Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Möglichkeiten den Ruhestrom meiner Autobatterie zu loggen


von Georg T. (microschorsch)


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Hallo Jungs,

simples Problem: Autobatterie immer wieder alle 4 Wochen leer, Batterie 
ist neu. Problem ist früher schonmal da gewesen, damals war ein 
CAN-Knoten des Auto nicht in den Ruhezustand gegangen und zog die 
Batterie langsam leer.

Hab jetzt den Ruhestrom gemessen. Liegt so bei 25mA, das wirds wohl 
nicht sein. Ich schätze also, dass nur manchmal ein CAN-Knoten nicht in 
den Ruhezustand geht. Um das Problem besser zu verstehen, möchte ich nun 
den Strom an meiner Batterie messen und z.B. alle 10s mitloggen.

Ich dachte so an eine Stromzange und einen arduino mit sd-karte...?

Gibt es fertige Sensor-Spulen (plus ein bisschen Elektronik), die ein 
zum Strom proportionales Spannungssignal ausgeben, so ich eine 
stromführende Leitung der Batterie durchfädeln kann? Der Anlasser zieht 
sicher 50A, ich will aber auch meine 20mA Ruhestrom sehen.

merci

Schorsch

von cuberider (Gast)


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Guten Morgen,

mein Vorschlag:
1. eine kleine 12V Bleibatt. besorgen zum Überbrücken, diese parallel zu 
Autobatt. anklemmen
2. ein Pol abziehen und ein Messgerät/Messwiderstand in Reihe zum 
Hauptstrompfad anschließen
3. kleine Batt. wieder abklemmen.

Alles abbauen bevor man wieder losfährt! (Punkt 3 bis 1).

Es geht noch einfacher:
Mit einer 2. Batt. gleicher Kapazität parallel an die 1. anschließen und 
nur den Strom der 2. Batterie messen, dürfte etwa die Hälfte des Iges 
sein.

Du kannst auch, wie ganz oben beschrieben,eine kleine Batt. nehmen, dann 
den Faktor zwichen Ib2 und Iges erstmal ermitteln.

MfG

von Oliver (Gast)


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Was bedeutet "immer wieder alle 4 Wochen leer"?

Heißt das, ein Problem tritt sporadisch etwa alle 4 Wochen auf und saugt 
die Batterie dann über Nacht leer, so dass es morgens nicht zum Starten 
reicht, obwohl die Batterie abends gut geladen war? Oder heißt das, die 
Batterie ist nach 4 Wochen Standzeit immer mal entladen?

Letzteres wäre bei modernen Autos fast normal.

Die einfachste Möglichkeit wäre ein simples Multimeter mit Log-Funktion 
im 20A-Messbereich. Ich würde die Messvorrichtung einfach abends 
anklemmen und morgens vor dem Starten wieder abklemmen. Der 
Anlasserstrom interessiert dich wahrscheinlich eher weniger.

Ein defekter CAN-Knoten, der fehlerhaft irgendeine Aufwachbedingung 
feststellt und dann über CAN-Bus auch andere Steuergeräte aus dem Schlaf 
holt, kann locker zu einer Stromaufnahme von 10 Ampere führen. Tritt das 
Problem denn immer bei ähnlichen Umgebungsbedingungen auf (Temperatur, 
Regen) auf? Dann könnte man es evtl. provozieren.

von rosch (Gast)


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Wenn kein Datenlogger o.ä. vorhanden ist kann man auch das hier 
verwenden:
http://www.franksteinberg.de/uni8ad.htm
Shunt zwischen Batterie und Bordnetz und mit NB oder PC protokollieren 
lassen. Das Teil funktioniert auch an USB-Adaptern und die 8-Bit sollten 
genügen.

von rosch (Gast)


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Oliver schrieb:
> simples Multimeter mit Log-Funktion
> im 20A-Messbereich

Da man weder Stromstärke noch Zeitdauer ahnen kann würde ich bei sowas 
zumindest eine Sicherung in die Messleitung klemmen. Die meisten 10 bzw. 
20 A-Bereiche sind ungesichert und haben nur eine begrenzte Messdauer. 
Dann vielleicht doch lieber Messshunt und Spannung loggen lassen.

von Georg T. (microschorsch)


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Hi,

das hilft mir momentan alles nicht wirklich weiter....

insbesondere....warum soll ich eine zweite Batterie anklemmen, deren 
Strom messen und dann den Strom mal zwei nehmen, um auf den Verbrauch zu 
schließen. Ich kann doch einfach den Strom der richtigen Batterie 
messen...


Die Batterie ist meistens leer, wenn ich am Wochenende nicht gefahren 
bin und Montags morgens das Auto starten will. Ich würde sagen, wenns 
kalt ist, wird dieser Zustand begünstigt. Früher bin ich jeden Tag 200km 
gefahren, da ist das nicht so aufgefallen, heute fahr ich nur noch 10km, 
da wird die Batterie kaum noch geladen.
...übrigens habe ich eine zweite Batterie, aber die liegt im Kofferraum, 
zusammen mit einem Überbrückungskabel, falls es montagsmorgens mal 
wieder so weit ist....

Was mich wirklich verdutzt sind die 25mA Ruhestrom, ich hätte viel mehr 
erwartet - ich meine, es ist ne 105Ah Batterie, das ist schon n 
richtiger Trümmer. Selbst wenn das Auto mal 4 Wochen steht, dürfte die 
maximal 20% der Kapazität weg sein, der Anlassen muss dann doch noch 
anspringen

Auf einen Shunt würde ich eigentlich gerne verzichten, weil die Ströme 
kurzzeitig wirklich hoch werden können.

Kennt ihr nicht ein Zangenamperemeter (für Gleichstrom) mit 
"Langzeitlogfunktion?", oder einem proportionalem Ausgang

merci
Schorsch

von Der_Dicke82 (Gast)


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Welche Spannung hat die Batterie denn nach der Standzeit?

Und wie alt ist die Batterie?

Hast du mal ne Werkstatt zu deinem Problem konsultiert?

Ich bin mir fast sicher, das dein Problem eher die Batterie ist und 
nicht irgendein CanKnoten. Allerdings ist das natürlich nicht 
auszuschließen.

Bei viel Kurzstreckenbetrieb würde ich noch eher auf die Batterie 
tippen, aber bei nem Diesel wird es wohl kein Kurzstreckenauto sein.

Gruß, Stefan

von Harald W. (wilhelms)


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Georg T. schrieb:

> Der Anlasser zieht sicher 50A, ich will aber auch meine
> 20mA Ruhestrom sehen.

Das heisst, Du willst einen Strombereich von 1:2500 erfassen.
Das ist schon mit einem Shunt schwierig genug; mit einer
Stromzange gehen Deine 20mA im Rauschen unter...
Gruss
Harald

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo,

Der_Dicke82 schrieb:
> Welche Spannung hat die Batterie denn nach der Standzeit?
hab ich nicht gemessen, werd ich das nächste mal tun, wenn sie wieder 
schwächelt.


> Und wie alt ist die Batterie?
Habe die Batterie vor etwa einem Jahr gekauft, weil die alte genau das 
gleiche Problem hatte, mit der neuen kam ich dann so gerade eben noch 
über den Winter. Das das Problem noch nicht behoben war zeigte sich aber 
schon damals. Seitheit ist die alte Batterie geladen und im Kofferaum.

-> ich denke, wohl eher nicht die Batterie

Ich würde mir einfach gerne mal über einen längeren Zeitraum den 
Ruhestrom ansehen, vielleicht zieht das Auto ja aus irgendeinem Grund 
immer zwischen 12 und 1 uhr nachts 20A... reine Spekulation...die 25mA 
passen einfach nicht zu den zwei Tagen stehen, dann leer

das mit dem "im Rauschen untergehen" ist natürlich wahr! Aber ich denke 
alles über 10A ist eh egal. 8 oder 10 bit werden wahrscheinlich reichen

Schorsch

von Der_Dicke82 (Gast)


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Dann schau dir mal das Ding an

http://www.watterott.com/de/ACS714-Current-Sensor-Carrier-30-to-30A

Gruß, Stefan

PS: Gibt es auch für weniger Strom

von Gerald B. (gerald_b)


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20 mA Ruhestrom bedeutet 1Ah ist nach 50h, also ca. 2 Tagen weg. Meine 
letzte Batterie hatte, als sie breit war, noch 6 Ah Restkapazität von 40 
Ah!
Bei meinem ollen Golf 3 damals war das Problem hausgemacht, denn der 1F 
Elko für die 500W Bassendstufe genehmigte sich 30 oder 40 mA im Standby. 
Da war nach 3 Wochen Ende Gelände. Also habe ich mir einen besseren Elko 
mit Remoteleitung geholt, der nicht so ein "Stromschwein" war. Außerdem, 
kauf dir nicht die Batterie, die minimal nötig ist (manche nennen es 
auch Erstausrüstung), sondern nimm, was die Lichtmaschine hergibt und 
die Batteriehalterung aufnimmt. Statt 36Ah ab Werk dürfen es auch ruhig 
68 Ah sein. Wenn man sich die nicht in der Werkstatt aufschwatzen läßt, 
sondern online kauft, bekommt man definitiv mehr fürs Geld. Ich habe 
eine Bosch Silverline drin - bei ATU wäre das Beste die Bosch Blueline 
gewesen - die dann noch mehr gekostet hätte.

von Ernst O. (ernstj)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Das heisst, Du willst einen Strombereich von 1:2500 erfassen.
> Das ist schon mit einem Shunt schwierig genug; mit einer
> Stromzange gehen Deine 20mA im Rauschen unter...

Wenn ein paar mA keinen Schaden anrichten und daher uninteressant sind, 
warum dannn messen? Wenn du wissen willst ob sich nachts zig Ampere vom 
Acker machen, dann lege die Überwachung des Batteriestroms doch 
entsprechend aus. Vielleicht funktioniert es schon, wenn du das Kabel 
von der Batterie zum Sicherungskasten als Shunt benutzt (nicht das zum 
Anlasser).

von n.b. (Gast)


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Der_Dicke82 schrieb:
> Und wie alt ist die Batterie?

Georg T. schrieb:
> ... Batterie ist neu

Noch Fragen?

von Andi (Gast)


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Warum willst Du unbedingt den Aufwand zum Strommessen betreiben?
Wenn tatsächlich ein (plötzlicher) höherer Strom aus der Batterie
gezogen wird, dann sieht man das auch an der Batteriespannung.
Ein kleiner, autonomer (USB-) Spannungslogger (z.B. CONRAD) dürfte dafür 
genügen.

von oszi40 (Gast)


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Das meine ich auch. Spannung genauer messen! Nicht nur die 
Batteriespannung sondern auch die Ladespannung durch die Lichtmaschine! 
Wenn das Auto schon über 100000km auf der Uhr hat, könnten z.B. auch die 
Lima-Kohlen etwas gelitten haben und der Akku nicht ausreichend geladen 
werden?

von alf (Gast)


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erstmal als Tip: miss die Ladespannung durch die Lichtmaschine!
so: im Stand, Motor läuft, mit DMM an den Batteriepolen.
dann etwas Gas geben...damit "gute" Lade-drehzahl erreicht wird, zb 2500 
U/min.
welche Spg macht deine Lima ?

von Der_Dicke82 (Gast)


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Ach naja, die Ladespannung sagt auch erstmal wenig über den Ladestrom 
aus.

Es kann gut sein, das deine Lima genug Strom liefert du ihn aber in der 
kalten Jahreszeit über Lüftung, Heizung usw. verbrauchst! aber 10 A 
Ladestrom ist immer noch recht viel im Gegensatz zu irgendwelchen 
Ladegeräten!

Also teste mal deine Batteriespannung !vor! einem vermeintlichen 
Fehlstart, sollte trotz ausreichender Spannung (12,5 + V) das Auto dann 
nicht anspringen, liegt es definitiv an der Batterie!

Die kann dann den notwendigen Kaltstartstrom nicht liefern und blub war 
es das, normalerweise bekommst du eine Batterie (jünger als 2 Jahre) 
dann auf Garantie ersetzt.

Die Idee den Ruhestrom über längere Zeit (2+ Wochen) zu loggen finde ich 
aber sehr interessant und würde mich auch interessieren! Eine induktive 
Messmöglichkeit ohne notwendige Eingriffe von außen wäre da echt Top!

Also egal wie es ausgeht, ich bleibe mit Interesse dabei!

von Tom A. (toma)


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Hallo Georg,

Hast du ein Handy am Fahrzeug angeschlossen? Falls ja, stecke es ab wenn 
du nicht fährst. Ich hatte das Problem bei einem Wagen einer 
Süddeutschen Marke mit drei Buchstaben auch schon.

Gruß. Tom

von Wolfgang A. (Gast)


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Tom Amann schrieb:
> Ich hatte das Problem bei einem Wagen einer Süddeutschen Marke mit drei
> Buchstaben auch schon.

Bei einem Wagen dieser Marke kämpft ein Kollege auch schon längere Zeit 
mit einem sehr ähnlichen Problem, wie der TO. Er hat den Täter auch 
schon zu nachtschlafender Zeit ertappt - Geisterstunde der 
Autoelektronik. Mitten in der Nacht entfaltete die Steuerelektronik ein 
Eigenleben zeige diverse Aktivitäten im Innenraum. Genaueres kann ich 
nachfragen.
... weiterhin Ursache unbekannt, Vertragswerkstatt ratlos.

von noreply (Gast)


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Wolfgang A. schrieb:
> Mitten in der Nacht entfaltete die Steuerelektronik ein
> Eigenleben zeige diverse Aktivitäten im Innenraum. Genaueres kann ich
> nachfragen.

E.T. nach Hause telefonieren. :-):-)

Sind zufälligerweise GSM-Schnittstellen oder Nachfolger an Board?

von TomA (Gast)


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Hallo Leute,

nicht E.T. will nach Hause telefonieren, sondern das Handy. Das Handy 
versucht zyklisch mit dem Mobilfunknetz in Verbindung zu kommen und 
weckt dabei die Steuergerätekette auf. Dadurch kommt es kurzzeitig zu 
einem hohen Stromverbrauch (gemessen ca. 30A) und das eben zyklisch.

Geuß. Tom

von TomA (Gast)


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Hallo Georg,

da fällt mir noch was ein. Wir versuchen grad im Beitrag "[S] günstige 
Möglichkeit, zwei DC-Spannungen über mehrere Stunden zu überwachen", das 
kleine UsbScope verwendbar zu machen.

Für so eine kleine Aufgabe wäre das Ding vermutlich jetzt schon zu 
gebrauchen. Du brauchst ja keine exakten Zahlenwerte, sondern nur die 
Info, ob da viel oder wenig Strom fließt. Bei einem hohen Strom, müßte 
das an einem Sprung der Batteriespannung zu erkennen sein. Das kann das 
kleine UsbScope. Es hat aber den Nachteil, daß es hinten dran einen 
PC/Laptop braucht, der ihm Strom gibt und die Daten abnimmt. In deinem 
Fall kann man einen Laptop über die Autobetterie versorgen.

Gruß. Tom

von Georg T. (microschorsch)


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Hallo,

den ACS714 finde ich interessant, aber ich würde nicht meine gesamte 
Batterie über zwei Pins eines SOIC-8 laufen lassen :-) ich schätze, dann 
geht der Anlasser nicht mehr an.
In dem Zusammenhang frage ich mich, ob es nicht möglich wäre den Chip 
einfach auf das Batteriekabel zu binden, dann ist der Abstand nur nen 
bisschen größer.... könnte klappen

Anstellung des Stroms, die Spannung zu messen ist auch ne gute Idee, vor 
allem viel einfacher.... ich hab irgendwo noch nen Rasperry PI 
rumliegen, damit könnte ich loggen, aber der zieht alleine schon 500mA, 
vielleicht doch besser nen Arduino mit SD-Karte.... ich schau mal, was 
ich noch in der Grabbelkiste finde

Ich hab bei Reichelt gerade ein Zangenamperemeter mit DCI-fähigkeit für 
unter 40EUR gefunden. Vielleicht ist es das einfachste das Ding zu 
kaufen, und irgendwo die Spannung, die auf den ADC geht anzuzapfen

Schorsch

: Bearbeitet durch User
von Oliver (Gast)


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10km legt man in der Stadt in weniger als 20 Minuten zurück. Jetzt 
überlege mal... Anlassvorgang, Vorglühen/Nachglühen (beim Diesel), 
möglicherweise volle Beleuchtung, Innenraumgebläse und diverse weitere 
Verbraucher, die eine Menge Strom ziehen. Dann direkt wieder lange 
Standzeiten.

Ich frage mich gerade, ob du eventuell deine Batterie mit jeder Fahrt 
weiter entleerst und dann über das Wochenende der Ruhestrom und die 
Selbstentladung ausreichen, um sie völlig zu entleeren.

Eine "neue" Batterie kann auch nach einer Tiefentladung gleich wieder 
Schrott sein.

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