Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino PWM - TTL Mosfet oder L298N - LC Tiefpassfilter


von Stevo M. (stevomc)


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Hallo Gemeinde,

ich bin neu hier im Forum, möchte mich aber erstmal bedanken für die 
zahlreichen tollen Beiträge. Ich habe jetzt gefühlte 2 Wochen nur 
gelesen und mich mit der Theorie nochmals vertraut gemacht. Bei mir ist 
das Studium schon etwas länger her und ich bin später beruflich in eine 
andere Richtung gegangen. Daher warne ich vorab - ich habe sehr viel 
gefährliches Halbwissen :-) ... Hier erstmal meine Theorie zu meinem 
Projekt. Fragen kommen weiter unten.

Folgendes habe ich vor bzw. schon zu 90 % realisiert.

PWM mittels Arduino mit 20 kHz, Gesteuert wird die PWM über ein 
User-Interface auf einem mobilen Gerät. Ich habe "zich" Mosfets (normale 
und TTL) ausprobiert aber auch den L298N H-Brücken Treiber. Das 
Ausgangssignal (12 Volt) bügel ich mit einem LC Tiefpass (65 uH + 2000 
uF).

Eigentlich kann ich die Ausgangsspannung echt gut regeln und auch für 
die angeschlossenen Geräte (12 Volt E-Motoren oder 4 - 12 Volt 
Elektromagnete) gut verwenden, jedoch habe ich folgendes Problem:

- Nutze ich einen TTL Mosfet muss ich die PWM erst ordentlich 
hochregeln, um den Motor anzuschmeissen, dann muss ich wieder 
runterregeln, um die gewünschte Drezahl hinzubekommen.

- Ähnlich verhält sich das bei dem L298N.

- Wenn ich Induktivitäten ansteuern will geht es mir genauso. Diese 
verhalten sich irgendwie nicht so schön wie die Motoren (wohl wegen der 
Spule etc.)

Meine Motoren und Induktivitäten ziehen ca. 0,1 - 0,6 A (im Betrieb) 
.... also eigentlich nicht so viel.

Ich hatte erst überlegt das ganze über ein ePoti zu machen, um eine 
tolle glatte Spannung am Ausgang zu haben, habe ich jedoch wieder 
verworfen, da mir die Schaltung zu kompliziert rüber kommt. Dann habe 
ich Mosfets ausprobiert und versucht den Ausgang so glatt wie möglich 
hinzubekommen, jedoch bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, da ich 
bei den Induktivitäten auch noch gerne die Frequenz des anziehenden 
Ankers messen möchte.

Spannungsbereich soll einstellbar von ca. 1 - 12 Volt sein oder von mir 
aus auch mehr. Stromaufnahme des Lastkreises liegt bei max. 3-4 A im 
Einschaltzustand.

Fragen:

- Welche TTL Mosfets würdet Ihr vorschlagen?
- Habt Ihr Schaltungsbeispiele?
- Wie am besten den LC Tiefpass anlegen?
- Oder PWM Signal mittels DA Wandler wandeln und dann ... ?
- Wie am besten die Spannung/Strom und die Frequenz messen?

Ich bin für jede Anregung dankbar! Ich hoffe auf eine konstruktive 
Diskussion.

Danke + schönen Restsonntag.

Stevo

von U. M. (oeletronika)


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> Stevo Miller schrieb:
> Eigentlich kann ich die Ausgangsspannung echt gut regeln und auch für
> die angeschlossenen Geräte (12 Volt E-Motoren oder 4 - 12 Volt
> Elektromagnete) gut verwenden, jedoch habe ich folgendes Problem:
>
> - Nutze ich einen TTL Mosfet muss ich die PWM erst ordentlich
> hochregeln, um den Motor anzuschmeissen, dann muss ich wieder
> runterregeln, um die gewünschte Drezahl hinzubekommen.
Hallo,
du schreibst zwar viel, aber ich kann daraus nicht entnehen, was du da 
überhaupt machst bzw. haben wilst?

PWM schön und gut, aber was heißt
> Das Ausgangssignal (12 Volt) bügel ich mit einem
> LC Tiefpass (65 uH + 2000 uF).

Dann hast du doch gar keine PWM mehr, mit der du die Last ansteuerst, 
sondern eine ganz normale Gleichspannung. Ist da so?
Die PWM dient also nur als einfacher DAC, was ja auch ok ist.

Dann ist das oben beschriebene Verhalten aber auch normal.
Motoren arbeiten nicht linear mit der Spannung. Die brauchen z.B. eine 
Mindestspannung um überhaupt los zulaufen, das losreiß-Drehmoment muß 
überwunden werden.

Was also willst du überhaupt bewirken?

Gerade zum Ansteuuern von Motoren wird die PWM direkt benutzt.
Ob da allerdings 20kHz vorteilhaft sind, ist eine andere Sache.
Gruß Öletronika

von Stevo M. (stevomc)


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U. M. schrieb:
> Gerade zum Ansteuuern von Motoren wird die PWM direkt benutzt.
> Ob da allerdings 20kHz vorteilhaft sind, ist eine andere Sache.
> Gruß Öletronika

Hallo U. M.

naja am Ausgang hätte ich schon gerne nahazu eine glatte Gleichspannung. 
Die PWM benutze ich nur, weil derzeit keine andere Möglichkeit sehe eine 
steuerbare Gleichspannung per Arduino zu erzeugen (die Sache mit dem 
ePoti habe ich ja wieder verworfen).

Wieso meinst Du, dass 20 kHz nicht vorteihaft sein könnten? Ich habe die 
20 kHz gewählt, da sonst der Motor "gesungen hat", wenn ich ihn in der 
Drezahl nach oben gestellt habe. Der Tiefpass kam erst später dazu, 
könnte also sein, dass ich wieder runterstellen könnte auf __ Hz ? 
Welche Frequenz ist denn am schönsten weiter zu bearbeiten?

Grüße

Stevo

von asdf (Gast)


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wenn Du Motoren, Lampen o.ae. mit PWM Steuern willst, brauchst Du keinen 
Tiefpass, er ist sogar hinderlich.

Fuer o.g. reichen wenige hundert Hertz bis ein paar kHz. 20kHz ist fuer 
Motoren eher unguenstig.

von Stevo M. (stevomc)


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asdf schrieb:
> wenn Du Motoren, Lampen o.ae. mit PWM Steuern willst, brauchst Du keinen
> Tiefpass, er ist sogar hinderlich.

in wie weit hinderlich ? ich konnte feststellen, dass dadurch der Mosfet 
weniger heiss wird bzw. der L298N auch richtig "cool" bleibt, auch wenn 
da annaehernd 1 A fliessen.

bei der PWM Frequenz hatte ich ja aber auch ein Pfeifen im Motor, wenn 
ich den Ausgang nicht mit dem Tiefpaß filter.

Ggf. hat ja jemand einen ganz anderen Lösungsansatz oder eine 
Beispielschaltung? Freue mich über jeden Tipp.

Danke

von asdf (Gast)


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setz Deine PWM Frequenz mal runter. Es ist hinderlich, weil Du de facto 
zwei Tiefpaesse hintereinander schaltest (beim Motor). Lampen zeigen 
ebenfalls ein Tiefpassverhalten und bei LEDs bildet das Auge den 
Tiefpass.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
>Stevo Miller schrieb:
> naja am Ausgang hätte ich schon gerne nahazu eine glatte Gleichspannung.
Wenn du das so wollst, ist das ja ok. Deine Sache eben.
Allerdings verschenkst du damit die Vorteile einer Motorsteuerung per 
PWM.

Mit Gleichspannung lassen sich Motoren nur bedingt runter steuern und 
die Drehzahl ist dann stark Lastabhängig, weil mit Reduzieung der 
Spannung auch das Motordrehmoment deutlich nachläßt.
Ein Symptom ist eben die höhere Anlaufspannung.

Mit PWM lassen sich sonst Motoren bis zu sehr geringen Drehzahlen runter 
steuern und das Drehmoment bricht auch lange nicht so stark ein.

> Die PWM benutze ich nur, weil derzeit keine andere Möglichkeit sehe eine
> steuerbare Gleichspannung per Arduino zu erzeugen (die Sache mit dem
> ePoti habe ich ja wieder verworfen).
PWM mit Tiefpass hinten dran ist ja auch nix weiter als ein eine 
einfacher DAC

> Wieso meinst Du, dass 20 kHz nicht vorteihaft sein könnten?
Lese das bitte im Zusammenhang.
Die Frequenz wäre zur direkte Ansteuerung per PWM zu hoch.
Zur Erzeugung einer Gleichspannung ist es erstmal egal.
Man macht da einen guten Kompromiss.
Ist man mit der Frequenz zu neidrig, wirkt der Tiefpass nicht so gut.
Geht man zu hoch, nehmen die Umschaltverluste zu.

Bei direkter Motorsteuerung per PWM muß man die Motordynamik 
berücksichtigen. Das ist noch ein anders Ding.

> Ich habe die 20 kHz gewählt, da sonst der Motor "gesungen hat",
>wenn ich ihn in der  Drezahl nach oben gestellt habe.
Ja, das kann ein Problem bei PWM sein.
Must du wissen, was du willst.
Du schraibst ja nix dazu, wozu das ganze dienen soll.
Gruß Uwi

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