Hallo, ich bin gerade bei der Auswahl eines Prozessors. Es soll aus mehreren Gründen wahrscheinlich ein ATtiny461 werden. Ich muss Strom und Spannung messen und das möglichst zeitgleich, da ich die Leistung bestimmen möchte. Der hat ja nur einen ADC und multiplext dann mehrere Kanäle. Was ich nicht verstehe, haben die Kanäle ein eigenes Sample&Hold Glied, d.h. kann ich ohne externen ADC Spannung und Strom gleichzeitig samplen? Dank und Gruß
Helge schrieb: > und das möglichst zeitgleich, Also ganz schnell, sozusagen unmittelbar oder auch sofort? Dann muß man aufpassen, dass man nicht die Amper an den ADC anschließt.
Du kannst zwar nur einen Kanal gleichzeitig wandeln, könntest aber den anderen mittels externem S&H-IC wie LF298 zum gleichen Zeitpunkt "aufnehmen".
Alle wollen immer alles und das gleichzeitig. Deshalb hat die Physik da einen Riegel vorgeschoben :-) Ich behaupte mal für das bisschen Leistungsberechnung ist die Umschaltzeit des ADC MUX "gleichzeitig" genug. Grüße aus Berlin
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Für diesen Zweck gibt es geeignete Bausteine, zB http://ww1.microchip.com/downloads/en/DeviceDoc/20002286C.pdf Danke, daran, dass der Attiny das ganze Aufintegrieren in Software machen muss, und die Tinys haben keinen Hardware-Multiplikator. Besser etwas mit mehr Rechenpower nehmen wie zB einen kleinen dsPIC33EP (140 MHz) oder einen kleinen ARM. Oder einen CS5490 nehmen, der die Berechnungen intern selber in Hardware macht. Ist allerdings schwerer erhältlich. fchk
Hallo, Danke für die Antworten. Ist für einen Schaltwandler mit 200 khz Schaltfrequenz. Ich möchte dem jetzt noch einen MPPT verpassen, welcher wesendlich langsammer läuft (habe mal was von 15kSPS als Wert für den ADC gelesen). Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob das gleichzeitig genug ist, da das System doch recht dynamisch ist, im Vergleich zur ADC Sample Frequenz. Was meint ihr? Wie kann ich rausfinden, ob es reicht? Externer ADC geht natürlich. Grüße Helge
Frank K. schrieb: > Danke, daran, dass der Attiny das ganze Aufintegrieren in Software > machen muss, und die Tinys haben keinen Hardware-Multiplikator. Der hat ja Zeit. Der MPPT kann ja schnarch langsam laufen. Besser > etwas mit mehr Rechenpower nehmen wie zB einen kleinen dsPIC33EP (140 > MHz) oder einen kleinen ARM. > > Oder einen CS5490 nehmen, der die Berechnungen intern selber in Hardware > macht. Ist allerdings schwerer erhältlich. Tiny, da billig und er die Schaltfrequenz über Fast PWM schafft. Der dsPIC33EP sieht interesant aus, der hätte vier Sample und Hold und schafft die PWM auch...
Helge schrieb: > kann ich ohne externen ADC Spannung und > Strom gleichzeitig samplen? Nein, aber je nachdem was es werden soll ist der zeitliche Versatz bei der möglichen Samplingerate zu vernachlässigen. Selbst wenn sich der Strom schnell ändert, so ist die Spannung ofmals stabil oder bei AC weitgehend vorhersagbar, so daß dann keine gewaltigen Sprünge zu erwaren sind. Es hängt also von deiner Genauigkeitsanforderung ab und davon was du machen willst, sehr schnelle Vorgänge oder z.B. den Ausgang eines Trafos mit verlgeichsweise langsamen 50 Hz. Der ADC kann auch schneller als die angegebenen 15 kSPS laufen. Die Angabe bezieht sich auf die Maximale Auflösung. Wenn dir weniger Bit reichen, z.B. 8 Bit, kann es auch schneller gehen, was den Zeitversatz verringert. Das bedeutet weniger Genauigkeit beim Messen selber, aber der Meßzeitpunkt paßt geneauer, was den Gesamtfehler wieder reduziert. Was soll es denn werden?
Carsten R. schrieb: > Helge schrieb: >> kann ich ohne externen ADC Spannung und >> Strom gleichzeitig samplen? > > Nein, aber je nachdem was es werden soll ist der zeitliche Versatz bei > der möglichen Samplingerate zu vernachlässigen. Selbst wenn sich der > Strom schnell ändert, so ist die Spannung ofmals stabil oder bei AC > weitgehend vorhersagbar, so daß dann keine gewaltigen Sprünge zu erwaren > sind. Es hängt also von deiner Genauigkeitsanforderung ab und davon was > du machen willst, sehr schnelle Vorgänge oder z.B. den Ausgang eines > Trafos mit verlgeichsweise langsamen 50 Hz. Wenn man einen Akku direkt hintendran hängt, sowieso... Das ist ein guter Punkt. Da werde ich mal drüber nachdenken. > Der ADC kann auch schneller als die angegebenen 15 kSPS laufen. Die > Angabe bezieht sich auf die Maximale Auflösung. Wenn dir weniger Bit > reichen, z.B. 8 Bit, kann es auch schneller gehen, was den Zeitversatz > verringert. Das bedeutet weniger Genauigkeit beim Messen selber, aber > der Meßzeitpunkt paßt geneauer, was den Gesamtfehler wieder reduziert. Ja aber das Problem bleibt bestehen > Was soll es denn werden? Synchronous Buck mit MPPT für Solarzellen. Ich wollte auf jede Solarzelle einen Wandler kleben, deswegen soll es billig sein.
Da klingelte das Telefon beim Schreiben. Ok dann wäre die Frage inzwischen beantwortet. Ein MPPT ist mit dem Tiny problemlos möglich. Der MPP verschiebt sich nicht so schnell wenn es um MPPT für Photovoltaik geht. Wenn der Tiny nur die Vorgabe für den eigentlichen Wandler machen soll, schafft der das problemlos. Nur wenn er die gesamte Regelung machen soll, also den Schaltwandler-IC ersetzen soll, wird es etwas haariger. Helge schrieb: > Ich möchte dem jetzt noch einen MPPT verpassen, welcher > wesendlich langsammer läuft Klingt nach erweitern eines vorhandenen Konzeptes. Helge schrieb: > Tiny, da billig und er die Schaltfrequenz über Fast PWM schafft. Das klingt wiederum danach, daß der Tiny alles macht. Da würde sich die Frage stellen: Hast Du überhaupt schon einmal irgendeinen Schaltwandler nur mit einem Tiny gebaut? Das geht zwar auch, aber über den Sinn wird hier immer wieder eifrig gestritten. Es erfordert zumindest einige Grundlagen. Helge schrieb: > Ja aber das Problem bleibt bestehen Prinzipell ja, aber worauf ich hinauswollte ist, ob das Problem, welches durch den Zeitversatz entsteht, dann noch eine relvante Größenordnung hat! Wenn es nur um MPPT geht, kann man das mit "Nein" beantworten. Wenn der Tiny alles macht, hängt es vom Konzept ab, wobei die Konzepte in denen das kritisch wäre eher ungeignet sind (z.B.in jedem PWM Zyklus Messen).
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Hallo Carsten, Danke für deine Antwort. Carsten R. schrieb: > Da klingelte das Telefon beim Schreiben. Ok dann wäre die Frage > inzwischen beantwortet. Ein MPPT ist mit dem Tiny problemlos möglich. > Der MPP verschiebt sich nicht so schnell wenn es um MPPT für > Photovoltaik geht. Ja, geht es > > Wenn der Tiny nur die Vorgabe für den eigentlichen Wandler machen soll, > schafft der das problemlos. Nur wenn er die gesamte Regelung machen > soll, also den Schaltwandler-IC ersetzen soll, wird es etwas haariger. Kannst du das genauer erläutern? Ich habe mir das so vorgestellt. High-Speed PWM läuft und stellt so einen Dutycycle. Ich lese gemütlich meine Strom und Spannungswerte, multipliziere sie und sehe nach, ob der Wert größer als der letzte ist. Darauf hin passe ich meinen Dutycycle an. > Helge schrieb: >> Ich möchte dem jetzt noch einen MPPT verpassen, welcher >> wesendlich langsammer läuft > > Klingt nach erweitern eines vorhandenen Konzeptes. Jain, soll ein neu Aufbau werden. Ein Freund der mit mir bastelt hat so was mal gebaut, aber die totale Overkillvariante mit einem DSP als Anschaungsobjekt. > Helge schrieb: >> Tiny, da billig und er die Schaltfrequenz über Fast PWM schafft. > > Das klingt wiederum danach, daß der Tiny alles macht. > > Da würde sich die Frage stellen: Hast Du überhaupt schon einmal > irgendeinen Schaltwandler nur mit einem Tiny gebaut? Das geht zwar auch, > aber über den Sinn wird hier immer wieder eifrig gestritten. Es > erfordert zumindest einige Grundlagen. Nein, ich habe noch keinen Schaltwandler mit eiem Tiny gebaut. Was spricht denn dagegen? Der MPPT ist etwas rechenaufwendig, aber der kann auch sehr langsam sein. Wichtig ist, das er die Schaltfrequenz schafft. Was wäre denn mit einem anderen Prozessor besser, wie z.B. dem dspPic33? Klar der kann einfacher Multiplizieren, hat 16 Bit etc. aber die Geschwindigkeit dürfte keine Rolle spielen, oder?
Carsten R. schrieb: > Prinzipell ja, aber worauf ich hinauswollte ist, ob das Problem, welches > durch den Zeitversatz entsteht, dann noch eine relvante Größenordnung > hat! Wenn dir der Zeitversatz ernste Sorgen bereitet, kannst du z.B. auch eine Dreiersequenz aus Spannung-Strom-Spannung wandeln und dann den Mittelwert der beiden Spannungsmessungen mit dem in der Mitte gemessenen Strom verrechnen.
Carsten R. schrieb: > Wenn es nur um MPPT geht, kann man das mit "Nein" beantworten. Wenn der > Tiny alles macht, hängt es vom Konzept ab, wobei die Konzepte in denen > das kritisch wäre eher ungeignet sind (z.B.in jedem PWM Zyklus Messen). Mike schrieb: > Wenn dir der Zeitversatz ernste Sorgen bereitet, kannst du z.B. auch > eine Dreiersequenz aus Spannung-Strom-Spannung wandeln und dann den > Mittelwert der beiden Spannungsmessungen mit dem in der Mitte gemessenen > Strom verrechnen. Das ist eine gute Idee. Danke für den Hinweis.
Helge schrieb: > Kannst du das genauer erläutern? Ich habe mir das so vorgestellt. > High-Speed PWM läuft und stellt so einen Dutycycle. Die "Dynamik" um dem MPP zu folgen ist nichts gegen die Dynamik im Wandler selbst. Ein Beispiel (Idealisierte Bauteile ohne Verluste, sonst wird es richtig kompliziert.) Eingangsspannung Ue 10 Volt Ausgangsspannung Ua 6 Volt Dutycycle 60% Der aktuelle Strom Ia am Ausgang sei 1 A. Wenn sich auch nur irgendetwas ändert, verschiebt sich der ganze Rest mit, weil das Tastverhältnis nicht mehr paßt. Sinkt Ua (z.B. ein Verbraucher benötigt Energie) oder steigt Ue, so paßt das Verhältnis nicht mehr zum Dutycycle, der Strom steigt, was das Solarpanel aber nicht leisten kann. Der DC muß nachgeführt werden. Sinkt Ue oder steigt Ua wieder (Verbraucher aus), so sinkt der Strom Ia. Mit einem einfachen PWM-setzen ist es nicht getan. Der Wert hängt nicht nur von der Sonne ab, sondern auch vom Verhältnis Eingangsspannng zu Ausgangsspannung etc. Nur wenn die Last sehr konstant ist oder sich nur langsam ändert, Akku wird geladen ohne Verbraucher, bleibt es einigermaßen übersichtlich. Das geht zwar mit einem Microcontroller, aber dazu muß man das Ganze schon ein wenig verinnerlicht haben. Oder man überläßt den dynamischen Teil einem einem Standard-PWM-IC, der dann vom Tiny passend zum MPP "Anweisungen" erhält. "Anweisungen", weil es keine Befehle sind sondern die PWM-ICs arbeiten meistens analog und man "biegt" an den Signalen. Wenn Du so etwas selber bauen willst, empfehle ich dir zuerst die Grunddlagen von Schaltreglern im Allgemeinen zu vetiefen. Das ist er als nur ein PWM-Signal. Danach kann man das mit MPP-Tracking kombinieren/aufrüsten. Gute Anlaufstellen sind: http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Vorwort/Vorwort.html http://schmidt-walter.eit.h-da.de/
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Hallo Carsten, vielen Dank für deine Antwort. Leider habe ich so einiges noch nicht verstanden... Carsten R. schrieb: > Helge schrieb: >> Kannst du das genauer erläutern? Ich habe mir das so vorgestellt. >> High-Speed PWM läuft und stellt so einen Dutycycle. > > Die "Dynamik" um dem MPP zu folgen ist nichts gegen die Dynamik im > Wandler selbst. > Klar. > Ein Beispiel (Idealisierte Bauteile ohne Verluste, sonst wird es richtig > kompliziert.) > Eingangsspannung Ue 10 Volt > Ausgangsspannung Ua 6 Volt > Dutycycle 60% > Der aktuelle Strom Ia am Ausgang sei 1 A. > > Wenn sich auch nur irgendetwas ändert, verschiebt sich der ganze Rest > mit, weil das Tastverhältnis nicht mehr paßt. Sinkt Ua (z.B. ein > Verbraucher benötigt Energie) oder steigt Ue, so paßt das Verhältnis > nicht mehr zum Dutycycle, der Strom steigt, was das Solarpanel aber > nicht leisten kann. Der DC muß nachgeführt werden. Sinkt Ue oder steigt > Ua wieder (Verbraucher aus), so sinkt der Strom Ia. > > Mit einem einfachen PWM-setzen ist es nicht getan. Der Wert hängt nicht > nur von der Sonne ab, sondern auch vom Verhältnis Eingangsspannng zu > Ausgangsspannung etc. Nur wenn die Last sehr konstant ist oder sich nur > langsam ändert, Akku wird geladen ohne Verbraucher, bleibt es > einigermaßen übersichtlich. Wahrscheinlich lade ich direkt einen Bleiakku, eventuell gibts aber auch noch einen Zwischenkreis und dann noch einen Wandler der einen LiPo lädt. ABER: Ich kann doch nur ein Regelziel haben, entweder MPPT oder Ausgangsspannung, oder Strom oder was auch immer. D.h. wenn ich aus der Solarzelle das meiste rausholen will und noch die Ausgangsspannung regeln möchte, dann brauche ich doch zwei Wandler die über einen Zwischenkreis gekoppelt sind. D.h. wenn die Ausgangsspannung zusammenbricht, da eine große Last angeschaltet wird, dann muss der MPPT Tracker einen neuen optimalen Arbeitspunkt finden. Problem ist dann er ist langsam, aber ich wüsste nicht wie man das ohne zweite Stufe lösen könnte, oder einem schnellen MPP Tracker der einen neuen Wert für jeden Zyklus rausspuckt. > Das geht zwar mit einem Microcontroller, aber dazu muß man das Ganze > schon ein wenig verinnerlicht haben. Oder man überläßt den dynamischen > Teil einem einem Standard-PWM-IC, der dann vom Tiny passend zum MPP > "Anweisungen" erhält. "Anweisungen", weil es keine Befehle sind sondern > die PWM-ICs arbeiten meistens analog und man "biegt" an den Signalen. > Bitte korrigiere mich, aber das ändert doch am Problem nichts. Ich kenn die ICs so, dass sie eine Rückkopplung der Ausgangsspannung haben und die dann höchst dynamisch Regeln. Missbrauche ich das IC jetzt für meinen MPPT muss ich ja ein Vref vorgeben, welches aber nur sehr langsam berechnet wird. D.h. es ändert gar nichts, oder wie meinst du das genau? > Wenn Du so etwas selber bauen willst, empfehle ich dir zuerst die > Grunddlagen von Schaltreglern im Allgemeinen zu vetiefen. Das ist er als > nur ein PWM-Signal. Danach kann man das mit MPP-Tracking > kombinieren/aufrüsten. > > Gute Anlaufstellen sind: > http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Vorwort/Vorwort.html > http://schmidt-walter.eit.h-da.de/ Danke, die Seiten sind toll. Ich hatte mal Vorlesungen zu dem Thema gehört, ist aber schon ein bisschen her. Profi bin ich sicher nicht.
Helge schrieb: > ABER: Ich kann doch nur ein Regelziel haben, entweder MPPT oder > Ausgangsspannung, oder Strom oder was auch immer. Ja genau, da bist du auf dem richtigen Weg. Mein Beispel bezog sich nur auf den reinen Wandler ohne MPPT um zu veranschaulichen, daß die sich alle gegenseitig beeinflussen und man daher nicht einen Wert festnageln kann, ohne daß andere Werte sich indirekt auch verändern. Das führt letzlich zu deinem Ergebnis. Wenn Du nur einen Akku laden willst geht das einigermaßen. Laständerungen bewirken bei konstantem DC aber eine Stromänderung. Der Strom ist nicht direkt vom DC abhängigt, sondern ergibt sich indirekt aus den Umständen inklusive DC. Die Ausangsspannung wird so oder so ohne Zwischenkreis varieren, auch da Sstimme ich zu. Oft kann das toleriert werden, so daß ein (witerer) Zwischenkreis nicht nötig ist. Helge schrieb: > Bitte korrigiere mich, aber das ändert doch am Problem nichts. Ich kenn > die ICs so, dass sie eine Rückkopplung der Ausgangsspannung haben und > die dann höchst dynamisch Regeln. Man kann die Rückkopplung aber auch anders bauen. Sie muß nicht an der Ausgangsspannng hängen, im Gegenteil. Vielmehr will an den Strom regeln mit Spannungsbegrenzung des Ausganges. Der PWM-IC kümmert sich um das ausregeln des Stromes. Der µC ermittelt den optimalen Sollwert für Strom und wird nicht mit den schnellen Ausregelvorgängen im Leistungsteil belastet. Man kann auch beides mit dem µC machen, wenn man mit den Details vertraut ist, benötigt aber oft ein paar externe Bauteile um den Strom zu regeln da es nicht direkt per PWM geht. Man benötigt eine Form der Auswertung der Wirkung der PWM. Dann ist neu zu bewerten ob µC + PWM-IC oder µC + andere externe Bauteile am Besten wären. Für den Einstieg ist ein Regel-IC, der als Stromregler ausgelegt ist, vermutlich einacher.
Frank K. schrieb: > Danke, daran, dass der Attiny das ganze Aufintegrieren in Software > machen muss, und die Tinys haben keinen Hardware-Multiplikator. Richtig. Aber trotzdem kein Problem, sofern es sich nur um die Leistungsmessung für netzbetriebene Geräte handelt, also 50Hz das Maß der Dinge ist. Eine 8x8-Multiplikation schafft der Tiny in genau 40 Takten. Bei einem Takt von ca. 8MHz (also interner Taktgenerator ohne CKDIV8-Fuse) stehen also pro Periode der Netzspannung 8.000.000/(50*40)=4000 theoretisch mögliche Multiplikationsoperationen zur Verfügung. Lustigerweise ist so eine AVR-ADC auch sehr knapp dazu in der Lage, die entsprechende Menge an Strom-Spannung-Samplepaaren (mit 8Bit-Auflösung) in dieser Zeit zu liefern. Alternativ kann man auch die Menge der Samples stark reduzieren, um die volle 10Bit Auflösung für die Messungen zu bekommen, dann sinkt aber entsprechend auch die Zahl der nötigen Multiplikationen stark, allerdings müssen diese dann wiederum je zwei Bits mehr ausmultiplizeren, weshalb sie wiederum deutlich länger dauern als 40 Takte. Insgesamt, über eine Periode der Netzfrequenz, ergibt sich aber immer ziemlich genau derselbe Rechenaufwand. Nach meiner Erfahrung ist eine höhere Zeitauflösung für ein möglichst korrektes Meßergebnis übrigens wichtiger als eine höhere Auflösung der Meßwerte, ich würde mich deshalb für die Variante mit "übertaktetem" ADC (also "gut 8Bit"-Meßwerten) entscheiden. Aber egal, welche der beiden möglichen Extreme man wählt: kein Problem mit der Rechenzeit weit und breit. Man muß einfach nur programmieren können, dann geht das problemlos. > Besser > etwas mit mehr Rechenpower nehmen wie zB einen kleinen dsPIC33EP (140 > MHz) oder einen kleinen ARM. Einfach die Schwächen der Software durch die Verwendung einer leistungsfähigeren Hardware auszugleichen, ist die Lösung der Dummen, Faulen und Gierigen. Sie führte dazu, daß z.B. im PC-Sektor jeder Fortschritt der Leistungsfähigkeit der Hardware unverzüglich durch den Mehrverbrauch der immer lausigeren Software wieder aufgefressen wurde... Jeder, der den ganzen Scheiß über die letzten 30 Jahre mitverfolgt hat, wird mir da zustimmen (müssen, auch wenn's schwer fällt). Du kannst z.B. einen Brief mit Word2010 unter Windows7 weder schneller noch besser verfassen als mit Word6 unter WfW3.11, wenn beides auf Maschinen der jeweiligen Zeit läuft. Nur ist die Leistungsfähigkeit der Hardware in der Zwischenzeit mindestens um den Faktor 3000 gestiegen... Richtig spannend ist die Sache, wenn man mal so ein Softwaresystem von anno dunnemals auf wesentlich neuerer Hardware aufsetzt (was nicht ganz einfach ist, aber oft immerhin wenigstens noch möglich). Da kann man dann live sehen und fühlen, wie schnell Software sein könnte, wenn nicht mehrheitlich Dumme, Faule und Gierige deren Erstellung kontrollieren würden...
Wenn es um das Laden eine Akkus geht, ist das Regelziel an sich wohl ein maximaler Strom am Ausgang. Dazu kommt dann als Randbedingung eine Begrenzung der Spannung - da kommt es dann aber nicht mehr auf maximale Effizienz an. Der maximale Strom am Ausgang wird in etwa mit dem MPP der Solarzelle zusammenfallen, muss es aber nicht exakt. Von daher muss man die Leistung am Eingang auch nicht unbedingt messen. Ein klassischen Schaltregler IC ist dabei nur bedingt brauchbar, weil man halt eine mehr oder weniger konstante Ausgangsspannung hat, dafür aber die Spannung an Eingang mehr variieren kann - insbesondere wenn man zu viel Strom zieht bricht die Spannung an der Solarzelle schnell ein. Die Spannung an der Solarzelle ist als Hilfsgröße brauchbar, den Strom muss man aber nicht extra messen - von daher stellt sich die Frage nach einer gleichzeitigen Spannungs und Strommessung eigentlich gar nicht. Auf lange Sicht ist das Ziel ein möglichst hoher Ausgangsstrom, auf kurze Sicht eine konstante Spannung an der Solarzelle bzw. den Puffer-Kondensatoren vor dem Wandler.
c-hater schrieb: >> Besser >> etwas mit mehr Rechenpower nehmen wie zB einen kleinen dsPIC33EP (140 >> MHz) oder einen kleinen ARM. > > Einfach die Schwächen der Software durch die Verwendung einer > leistungsfähigeren Hardware auszugleichen, ist die Lösung der Dummen, > Faulen und Gierigen. Zeit isst Geld. Wer damit sein Geld verdient, wird so handeln müssen. > Du kannst z.B. einen Brief mit Word2010 unter Windows7 weder schneller > noch besser verfassen als mit Word6 unter WfW3.11, wenn beides auf > Maschinen der jeweiligen Zeit läuft. Nur ist die Leistungsfähigkeit der > Hardware in der Zwischenzeit mindestens um den Faktor 3000 gestiegen... Oh. Ich habe da ein Gegenbeispiel live und in Farbe miterlebt. Kein Brief, sondern eine mehrere 100 Seiten dicke Dissertation mit vielen Formeln und Tabellen. Geschrieben anno 1994 auf einem NT 3.1 System mit WinWord 6. 16 Bit Software also. Der Rest des Instituts unkte schon "Schreib Deine Diss mit TeX. Du wirst es sonst bereuen." Diss war fertig, es ging ans Ausdrucken. Datei-Drucken. "Dieses Dokument wurde zu oft geändert. Bitte speichern Sie und versuchen es erneut." Gut. Kein Problem. Datei gespeichert. Nochmal. Datei-Drucken. "Dieses Dokument wurde zu oft geändert. Bitte speichern Sie und versuchen es erneut." Ähhh. Datei gespeichert. Nochmal. "Dieses Dokument ...". Endlosschleife. Kalter Schweiß auf der Stirn des Betroffenen. Die Rettung war eine Beta-Version von Winword 6 für NT, also eine echte 32 Bit Version. Die konnte die vielen tausend OLE-Objekte problemlos verkraften. Ohne diese Version hätte der Betroffene ein echtes Problem gehabt. Ich gehörte damals übrigens zur TeX-Fraktion. So viel zu "Früher war alles besser." Und Ironie des Schicksals: Der Betroffene musst in seinem späteren Berufsleben doch noch TeX lernen. Er kam nicht drumrum. fchk
Carsten R. schrieb: > Man kann die Rückkopplung aber auch anders bauen. Sie muß nicht an der > Ausgangsspannng hängen, im Gegenteil. Vielmehr will an den Strom regeln > mit Spannungsbegrenzung des Ausganges. Der PWM-IC kümmert sich um das > ausregeln des Stromes. Der µC ermittelt den optimalen Sollwert für Strom > und wird nicht mit den schnellen Ausregelvorgängen im Leistungsteil > belastet. > wie im Bild? > Man kann auch beides mit dem µC machen, wenn man mit den Details > vertraut ist, benötigt aber oft ein paar externe Bauteile um den Strom > zu regeln da es nicht direkt per PWM geht. Man benötigt eine Form der > Auswertung der Wirkung der PWM. > Das verstehe ich nicht insbesondere den letzten Satz. Ich würde aber ehr eine Hystereseregelung machen. Problem hierbei ist, man muss den Strom ziemlich oft messen und das schafft der Tiny beim besten Willen nicht. > Dann ist neu zu bewerten ob µC + PWM-IC oder µC + andere externe > Bauteile am Besten wären. Für den Einstieg ist ein Regel-IC, der als > Stromregler ausgelegt ist, vermutlich einacher. Wenn man ein geeignetes IC findet. Die meisten haben einen FB der Ausgangsspannung. Ich habe einen Artikel gefunden wo das schon mal gemacht wurde: Wenn Du einen MPPT-Laderegler baust, läßt Du die Eingangsspannung (PV-Modul) bis auf NENNSPANNUNG ~17,4V hockkommen und mißt den Eingangsstrom. Dann geht es ja durch den Schaltregler (z.B. LM15116 mit 98% Eff), mißt den Ausgangsstrom mit einem ATtiny und regelts dann das FB signal so hoch, das zwischen der Eingangs- leistung und der Ausgangleistung der MPP erreicht wird. Quelle: Beitrag "[Info] Solarpanele 20W peak für ca. 1,5 EUR pro Peak-Watt" Verstehe ich leider nicht ganz, aber vom Prinzip her das was ich machen wollte.
Ulrich H. schrieb: > Ein klassischen Schaltregler IC ist dabei nur bedingt brauchbar, weil > man halt eine mehr oder weniger konstante Ausgangsspannung hat, dafür > aber die Spannung an Eingang mehr variieren kann Das ist etwas zu Allgemein. Bei vielen ICs ist es eine Frage wie der Feedback eingebunden wird. Bloß weil viele damit realisierte Schaltungen die Spannung(en) regeln, heißt das noch lange nicht, daß die ICs nichts anderes können. Viele Chips kann man auch so beschalten, daß man damit den Strom regelt anstatt die Spannung, zuzüglich einer Spannungsbegrenzung. Frank K. schrieb: > Zeit isst Geld. Wer damit sein Geld verdient, wird so handeln müssen. Zeit ist Geld, aber Geld ist auch Geld. Es ist daher auch eine Frage der Stückzahlen. Darum gelten im Hobbybereich bis hin zu Kleinserien bezüglich der Kosten andere Wirtschaftsregeln. Ich halte es daher ebenfalls für sinnvoller hier (Kleinserie) etwas mehr für ein paar Chips auszugeben wenn es Zeit spart. Umgekehrt mag es aber auch Sinn machen etwas mit dem AVR zu bauen wenn man sich damit auskennt und sich ansonsten in eine andere Plattform extra einarbeiten müßte. Hier würde ich das nehmen was man selber am einfachsten beherrschen kann, bevor man 20 halbgare Prototypen verbastelt. Setze den Preis der ICs in Relation zum Arbeitsaufwand und zum Modulpreis. Lohnt es sich für eine Handvoll Euro stundenlang herumzuknobeln? Lohnt es sich 1-2 € beim Wandler zu sparen, wenn das Modul 100 € kostet und das Endergebnis dann suboptimal ist? Das sind natürlich nur Beispielzahlen zur veranschaulichng, da die zahlen unbekannt sind.
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MPPtracker mit Atiny861 geht problemlos. Denk mal drüber nach, ob du überhaupt multiplizieren mußt!
Ich möchte im Prinzip die Funktionalität eines LT3652 http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/3652fd.pdf und am liebsten ohne Schaltregler Ic, geht aber auch mit. Kann gerade nicht mehr wirklich Denken... Morgen gehts weiter :D Ulrich H. schrieb: > Ein klassischen Schaltregler IC ist dabei nur bedingt brauchbar, weil > man halt eine mehr oder weniger konstante Ausgangsspannung hat, dafür > aber die Spannung an Eingang mehr variieren kann - insbesondere wenn man > zu viel Strom zieht bricht die Spannung an der Solarzelle schnell ein. > > Die Spannung an der Solarzelle ist als Hilfsgröße brauchbar, den Strom > muss man aber nicht extra messen - von daher stellt sich die Frage nach > einer gleichzeitigen Spannungs und Strommessung eigentlich gar nicht. > Auf lange Sicht ist das Ziel ein möglichst hoher Ausgangsstrom, auf > kurze Sicht eine konstante Spannung an der Solarzelle bzw. den > Puffer-Kondensatoren vor dem Wandler. Und was schlägst du dann vor?
Julian Baugatz schrieb: > MPPtracker mit Atiny861 geht problemlos. > Denk mal drüber nach, ob du überhaupt multiplizieren mußt! Das multiplizieren wäre nicht das Problem. Das Problem ist ehr eine Stromregelung zu realisieren die dann eine Schaltfrequenz mit 200 kHz produziert. Dazu muss ja irgednwie der Strom gemessen werden.
Schaue mal nach Reglern die in (Konstant)Stromquellen verbaut werden oder nach Reglern die als Current Mode Regler konzipiert wurden oder so flexibel sind, daß sie diesen Modus auch können. Damit regelt man zwar auch Spannungen, aber diese Bauart bietet oft gute Voraussetzungen wenn der Feedback passend eingebunden werden kann. Die sollte man zumeist recht einfach hierfür verwenden können. Zumindest kannst Du dir davon das Konzept abgucken.
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Ich würde einen xmega nehmen der hat zwei getrennte S&h schaltungen. Beide event inputs der adc werden über das event System so konfiguriert das man über einen Software trigger beide adc gleichzeitig startet. Damit bekommt man beide Ergebnisse gleichzeitig. Alternativ kann man wenn es um größere Stückzahlen geht Einen atm90e25 /26 nehmen. Dieser liefert diese Werte über spi oder uart (e26). Ich habe früher die xmega Variante genommen. Der e25 macht das heute in verbindung Eines Tiny88 den ich für nen halben Euro einkaufe.
Hallo, Danke für die Antworten. Ich werde mir jetzt noch mal ein paar Gedanken machen und mich dann in einem neuen Thread mit besseren Titel wiedermelden. Sonst gibt das hier eine komplette Themaverfehlung. Viele Grüße Helge
Helge schrieb: > Das multiplizieren wäre nicht das Problem. Das Problem ist ehr eine > Stromregelung zu realisieren die dann eine Schaltfrequenz mit 200 kHz > produziert. Dazu muss ja irgend wie der Strom gemessen werden. Multiplizieren ist schlichtweg unnötig. Die Regelung kann sehr langsam sein, da sich die Akkuspannung und die MPP-Spannung nicht sehr schnell ändert.
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