Bei Zellen, Batterien, Akkus ist es gebräuchlich, deren Kapazität in Ah anzugeben. Ist normalerweise für jemand mit normaler Schulbildung auch kein Problem, daraus die Energiemenge zu überschlagen, die man aus so einer Batterie rausholen kann (oder in einem Akku speichern kann). Klar war mir das allerdings noch nie so richtig, warum man nicht gleich kWh angibt. Wie gesagt, praktisch normalerweise kein großes Ding. Obwohl jetzt mal ein Kollege von seinem neuen Hauskraftwerk erzählt hat, mit Photovoltaik auf dem Dach und einem Akku-Block im Keller. Auf die Frage wieviel der Akku speichert antwortete er "xxx Ampere-Stunden". Die Antwort war für mich völlig nichtsagend wenn ich versuche mir vorzustellen wieviel typische Verbraucher (Kühlschrank, Fernseher, Glühbirnen) damit wie lange laufen können, weil natürlich die Zusatzinformation Spannung in dem Fall fehlt. Gibts eigentlich einen sinnvollen Grund bei Energiespeichern eben nur die speicherbare Strommenge anzugeben und nicht die Energie, oder ist das einfach nur historisch gewachsen?
Das hat verschiedene Gründe. Zum einen ist das historisch gewachsen und zum anderen ist die entnehmbare Energiemenge vom Akkuaufbau, dem Alterungszustand und dem Entnahmestrom abhängig. Kurz gesagt, vom Innenwiderstand der Zelle, die leider beim Entladen einen nicht unerheblichen Teil der Energie in Wärme umwandelt. http://www.torqeedo.com/technik/lithium-batterietechnik/hintergrundwissen-korrosion-2 Leider wird dieser Umstand von unseren Marketingfuzis gerne ausgenutzt um auf eine Powerbank dann 10000mAh zu schreiben. Das dann von diesen ca. 36Wh nur ein Bruchteil wirklich im Akku des Smartphones landen, wird einem da nicht erzählt. Manchmal würde ich mir auch gerne eine Angabe der Energiemenge in Joule wünschen, die ich mir aber genauso wie die zu erwartenden Verluste auch selber berechnen kann.
toto schrieb: > weil zb die spannung nicht konstant ist. .. Ja... Wäre aber dennoch kein Grund nicht die entnehmbare Energiemenge (Wh) zu spezifizieren. Die Realität ist an der Stelle jedoch schon ein Stück weiter, man schaue z.B. mal auf Notebook- oder Werkzeugakkus... Auch die Angabe bei Hybidfahrzeugen ist typischerweise eher in Wh.
toto schrieb: > weil zb die spannung nicht konstant ist. .. Ich glaube du hast da was nicht verstanden, genau deswegen wäre es sinnvoll Wh/Ws/J zu nehmen. Marek Walther schrieb: > Leider wird dieser Umstand von unseren Marketingfuzis gerne ausgenutzt > um auf eine Powerbank dann 10000mAh zu schreiben. Das dann von diesen > ca. 36Wh nur ein Bruchteil wirklich im Akku des Smartphones landen, wird > einem da nicht erzählt. Viel schöner finde ich ja, dass sie die Ah der verbauten Batterie angeben ohne Angaben zur Zellspannung, und eben nicht die verfügbaren Ah am Ausgang bei 5V.
Marek Walther schrieb: > Manchmal würde ich mir auch gerne eine Angabe der Energiemenge in Joule > wünschen, die ich mir aber genauso wie die zu erwartenden Verluste auch > selber berechnen kann. Kannst Du: 1Wh = 3600 Joule :-)
Pumuckl schrieb: > Marek Walther schrieb: >> Manchmal würde ich mir auch gerne eine Angabe der Energiemenge in Joule >> wünschen, die ich mir aber genauso wie die zu erwartenden Verluste auch >> selber berechnen kann. > > Kannst Du: 1Wh = 3600 Joule :-) Ja, kann ich. Denn 1 Joule ist eine Ws oder eine VAs. Ansonsten siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Joule
Marek Walther schrieb: > Ja, kann ich. Denn 1 Joule ist eine Ws oder eine VAs. > > Ansonsten siehe: > http://de.wikipedia.org/wiki/Joule Mir brauchst Du das nicht zu erklären... ;-)
> Klar war mir das allerdings noch nie so richtig, warum man nicht gleich
kWh angibt.
Weil es früher beim Laden nach Zeit wichtiger war die Ah zu kennen.
Batterie mit 4 NiMH Mignon-Zellen a 2Ah, 4,8V
Beispiel Laden mit C/10 = 0,2A
2Ah/0,2A = 10h
Da wusste man, wenn auf dem Ladegerät 200mA stand, dass die Batterie
nach 12-15h voll sein müsste.
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Micha schrieb: > Klar war mir das allerdings noch nie so richtig, warum man nicht gleich > kWh angibt. Wie gesagt, praktisch normalerweise kein großes Ding. Es hat sich eben so eingebürgert. Im KFZ-Bereich wird auch nach wie vor von PS gesprochen, obwohl kW schon ewig die offizielle Einheit ist. Und ganze Länder rechnen in Zoll, Gallonen oder Unzen. Bei Elektroautos ist es allerdings üblich, die Akkukapazität in kWh anzugeben.
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Und Ne Frage dazu ich stell mir nennt Bleiakku in den Keller um ne kleine USV damit versorgen zu können. 12V/100Ah. Sind es dann etwa (14-12)x100 also 200Watt die ich zur Verfügung habe. Man kann dann Akku ja nicht komplett leerlutschen. Oder kann ich den 100h mit 1Ah belasten bis ich die zulässige Entladespannung erreicht habe?
> 12V/100Ah. Sind es dann etwa (14-12)x100 also 200Watt die ich zur > Verfügung habe. Nein, natürlich nicht. > Oder kann ich den 100h mit 1Ah belasten bis ich die zulässige > Entladespannung erreicht habe? Im Prinzip richtig. Die genaue Rate ist aber vom Akku abhängig (und im jeweiligen Datenplatt zu finden). Für Blei(gel)akkus liegt sie üblicherweise bei C/20 (und das Entladen dauert dementsprechend 20h).
Neben historischen und weiteren Gründen gibt es da noch etwas Moritz A. schrieb: > toto schrieb: >> weil zb die spannung nicht konstant ist. .. > > Ich glaube du hast da was nicht verstanden, genau deswegen wäre es > sinnvoll Wh/Ws/J zu nehmen. Eher anders herum. Genau deshalb ist es kaum möglich. Man kann einigermaßen die Spanungskurve abschätzen nach Ladezustand oder bei jeweils einer bestimmten Last. In der Regel wird dort Konstantstrom angenomen. Die Wattstunden sind somit sehr theoretisch oder lastabhängig. Ah alleine sind so schon sehr ungenau, sind aber weitaus besser vorhersagbar als die kombinierte Größe. Dann noch mit einer unbekannten Spanngslage versehen... Das bringt einen dann also auch nicht weiter gegenüber der Angabe Ah. Aber dafür gibt es einige Anwendungen bei denen die Angabe Ah das ist was man wissen will, wohingegen die Angabe der Wh in der Regel sehr ungenau wird, sofern das tatsächlche Lastprofil nicht zufällig demjenigen aus dem Datenblatt entspricht, und auch der Akkuzustand und die Temperatur und... Es gibt mehrere Anwendungen bei denen es um Strom geht. Maximaler Lade- und Entladestrom welche auf die Kpazität bezogen wird, wurde schon genannt. Das sind nicht nur klassische Konstantstromanwendungen. So fällt die "Reichweite" bei Linearreglern letztlich auch nur auf Ah zurück. Bei Schaltreglern wäre Wh auch nicht genau, da deren Wirkungsgrad nicht konstant ist. Das wäre dann auch sehr schwammig selbst wenn Wh genau bestimmbar wären. Die Angabe in Ah ist pragmatisch. Teils ist es genau das was man wissen will. Für den anderen Bereich würde man nur eine schwammige Angabe erhalten. Will man beide Angaben in Einklang bringen wird es schwierig wegen der unterschiedlichen Lastabhängigkeit. Man hat also entweder beide Daten, die dann nicht zueinander passen weil das Profil nicht stimmt, was zu Verwirrungen führt, oder man gibt Ah nicht mehr mit an. Dann muß man das noch ungenauer zurückrechnen wenn man Ah braucht. Also bleibt an besser bei Ah als Angabe auf dem Akku selbst. Wer Wh haben will kann sich das mittels Datenblatt dann selbst zusamenschätzen anhande der Kurven die man dort findet oder auch nicht. Oder man macht das ganz grob über die Nennspannung mal Ah. Das ist ein grob gemittelter Effektivwert ohne auf das aktuelle Lastprofil einzugehen.
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Thomas O. schrieb: > 12V/100Ah. Sind es dann etwa (14-12)x100 also 200Watt die ich zur > Verfügung habe. Man kann dann Akku ja nicht komplett leerlutschen. Volt (V) x Ampere (A) = Watt (W) Ampere (A) x Stunde (h) = Amperestunde (Ah) Volt (V) x Ampere (A) = Watt (W) Watt (W) x Stunde (h) = Wattstunde (Wh) 1000 Wattstunden (Wh) = 1 kiloWattstunde (kWh) Daher hat der Bleiakku ca. 12 V x 100 Ah = 1200 VAh = 1200 Wh = 1,2 kWh Wie du richtig schreibst soll man ihn nur etwa bis zu Hälfte entleeren, das wären dann 0,6 kWh.
"200Watt" sollten da wohl 1200 wWh heißen. Sieht in dem Kontext nach einem Flüchtigkeitsfehler aus. Ich bin jedenfalls davon ausgegangen. Ich verliere auch immer mal wieder das eine oder andere Zeichen beim Tippen wenn es mal schnell gehen soll.
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