Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Footswitch an Verstärker anschließen


von frager (Gast)


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Hallo, ich habe hier einen 1 Watt mini Gitarren verstärker.
Dieser hat nun 2 Optionen, entweder normal verstärken, oder verzehrt. 
Diese Optionen werden per Drehschalter geschalten.

Nun würde ich gerne einen Footswitch, also quasi einen Taster 
anschließen.
Herausgefunden habe ich, das der Audio-Eingang (klinke), duch diesen 
Schalter geschleift wird.

Überlegt hätte ich mir 2 Relais, wobei das glaub ich hier nicht 
notwendig ist.
Attiny kann ich programmieren, die schaltung macht mir mehr sorgen.
Transistoren habe ich schon hier, allerdings kenne ich mich auch dort 
mit der beschaltung nicht aus, vorallem der Basiswiderstand.

Was gäbe es noch für möglichkeiten?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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frager schrieb:
> Überlegt hätte ich mir 2 Relais, wobei das glaub ich hier nicht
> notwendig ist.

Vermutlich reicht sogar nur eines mit Umschaltkontakt. Ist auf jeden 
Fall die einfachste Lösung. Du brauchst noch einen Schalter (vermutlich 
2*UM) im Amp, um entweder 'Remote' (Fußschalter) oder 'Local' 
(Drehschalter) Umschaltung zu wählen.
Gut, du könntest jetzt auch einen CD4053 Anaologschalter einbauen, aber 
nötig oder besser ist das nicht. Ein kleines für Audio geeignetes Relais 
braucht auch nicht viel Strom.

: Bearbeitet durch User
von frager (Gast)


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Da das ganze ziemlich schnell fertig sein soll, und es beim Pollin nicht 
wirklich ein geeignetes Relais gibt würde ich gerne auf den 4053 
zurückgreifen.

Der Ton muss ja quasi durch den 4053 oder?
Ich glaube ich versteh dich falsch...

von frager (Gast)


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Habe gerade gelesen das der 4053 whl nicht funktioniert, bzw zu viel 
aufwand hat. Denn ich benötige +5 Volt und -5 Volt, da es hier um Audio 
geht, also wechselspannung.

von frager (Gast)


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Es soll schon ein Relais sein denk ich. Aber ein Bipolares Relais 
funktioniert nicht ohne weiteres mit nur einem Taster.
Aber da der Verstärker auch mit 9V Blockbatterie betrieben werden kann, 
kann ich auch kein Relais ununterbrochen ansteuern, das wäre dann ein zu 
hoher Stromverbrauch.

Noch jemand Ideen?

von frager (Gast)


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von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du baust dir einen Fuss-*Schalter* in deine Stompbox und führst die 
Audiosignale über ein 3-fach audiokabel direkt vom und zum Amp.
Das ist das absolut stromsparendste.
Beim 4053 müssen die Analogsignale zwischn Vee und Vdd liegen. Wenn also 
die verstärkerinternen Signale schon eine Gleichspannung tragen, klappt 
es auch ohne die negative Versorgungsspannung. Dazu musst du allerdings 
den Schaltplan des Amps haben, um eine geeignete Stelle zu suchen.
Als Flipflop für den Taster bietet sich z.B. der CD4013 an.

frager schrieb:
> 
http://www.pollin.de/shop/dt/ODk4OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/Bausatz_Stromstossrelais.html
>
> +
>
> 
http://www.pollin.de/shop/dt/MjY1OTU2OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Relais_Zugmagnete/Relais_ZETTLER_AZ2692_80_2.html

Die sind doch viel zu fett und saugen die Batterie schnell leer. Lieber 
sowas hier:
http://www.pollin.de/shop/dt/MjkzOTU2OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Relais_Zugmagnete/Miniatur_Signal_Relais_OMRON_G6EU_134P_US_12VDC_12_V_bistabil.html
Die Ansteuerung ist ein wenig trickig mit dem Umpolen, aber dann 
verbraucht das Relais gar nichts.

: Bearbeitet durch User
von frager (Gast)


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ein attiny wäre übertrieben oder? :D
dieser steuert dann ein transistor an, der wiederrum das Relais. Wobei 
ich nicht weiß ich ich dann dieses Relais mit 9 V schalten kann?

Oder wie kann ich das einfach "umpolen"? :D

danke

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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frager schrieb:
> Oder wie kann ich das einfach "umpolen"? :D

Mit einem Tiny ist das einfach. Das Relais springt in die eine Stellung 
wenn du + und - anlegst. In die andere, wenn du - und + anlegst, also 
genau anders rum. Das ist simpel mit 4 Kleinst Mosfet zu machen, die du 
als H-Brücke schaltest und direkt mit 2 Pins vom Tiny steuerst. MOSFet 
deswegen, weil du nur wenig Volt hast und nichts in den Transistoren 
verlieren willst.

von frager (Gast)


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Da brauch ich dann sicherlich wieder Basiswiderstände?
Ich hab mich schon öfters mit Transistoren beschäftigt, allerdings dann 
alternativen verwendet.
Und H-Brücken sagt mich auch nichts :D. Mal googln.

Ein schaltplan würdest du nicht zeichnen können?

von frager (Gast)


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reichen nicht auch 2 mosfets?
die gegenüberliegen?

von frager (Gast)


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Könnte das so vllt auch funktionieren?
Wenn die Mosfets geschaltet sind, fließt der Strom durch das Relay in 
die eine richtung, da er sich den kürzesten Weg sucht. Sind die Mosfets 
unbeschalten, fließt der Strom durch die Widerstände und das Relay wird 
wieder umgeschaltet?

Wenn nicht, welche basiswiderstand bräuchte ich dann mit der 4 Mosfet 
variante?

von Gerd P. (litart)


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hast Du die Schaltung des Verstärkers?
Vermutlich sind es nur ein oder bestenfalls zwei ICs und 'ne Hand voll 
Einzelteile.
Zeichne die Schaltung doch mal raus oder stelle zumindest Fotos (ober- 
und Unterseite der Platine) zur Verfügung.

von frager (Gast)


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Hm, wozu benötigst du die schaltung?

Welche Mosfets soll ich verwenden?

Kann ich auch einfach diesen hier nehmen:
http://www.pollin.de/shop/dt/NTkzOTU2OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Relais_Zugmagnete/Miniatur_Signal_Relais_SIEMENS_V23079_C1101_B201_5_V_bistabil.html

Dann einen Attiny2313 verwende, da so wie ich lese, das Relais nur 28mA 
(140mW / 5V = ~28mA) benötigt. Das kann ein Attiny ja direkt. Ich könnte 
zur sicherheit auch 2 Pins zusammen verwenden. Dürfte das klappen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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frager schrieb:
> Dann einen Attiny2313 verwende, da so wie ich lese, das Relais nur 28mA
> (140mW / 5V = ~28mA) benötigt.

Das könnte klappen, allerdings wird das Abfangen der Gegen-EMK nicht 
ganz einfach und auf die internen Klemmdioden der Tiny Ausgänge würde 
ich mich da nicht alleine verlassen. Da das Relais ja in beide 
Richtungen durchflossen wird, könnte eine Antiseriellschaltung von 2 
Zenerdioden 4,7V zum Relais hier nützlich werden. Ansonsten ist das 
Relais natürlich noch besser als das von mir vorgeschlagene.

frager schrieb:
> Könnte das so vllt auch funktionieren?

Nee, natürlich nicht, denn deine Schaltung bietet keine Möglichkeit, den 
Strom durchs Relais umzupolen.
Ganz unten auf dieser meiner Seite ist ein Wechselrichter mit Tiny45 und 
H-Brücke, da siehst du eine praktische Realisierung:
http://www.schoeldgen.de/avr/

: Bearbeitet durch User
von frager (Gast)


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Also du meinst das so, oder?

von Schimanski (Gast)


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das ist doch aber ein bistabiles 12Volt Relais, welches hier bei pollin 
genannt wurde. Das läuft nicht an 3.3V oder 5V.

Bau einen diskreten Mosfet Treiber ( Inverter, um auf 12Volt zu kommen, 
PushPull Emitterfolger und Auskoppelkondensator 100µF. ) Relais gegen 
Masse dort anschliessen. Geht. Der Auf- und Entladestromimpuls im 
Koppel-C lässt das Relais von der einen in die andere Lage kippen.
ELV verkauft(e) einen Akkuwächter für 12V-Batterien. Dort habe ich das 
her.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Schimanski schrieb:
> das ist doch aber ein bistabiles 12Volt Relais, welches hier bei pollin
> genannt wurde. Das läuft nicht an 3.3V oder 5V.

Nee, das in dem letzten Beitrag des Te gepostete ist ein 5V Typ:
http://www.pollin.de/shop/dt/NTkzOTU2OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Relais_Zugmagnete/Miniatur_Signal_Relais_SIEMENS_V23079_C1101_B201_5_V_bistabil.html

frager schrieb:
> relais.png
> Also du meinst das so, oder?

Jo. Du musst wissen, das beim Abschalten des Stromes durch eine Spule 
eine Spannung an den Spulenanschlüssen entsteht, die sogen. Gegen-EMK. 
Die entsteht durch das sich ändernde Magnetfeld der Spule (das Feld 
bricht ja gerade zusammen). Du musst also verhindern, das diese Spannung 
zurück in den Controller geht. Das macht man normalerweise mit einer 
Freilaufdiode, aber die einfache Variante geht hier ja nicht, weil der 
Strom mal so und mal so durch das Relais fliesst.  Die Zenerdioden 
begrenzen das jetzt auf etwa 4,7+0,7V, also etwa 5,4 Volt, und das in 
beide Richtungen. Im Ruhezustand hast du ja dann beide Pins auf high 
oder beide auf low, und die Sache verbraucht nur noch den Strom des 
Tiny.
Den kannst du sogar mit 128kHz takten und Sleep Modes nehmen und ihn 
dann nur mit dem Fußtaster aufwecken.

: Bearbeitet durch User
von frager (Gast)


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Vielen vielen dank für deine ausführliche erklärung.
Nun weiß ich was ich zu kaufen habe.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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frager schrieb:
> Nun weiß ich was ich zu kaufen habe.

Bevor du das ganze verlötest, überleg dir nochmal die Anschlussbelegung. 
Manche Tinys haben noch nicht alle Pinchange Interrupts, der Fusstaster 
sollte aber später mal in der Lage sein, den MC zu wecken.

von frager (Gast)


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Ja werden den 2313 benutzen. Hatte ich schon öfters verwenet.

Dir fiel das auf dem Bild auf, oder? War nur als Beispiel. Dir fällt 
aber auch alles auf ;).

von frager (Gast)


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frager schrieb:
> Also du meinst das so, oder?

Wollte nur berichten das das alles ohne Probleme funktioniert. Das 
Relais kann mit dem Tiny angesteuert werden.

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