Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Break before make


von Lars (Gast)


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Hey,
möchte eine einfache Schaltmatrix verwirklichen bei der ich verschiedene 
Geräte mit unterschiedlichen Messgeräten verbinden kann. Hab noch wenig 
Ahnung von sowas aber ich möchte eine einfache Schaltung mit Relais 
verwenden. Jetzt will ich aber auch meine Geräte schützen und mir wurde 
vor allem gesagt ich solle Break-before-make "hartverdrahtet" unbedingt 
realisieren. Wie geht das und was ist genau damit gemeint? Und was kann 
ich noch tun um im Falle zB Ausfall des Controllers meine Geräte zu 
schützen?

Danke schonmal

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lars schrieb:
> Wie geht das und was ist genau damit gemeint?

Dass du hardwaremäßig sicherstellen sollst, dass in jedem Falle keine
neue Verbindung hergestellt werden kann, solange noch eine alte
existiert.

Wenn du neben den für die Hauptanwendung benötigten Relaiskontakten
noch weitere Kontakte übrig hast, kannst du darüber beispielsweise
eine Rückmeldung einbringen, die bewirkt, dass kein weiteres Relais
durchgeschaltet werden kann.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

zusätzlich zu der Erklärung von Jörg findest Du unter dem folgenden Link 
noch zwei Bilder die das "break-before-make" bzw. "make-before-break" 
Verhalten bei einem Schalter recht gut verdeutlichen.
http://www.allaboutcircuits.com/vol_4/chpt_4/3.html

Break-before-make:
http://sub.allaboutcircuits.com/images/04032.png

Make-before-break
http://sub.allaboutcircuits.com/images/04033.png

Mit freundlichen Grüßen
Guido

: Bearbeitet durch Moderator
von Georg (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Dass du hardwaremäßig sicherstellen sollst, dass in jedem Falle keine
> neue Verbindung hergestellt werden kann, solange noch eine alte
> existiert.

Wenn man einen Binärbaum aus Umschaltkontakten benutzt, wo ist dann das 
Problem? Es gibt kaum Relaiskontakte, bei denen NC und NO gleichzeitig 
geschlossen sein können.

Georg

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Georg schrieb:
> Wenn man einen Binärbaum aus Umschaltkontakten benutzt, wo ist dann das
> Problem?

vermutlich hier

Lars schrieb:
> verschiedene
> Geräte mit unterschiedlichen Messgeräten verbinden

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Lars (Gast)


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Danke mal für die vielen Antworten. Hab jett auch verstanden was das 
machen soll, aber wie wäre denn nun die einfachste bzw. zuverlässigste 
Möglichkeit so eine Bedingung selbst einzubauen. Habe schon von 
kommerziellen Geräten gehört die sowas bieten die dagen aber nie wie..?
Kann mir da auch jemand helfen?

von Und wech U. (quinny)


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Hallo Lars,

die einfachste und zuverlässigste Möglichkeit ist die, ganz auf Relais, 
Drehwähler u.ä. zu verzichten und die Messgeräte direkt mit Schnüren mit 
den Prüflingen zu verbinden.

So erkennt man auf einen Blick, ob ein Messgerät oder ein 
Prüfling-Anschluss schon belegt ist:

http://www.tagesspiegel.de/images/heprodimagesfotos86520130416voll-jpg/8069838/3-format43.JPG

Wenn man den anderweitig belegen will, so muss man zwangsläufig erst die 
alte Verbindung breaken, before man die neue Verbindung makes. ;)

Bei der Gelegenheit kann man dann gleich die Einstellungen des 
Messgerätes überprüfen, das vielleicht noch im Strommessbereich steht.

Durchgezogene Einzelleitungen haben auch den Vorteil, dass es kaum 
Übersprechen gibt, also kaum kapazitive und induktive Verkopplungen der 
ansonsten an Deiner Elektromechanik angebrachten Kabel.

---------

Wenn es dann aber unbedingt eine Matrix sein muss, so würde ich auch in 
dem Fall das Kabelprinzip anwenden. Vielleicht in dieser moderneren 
Form. Auch dieses System ist einfach und zuverlässig:

http://www.analogmuseum.org/deutsch/examples/lorenz_attractor/program.jpg

---------

Anders sieht es in einem Prüffeld aus.Aber wenn Du Prüffeldsysteme 
konstruieren müsstest, dann hättest Du vermutlich die Threaderöffnung 
anders geschrieben.

VG

Fred

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Fred Quinny schrieb:
> So erkennt man auf einen Blick, ob ein Messgerät oder ein
> Prüfling-Anschluss schon belegt ist:

Ich glaube, da zeigt sich dass das Ganze sowieso zu kurz gedacht ist: 
Verbindungen immer nur von einem Gerät zu einem anderen reichen in der 
Praxis natürlich nicht aus, z.B. muss ich häufig den Ausgang eines 
Funktionsgenerators mit dem Eingang eines Prüflings verbinden, aber dazu 
noch mit dem Eingang eines Oszilloskops und vielleicht auch noch eines 
Präzisions-Frequenzzählers. Hardware, die nur eine 
Punkt-zu-Punkt-Verbindung zulässt ist daher unbrauchbar.

Denkbar wäre eine Schaltmatrix, die bei einem Wechsel der Einstellungen 
erstmal alle Kontakte öffnet, bevor sie die neu konfigurierten 
schliesst. Es ist also ein sequentielles Steuerwerk notwendig.

Georg

von Und wech U. (quinny)


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Hallo Georg,

für die von Dir geschilderte Art der Verdrahtung bieten sich derartige 
Einrichtungen an:

http://www.oe5ydl.info/igs13/images/42915.jpg

bzw. wenns um Störungsarmut oder gar HF geht:

http://www.conrad.de/medias/global/ce/7000_7999/7400/7400/7408/740861_BB_00_FB.EPS_1000.jpg


In jedem Fall alles kein Grund, sich eine nicht-einfache und 
nicht-zuverlässige Klappermechanik auf den Basteltisch zu stellen.


VG


Fred

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