Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welche Quarzoszillatorschaltung ist das?


von Joe (Gast)


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Hallo,

ich bin gerade dabei mich in das Thema Oszillatorschaltungen
einzuarbeiten. Auf dem angehängten Bild ist eine Schaltung
aus einem HF-Baukasten zu sehen, den ich hier rumliegen hab.
Ich hab ein paar Fragen und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Erstmal wollte ich rausfinden, was für eine Oszillatorschaltung
es eigentich ist.
Auf den ersten Blick ist es eine Emitterschaltung, wobei die
Rückkopplung wegen der 180° Phasendrehung des Transistors
als als Gegenkopplung ausgeführt ist. Stimmt das soweit?

Laut Quarzkochbuch (http://www.qsl.net/dk1ag/Kap6.pdf),
Bild 6.6a ist es eine Emitterschaltung mit Quarz in Position 4.
Also müsste es laut dem Kommentar weiter unten eine
Pierce-Schaltung sein, oder?

Ich kann die Grundschaltung (kapazitiv, induktiv, mit Übertrager)
nicht genau identifizieren, da ich nicht weiß wie der Schwingquarz
wirkt. Induktiv? Kapazitiv? Könnt ihr mir da weiterhelfen.

Und was bewirken der 33pF Kondensator und der 100k Widerstand
parallel zum Quarz?

So, ich glaub das sind genug Fragen fürs erste.

Viele Grüße,
Joe

von Rainer V. (rudi994)


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Joe schrieb:
> 100k Widerstand parallel zum Quarz

Arbeitspunkteinstellung des BC547, dieser wird sonst nicht leitfähig.

von Bernd N (Gast)


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>> Auf den ersten Blick ist es eine Emitterschaltung, wobei die
>> Rückkopplung wegen der 180° Phasendrehung des Transistors
>> als als Gegenkopplung ausgeführt ist. Stimmt das soweit?

yep, genau so.

von Joe (Gast)


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Danke für die schnellen Antworten.

Rainer V. schrieb:
> Arbeitspunkteinstellung des BC547, dieser wird sonst nicht leitfähig.

Aber die Basis liegt ja "hinter" dem Widerstand...?
Direkt nach dem Einschalten sperrt der Transistor ja noch und der 
Schwingquarz ist auch ein Isolator.
Dann fließt ja ein Strom über die beiden Widerstände durch die Basis und 
fällt Spannung an den Widerständen ab und 0,7 V an der 
Basis-Emitter-Strecke.
Stimmt das soweit?

Normalerweise wird die Arbeitspunkteinstlelung ja über einen 
Basisspannungsteiler gemacht, aber hier liegt ja an der Stelle an der 
eigentlich die Basisspannung abfällt der 33 pF Kondensator. Dieser hat 
bei 13 MHz Xc = 350 Ohm.
Ist das dann so gewählt, dass er bei Resonanz den Arbeitspunkt 
einstellt?

von Peter R. (pnu)


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Das ist eine Colpitts Oszillatorschaltung.
150p und 33p bilden den C-Spannungsteiler.

Die LEDs in Reihe zu 150p sind im voll schwingenden Zustand des Oszi 
leitend, für HF ein Kurzschluss, beim Anschwingen spielt ihr C eine 
Rolle.

Der Quarz schwingt im induktiven Frequenzbereich. Deshalb bilden die 
33pF, die 150 pF und der Quarz (als Induktivität) den eigentlichen 
Schwingkreis des Oszillators.

Der normale Massepunkt wäre der kollektorseitige Pin des 
150-pF-Kondensators.

Vertausche mal in der Reihenschaltung Batterie - 1kOhm die beiden 
Elemente., dann wirds vielleicht übersichtlicher.

: Bearbeitet durch User
von Joe (Gast)


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Peter, vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich werde mir die verschiedenen Aspekte der Schaltung jetzt nochmal
in Ruhe ansehen und hoffe, dass ich dann durchblicke.

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