Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rückmeldung Relaisstellung


von Michael (Gast)


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Hallo,
hätte mal eine Frage zu dieser Schaltung:
Ich möchte von einem Relais, welches Netzspannung schaltet die Stellung 
rücklesen und hätte mir folgende Schaltung dazu überlegt (siehe 
Attachment).
Das Relais schaltet nur die Phase. Diese geht dann zur Last.

Könnte die eurer Meinung nach auch in der Praxis funktionieren?

Die 10µF KOs habe ich gewählt, da die Schaltung ja keinen Erdanschluss 
hat (also eine hohe Kapazität gegen den N-Leiter des Netzes), sonst aber 
Fehlermeldungen kommen...

Die Verlustleistung bei offenem Relais dürfte laut Simulation so bei 
300µA (I-R1)*230V=70mW liegen.

Danke für euer Feedback..!

von Michael (Gast)


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Ach ja...habe ich vergessen:
D2 ist eine Zenerdiode mit 200V Durchbruchspannung.

von Fourth (Gast)


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Grüß Dich Michael,
ich muß zugeben ich versteh die Schaltung nicht. Ich würde aber 
normalerweise eh einen separaten Öffnerkontakt des Relais für die 
Rückmeldung der Stellung des Relais abfragen.  Dies ist aber wohlgemerkt 
keine sichere Abfrage, denn das Relais kann den Lastkontakt 
verschweissen und das Relais kann dann gleichzeitig offene und 
geschlossene Kontakte haben.  Für eine sichere Abfrage muß der 
Öffnerkontakt eines Schützes verwendet werden.  So üblich in der 
Steuerungstechnik. Viele Grüße.

von Fifth (Gast)


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Fourth schrieb:
> Für eine sichere Abfrage muß der Öffnerkontakt eines Schützes
> verwendet werden.

Und was unterscheidet den genau von einem Öffnerkontakt eines Relais?

von Fourth (Gast)


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Hallo Fifth,
ein Schütz hat zwangsgeführte Kontakte, ein Relais nicht. Im Klartext, 
das Relais kann sich verwinden und gleichzeitig offene und geschlossene 
Kontakte haben.  Deshalb sind bei sicheren Schaltungen auf der 
Energieseite nur Schütze mit zwangsgeführten Kontakten zugelassen (keine 
Relais).  In der einfachsten Überlegung, nehmen wir an Du hast einen 
Türschalter und Du willst "sicher" ein Schütz überwachen welches einen 
Motor schaltet. Nehmen wir weiter an Du willst nur erkennen dass der 
Schütz (nicht) abschaltet.  Dann kannst Du einfach einen Öffnerkontakt 
in Deinen Startkreis verdrahten, also z.B. 
Starttaster/Stoptaster/Öffner/Schützspule.  Bei einem Fehler, also 
Schütz öffnet nicht, kann der Motor zwar noch laufen, aber man kann 
erkennen dass was faul ist.  Zur Vollständigkeit: um den Motor dann 
sicher abzuschalten brauchst Du eine Redundanz, zum Beispiel einen 
zweiten Schütz in Serie zum ersten.  Der zweite Öffnerkontakt wird auch 
in Serie zum Starttaster/Stoptaster verdrahtet. Man kann sich dann 
leicht vorstellen dass der Motor sicher durch wenigstens einen Schütz 
abgeschaltet wird und durch die beiden Öffnerkontakte die erfolgreiche 
Öffnung der Schütze überwacht wird.  Man kann den Motor durch die 
Verdrahtung des zweiten Öffnerkontakts im Startkreis nicht mehr starten. 
Hinweis: welche Sicherheitskategorie, also welche Schaltung man braucht 
für eine Applikation muß durch eine Gefahrenanalyse ermittelt werden. 
Viele Grüße.

von Alleswisser (Gast)


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Es gibt auch Relais mit zwangsgeführten Kontakten.

von Fourth (Gast)


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Hallo Alleswisser,  interessant, wusste ich ganz ehrlich gesagt noch 
nicht.

http://www.schrack-technik.de/shop/steck-print-zeit-mess-ueberwachungsrelais/relais-mit-zwangsgefuehrten-kontakten.html

Also wäre eine Antwort für Michael:  Schau Dir mal zum Vergleich ein 
Schrack Relais an wenn man einen Öffnerkontakt zur Abfrage verwendet.
Zur Vollständigkeit nur der Hinweis: Wenn es um eine 
Sicherheitsapplikation geht müsste man prüfen ob so ein Relais in disem 
Fall erlaubt wäre.  Ausserdem der Hinweis bezüglich Schütze 
"Gebrauchskategorie" beachten.  Viele Grüsse.

von Joachim B. (jar)


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ich würde die geschaltete Spannung als Maßstab nehmen, mit einem 
Vorkondensator um keine Wirkleistung an über 200V zu haben 
Gleichrichterdiode kleiner Rv für eine IR Led , evtl noch eine Z-Diode 
zur Sicherheit. Der Vorkondensator muss natürlich Impulsfest sein für 
die Spannung, die getrennte Seite den Fototransistor zur Auswertung.

http://blackstrom.derschwarz.de/schaltungen/led230/index.shtml

deswegen auch Optokoppler weil das gefährlich ist und nur für den der 
weiss was er tut !

aber wenn du eh an 230V~ arbeitest denke ich du wirst es wissen.

von Peter Z. (hangloose)


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von oszi40 (Gast)


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Bevor wir nicht wissen, was Micha im Schilde führt, können wir auch 
keine treffende Anwort geben. Entweder will er wirklich nur wissen ob 
Strom da ist oder nicht, dann reicht wahrscheinlich ein simpler 
Relaiskontakt oder er will wirklich prellen, abbrennen und verschweißen 
genauer untersuchen. Dann wäre der Optokoppler im Lastkreis schon eine 
Idee. Fragt sich nur, ob er genügend gegen alle möglichen 
Spannungsspitzen geschützt wird. Bei der Lösung mit der 200V-Z-Diode 
wäre ich da nicht so sicher ob das auf Dauer gut geht.

von stefanus (Gast)


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Die Schaltung irritiert mich. Wenn S1 geschlossen wird, brennt R3 durch, 
weil dann über 2 Ampere fließen!

Ich würde auch niemals einen 1 Mega-Ohm Vorwiderstand für eine LED (bzw 
Optokoppler) verwenden. Der Optokoppler ist ganz sicher für höhere 
Ströme gedacht.

Lies Dich mal in das Thema "Kondensatornetzteil" ein. Ich denke, dass Du 
sowas suchst.
1
        220 Ohm
2
     o---[===]-----+----|>|----+
3
                   |           |
4
230V~              +----|<|----+
5
                               |
6
     o-----||------------------+
7
         100nF 630V

Eine Diode kann der Optokoppler sein, die andere kann eine LED zur 
Statusanzeige sein. Oder eine nicht leuchtende Diode (z.B. 1N4148).

Die Stromstärke beträgt etwa 7mA.

von gvs (Gast)


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Lösung mit Master-Slave Steckdosenleiste ist zu einfach?
Mit dem Relais einen Schütz zu schalten, von dem die last geschaltet 
wird, und an dem ein Hilfskontakt ist, offensichtlich auch.
Das Relais gegen eines mit zwei Kontakten zu tauschen geht wohl auch 
nicht.
Dann muß man halt den Strom durch die Last messen, und zwar so, wie man 
das halt so macht.

von Michael (Gast)


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Danke allerseits einmal für die schnellen Antworten!

@oszi40:
Ich möchte mit Relais Verbraucher im Haus schalten und das z.b. auch aus 
der Ferne. D.h. ich brauche eine Rückmeldung ob das funktioniert hat.
Da ich sowieso eine Rückmeldung brauche, habe ich mir gedacht, zwecks 
Sicherheit, könnte ich mit so einer Schaltung eben auch Verschweißen 
und/oder Kontaktbrüche feststellen.
Ein 2-poliges Relais würde mir im ersten Fall weiterhelfen, im zweiten 
allerdings nicht.

@stefanus:
R3 soll nur die Last darstellen um zu sehen, wie auch die Ströme in der 
Schaltung werden, wenn ein ordentlicher Laststrom vorhanden ist.
R2 habe ich deshalb mit 1Meg gewählt, da hier ca. 225Vrms abfallen 
müssen und sonst die Leistung zu hoch wäre um die Wärme wegzubringen.
Das Kondensatornetzteil sieht interessant aus, Problem ist allerdings, 
dass ich nur die Phase schalte, d.h. keinen N-Leiter an der Platine 
habe, der Gegenpotential liefert!

von oszi40 (Gast)


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Michael schrieb:
> D.h. ich brauche eine Rückmeldung

Das könnte je nach Strom auch ein Reedkontakt, ein Trafo oder ein 
Hallsensor z.B. von LEM sein... http://de.wikipedia.org/wiki/Stromsensor

von gvs (Gast)


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Nimm halt einfach einen Stromzähler. Die soll es sogar mit Schnittstelle 
geben (hab ich gehört). Abfallprodukt ist dann sogar noch die aktuell 
gezogene Leistung.

von Ulrich H. (lurchi)


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Wenn man keinen N-Leiter hat, kann man trotzdem eine Art 
Kondensatornetzteil für den Optokoppler nutzen. Der Strom für den 
Optokoppler fließt dann aber halt auch über die Last - so 100% aus ist 
die Last also nicht. Der Kondensator wirkt dann auch gleich als eine Art 
Snubber zum Reduzieren von Funken an den Kontakten. Vor allem bei 
Induktiver Last muss die Spannungsfestigkeit genügend hoch sein - ggf. 
auch 2 Stück (Klasse X1) in Reihe.

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