Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschaltverzögerung Relais


von Philipp S. (philipp09)


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Guten Tag,

zunächst möchte ich mein kleines Projekt kurz vorstellen. Es geht darum, 
6 Relais anzusteuern. Diese Relais schalten verschiedene Spannungen auf 
einen Lüfter. Das ganze dient somit als Steuerung für die 
Lüftergeschwindigkeit. Natürlich ist mir bewusst, dass es heutzutage 
sehr viele Lösungen für dieses Problem gibt und eine Lösung mit Trafo 
zum einen teuer und zum anderen schwer ist. Diese Rahmenbedingungen sind 
aber gegeben.

Ein einzelnes Relais wird momentan über die Schaltung im Anhang 
angesteuert. Der freie Eingang geht auf einen Logikbaustein, den ich der 
Übersicht halber nicht in den Screenshot gepackt habe. Nun soll die 
Schaltung folgendes machen:
1. Langsam einschalten (Mit Ladewiderstand R16 und Kondensator C16)
2. Schnell ausschalten (über den Entladewiderstand R35)
3. Robust und zuverlässig arbeiten

Die Dioden D18 u. D19 befinden sich aus folgendem Grund in der 
Schaltung: Durch sie möchte ich die Ladespannung des Kondensators etwas 
anheben, weil diese sonst nur ca. 0,7 V betragen würde. Ich habe einmal 
gelesen, dass Lade- und Entladevorgänge eines Kondensators bei sehr 
kleinen Spannungen nicht mehr zuverlässig funktionieren.

In der Realität funktioniert diese Schaltung bereits, dennoch wollte ich 
bei euch nachfragen, ob jemand ein Problem in der Ansteuerung des Relais 
sieht?

Über eure Hilfe wäre ich sehr dankbar,

Viele Grüße,

Philipp

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Du steuerst den Transistor und damit das Relais nicht im Schaltbetrieb, 
sondern analog. Das Relais zieht also "schleichend" an. Das kann - je 
nach Last - zu Problemen führen.

von stefan us (Gast)


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> Ich habe einmal gelesen, dass Lade- und Entladevorgänge
> eines Kondensators bei sehr kleinen Spannungen nicht
> mehr zuverlässig funktionieren.

Das bezweifle ich.

Warum nimmst Du nicht einfach einen größeren Kondensator und verzichtest 
dafür auf die anderen Bauteile?
1
            1k
2
12V o------[===]---+-----||-----+----| GND
3
                   |            |
4
                   +---Relais---+
5
                       6V 1000 Ohm

von stefan us (Gast)


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> Das Relais zieht also "schleichend" an.

Ist es nicht so, dass Relais einen sehr ausgeprägten Hysterese Effekt 
haben (ausgenommen Reed Relais)?

von npn (Gast)


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stefan us schrieb:
> Warum nimmst Du nicht einfach einen größeren Kondensator und verzichtest
> dafür auf die anderen Bauteile?

Ich vermute mal, weil dann sein Punkt 2 nicht erfüllt ist.
Nur mit dem C hat er eine Anzugs- und eine Abfallverzögerung.

von stefan us (Gast)


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Ach ja, richtig.

von Route_66 H. (route_66)


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stefan us schrieb:
> ausgeprägten Hysterese Effekt

Stimmt. Hysterese ist aber was Anderes.

von Philipp S. (philipp09)


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Hallo Route66,

danke für deine Antwort. Du hast natürlich vollkommen recht! Die 
Spannung an der Basis des Transistors steigt langsam an. Dies ist 
natürlich auf gewisse Weise gewollt so. Die daraus folgende Konsequenz, 
dass der Transistor langsam aufmacht und das Relais auch erst langsam 
geschalten wird ist sicherlich nicht ideal. Wäre es somit besser, das 
Relais mit einem Digitalbaustein anzusteuern, der halt außreichend Strom 
könnte?

Gruß,

Philipp

von npn (Gast)


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Route 66 schrieb:
> stefan us schrieb:
>> ausgeprägten Hysterese Effekt
>
> Stimmt. Hysterese ist aber was Anderes.

Nö, wenn das Relais angezogen hat, dann muß die Spannung erstmal weiter 
abfallen als bis zur Anzugsspannung, bis es wieder abfällt.
Genau das ist Hysterese.

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