Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zum Schaltmischer


von Hans-werner M. (hanswerner)


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Auf der folgenden Website findet sich ein Schaltmischer.

http://kubi.dnsdynamic.com/index.php/projekt-hauptmenue/80-projekte/funk/90-schaltmischer

Es findet sich folgender Satz:

Das HF Signal vom HF-Filter wird zunächst auf 200 Ω hoch transformiert.

Aber warum ? Hängt dies mit der Schaltung oder dem Datenblatt des 
Bausteines 74HC4066N zusammen ? Woraus ergeben sich die 200 Ohm ? Ja, 
schon klar: Aus dem Verhältnis der Wicklungen und der Eingangsimpedanz 
von 50 Ohm. Das ist jetzt nicht gemeint.

von hinz (Gast)


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R1

von Peter R. (pnu)


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50 Ohm sind durch die Signalleitung (Wellenwiderstand) bestimmt. Da die 
4066-Schalter einen relativ hohen Längswiderstand haben, im Vergleich zu 
den 50 Ohm, würde im Mischer die Signaldämpfung recht hoch sein. Durch 
Transformierung auf den vierfachen Widerstand gehen die Verluste an den 
Längswiderständen auf ca. ein Viertel zurück.

Noch höherer Widerstand würde Überkopplungen und Unsymmetrien durch die 
Streukapazitäten verursachen. (Die Impedanzen der Streukapazitäten 
müssen deutlich höher sein als die Längswiderstände der Schalter)

Noch höhere Impedanzen als 200Ohm hat man in HF-Schaltungen ungern, 
außer es handelt sich um den Resonanzwiderstand eines Schwingkreises.

von Hans-werner M. (hanswerner)


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Vielen Dank an Peter R.

Welches sind die schnellsten Schalter wie z.B. die 4066 die zur Zeit 
noch als DIP oder DIL erhältlich sind ? Stimmt es das ich mit den 4066 
nur positive Spannungen schalten kann, keine negativen ? Die DG417 
eignen sich angeblich auch für negative Spannungen, sind jedoch 
langsamer.

von Peter R. (pnu)


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Für Mischer nimmt man doch gewöhnlich ICs mit sogenannter Gilbert-Zelle 
(drei Differenzverstärker usw. wie im alten SO42P) Schaltmischer haben 
den Nachteil, dass durch die Rechteckform der Oszillatorspannung sehr 
viele Oberwellen entstehen, die dann Ursache für Nebenempfangsstellen 
sind.

Für ganz hochwertige Mischer nimmt man sogar selektierte 
Sperrschicht-FETs, wegen ihrer annähernd quadratishen Kennlinine.

Bei den üblichen MOSFET-Schaltern sind auch die Streukapazitäten nicht 
optimiert, sodass schnell Unsymmmetrien  in der Schaltung entstehen. 
Deshalb haben diese ihre Stärke nicht bei Mischern für Empfänger sondern 
eher bei Umsetzern für Messsignale, wie z.B bei Chopper-Verstärkern oder 
bei Messwertübertragern für Potentialtrennung.

Hans-werner M. schrieb:
> Stimmt es das ich mit den 4066
> nur positive Spannungen schalten kann, keine negativen ?

Bei Speisung mit + - 5V und Oszillator-Rechteck zwischen + und -5V kann 
man auch Sinus ohne Gleichanteil mit 5V Amplitude verarbeiten. Diese 
Betriebsart ist z.B. in den Datenblättern von 4051,4053 und Co. 
angegeben.

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