mttelfristig mit 
Sicherheit nicht aussterben, aber im Verhältnis zu den kleineren 
Bauformen immer teurer werden vor allem wegen der kleinen nachgefragten 
Stückzahl und fehlendem Wettbewerb.

von Harald W. (wilhelms)


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Takao K. schrieb:

> Gluebirnchen

Sind das welche, die mit Leim am Baum festgeklebt werden,
damit sie nicht herunterfallen?

von Grendel (Gast)


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Takao K. schrieb:
> Die Industrie kann schon lange Silikon DIEs verarbeiten also ohne
> jegliches Gehaeuse


Silikon ohne jegliches Gehäuse... soso ;-)

von Jens (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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Grendel schrieb:

> Silikon ohne jegliches Gehäuse... soso ;-)

Ja, das müsste mit 3D-Druckern doch gut verarbeitbar sein,
da es pastenförmig aus der Tube kommt. :-)

von Dr.Big (Gast)


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Takao K. schrieb:
>> Die Industrie kann schon lange Silikon DIEs verarbeiten also ohne
>> jegliches Gehaeuse

So ein Unsinn!

Selbst bei Frauen unterfüttert man damit die möglichst unveränderten 
Gehäuse.

von Marek N. (Gast)


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Früher war mehr Lametta!

von Helmut L. (helmi1)


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Dr.Big schrieb:
> Selbst bei Frauen unterfüttert man damit die möglichst unveränderten
> Gehäuse.

Dann hat die aber noch etwas groesseres drin als 1206...

http://images.forum-auto.com/mesimages/184380/rusbde.jpg

von Dr.Big (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:

> http://images.forum-auto.com/mesimages/184380/rusbde.jpg

...erscheint wie ein Schnappschuss des spannenden Momentes: "Sekunden 
vor dem bag-2-bag-Crashtest".

In einer Art "LHC" der klassischen Physik zur detaillierten Untersuchung 
elastischer Stöße zwischen entfesselten pneumatischen und hydraulischen 
Elementen.

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