Hallo liebe Gemeinde, leider ist mir ein "Missgeschick" passiert - ein NAS hat nach dem Reinschieben zweier Festplatten diese automatisch nach JBOD formatiert. Selbstverständlich sind alle sich darauf befindenden Daten weg. Dass es ziemlich ungünstig ist, muss ich nicht extra erwähnen.*rasende wut* Hat jemand vielleicht einen Ansatz, wie man an die Daten rankommt? Es wurde seit der Formatierung nichts auf die Festplatten geschrieben. vielen Dank im Voraus,
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Hallo, was auch immer Du machst. Zuerst eine 1:1 Kopie der Festplatte anlegen. Anschließend an dem Image die Rettungsversuche durchführen. Mit freundlichen Grüßen Guido
Partitionstabelle neu erstellen sollte reichen. Wenn das NAS allerdings noch Dateisysteme erstellt hat wirds schwieriger. Ebenfalls wenn mehrere Partitionen drauf waren. Igor P. Zakuskov, Engineer
oder photorec - kennt nicht nur Photos, sondern vieles mehr ...
Archangel N. schrieb: > ein NAS hat nach dem > Reinschieben zweier Festplatten diese automatisch nach JBOD formatiert. Mir ist noch keins untergekommen, das dies ohne Nachfrage getan hätte. Schon gar nicht JBOD. > *rasende wut* Auf den eigenen "Optimismus" vermutlich. > Hat jemand vielleicht einen Ansatz, wie man an die Daten rankommt? 1. don't panic 2.: Guido C. schrieb: > eine 1:1 Kopie der Festplatte anlegen. Von beiden natürlich. 3.: http://www.heise.de/download/testdisk.html
Danke euch für Die Ratschläge, ich lasse jetzt über Nacht eine 1:1 Sicherung drüberlaufen und melde mich wieder. @Icke ®: Glaub mir, mir ist sowas noch NIE untergekommen, dass soetwas Heiliges wie Daten ohne jegliche Nachfrage verändert oder gar gelöscht werden. Testdisk habe ich bereits probiert, die sehen nichteinmal die an den PC angeschlossene Festplatte. Also ja, rasende Wut auf mich selbst ;) Gute Nacht euch allen,
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Die komplette Datenrettung mit 1:1 Image/TestDisk/PhotoRec am Besten unter Linux durchführen. 1.) sind die Platten sehr wahrscheinlich mit ext2/3/4 formatiert gewesen (mdraid u. evtl LVM wird wohl auch noch beteiligt sein) 2.) schlägt Windows beim Anschließen einer ext2-Platte vor, diese zu formatieren. Die Chancen, Daten wiederherzustellen, sehe ich bei Linux deutlich größer. Gruß Roland
>2.) schlägt Windows beim Anschließen einer ext2-Platte vor, diese zu >formatieren. Man kann auch mal nein sagen ... >Die Chancen, Daten wiederherzustellen, sehe ich bei Linux deutlich >größer. Wieso? Hier sind scheinbar schon ohnehin die ganzen Filesystemcontrollstrukturen plattgemacht worden, so daß man kein Tool mehr braucht, was auf solche Strukturen noch angewiesen ist (bzw. Reste daraus noch verwerten will), sondern ganz einfach nur noch die Platte nach bekannten Dateistrukturen abklappert (und hoffen, daß die Platte nicht zu sehr fragmentiert war). Die sind also filesystemunabhängig, und geht unter Win genauso, sofern solche Tools dafür existieren. Was auch der Fall ist, eben z.B. photorec.
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Archangel N. schrieb: > Glaub mir, mir ist sowas noch NIE untergekommen, dass soetwas > Heiliges wie Daten ohne jegliche Nachfrage verändert oder gar gelöscht > werden. Deswegen hast du wohl kein Backup. =8P > Testdisk habe ich bereits probiert, die sehen nichteinmal die an > den PC angeschlossene Festplatte. Wie ist die Platte angeschlossen? Interner SATA-Port, USB-Adapter, anders? Um welches mysteriöse NAS handelt es sich eigentlich?
Guten Tag, ein Zwischenbericht: @Icke ®: Alle Festplatten werden an SATA-Ports angeschlossen, intern. Und ja, aus genau dem Grund hatte ich kein Backup gehabt ;) Verzeihung, aber ich will keine Firma nennen. (gilt nur wenn ich alles wiederherstellen können werde) Habe die Situation mit einer anderen Festplatte nachempfunden. Sie wird im TestDisk gar nicht erst erkannt. Ich habe sie dann mit NTFS (4096Bytes) formatiert und Recuva drüberlaufen lassen. Die gute Nachricht: Es werden alle Dokumente, Word, PDF und Fotos (Mit allen Tags, nur ohne Namen, nur nummeriert) wiederhergestellt. Die schlechte: Alle anderen Daten werden zwar auch wiederhergestellt, jedoch sind Musikdaten an x-beliebieger Stelle getrennt bzw. zusammengefügt worden. Die Cover sind selbstverständlich als Extradatei hinterlegt. MP4 und MKV-Container funktionieren alle nicht, obwohl die korrekte Dateigröße angezeigt wird. (Probiert neu zu muxen und auch MkvCleaner drüberlaufen lassen) 3GP Videos funktionieren zum Großteil, evtl aufgrund ihrer kleinen Größe. Aktuell läuft das ansonsten kostenpflichtige R-Studio drüber und liefert ganz gute Ergebnisse - bisher sind alle MKV-Daten intakt und lassen sich problemlos abspielen. Weitere Erkenntnisse folgen nach einem Komplettscan. Grüße,
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Archangel N. schrieb: > Sie wird im TestDisk gar nicht erst erkannt. Wahrscheinlich wird der Controller schon nicht angesprochen. Ich benutze seit Jahren File Scavenger: http://www.de.quetek.com/ Wenn was zu retten ist, wird es damit auch gerettet. Mit Dateinamen. Die 42€ sind gut angelegt. Weidmanns Heil!
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Archangel N. schrieb: > @Icke ®: Alle Festplatten werden an SATA-Ports angeschlossen, intern. > Und ja, aus genau dem Grund hatte ich kein Backup gehabt ;) Ich kenne nur 2 Gründe, kein Backup anzufertigen: 1. Die Daten sind völlig unwichtig und sollten eh bald gelöscht werden. 2. Es existieren bereits >=2 Backups der wichtigen Daten.
@Peter Dannegger: Daran wird auch aktuell gearbeitet, dass die Redundanz "leicht" erhöht wird. Bei größeren Mengen an Daten gestaltet sich das schwieriger und vorallem kostspieliger :) @Icke ®: Ich schule dir 'ne Kiste Bier. Gib mir die Adresse, ich lasse sie dir zukommen :D Das Programm ist genial und hat mir von der ersten Festplatte ALLE Dateien mit Ausnahme einer gerettet (also etwa ein Verhältnis 70000 zu 1). Besser geht es echt nicht. Ich danke euch allen für die Hilfe :) Mal eine Frage in die Runde - Bringt ihr eure Daten auf dem PC runter oder werden NAS/selbstgebaute Server verwendet?
Archangel N. schrieb: > Mal eine Frage in die Runde - Bringt ihr eure Daten auf dem PC runter > oder werden NAS/selbstgebaute Server verwendet? PC, 2. PC (1:1-Kopie auf 2. Platte), USB-Stick(s).
Archangel N. schrieb: > Mal eine Frage in die Runde - Bringt ihr eure Daten auf dem PC runter > oder werden NAS/selbstgebaute Server verwendet? Selbstgebaute NAS mit 4x4TB im RAID5 Verbund. Zwei Generationen Backups, an unterschiedlichen Orten gelagert. Platten nach der Hälfte der garantierten Laufzeit tauschen.
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Archangel N. schrieb: > Ich schule dir 'ne Kiste Bier. Paßt schon, die Erfolgsmeldung ist Dank genug. > Bringt ihr eure Daten auf dem PC runter > oder werden NAS/selbstgebaute Server verwendet? Wenn damit Datensicherung gemeint ist, wie und wo ist egal, Hauptsache es existiert mindestens eine Kopie auf einem externen, NICHT permanent mit dem PC verbundenen Medium. Aufgrund der anfallenden Datenmengen kommen fast nur noch Festplatten oder NAS-Laufwerke in Betracht.
Carsten Wille schrieb: > Platten nach der Hälfte der garantierten Laufzeit tauschen. Das ist m.E. nicht erforderlich und kann sogar kontraproduktiv ausgehen. Mit ein wenig Pech tauschst du nämlich eine alte, aber dennoch zuverlässige Platte gegen ein Montagsmodell.
Icke ®. schrieb: > Carsten Wille schrieb: >> Platten nach der Hälfte der garantierten Laufzeit tauschen. > > Das ist m.E. nicht erforderlich und kann sogar kontraproduktiv ausgehen. > Mit ein wenig Pech tauschst du nämlich eine alte, aber dennoch > zuverlässige Platte gegen ein Montagsmodell. Nun ja, die neuen müssen natürlich erstmal eine Weile mit Dummy-Daten laufen um in der Garantiewanne anzukommen.
Wenn es dir wirklich auf die Daten und schnelle Verfügbarkeit im Fehlerfall ankommt, dann solltest Du heutzutage bei SATA Consumer-Disks RAID6 statt RAID5 verwenden. Normale SATA Disks garantieren dir nur 10^14 korrekt lesbare Bits pro Fehler. Das sind 12TB. Bei der Wiederherstellung einer defekten Platte eines 4-Disk RAID5 Verbundes mit 4TB Disks müssen ebendiese 12TB fehlerfrei gelesen werden können. Die Chancen, auf den nächsten Fehler zu laufen, sind also formell nicht mehr vernachlässigbar - wobei diese 10^14 freilich nicht der typische Fall sind, sondern der Garantiewert. RAID6 ist so gesehen sinnvoller als RAID5+Hotspare, oder dein Frühaustausch. Es ist kein Zufall, dass man verstärkt RAID6 findet.
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Carsten Wille schrieb: > Nun ja, die neuen müssen natürlich erstmal eine Weile mit Dummy-Daten > laufen um in der Garantiewanne anzukommen. Wie lange denn, ein paar Tage, Wochen oder Monate?? Aus der Erfahrung heraus orientiere ich mich nicht an der Uptime. Platten, die zwei Jahre gelaufen sind und keine Auffälligkeiten zeigen, haben gute Chancen, noch weit über die MTBF hinaus ohne Probleme zu funktionieren und in der Praxis tun sie das auch. Man muß ihnen nur angenehme Umgebungsbedingungen schaffen, d.h. für ausreichende Kühlung sorgen. In verfügungskritischen Systemen setze ich außerdem grundsätzlich RAID1 ein. Das kostet gegenüber RAID5/6 zwar Plattenplatz, hat aber gleich mehrere Vorteile. Zum ersten kann ich die Einzelplatten ohne Kunstgriffe an nahezu jedem Rechner lesen, zweitens ist die Schreibperformance besser und zum dritten ist das System während eines Rebuilds noch benutzbar, wenn auch etwas langsamer.
> RAID6 ist so gesehen sinnvoller als RAID5+Hotspare, oder dein
Kein RAID ersetzt ein Backup wenn ein Virus oder DAU zugeschlagen hat!
Da werde ich mir mal paar Gedanken drum machen... Was interessant ist - beim Komplettscan der zweiten Festplatte finden sich Daten aus 2001 wieder. Und das obwohl diese viel später erworben wurde. Die Daten sind auch nicht von mir. Falsche Datierung oder wird jede Festplatte nach der Herstellung testweise mit Daten beschrieben?
Archangel N. schrieb: > finden sich Daten aus 2001 wieder Bei einem Disk-Scanner für Datenwiederherstellung kann schon mal Fehlerkennung vorkommen. Wobei ich wohl davon ausgehen darf, dass es diesen Plattentyp 2001 nicht schon gab. ;-) > oder wird jede Festplatte nach der Herstellung > testweise mit Daten beschrieben? Irgenwie muss der Hersteller die Disk prüfen und defekte Sektoren ausblenden. Aber das machen die nicht mit Daten, die wie ein Filesystem aussehen.
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Fehlalarm: Nachdem er mir 1997-er Daten ausgespuckt hat, habe ich die Daten wiederhergstellt um zu schauen, worum es sich dabei handelt. Das waren Dateien aus den .ISO von WIN97 und WIN2000 :D Der hat die nach Erstelldatum sortiert :)
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