Wir wohnen zu zweit in einer Zweizimmerwohnung im Erdgeschoss. Die Wäsche müssen wir im Wohnzimmer trocknen und die Küche ist praktisch auch im Wohnzimmer (es ist einfach ein großer Raum mit Kochnische) und dazu noch ohne Abzug. Das Bad hat kein Fenster und die Lüftung läuft praktisch ganztägig. Jetzt hat sich - oh Wunder - an den Außenwänden und hinter der Eingangstür (Wand zum Treppenhaus) Schimmel gebildet. Ich denke das Ausmaß ist noch mit Schimmelvernichter in den Griff zu bekommen. Der neu zugelegte Hygrometer zeigt aber fast immer um die 60% an. Auch die Außenluft ist oft sehr feucht und neblig (Stadt am Bodensee). Ich denke, dass die Luftfeuchtigkeit mit Heizen und richtigem Lüften im Winter auf 50% gesenkt werden kann. Aber momentan sind die Außentemperaturen zu hoch für Stoßlüften und unsere Zentralheizung ist aus. Zudem sind wir oft ganztägig aus dem Haus und können dann natürlich nicht lüften. Würde ein Luftentfeuchter hier Sinn machen? Wenn ja, welcher? Wie laut sind die Dinger? Und reicht da schon einer für 150€ oder wieviel muss man ausgeben um damit glücklich zu werden? Die Wohnung hat ca. 60m². Bin dankbar für Tipps und Ratschläge.
Maxim S. schrieb: > > Bin dankbar für Tipps und Ratschläge. 1. Maßgeblich für den Schimmel ist der Taupunkt, d.h. die Temperatur in der kalten Ecken in Verbindung mit der dann maximal in der Luft zu haltenden Feuchtigkeitsmenge. Die 60% sind gar nicht mal so viel. Wenn die Ecken aber so kalt sind, dass sie schon als "Luftentfeuchter" arbeiten, nützt dir die Messung von 60% nichts. Sinnvoller wäre da ein IR-Thermometer, die es auch mit kombinierter Taupunktanzeige gibt. Mit dem IR-Thermometer bekommst du auch genau raus, wie kalt die Wände tatsächlich schon sind. 2. Ich habe eine Vielzahl von Luftbefeuchtern (z. T. aus Teststellungen). Am zufriedensten bin ich mit dem Modell von ALDI, welches ich in der Vorjahresversion habe und welches aktuell für 139 € angeboten wird. Es ist das einzige Gerät, welches man an einen Timer hängen kann und welches dann auch den Betrieb aufnimmt, wenn der Timer schaltet. Die anderen Geräte wollen dann noch manuell "bedient" werden. Mit Timerbetrieb kannst du das Dings laufenlassen, wenn du nicht da bist. Von der Lautstärke hört man das Gebläse und auch den Kompressor. Sämtliche Geräte haben ein Kunststoffgehäuse und so kann es schon mal vorkommen, dass etwas wummert oder klappert. Da hilft dann ein leichter Schlag mit der flachen Hand oder eine etwas veränderte Aufstellung. Von der Entfeuchunngsleistung ist das Aldi-Teil ebenfalls gut. Vor allem sieht man auch gleich von vorne, wie viel Wasser schon im Tank ist. Also, bei Aldi vorbeifahren, du wirst es nicht bereuen (Bin weder Mitarbeiter dort, noch mit den Albrechts verwandt). :-) 3. An Außenwänden grundsätzlich keine Schränke hinstellen. 4. Wenn ihr gemietet habt musst du den Schimmel dem Vermieter melden. Wenn sich Schimmel bildet ist dies oft eine Kombination aus schlechter Baussubstanz UND falschem Lüften - was man dir aber erst mal nachweisen muss. Am besten auch beim Mieterverein nachfragen, ggf. kannst du sogar die Miete kürzen.
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J. Ad. schrieb: > 3. An Außenwänden grundsätzlich keine Schränke hinstellen. Ach, würdest du den Schlafzimmerschrank also mitten ins Zimmer stellen und drum herum laufen?
Wegstaben Verbuchsler schrieb: > J. Ad. schrieb: >> 3. An Außenwänden grundsätzlich keine Schränke hinstellen. > > Ach, würdest du den Schlafzimmerschrank also mitten ins Zimmer stellen > und drum herum laufen? Wenn das Zimmer nur eine Wand hat.... Ne, Spaß beiseite und auch gar nicht auf Krawall gebürstet: Die Feuchtigkeit geht immer an die kälteste Stelle. Wenn vor der ohnehin kalten Wann dann auch noch ein Schrank steht und hierdurch die Wand noch kälter ist und der Luftaustausch verringert ist... ja dann MUSS sich ja fast schon Schimmel bilden. Weiß ich aus eigener leidvoller Erfahrung. Was nützt ein an der Außenwand stehender Schlafzimmerschrank, wenn ich wegen der Schimmelsporen in dem Zimmer nicht schlafen kann/sollte?
Man kann den Schrank auch ein paar cm von der Wand wegstellen, so dass er hinterlüftet wird.
Maxim frug:
>Würde ein Luftentfeuchter hier Sinn machen?
Nein, Sinn würde er nicht machen, das kann er gar nicht. Aber die Luft
soweit entfeuchten, daß keine Gefahr mehr besteht, das kann er.
Wenn Du dem Vermieter aber erzählst , daß Du die Wäsche von 2 Personen
in dem Raum trocknest und dort drin schläfst Du überdies auch, dann
wird soviel Feuchtigkeit zusätzlich zur Atemluft eingebracht, daß es
immer Schwierígkeiten geben wird. Im Winter wird das noch schlimmer.
Dann nimmt Dich der Vermieter Volley -und womit? Mit Recht.
Vielleicht ist es besser, einen Kondenstrockner für die Wäsche zu
kaufen,
wenn Du keine Möglichkeit hast, sie woanders zu trocknen. (Keller,
Boden)
MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Maxim frug: >>Würde ein Luftentfeuchter hier Sinn machen? > > Nein, Sinn würde er nicht machen, das kann er gar nicht. Aber die Luft > soweit entfeuchten, daß keine Gefahr mehr besteht, das kann er. > > Wenn Du dem Vermieter aber erzählst , daß Du die Wäsche von 2 Personen > in dem Raum trocknest und dort drin schläfst Du überdies auch, dann > wird soviel Feuchtigkeit zusätzlich zur Atemluft eingebracht, daß es > immer Schwierígkeiten geben wird. Im Winter wird das noch schlimmer. > Dann nimmt Dich der Vermieter Volley -und womit? Mit Recht. > > Vielleicht ist es besser, einen Kondenstrockner für die Wäsche zu > kaufen, > wenn Du keine Möglichkeit hast, sie woanders zu trocknen. (Keller, > Boden) > > MfG Paul Die Frage wäre, WARUM die Herrschaften in der Wohnung trocken müssen. Wenn es mietvertraglich verboeten sein sollte, weder Garten, Terasse, Balkon oder Waschküche zum Trocken zu verweenden - dann wäre es auch eine Baustelle des Vermieters. Die nächste Frage wäre natürlich, ob man dem Vermieter bei der Schilderung des Schimmelproblems die Trockenproblematik mit erzählen muss... Gerade wenn das Bad schon kein Fenster hat und der Ventilator den ganzen Tag läuft... Ich denke, dass man mit einem IR-Thermeter schnell herausfindet, ob z. B. die Wand hur 14°C hat - dann wäre die Kondensation und der Schimmel vorprammiert, etwas ob man Wäsche aufhängt oder nicht.
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Paul Hamacher schrieb: > Man kann den Schrank auch ein paar cm von der Wand wegstellen, so dass > er hinterlüftet wird. Bei richtig gebauten Möbeln, besonders Küchenmöbeln ist auch dafür gesorgt, dass nicht die Rückwände der Möbel sondern nur die Seitenplatten die Wand berühren. Die Oberplatte und die Bodenplatte der Möbel ist etwas kürzer, sodass eine Luftströmung an der Wand nicht völlig verhindert wird. In schweren Fällen kann man mit von 5- oder 10-mm-Leisten abgeschnittenen Klötzchen für den notwendigen Belüftungsabstand sorgen. Gerade in Altbauten mit ihrer mangelhaften Wärmeisolierung wird die Kondenswasserbildung ein Problem. Aber auch dann, wenn die Hausfrau eine Blumenfreundin ist und jeden Tag ein bis zwei Liter Wasser ihren Pfleglingen verpasst. Da kommt man ohne Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und Einsatz eines Entfeuchters nicht zurecht. Ein schwacher Trost: Die Kondensation am Entfeuchter macht die Verdampfungswärme frei und wird als Raumheizung wirksam. Wenn sich bei 50% Feuchtigkeit und normaler Lufttemperatur im Raum Feuchtigkeit an der Wand bildet, ist das dann aber schon ein erheblicher Mangel: Entweder des Feuchtigkeitsmessgeräts oder der Wärmeisolierung der Wand. Die Luftfeuchtigkeit außen ist nur insoweit maßgebend, als dann durch Lüften keine trockenere Innenluft erreicht wird. Maßgebend ist die Feuchtigkeit der Innenluft. Meines Wissens sind 50% da schon eine Grenze bei der Belastung der Atemwege einsetzt.
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Peter R. schrieb: > Die Luftfeuchtigkeit außen ist nur insoweit maßgebend, als dann durch > Lüften keine trockenere Innenluft erreicht wird. Maßgebend ist die > Feuchtigkeit der Innenluft. Eben, und wenn die absolute Wassermenge in der Luft draußen größer ist als in der Luft drinnen, nützt einem das Lüften nix. > Meines Wissens sind 50% da schon eine Grenze > bei der Belastung der Atemwege einsetzt. 50% sind völlig in Ordnung und sogar empfehlenswert, eher noch mehr. Dampfig wird es ab ca. 65%. Was mich aber umtreibt: Wenn die Wohnung so ist, dass es eine sehr kalte Stelle gibt, dann wirkt diese ja wie ein LuftENTfeuchter, d.h. die Feuchtigkeit geht schnurstracks an diese Stelle. In der Folge SINKT dann die Feuchtigkeit in der Raummitte, derweil es am Rand nass herunterläuft. Die rH sollte man daher nicht nur mitten im Raum messen sondern das Hygrometer auch mal dort platzieren wo es kalte Stellen gibt.
Wir mussten damals auch die Wäsche in der Wohnung trocknen. Im Herbst/Winter wurde die Wäsche draußen auch nach Wochen nicht trocken, weil wir direkt an einem See gewohnt haben. Wir haben dann einen Luftentfeuchter von comfee in dem Zimmer mit der Wäsche aufgestellt. Der hat dann über Nacht rund 10l Wasser aus der Wäsche gezogen und die Wände blieben trocken. Sobald es das Budget zuließ haben wir dann aber einen Wärmepumpen-Waschtrocker gekauft und damit unsere Wäsche getrocknet. Braucht weniger Strom und geht viel schneller.
Das sind die Ratschläge eines Maurers, der jetzt in Rente ist und sein Leben lang nur Baupfusch von andern beseitigte: Schimmel entsteht wenn folgende Bedingungen zutreffen: 1: Wenn kein Sonnenlicht rauffällt 2: Wenn die Luft nicht zirkuliert 3: Wenn die Wand feucht ist Du kannst darüber diskutieren, es berücksichtigen oder auch nicht. Also, alle GegenMassnahmen resultieren daraus, wenn du es tust hast Du Erfolg. --> Sonnenlicht wird schwierg, --> Schrank abrücken von der Wand, mind. 6 cm und heizen. --> Prüfen warum die Wand feucht. Manchmal ist es aufsteigendes Grundwasser, Staunässe oder Schlagregen an der Aussenwand, Ursache beseitigen (das ist dann auch Vermietersache), ansonsten wirklich menschlich bedingte Luftfeuchte. Du gibts allein im Schlaf pro Stund ca 100 ml Wasser an die Luft ab. Folglich Stosslüften oder Dauerlüften und / oder Heizen. Luftentfeuchter ist auch gut, die entfeuchtete Abluft auf die feuchten Wände pusten lassen. Ich benutze selbst einen, hab einen Natursteinsteinkeller im Fels, und der Fels bringt Regenwasser rein ...
Maxim S. schrieb: > Jetzt hat sich - oh Wunder - an den Außenwänden und hinter der > Eingangstür (Wand zum Treppenhaus) Schimmel gebildet. Das ist keine Wohnung. Zieh da so schnell wie möglich aus. Mit Schimmel in der Atemluft ist nicht zu spaßen, das hat sehr unangenehme Folgen.
Haben/hatten das gleiche Problem. Thermometer mit 2 SHT15 gebaut (Innen- und Aussensensor), um den Taupunkt feststellen zu können. Mit Lüften zu dieser Übergangszeit keine Chance. Wohnen auch am Bodensee. Einen Luftentfeuchter der Marke Comfee im Bodenseecenter gekauft. Die Wohnung von 75% auf 58% innerhalb von 2 Tagen herunterbekommen. Ich denke, das mit dem Entfeuchter war eine gute Wahl. Stromtechnisch zieht das Ding im Betrieb mit Kompressor 260 Watt. Gruss
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Maxim S. schrieb: > Der neu > zugelegte Hygrometer zeigt aber fast immer um die 60% an Was absolut ok ist. Das Problem liegt also woanders, in der Bausubstanz welche unzureichenden Wärmeschutz bietet. Früher mit den alten Einfachverglasten Fenstern wegen deren undichte und weil sie die kälteste Stelle an der Wand waren kein Problem. Mit modernen Fenstern sind diese Buden nicht mehr zu retten. Da hilft nur einen Fassadendämmung. Ich würde nicht in einer Wohnung wohnen wollen, wo die rel. Luftfeuchte deutlich unter 60% liegen muss damit es nicht schimmelt.
J. Ad. schrieb: >> Meines Wissens sind 50% da schon eine Grenze >> bei der Belastung der Atemwege einsetzt. > > 50% sind völlig in Ordnung und sogar empfehlenswert, eher noch mehr. > Dampfig wird es ab ca. 65%. Er meinte unter 50% wird es haarig.
So ein Luftentfeuchter ( mit Kompressor ) ist durchaus sinnvoll. Den sollte man aber so aufstellen, dass keine Behälterleerung nötig ist. ( Schlauch dran, ab in die Spüle ) Der Energieverbrauch ist zu vernachlässigen, die Abwärme bleibt ja im Raum. Gerade, wenn die Wohnung tagsüber unbenutzt ist, kann das Teil ja auch vor sich hinbrummen. Sind die Wände dann wieder trocken, isolieren sie auch besser. ( Der Vorschlag Auszuziehen ist manchmal angebracht, oft hängt da soviel mehr dran...) Grüße Bernd
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