Hallo allerseits! Ich weiß, dass es schon ähnliche Beiträge hier gibt, aber die helfen mir bisher nicht so recht weiter. Ich möchte gern ein Tablet (Dell Venue Pro 8) dauerhaft ohne Akku betreiben. Das Tablet soll dann mal den bisher verwendeten festen PC als Bedieneinheit zur Gerätesteuerung ablösen. In dem Tablet ist ein 2 Zellen Li-polymer-Akku (Typ 74XCR) verbaut. Der Steckverbinder (12-polig) von Akku zu Tablet ist folgendermaßen belegt: von links nach rechts - 4x rot - 1x blau - 1x gelb - 1x schwarz - 1x weiß - 4x schwarz Die äußeren 8 Kontakte sind wohl + (4x rot) und - (4x schwarz). Es liegen rund 4V an. Die inneren 4 Pins könnten die Lade-Pins für den Akku sein. Da bin ich mir aber nicht sicher. Die Messung zeigt verschiedene Spannungen untereinander (3,xxxV -> auch bei abgezogenen Akku) Ich habe an die 8 äußeren Pins des Tablets nun 4V über ein Netzteil (gutes Labornetzteil) angelegt. Der Steckverbinder zum Akku ist dabei abgezogen. Das Tablet lässt sich so allerdings nicht starten, bzw. geht kurz nach abziehen des Akkus aus. Das Tablet überwacht wohl irgendwie ob ein Akku angeschlossen ist. Leider finde ich nirgends Informationen zur konkreten Pinbelegung des Akkus oder allgemein darüber, wie eine solche Akkuüberwachung üblicherweise realisiert wird (z.B. Stromfluss o.Ä). Deshalb meine Fragen: 1. Weiß jemand wie die Akkuüberwachung normalerweise umgesetzt wird? 2. Wie sind solche Akkus verschalten? Sind die inneren 4 Anschlüsse tatsächlich zum Laden da oder sind dies irgendwelche Messleitungen? 3. Hat vielleicht jemand selbst schonmal sowas realisiert oder zumindest eine gute Idee? Mir ist natürlich bewusst, dass bei einem solchen Eingriff die Gewährleistung erlischt! Aber das spielt hier keine Rolle. Für hilfreiche Tipps wäre ich sehr dankbar. Vielen Dank schonmal im Voraus!
Probier doch mal anstatt der Akkus 2 Elkos anzuschliessen. Das könnte dem Tablet schon als Akkuersatz reichen. Ich vermute mal, daß die Ladeschaltung nicht unbedingt den erforderlichen Dauerstom bringt, den das Tablet zum Betrieb benötigt ?
Das klingt so als würde das Ganze in einer Firma stattfinden, da habt ihr doch sicher ein Oszi am Start (hoffentlich DSO). Miss damit mal die fragwürdigen (=inneren 4) Pins während dem anstecken des Akkus und dem Boot des Tablets. Da dürfte man dann schon eher den Zweck der Pins sehen können. Einer wird vmtl der Balancer sein und recht konstant auf halber Akkuspannung hängen. Dann gibt es vmtl. noch zwei für eine serielle Kommunikation mit dem Akku (meistens I²C). Das letzte Kabel ist entweder ein zusätzliches Balancerkabel oder ein weiterer Teil der Batteriekommunikation.
Danke schonmal für die schnellen Antworten. @Max ja, das findet in einer Firma statt (ist nicht nur Spaß) Ich werde morgen früh gleich mal das Oszi dranhängen und messen. Heute komm ich glaub ich nicht mehr dazu. Wenn der Akku über Bus überwacht wird, wäre das natürlich ungünstig. Naja mal schauen... Wenn nicht probier ich's mal mit den Elkos. Kann ja eigentlich erstmal nicht viel passieren
Lipo Akkus sind gefährlich wenn sie überladen werden und gehen kaputt wenn sie tiefentladen werden. darum muss man beim Laden und entladen die Zellen einzeln überwachen. Die Abgriffe an den EInzelzellen sind der sogenannte Balancer Anschluss. Nennspannung pro Zelle ist 3,7V, Ladeschlussspannung 4,20V. Man sollte die auf keinen Fall unter 3,5V entladen. Ich vermute mal: - bei angeschlossenem Netzteil wird er Akku geladen und die Einzelzellen überwacht. Wenn das nicht passieren soll, dannn sollte an den entsprechenden Pins 4,2 V angelegt werden.
tom schrieb: > Ich habe an die 8 äußeren Pins des Tablets nun 4V über ein Netzteil > (gutes Labornetzteil) angelegt. Und was geschieht, wenn Du statt des internen Akku-Steckverbinders den (vermutlich USB-) Anschluss verwendest, über den das Tablet im Normalbetrieb aufgeladen wird?
Meine Handies lassen sich alle nicht einschalten, wenn der Akku fehlt. Bei Tablets würde ich dieses Verhalten auch erwarten. Das Tablet von meinem Sohn verbraucht beim Spielen meh Strom, als das Ladegerät liefert. Ein betrieb ohne Akku wäre also warscheinlich gar nicht möglich.
@Rufus Wenn ich das richtig verstehe meinst du USB-Ladekabel anstecken und Akku-Stecker abziehen? Das hab ich zuerst probiert. Da geht das Tablet sofort aus. Naja wie gesagt, ich muss morgen nochmal gründlich messen. Das Stichwort Balancer war erstmal sehr gut. Da habe ich grad einige nützliche Sachen zum prinzipiellen Verständis gelesen. Muss zugeben, dass ich mit dieser Problematik (Akku- Ladetechnik/Kontrolle,..) bisher nur wenig zu tun hatte.
stefanus schrieb: > Das Tablet von > meinem Sohn verbraucht beim Spielen meh Strom, als das Ladegerät > liefert. Das Problem ist komplex - manche Geräte (Handys, Tablets, Kameras) prüfen, wieviel Strom das Netzteil liefern kann, und schalten notfalls das Laden ab - deswegen stand ich im Hafen von Singapur mit leerer Kamera da. Mit einem anderen Netzteil ging das gleichzeitige Laden und Betreiben problemlos. Ich habe auch schon die Meldung aufs Display bekommen "Netzteil lässt gleichzeitiges Laden nicht zu, schalten sie die Kamera ab um den Akku zu laden". Georg
So für alle die es interessiert. Ich habe jetzt nochmal mit dem Oszi gemessen. Es ist im Prinzip so, wie es Max D. vermutet hat. Zwei Leitungen (gelb und blau) sind für den I²C-Bus. Darüber werden ständig Daten ausgetauscht. Was genau weiß ich natürlich nicht. Die weiße Leitung scheint der Balancer - Anschluss zu sein, obwohl dort nicht wie ich's erwartet hätte die halbe Gesamtspannung anliegt. Ich messe hier nur sehr kleine Spannungen. Vielleicht ist es ja die Differenzspannung der beiden Zellen, aber das ist nur ne Vermutung. Die zusätzliche schwarze Leitung ist wohl einfach nochmal Masse. Mein Fazit: Der Akku wird über einen I²C-Bus kontrolliert und intern vom Tablet ausgewertet. Bei unterbrochener Kommunikation oder kritischen Zuständen (Vermutung) wird das Tablet ausgeschaltet. Damit hat sich das Thema für mich eigentlich (leider) erledigt. Ich hatte gehofft, dass es eine "einfachere" Lösung zum Überbrücken des Akkus gibt. Ich hatte auch parallel mal direkt bei Dell angefragt, aber die geben für solche Vorhaben (verständlicherweise) keinen Support. Also danke an alle die sich beteiligt haben und bis demnächst... Gruß tom
Ein I²C-Bus am Akku entspricht wahrscheinlich dem "Smart Battery Standard". Damit sollte es möglich sein, einen µC mit geeigneter Firmware anzuschließen, der einen ewig vollen Akku vortäuscht. Leider erlaubt der Standard auch herstellerspezifische Erweiterungen, insbesondere verschlüsselte Seriennummernabfragen, um Ersatzteile von Drittanbietern abzuwimmeln, also würde man damit wohl nicht weit kommen...
Mal anders herum gefragt, was passiert wenn man die Batterie entfernt waehrend das USB-Netzteil angeschlossen ist, lauft er weiter?
Schau mal hier. https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&ved=0CD0QFjAD&url=https%3A%2F%2Fmedia.blackhat.com%2Fbh-us-11%2FMiller%2FBH_US_11_Miller_Battery_Firmware_Public_WP.pdf&ei=Vdo2VNvoJIXiywPFv4CgDQ&usg=AFQjCNFMfxU4ak_WjNlzB4JMqcQvEweIrw&bvm=bv.76943099,d.bGQ&cad=rja Das sieht interressant aus.
@peripher tangiert da geht das Tablet sofort bzw. kurz verzögert aus @I2C Client danke, das schau ich mir mal genauer an @Nosnibor ja das ist halt die Sache, wie der Hersteller die Überwachung genau realisiert. Das ist dann schon ein bisschen Fischen im Trüben...
Was soll bei einem 3,7V LiPo ballancert werden? Und warum nicht den Akku drinn lassen und über USB versorgen?
Die beiden Zellen des Akkus beim Laden wie ich das verstanden habe. Aber darum geht's ja eigentlich gar nicht. Das Ganze ist für den industriellen Einsatz gedacht. Akku drin lassen ist da vermutlich keine vernünftige Lösung. Was ist wenn der Akku nach ein paar Jahren schlapp macht, dann funktioniert halt einfache das ganze Gerät nicht mehr? Das kann man glaub ich keinem verkaufen. Außerdem müsste dann der Akku bei ausgeschalteten Gerät (man weiß ja nicht wie lange das Gerät mal nicht benutzt wird) trotzdem ständig weiter geladen werden (wie soll das z.B. bei gezogenem Netzstecker garantiert werden?). Es gibt auch noch andere Gründe. Das würde jetzt aber zu sehr ins Detail (Gerätekonzept) gehen. Ich denke mal, dass wir uns hier nach einer anderen Lösung umschauen müssen. Aber nochmal vielen Dank für eure Beiträge!
> In dem Tablet ist ein 2 Zellen Li-polymer-Akku ... > Die äußeren 8 Kontakte sind wohl + (4x rot) und - (4x schwarz). > Es liegen rund 4V an. > Einer wird vmtl der Balancer sein und ... Das passt nicht zusammen. Messe noch mal nach. Sind die beiden Zellen parallel oder seriell geschaltet? Ein Link zum Akku-Datenblatt o.Ä. wäre hilfreich. Wenn parallel, sind evtl. je zwei von den rt / sw für eine Zelle. Du kannst ja z.B. den Akku inkl. Kommunikation dranlassen, mit 3,7V pro Zelle "erhaltungsladen" und die Elektronik extern mit 3,7 / 7,4 V versorgen. Oder mit einem FET / Relais den Akku diskonnecten, wenn die Netzversorgung weg ist, so wird er nicht tiefentladen.
eProfi schrieb:
> diskonnecten
Will mit "Fremdworten" angeben, weiß aber nicht, wie sie geschrieben
werden - ein typischer "eProfi"!
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