Möchte eine Flachdichtung (EPDM) zwischen zwei planen Metallflanschen nutzen, und frage mich nun, welcher Anpressdruck theoretisch minimal nötig ist. Die Dichtung hat ca. 10x mehr Auflagefläche, als druckbelastete Fläche. Kann man zumindest in der Theorie von 1/10 des Innendrucks als Anpressdruck ausgehen, mal dem Reibungskoeffizienten (Stahl/Gummi)? Oder muss der Anpressdruck auch theoretisch höher sein. Daß man praktisch mit deutlich höherem Anpressdruck arbeiten wird ist klar, möchte das theoretische Minimum wissen. Bitte also keine pauschalen Antworten nach der Art "immer bombenfest anziehen!" ;-) Beispiel wäre 10 bar Innendruck, wirkend auf 1mm Dichtungshöhe, gegen 1 bar Anpressdruck, wirkend auf 10mm Dichtungsbreite. Wobei der Reibungskoeff. natürlich noch mit einspielt. Reicht das theoretisch?
Hallo, hier --> http://www.heckerwerke.de/downloads/TI_3101801.htm findest Du dazu etwas zu Lesen. Es geht es zwar um die Flansche, aber im Prinzip sind da ja auch flache Dichtungen zwischen planen Metallflächen verbaut.
Lötpunkt schrieb: > im > Prinzip sind da ja auch flache Dichtungen zwischen planen Metallflächen > verbaut. Interessant ist der Artikel zwar, aber es geht dort um übliche Dichtungswerkstoffe. Die sind ja doch ganz anders als EPDM. Vor allem aber sind das übliche Richtwerte, und die sind gut und gern 10 oder 100x höher als theoretisch benötigt. Auf EPDM kann man solche Drücke kaum ausüben, das zerbröselt. Dafür hat dieses material deutlich höhere Reibung auf Stahl. Im geplanten Anwendungsfall sollen die Bolzen möglichst von Hand angezogen werden (Sterngriffe), weil der entsprechende Flansch oft geöffnet werden soll. Die Frage zielt echt auf die theoretisch nötigen Minimalkräfte ab, um einschätzen zu können, ob das Ganze unter idealen Bedingungen überhaupt funktionieren kann. Sicherheit spielt keine Rolle, nur die Machbarkeit.
Kein O-Ring möglich schrieb: > Die Frage zielt echt auf die theoretisch nötigen Minimalkräfte ab Dann 0 bar. Bei 0<bar wird der Deckel durch den Innendruck abgehoben.
Das hängt auch von der Arbeitstemperatur und der Zeit ab. Wenn das Zeug anfängt zu fliessen, wird es einfach aus dem Flansch herausgedrückt und auch der Anpressdruck veschwindet. Du wirst also um Versuche nicht herum kommen. http://www.sigmaaldrich.com/catalog/product/aldrich/428213?lang=de®ion=DE
wenn irgend ein Depp die Schrauben aber mal zu fest oder ungleichmäßig angezogen hat und die schöne Flachdichtung mal an einer Stelle platt gequetscht kommt die dann wieder hoch? Daher nimmt man doch O-Ringe
Also daß die Anpresskraft der Dichtung höher sein (und bleiben) muss, als die Schubkraft des Drucks im Innenraum, das ist klar. Das wäre aber bei angenommenem Größenverhältnis 1:10 zwischen Dichtungsfläche und Dichtungshöhen-Fläche schon bei 1/10 Anpressdruck der Fall (Reibungskoeffizienten mal noch ausgenommen). Das wäre dann das absolute Minimum, darunter funktioniert logischerweise keine Dichtung. Mal angenommen, das Medium übt auf die Innensete der Dichtung eine Gesamtkraft von 10N aus, und die Anzugskraft auf den Dichtungsring beträgt 12N, dann könnte das theoretisch doch schon halten (aufgrund der hohen Reibung von Gummi auf Stahl evtl. sogar schon früher). Bei einem Verhältnis Dichtungshöhe zu Dichtungsbreite von 1:10 bräuchte man also tatsächlich schon nur ca. 1/10 des Drucks des Mediums als Anpressdruck. Fragt sich nun aber, was passiert an der inneren Fläche der Dichtung? Hier liegt ja ggf. der 10fache Druck an (nicht aber die 10fache Kraft). Bahnt dieser Druck sich zwangsläufig einen Weg zwischen Flansch und Dichtung, oder nicht? Selbstverständlich ist das ein Extremfall, und nur ein Rechenbeispiel. Praktisch würde ich von dieser theoretischen Rechnung so weit wie möglich Abstand halten. Werde wohl um einen realen Test nicht herumkommen?
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