Hallo zusammen, wenn man den Stromfluss durch einen Spule schlagartig unterbricht, bricht ja bekanntlich das Magnetfeld zusammen, was eine mehr oder weniger hohe (Selbst)-Induktionsspannungspitze erzeugt. Bei Trafo-Ladegeräten kann es ja auch mal vorkommen, dass man die Batterie mitten im Ladevorgang abklemmt. (ist zumindest nicht ausdrücklich verboten) In dem Fall wird der Stromfluss durch die Sekundärspule und den Gleichrichter ja auch schlagartig unterbrochen. Wird dabei auch eine Spannungsspitze erzeugt? Falls ja, wie könnte man die unterdrücken? Zenerdiode parallel? zur Batterie? Danke und viele Grüße Karl
Karl-alfred Römer schrieb: > Zenerdiode parallel? zur Batterie? nachdem du die Batterie ja abklemmst, nützt dort eine Z-Diode offensichtlich nichts. Wenn dann also parallel zu den Ladeanschlüssen ans Ladegerät, aber wozu? Die Spannungsspitze stört doch nicht.
Karl-alfred Römer schrieb: > ist zumindest nicht ausdrücklich verboten) Das glaubst Du. Bei offenen, gasenden Akkus solltest Du jede Art von Funken vermeiden. Es bildet sich Knallgas, was durch einen kleinen Funken bei einer aureichend großen Batterie einen Sylvester-Böller locker ersetzen kann. Deshalb wird der Profi die großen Akkus immer erst dann vom Ladegerät abklemmen wenn sich keine Funken bilden können (voher Ladegerät aus). Karl-alfred Römer schrieb: > Zenerdiode parallel? zur Batterie? Für Dein 30A-Ladegerät wäre dann eine sehr große Z-Diode nötig. :-) Das Problem in Deinem 3-Phasennetz könnte eher/auch eine Nullpunktverschiebung gewesen sein, die von anderen Geräten verursacht sein könnte oder loser blauer Draht? In diesem Fall wären statt 230V "ein paar Volt" mehr aus der Steckdose gekommen...
Die Bedienungsanleitung verlangt zuerst das Ladegerät vom Netz zu trennen und dann das Ladegerät vom Bleiakku... . http://www.pollin.de/shop/downloads/D351079B.PDF Seite 3 Punkt 4. Grüße Löti
Ja das mit den Gasen mag ja stimmen, wobei Bleiakkus aber gerade dann anfangen zu gasen, wenn sie voll sind. Von daher dürfte man gerade dann keine Funken erzeugen. Also die Klemmen möglichst schon dann entfernen wenn der Akku noch nicht ganz voll ist. Theoretisch zumindest. Aber das ist nicht meine Frage. Ich stelle sie mal anders. Wohin geht die Energie aus dem Magnetfeld, wenn man die Batt abklemmt? Kann es sein dass sie zurück ins Netz geht? Weil das zusammenbrechende Magnetfeld auch über der Primarspule zusammen bricht könnte das ja gut sein. . Würde das Zusammenbrechen des Magnetfeldes dadurch gedämpft?
Ja, das Atomkrftwerk explodiert und der Windgenerator fällt um. Mach dir mal keine Sorgen. Der Lade-Raum muß so gelüftet sein, das auch ein Funke das Knallgas nicht entzünden kann.
>Wohin geht die Energie aus dem Magnetfeld, wenn man die Batt abklemmt?
Ein erheblicher Teil der Energie wird in den Abreissfunken gehen.
Solch ein Abreissfunke hat eine Brennspannung von nur einigen 20V.
Um ihn zu unterdrücken, hat man bei den früheren Unterbrecherzündungen
von KFZ dem Kontakt einen Kondensator in der Größenordnungg voin 1µF
parallel geschaltet.
Dadurch verlangsamt sich der Spannungsanstieg und die Kontakte können
sich weit genug von einander entfernen, dass kein Lichtbogen mehr
zündet.
Das Resultat ist eine weitaus höhere Spannungspitze als ohne diesen
Kondensator.
Auch Halbleiterschalter schalten ohne Lichtbogen mit dem Ergebnis einer
höhen Impulsspannung.
Die dann entstehende Spannungsspitze von einigen hundert Volt kann
durchaus den Gleichrichter oder den Schalttransistor ruinieren.
Beim einem Transformnator ist allerdings ist für den Energieinhalt
dieser Spannungsspitze nicht die gesamte Sekundärinduktivität
anzusetzen, sondern nur die i.d.R. *) viel geringere Streuinduktivität,
die aus der nicht perfekten Kopplung zwischen Primär- und
Sekundärwicklung resultiert.
*) Meist versucht man diese Streuinduktivität gering zu halten, aber es
gibt auch durch die Bauart bedingte oder absichtlich "weiche"
Transformatoren, bei denen die Streuinduktivität relativ hoch ist.
Karl-alfred Römer schrieb: > In dem Fall wird der Stromfluss durch die Sekundärspule und den > Gleichrichter ja auch schlagartig unterbrochen. Zumindest sollte da noch ein Ladeelko drin sein, der mit geladen werden möchte und dadurch die im Magnetfeld gespeicherte Energie aufnimmt, ohne dass die Spannung gleich in astronomische Höhen schnellt.
Ein Ladeelko ist meines Wissens in einem Einfachst-Ladegerät nicht eingebaut. Dem TE ist der Gleichrichter kaputtgegangen. Er hat keinen Anhaltspunkt dafür, dass der Gleichrichter durch Überstrom gestorben ist. Seine Frage geht offensichtlich dahin, ob der Gleichrichter eventuell durch Überspannung gestorben sein könnte. Spannungsspitze, erfolgt durch Ladestrom-Unterbrechung.
Wozu habe ich diesen Hinweis (Einbau eines VDRs) gegeben? Beitrag "Re: Bleiakku-Ladegerät: Gleichrichter tauschen" Wenn nicht 4 über die Dioden, dann mindestens eine über die Sekundärwicklung und / oder am Ausgang.
> Wohin geht die Energie aus dem Magnetfeld, wenn man die Batt abklemmt?
Wie schon erwähnt in den Abreißfunken und zurück ins Netz.
Grüße Löti
Michael_ schrieb: > Der Lade-Raum muß so gelüftet sein, das auch ein Funke das Knallgas > nicht entzünden kann. Meinte ein Optimist? Auch die lokale Gaswolke um die Zellen kann schon ausreichend zündfähiges Knallgas enthalten. Lernen durch Schmerz kann auch mit Elektrolyt im Auge enden!
oszi40 schrieb: >> Der Lade-Raum muß so gelüftet sein, das auch ein Funke das Knallgas >> nicht entzünden kann. > > Meinte ein Optimist? Auch die lokale Gaswolke um die Zellen kann schon > ausreichend zündfähiges Knallgas enthalten. Wenn Du ein solches Gebläse verwendest, vermutlich nicht mehr: http://www.emha-webdesign.de/demo/lorenz/images/ventilator8ps2.jpg
oszi40 schrieb: > Deshalb wird der Profi die großen Akkus immer erst > dann vom Ladegerät abklemmen wenn sich keine Funken bilden können (voher > Ladegerät aus). Da muss ich jetzt aber "als Profi" leider etwas lachen. Richtig ist das wohl, das Ladegerät abzuschalten, aber das macht keiner. Kein Staplerfahrer und nicht mal ich als Service Techniker. Die Schalten ab, wenn du den Stecker ziehst. Batterieräume und an Stellen an denen geladen wird, müssen so belüftet sein, dass eine explosionsgefährliche Gasansammlung ausgeschlossen ist.
oszi40 schrieb: > Lernen durch Schmerz kann > auch mit Elektrolyt im Auge enden! Mit Elektrolyt weniger, selten Splitter vom Kunststoff, aber ganz sicher mit einem Knalltrauma. Ich hatte vor vielen Jahren mal zwei Batterien abgeschossen. Die sind in Reihe angeschlossen und standen sich gegenüber. Sobald man beim Lösen der Polklemmen abrutscht und nichts zur Isolation drüber legt (wurde früher nicht gemacht), dann kann man die sehr schnell kurz schließen. Ich war eine Woche fast taub. Auch sollte man immer jeden Minus abklemmen, denn sonst kann sich auch mal eine Uhr mit Metallarmband bis auf den Knochen einbrennen.
F. Fo schrieb: > Da muss ich jetzt aber "als Profi" leider etwas lachen. Kast Du gern. Einem großen kochenenden Akku unter Funken abkemmen mache ich nie wieder. Den Knall hast Du im ganzen Haus gehört. Ja Entlüftung gabs auch, aber keinen Windkanal.
oszi40 schrieb: > Den Knall hast Du im ganzen Haus gehört. Du sprachst vom professionellem Umfeld und von großen Batterien. Da bin ich halt von über 500AH ausgegangen und diese Ladegeräte schalten sofort ab.
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F. Fo schrieb: > Ich war eine Woche fast taub. Auch sollte man immer jeden Minus > abklemmen, denn sonst kann sich auch mal eine Uhr mit Metallarmband bis > auf den Knochen einbrennen. Deshalb gilt als Arbeitsschutz für Elektriker/Elektroniker, das Armbänder, Uhren, Ringe usw. bei der Arbeit abzulegen sind.
Danke für Eure Antworten. > Wozu habe ich diesen Hinweis (Einbau eines VDRs) gegeben? > Beitrag "Re: Bleiakku-Ladegerät: Gleichrichter tauschen" > Wenn nicht 4 über die Dioden, dann mindestens eine über die > Sekundärwicklung und / oder am Ausgang. Die Sache mit dem Ladegerät war zwar der Anlass, dafür, dass mir die Frage überhaupt in den Sinn kam, aber in diesem Thread hier ging es mir nur allgemein um die Frage, wo die Energie des Magnetfeldes hin geht. Trotzdem Danke für deine Hinweise auf die VDRs und wie und wo man sie am besten einbaut. Dass das mit den Batterien soooo heftig wäre, hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Sind ja nur paar hundert Milliliter Gas in so einer Batterie (in dem Raum über den Platten und der Säure) und dieser Raum ist ja normalerweise geschlossen. Außerhalb der Batterie ist bei mir in der Garage alles gut gelüftet. Wobei mir jetzt eine neue Frage in den Sinn kommt, die ich hier aber jetzt nicht stelle (zumindest erwarte ich keine Antwort hier) , und die in meinem Fall auch nicht wirklich wichtig ist, weil ich es erst gar nicht zum gasen kommen lasse (und auch nicht darf, sonst trocknen mir die Blei-Gel-Akkus aus) Diese Frage würde lauten: Ab welcher Konzentration ist das Wasserstoff-Luftgemisch, das aus den Bleisäure-Akkus herausbrodelt eigentlich zündfähig?
Eigentlich nicht, da dort zu 100% Knallgas austritt. Interessant wäre eher die Menge, wenn man knallen will aber das ist alles ziemlich schwierig hinzubekommen mit den heutigen Batterien.
Karl-alfred Römer schrieb: > Diese Frage würde lauten: Ab welcher Konzentration ist das > Wasserstoff-Luftgemisch, das aus den Bleisäure-Akkus herausbrodelt > eigentlich zündfähig? Da müßte ich mal nachsehen. Das war Chemie-Stoff der 9-10 Klasse. Hast du die nicht :-) Ich denke sofort, wenn es an der Batterie austritt.
>Diese Frage würde lauten: Ab welcher Konzentration ist das >Wasserstoff-Luftgemisch, das aus den Bleisäure-Akkus herausbrodelt >eigentlich zündfähig? Immer! Es ist nämlich kein Wasserstoff-Luft-Gemisch, sondern bei der Elektrolyse entsteht fertiges Knallgas in dem optimalen Volumenverhältnis H2 : O2 = 2:1. Die Zusammensetzung unterliegt allenfalls gewissen Schwankungen, weil sich die vorhandene Mengen der aktiven Massen an positiver und negativer Platte unterscheiden können und dementsprechend die Gasentwicklung zu unterschiedlichen Zeitpunkten einsetzt, aber ungefährlich ist das in den Zellen vorhandene Gasgemisch nie.
foo schrieb: >>Diese Frage würde lauten: Ab welcher Konzentration ist das >>Wasserstoff-Luftgemisch, das aus den Bleisäure-Akkus herausbrodelt >>eigentlich zündfähig? > Immer! > Es ist nämlich kein Wasserstoff-Luft-Gemisch, sondern bei der > Elektrolyse entsteht fertiges Knallgas in dem optimalen > Volumenverhältnis H2 : O2 = 2:1. ja gut, in der Zelle stimmt das natürlich, aber da wo es funkt, hat sich das Knallgas ja schon längst mit Luft vermischt. Die paar Bläschen sind auf dem Weg zu den Batteriepolen gefühlt bestimmt 1:100 verdünnst. Erst wenn sich größere Mengen Wasserstoff oben an der Decke absetzen wird wohl irgendwann mal eine gefährliche Konzentration/Menge erreicht. Andererseits: Wenn man bedenkt, wie schnell sich eine kräftige Flatulenzblase selbst in geschlossenen Räumen so stark verdünnst, dass man nichts mehr davon riechen kann,...
> Dass das mit den Batterien soooo heftig wäre, hätte ich ehrlich gesagt > nicht gedacht. Sind ja nur paar hundert Milliliter Gas in so einer > Batterie (in dem Raum über den Platten und der Säure) Das reicht vollkommen! Bereits eine Filmdose reicht für einen gehörigen Knall und zum Zerfetzen derselben. > und dieser Raum ist ja normalerweise geschlossen. Nein, mindestens das Entlüftungsrohr bildet einen Eintrittspunkt. > Außerhalb der Batterie ist bei mir in der Garage alles gut gelüftet. Ich habe mir angewöhnt, vor dem Hantieren mit Pb-Akkus evtl. Gasreste wegzublasen / wegzuwedeln. > ja gut, in der Zelle stimmt das natürlich, aber da wo es funkt, > hat sich das Knallgas ja schon längst mit Luft vermischt. Das reicht nicht! Brennbar ist H2 von 4 bis 74% in Luft, explosiv ab 18%. Ich selbst weiß von vier explodierten Autobatterien (bei Bekannten). Das ist alles andere als lustig! Überall im Umkreis von mehreren Metern Schwefelsäurespritzer. Große Verletzungsgefahr.
Danke eProfi. Ich hantiere zwar schon seit 17 Jahren mit Bleiakkus rum, früher auch mit den normalen Blei-Säure-Akkus, die ich schon mal gut gasen gelassen habe und hatte bisher noch keine Explosion, aber wenn Wasserstoff ab 4% schon brennbar ist, dann muss ich sagen: Ich hatte bisher vermutlich einfach nur Glück. Werde in Zukunft vorsichtiger sein. Vielen Dank eProfi.
Nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Explosionsgrenze Ist Wasserstoff schon bei etwa 4 Vol% in LUFT! (nur ca 20% Sauerstoff) Explosiv. Wenn der Sauerstoffanteil höher ist verschiebt sich die Grenze sogar noch weiter nach unten.
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