Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NE555-Monoflop schaltet in Wandnähe nicht ab!


von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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Hallo,

habe hier ein etwas seltsames Problem.
Ausgangssituation ist eine ganz normale NE555-Monoflop-Schaltung. Werte 
habe ich gerade nicht im Kopf, aber alles unkritische Standardwerte, 
Kondensator irgendwas mit einem uF oder so.
Die Versorgungsspannung (12V) kommen aus einem Steckernetzteil, das noch 
zwei Lüfter mitbeliefert. Aber 2A sollten auch für zwei Lüfter dicke 
reichen.
Die Schaltung funktioniert wunderbar, aber nur solange sie mindestens 
zehn Zentimeter von der Wand weg ist. An die Wand geschoben schaltet das 
Monoflop nicht mehr ab. Es geht zwischendurch ganz kurz das Licht aus 
(100 mS oder sowas), dann aber sofort wieder an! Mit Licht meine ich 5 
Standard-LED, die über einen Transistor gesteuert werden.

Ich habe den Verdacht, dass irgendein Leiter in der Wand eine Induktion 
erzeugt und mir den NE555 durcheinanderbringt.
Wenn ich in der Nähe ein Schaltnetzteil einstecke, geht der NE555 in der 
Nähe der Wand auch an, ohne dass ich ihn triggere.

Kann das hinhauen? Und wenn ja, was hilft dagegen? Woanders platzieren 
kann ich ihn leider nicht. Hilft da ein Metallgehäuse als Faradayscher 
Käfig?

Grüße

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Zeig doch mal ein aussagekräftiges Photo von Deinem Aufbau, vielleicht 
lässt sich da ja noch das eine oder andere optimieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Korbinian Geiger schrieb:
> Ausgangssituation ist eine ganz normale NE555-Monoflop-Schaltung.
Und welche der mit diesem Universalwerkzeug möglichen "ganz normalen" 
Schaltungen? Welchen "ganz normalen" NE555 hast du verwendet?

von J. (Gast)


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Schaltplan?

Vielleicht hast du ja einen Eingang nicht oder zu hochohmig bechaltet, 
oder zu lange Drähte (Antennen), oder oder ...

Übrigens, das Symbol für die Einheit Sekunde ist ein kleines s.

von Peter D. (peda)


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Ohne stimmenden Schaltplan wird das nix, wir sind hier nicht beim Zirkus 
im Wahrsagerzelt.

von Anja (Gast)


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Korbinian Geiger schrieb:
> Ich habe den Verdacht, dass irgendein Leiter in der Wand eine Induktion
> erzeugt und mir den NE555 durcheinanderbringt.

Eher Dein Schaltnetzteil.
Abblockkondensator vergessen?
Reset-Leitung nicht beschaltet?

Gruß Anja

von Teo D. (teoderix)


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Wenn ich meine Karre vor die Wand fahre, gehen die Lichter auch aus. 
Alles ganz normaler Standard, irgend was von PKW und so.
Woran liegt das, was ist der Fehler?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Teo Derix schrieb:
> Wenn ich meine Karre vor die Wand fahre, gehen die Lichter auch aus.
Welche Lichter? Kannst du da mal ein Foto machen?

von Gregor O. (zappes)


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Lothar Miller schrieb:
> Teo Derix schrieb:
>> Wenn ich meine Karre vor die Wand fahre, gehen die Lichter auch aus.
> Welche Lichter? Kannst du da mal ein Foto machen?

Ohne Schaltplan der Autoelektrik können wir da auch nur raten.

von Preßtiesch-berater (Gast)


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@Lothar
@Gregor

Volltreffer!

von Teo D. (teoderix)


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Gregor Ottmann schrieb:
> Ohne Schaltplan der Autoelektrik können wir da auch nur raten.

Oh, das war schwach. Streng Dich an Du kannst das, auch ohne Plan und 
Kugel ;)

von Korbinian (Gast)


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Mit einem Schaltplan kann ich aktuell nicht dienen, Foto + Schaltplan 
reiche ich aber heute Abend nach.

Abblockkondensator ist vorhanden.
Aufbau ist allerdings tatsächlich etwas 'wild'.

von Arsenico (Gast)


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Ich habe den Verdacht, dass irgendein Leiter die Wand berührt
und Dir den NE555 durcheinanderbringt.

…und dazu hast Du wahrscheinlich noch einen offenen Eingang

von Gregor O. (zappes)


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Teo Derix schrieb:
> Gregor Ottmann schrieb:
>> Ohne Schaltplan der Autoelektrik können wir da auch nur raten.
>
> Oh, das war schwach. Streng Dich an Du kannst das, auch ohne Plan und
> Kugel ;)

Hmja, OK, das geht besser. Aber wenn tatsächlich irgendeine Abbildung 
hochgeladen wird, kann ich mich ja über Bildauflösung und/oder 
Dateigröße beschweren und auf den Bildformatethread verweisen. :)

von sieben (Gast)


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Und immer wieder, man verwendet keinen 555. Immmer die CMOS Version 7555 
benutzen, macht viel weniger Ärger.
Kein Schaltplan, hast Du aus dem Kopf gebaut? Respekt!

von ?!? (Gast)


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sieben schrieb:
> Und immer wieder, man verwendet keinen 555. Immmer die CMOS
> Version 7555
> benutzen, macht viel weniger Ärger.
> Kein Schaltplan, hast Du aus dem Kopf gebaut? Respekt!

Nicht jeder hockt den ganzen Tag zu Hause rum :-)
Und den Schaltplan muß er ja nicht unbedingt mit zur Arbeit nehmen oder 
wohin auch immer...

Korbinian schrieb:
> Mit einem Schaltplan kann ich aktuell nicht dienen, Foto + Schaltplan
> reiche ich aber heute Abend nach.

von Korbinian (Gast)


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Nein, natürlich nicht aus dem Kopf gebaut, das wäre mir auch mit dem 
Routen auf Streifenraster zu stressig.

Habe den Schaltplan zuhause rumliegen.
Das Foto wird eine Blamage, so wie ich die LEDs verbunden habe 
(Kabelsalat).
Der Triggerschalter ist leider auch über ein ziemlich langes Kabel (80 
cm) mit dem NE555 verbunden, da habe ich den Verdacht, dass sich der 
über diese Zuleitung eine Störung einfängt, zumal kein Kondensator im 
Weg steht, nur bei der Versorgungsspannung ist ein Kondensator da.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Korbinian schrieb:
> Der Triggerschalter ist leider auch über ein ziemlich langes Kabel (80
> cm) mit dem NE555 verbunden
Aber der 555 ist schon ein bipolarer NE und nicht ein LMC oder TS oder 
TLC?

> Der Triggerschalter ist leider auch über ein ziemlich langes Kabel (80
> cm) mit dem NE555 verbunden
Verdrillen der Anschlussleitungen kann da nicht schaden...

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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sieben schrieb:
> Immmer die CMOS Version 7555
> benutzen, macht viel weniger Ärger.

Meine Erfahrung ist genau umgekehrt, die npn 555-er sind deutlich 
robuster.
Insbesondere bei 15V gehen die CMOS gerne mal in den Latchup. Wenn CMOS, 
dann nur bis max 5V.

Und in neue Schaltungen kommt mir eh kein 555/7555 mehr rein. Da nehme 
ich lieber einen MC (ATtiny25), anstelle 555 mit tonnenweise 
Zusatzbeschaltung (Rs, Cs, Ds usw.

von Peter D. (peda)


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Korbinian schrieb:
> da habe ich den Verdacht, dass sich der
> über diese Zuleitung eine Störung einfängt

Darauf kannste wetten.
Deshalb nehme ich lieber MCs, da kann man bequem eine mindest 
Triggerdauer zum Enstören programmieren.

von Jens G. (jensig)


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>Der Triggerschalter ist leider auch über ein ziemlich langes Kabel (80
>cm) mit dem NE555 verbunden, da habe ich den Verdacht, dass sich der
>über diese Zuleitung eine Störung einfängt, zumal kein Kondensator im
>Weg steht, nur bei der Versorgungsspannung ist ein Kondensator da.

Dann mach doch ein RC-Glied vor den Triggereingang rein, der solche 
Störungen wegfängt.

von Korbinian (Gast)


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Ok, vielleicht hätte ich 'normal' genauer präzisieren sollen.
Normaler NE555 heißt in meinem Fall bipolar. NE555 von ST, um ganz genau 
zu sein der hier:
http://www.conrad.de/ce/de/product/177113/Linear-IC-STMicroelectronics-NE555-Gehaeuseart-DIL-8-Ausfuehrung-Praezisions-Timer
Handelt sich um diesen Schaltplan.
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0310121.htm
C ist 3,3 µF, die Widerstände habe ich jetzt nicht im Kopf, sind aber 
auf etwa 30 Sekunden getrimmt.

Leider kann ich die Anschlussleitungen nicht mehr verdrillen, weil die 
zwischen zwei zusammengeleimten Sperrholzplatten verlegt sind. (Das 
ganze befindet sich in einem Schränkchen)

Gibt es eine einfache Möglichkeit, solche Störsignale abzufangen (da 
wären wir wieder beim Abblockkondensator)?
Oder muss ich mir da was anderes einfallen lassen?
Eigentlich sollte sich doch sowas auch recht einfach ohne NE555 aufbauen 
lassen.
Ich kann jetzt keinen Schaltplan hochladen, also beschreibe ich das mal:
Schalter lädt über sehr geringen Widerstand Elko auf, Spannung am Elko 
wird mit Op-Amp mit einer Ref-Spannung verglichen, Elko wird langsam 
über großen Widerstand entladen. Nach dem Op-Amp kommt halt noch 
Transistor mit Vorwiderstand.
Meine Sorge wäre, dass die Selbstentladung des Elkos zu groß ist, aber 
ich kann mir nicht vorstellen, dass der die Spannung so schnell 
verliert. Ich dachte an einen 1000 µF, der über 10K entladen wird. Das 
sollte ca. 25 Sekunden dauern, bis der auf 0,6V gefallen ist.

von Korbinian (Gast)


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@Jens:
Habe deinen Post erst jetzt gelesen!
Das RC-Glied schaue ich mir mal an.

von Korbinian (Gast)


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Ich denke, das RC-Glied verdient zuerst seine Chance, bevor ich alles 
über den Haufen schmeiße. Kostet ja quasi nichts.
Ist 8 Hz als Grenzfrequenz brauchbar?
Ginge mit handelsüblichen Teilen...

von Korbi G. (Firma: Möhrchenzucht) (korbinian_g53)


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So, Update:
Das RC-Glied tut, was es soll.
Wandnähe kein Problem mehr.
Habe aus Jux trotzdem mal das NE555-freie Monoflop aufgebaut. Tut auch.
Sollte wohl auch deutlich weniger störanfällig sein.

von Peter D. (peda)


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Korbinian Geiger schrieb:
> Habe aus Jux trotzdem mal das NE555-freie Monoflop aufgebaut.

Welches denn?
Warum hast Du so große Angst, Schaltpläne zu zeigen oder zu verlinken?

Bisher hast Du uns nur verraten, daß Deine unbekannte Schaltung einen 
555 enthält und nun noch ein RC-Glied.

Es gibt nicht die eine einzige Schaltung für Funktion x, es gibt 
Milliarden Schaltungen. Und täglich kommen neue hinzu.

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