Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik USB Messequip


von Max S. (cryze)


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Hi Leute,

ich weis das Thema ist schon oft behandelt worden, denn noch bitte ich 
um euren Rat.

Ich bin am überlegen mir ein Picoscope (evtl. das PS 2206A) zuzulegen, 
nur traue ich mich nicht so ganz drüber da ich keinerlei Erfahrung mit 
so Dingern habe.

Ich würde es hauptsächlich für NF verwenden, wobei mir das Oszi auch 
nicht so wichtig ist, mehr wert lege ich da schon auf den Funktionsgen 
und den Sprectrumanalyzer, möchte auch Klirr messungen damit 
durchführen.

Ist das mit so einem Gerät gut machbar oder sollte ich doch lieber zu 
einem älteren gebrauchten Gerät greifen?

Gruß, max

: Bearbeitet durch User
von Myxo M. (myxom)


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Max S. schrieb:
> Ich bin am überlegen mir ein Picoscope (evtl. das PS 2206A) zu zulegen,

1. zuzulegen

> Ist das mit so einem Gerät gut machbar oder sollte ich doch lieber zu
> einem älteren gebrauchten Gerät greifen?

Zeit ist Geld.
Es gibt etliche Freds hier im Forum. Lies sie dir alle durch.
Du bist nicht der Erste mit dieser Frage.

von Max S. (cryze)


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Ich hab mir schon eingie Threads durchgelesen, aber bis jz nur Infos 
über die Oszi-Funktion und das Masseproblem gefunden.

von M. K. (sylaina)


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Ich finde USB-Oszis (Oszis die über USB angesteuert werden) ja ganz 
nett, ziehe aber immer ein DSO mit USB vor.
Ich rate also eher zu einem gebrauchten Oszi zu greifen oder einem neuen 
preiswerten. Hab selbst ein Unit für die Hobbywerkstatt von reichelt.de 
gekauft. Für knapp 250 Euro gibts da 25 MHz Bandbreite was meiner 
Erfahrung nach für 100% aller Hobbyanwendungen (und bei mir auch 100% 
aller Berufsanwendungen) mehr als ausreichend ist.
Klar, hat man besseres Messequipment kommt man auch mal auf die Idee den 
Speichertakt seines Laptops zu messen aber ob man so etwas wirklich 
braucht? (ich habs nicht gebraucht aber Spass hat es schon gemacht im 
HF-Labor mit nem 4 GHz Bandbreiten-Oszi zu spielen ;)).

von Raymund H. (raymund_h)


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Myxo Matrose schrieb:
> Zeit ist Geld.
> Es gibt etliche Freds hier im Forum. Lies sie dir alle durch.
> Du bist nicht der Erste mit dieser Frage.

threads

Du bist nicht der erste in diesem Forum mit Ratschlägen deiner Art, erst 
recht nicht der erste der dazu noch vermeintliche Formfehler korrigiert.

Ach ja: Zum Oszi:

Standalone Geräte ziehe ich vor, sonst überlädt man noch den Rechner im 
Labor, macht ihn zum Nadelöhr.

Hängt ja auch vielleicht schon die ganze Mikrocontroller Umgebung/USB 
Jtag etc. daran.

Ein Scope sollte per Netzwerk fernsteuerbar sein, vorzugsweise 
Ethernet/Wlan.

Da mittlerweile HTML5 auch Remote Control Protokolle / Unterstützung hat 
braucht es keine Treiberinstallation/Softwareinstallation, nur die IP 
des Scops im Browser, der Rest ist im Scope und es geht los.

So kann man, wenn man es denn überhaupt mal braucht, das Scope 
fernsteuern und evtl. in eigene Messprogramme einbinden, ohne den ganzen 
Hassel mit Treibern und Softwareinstallation (und Neuinstallation bei 
Rechnerwechsel).

: Bearbeitet durch User
von Max S. (cryze)


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Danke schon mal für die ganzen Antworten.
Ich bevorzuge ja auch Standalone Geräte, doch die sind leider 
unleistbar.

Die Oszi-Funktion brauche ich ja nicht umbedingt mir geht es 
hauptsächlich um den Spectrum-Analyzer und den Funktinosgen, Oszi habe 
ich zu Hause schon ein Tektronix TDS 410 und in der Arbeit ein TDS 3012 
und falls das mal nicht ausreichen würde haben wir noch irgend ein neues 
Lecroy rumstehn, was das Oszi angeht bin ich also bedient ;D

Und wenn ich mir einen gebrauchten Analyzer und Funktionsgen hole bin 
ich schnell mal über einem 1000er was mir etwas zu viel ist.
Vllt habt ihr einen Tipp für mich nach was ich ausschauhalten soll.

Gruß, Max

von M. K. (sylaina)


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Ah, deine Frage war also falsch gestellt.

Ich denke das teuerste dürfte der Spektrum Analyzer sein. Welches 
Frequenzband magst du denn damit abdecken und was soll der 
Frequenzgenerator können?
Hier solltest du dir zunächst einmal Gedanken über deine Anforderungen 
machen. Dabei auch bedenken, dass Wunsch und Forderung oft sehr weit 
auseinander liegen können. Beispiel Frequenzgenerator: Kann sein, dass 
du gern einen hättest der 100 GHz Rechteck kann mit variabler 
Puls-Pausen-Verhältnis von 0-1 aber für deine Arbeiten genügt vielleicht 
auch einer mit 5.6 kHz und festem Puls-Pausenverhältnis von 0.34. 
Ersters dürfte verdammt teuer werden, letzteres kann man sogar mit nem 
NE555 aufbauen.

von Max S. (cryze)


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Müssen beide nicht so viel können ich brauche die Geräte rein für NF ich 
sag mal wenn der Funktionsgen bis 100kHz noch alle Signale 
(Sinus,Rechteck und Dreieck mehr brauch ich nicht) sauber generiert und 
noch eine sweepfunktion hat bin ich glücklich, der Klirr sollte aber 
auch nicht zu hoch sein.

: Bearbeitet durch User
von M. K. (sylaina)


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Beim Funktionsgenerator sehe ich da keine Probleme, das ist ja quasi 
Gleichspannung selbst für den kleinsten Funktionsgenerator. Beim 
Spektrum Analyzer schauts da schon eher eng aus. Ich hab mal eben so ein 
wenig geschaut aber nicht wirklich was nennenswert unter 1000 Euro 
gefunden auf die schnelle. Da wäre dann wirklich nur eine USB-Lösung 
drin. Man könnte sich auch überlegen, sich selbst was auf nem µC 
zusammen zu bauen (reicht für 100 kHz eigentlich ein Atmega8 oder so 
oder geht man da gleich auf FPGAs?).

Ich selbst hab in meiner Hobbywerkstatt ein MS-9160 Metex. Ist ein 
Multifunktionsgerät mit Frequenz-Generator und Zähler, Multimeter und 
Spannungsversorgung. Für den Hobbykeller reicht das Teil. Wofür suchst 
du denn? Hobby oder Beruf?

von Possetitjel (Gast)


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Max S. schrieb:

> Ich bin am überlegen mir ein Picoscope (evtl. das PS 2206A)
> zuzulegen, nur traue ich mich nicht so ganz drüber da ich
> keinerlei Erfahrung mit so Dingern habe.

Ich hatte vor Jahren auf Arbeit zwei verschiedene Vor-Vorgänger-
Modelle zur Verfügung. Ich fand die Geräte tauglich; sie hielten,
was versprochen wurde.

Im normalen, "praktischen" Laboralltag habe ich sie selten
eingesetzt; die Bedienung über den PC nervt. Dafür ist mir
ein klassischer Oszi lieber. Ein Picoscope ist nix, wenn man
nur mal eben schnell eine Signalform grob kontrollieren will.

Ihre Stärke haben die Dinger dort, wo Du die erfassten Daten
rechnerisch irgendwie weiterverarbeiten willst - die Daten sind
ja schon im PC :)
Da ist dann auch das riesige Display (vom PC :) sehr angenem.

> Ich würde es hauptsächlich für NF verwenden, wobei mir das Oszi
> auch nicht so wichtig ist, mehr wert lege ich da schon auf den
> Funktionsgen und den Sprectrumanalyzer, möchte auch Klirr
> messungen damit durchführen.
>
> Ist das mit so einem Gerät gut machbar

Das sollte gehen.

Zum Stichwort "Spektrum" gibt es noch folgenden Aspekt: Die Picoscope
der 4000er-Reihe haben höherauflösende Wandler. Das PS 4224 hat z.B.
12bit und 80MS/s. Das bringt über 20dB (=Faktor 10) mehr Dynamik im
Spektrum. Dieser Vorsprung bleibt erhalten, wenn Du Dir später doch
mal einen "richtigen" Oszi kaufst, denn der hat typischerweise nur
8it Auflösung.
Wenn die Kiste nicht so teuer wäre, hätte ich mir schon lange eine
gekauft.

von Raymund H. (raymund_h)


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Also wenn bis 20Khz genug ist reicht die Soundkarte und eins oder 
mehrere von den vielen Programmen das es kostenlos im Web gibt.

Oder Audioequipment was höhere Bandbreite (70Khz) und 192Khz Samplerate 
hat, hier ab ca. 550 EUR:

http://www.thomann.de/de/rme_adi_2_addawandler.htm
http://www.rme-audio.de/products_adi_2.php

Dynamik AD: 110 dB RMS unbewertet, 113 dB(A)
THD AD: < -110 dB (< 0,00032 %)
THD+N AD: < -104 dB (< 0,00063 %)
Übersprechdämpfung AD: > 110 dB

Dynamik DA: 116 dB RMS unbewertet, 119 dB(A) (unmuted)
THD DA: < -103 dB (< 0,0007 %)
THD+N DA: < -100 dB (< 0,001 %)
Übersprechdämpfung DA: > 110 dB

Ein-/Ausgangspegel bei 0 dBFS @ Hi Gain: +19 dBu
Ein-/Ausgangspegel bei 0 dBFS @ +4 dBu: +13 dBu
Ein-/Ausgangspegel bei 0 dBFS @ -10 dBV: +2 dBV
Samplefrequenz intern: 32, 44.1, 48, 64, 88.2 kHz, 96 kHz, 128, 176.4, 
192 kHz
Samplefrequenz extern: 28 kHz - 200 kHz

Frequenzgang AD/DA, -0,1 dB: 5 Hz - 21,5 kHz (sf 48 kHz)
Frequenzgang AD/DA, -0,5 dB: < 5 Hz - 43,5 kHz (sf 96 kHz)

_Frequenzgang AD/DA, -1 dB: < 5 Hz - 70 kHz (sf 192 kHz)_

von Ralph B. (rberres)


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Raymund H. schrieb:
> Oder Audioequipment was höhere Bandbreite (70Khz) und 192Khz Samplerate
> hat, hier ab ca. 550 EUR:

Ich benutze für NF-Messungen auch gern den Crative-Lab Multitracker Pre

in Verbindung mit dem Programm Arte und einen AESU Treiber.

Die Kombination geht bis locker 80KHz und Klirrfaktoren jenseitz von gut 
und böse.

Das ist m.E. die preiswerteste Lösung.

Standalone FFT-Analyzer kosten gebraucht locker 6-7Keuro wenn sie 16Bit 
Auflösung haben sollen.

Ralph Berres

von Anja (Gast)


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Max S. schrieb:
> ch würde es hauptsächlich für NF verwenden

Warum dann nicht gleich ein 16-Bit Gerät wie das PicoScope 4262?

Aus 8-Bit Daten eine FFT oder THD-Messungen machen zu wollen halte ich 
nicht für zielführend.

Gruß Anja

von Lothar S. (loeti)


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Bei NF genügt auch der Visual Analyser (http://www.sillanumsoft.org/) 
und eine gute 24Bit Soundkarte für Deine Zwecke. Siehe:
Beitrag "Oszilloskop gesucht"

von Max S. (cryze)


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Wenn ich es über eine Soundkarte mache müsste es schon eine externe sein 
da ich das alles über einen Laptop laufen soll.
Ich schau mir mal ein paar soundkarten, habt ihr vllt noch ein paar 
externe auflager die evlt etwas günstiger wie die rme sind?

Gruß, Max

von Lothar S. (loeti)


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> ...die evlt etwas günstiger...

Mit einer 19,95€ Soundkarte wirst Du bei Klirrfaktormessungen nicht weit 
kommen...

Grüße Löti

von Max S. (cryze)


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Das sag ich ja nicht, so 300-400€ zahl ich schon aber 600 is mir etwas 
zu viel....

Gruß, Max

von Ralph B. (rberres)


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Max S. schrieb:
> Das sag ich ja nicht, so 300-400€ zahl ich schon aber 600 is mir etwas
> zu viel....

Darf man mal erfahren wie hoch deine Ansprüche bezüglich Klirrfaktor 
tatsächlich sind?

0,001% und kleiner wird auch mit einer guten Soundkarte nur schwer 
funktionieren, aber 0.01% ist mit einer guten externen Soundkarte wie 
Crative Lab Multitracker Pre , EMU XXX durchaus drin.

Ralph Berres

von Max S. (cryze)


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Naja auf 0,003% würde ich schon gerne kommen, wenn es sich mit dem 
Budget ausgeht^^

Gruß, max

von Ralph B. (rberres)


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Max S. schrieb:
> Naja auf 0,003% würde ich schon gerne kommen, wenn es sich mit dem
> Budget ausgeht^

Naja versprechen tun die Soundkartenhersteller ja es alle. Aber ob sie 
es tatsächlich einhalten und für den User nutzbar ist, ist eine ganz 
andere Frage.

So niedrige Verzerrungen sind schon sehr große Herausforderungen an die 
Hardware, insbesonders ans Design der Hardware, wie Platinenlayout usw.

Ob du das für unter 500 Euro bekommst? Naja ich wünsche dir viel Glück 
dabei.

Ich verwende für sowas einen Tektronix AA5001 Audioanalyzer und einen 
Tektronix SG5010 NF Generator. Mit der Kombination sind 0,003% 
einigermaßen einzuhalten. Aber bei 0,001% wird es schon grenzwertig.



Ralph Berres

von Max S. (cryze)


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Für ein ordentliches standallone Gerät würde ich wohl auch etwas mehr 
hinlegen nur hab ich da leider auch noch nichts passendes gefunden :(

Darf man fragen was du für den A5001 gezahlt hast?

Gruß, Max

von Ralph B. (rberres)


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500 Euro für den AA5001
500 Euro für den SG5010
500 Euro für den TM5006 Einschubträger.
250 Euro für den Einschuboszillograf

Ich würde aber heute eher zu einen UPA von Rohde&Schwarz mit den 
notwendigen Optionen tendieren.

Ralph Berres

: Bearbeitet durch User
von Max S. (cryze)


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Der Rohde&Schwarz UPA sieht ganz gut aus, vllt spar ich lieber noch 
etwas und gönn mir dann so einen :D

Gruß, max

von Max S. (cryze)


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Ich hätte jetzt ein Angebot von einem Rohde & schwarz UPA 4 um 1000€ der 
überprüft wurde und mit Rechnung ist allerdings fehlt der Generator.

Ist das ein fairer Preis?

Gruß, Max

von Ralph B. (rberres)


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Max S. schrieb:
> Ich hätte jetzt ein Angebot von einem Rohde & schwarz UPA 4 um 1000€ der
> überprüft wurde und mit Rechnung ist allerdings fehlt der Generator

Das ist schlecht. Unbedingt darauf achten, das sowohl der Generator , 
als auch die Option Klirrfaktormessung eingebaut ist.

Du wirst vermutlich keinen so klirrarmen Generator besitzen.

Und noch was. Schaue dir bitte vorher das Datenblatt von dem UPA4 an ob 
dieses Gerät deinen Ansprüchen genügt, und schaue nach welche Optionen 
es gibt, welche du davon benötigst. Bei Angeboten must du dann darauf 
achten, das die von dir benötigten Optionen auch implementiert sind.

Ralph Berres

von Max S. (cryze)


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Jop werde ich mir noch mal ganz genau anschaun, hab shcon mal schnell 
drüber gschaut hat eigentlich mehr als ich brauche^^

Hab jz noch ein angebot von einem UPA 3 um 800€ mit Generator, morgen 
bekomme ich dann noch die nachricht welche Optionen vorhanden sind.
Wenn er alles hat was ich benötige ist das ein ganz gutes Angebot denke 
ich.

Einzig ein Bodediagramm würde ich noch gerne erstellen können aber das 
kann ich ja locker über die Soundkarte machen das muss ja nicht sooo 
genau sein.

Gruß, Max

von Ralph B. (rberres)


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Max S. schrieb:
> Einzig ein Bodediagramm würde ich noch gerne erstellen können aber das
> kann ich ja locker über die Soundkarte machen das muss ja nicht sooo
> genau sein.

Da zu einen Bodediagramm sowohl eine Darstellung der Amplitude, als auch 
der Phase über die Frequenz benötigt werden, benötigst du hier einen 
vektoriellen Netzwerkanalyzer eben für NF. Das kann die Soundkarte 
leisten, wenn du beide Eingänge benutzt.

Ob der UPA das auch kann habe ich ehrlich gesagt meine Zweifel. 
Vielleicht können das die Nachfolger UPD oder UPL das.

Aber auch hier gilt genau darauf zu achten ob die analogen Komponenten 
die du benötigst implementiert sind.

Ralph Berres

von Max S. (cryze)


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Der UPA kann es leider nicht, aber das ist auch nicht so wild, ich hab 
eh schon ein brauchbares Audiointerface zur Messung von Lautsprecher 
welches fürs Bodediagramm ausreichen sollte.

Gruß, Max

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