Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie warm (heiß) wird eine Hochspannungsleitung


von Transi (Gast)


Lesenswert?

Bei uns in der Region wird eine Bahnstromleitung in der Form ertüchtigt, 
dass die Betriebstemperatur auf 95°C erhöht wird. Bin jetzt doch etwas 
erstaunt, dass man eine Leitung so heiß werden lässt. Wahrscheinlich 
würde eine niedrigere Temperatur wesentlich größere Querschnitte und 
damit Material verlangen. Allerdings deuten solch hohe Temperaturen ja 
doch auch auf einiges an Verlusten hin.
Hat jemand einen Orientierungswert, wie die technischen Daten z.B. einer 
110kV Hochspannungsleitung (Dreiphasen) sind?
Mich würde da einfach mal so, um einen Überblick zu bekommen, 
interessieren:
Welche Leistung wir da übertragen?
Wie hoch sind die Verluste z.B. auf 50km Länge, Ohmsche-, Kapazitive-, 
(Induktive-?) Verluste?
Ja und natürlich, wie warm wird so eine Leitung?

Gruß

Transi

von Düsendieb (Gast)


Lesenswert?

Bei der Bahn hast du halt "nur" die 15KV und mit der Spannung muss die 
ganze Leistung über den Draht. Die Leistung wird meist nur Kurzzeitig 
(1-3min) gebraucht um den Zug zu Beschleunigen rollt der erst mal ist 
auch die Leistung geringer. Da nimmt man halt in Kauf das für diese Zeit 
die Leitung etwas überlastet wird. Hat danach auch wieder Zeit zum 
abkühlen. Auf den großen Leitungslängen wird sonst zu viel Kupfer 
verbaut was zu teuer ist.

von Düsendieb (Gast)


Lesenswert?

http://de.wikipedia.org/wiki/Freileitungs-Monitoring

oder Google : Betriebstemperatur Freileitung

von Düsendieb (Gast)


Lesenswert?


von hinz (Gast)


Lesenswert?

Düsendieb schrieb:
> Bei der Bahn hast du halt "nur" die 15KV

Im Fahrdraht, aber es gibt auch ein 110kV Netz.

von Amateur (Gast)


Lesenswert?

>Hat jemand einen Orientierungswert, wie die technischen Daten z.B. einer
>110kV Hochspannungsleitung (Dreiphasen) sind?

Was die Stromversorgung bei den Bahn betrifft gilt: Alles etwas anders.
Nix mit 50 Hz und nix mit drei Phasen.
Wie der Staustrahler bereits gesagt hat: Nix mit 110 KV.

Was die angegebenen 95° betrifft: Wahrscheinlich wost case. Also 
Hochsommer, Windstille und maximale Last. Eventuellen Vögeln werden 
wahrscheinlich die Socken qualmen.

von Fabian F. (fabian_f55)


Lesenswert?

Hochspannungsübertragung hat Typischerweise >99% Effizienz um 
Kurzstreckenbereich. Auf Langstrecken schlagen die Induktiven verluste 
zu. Bei Erdkabeln überwiegen die kapazitiven Verluste. Ab 80km ist 
Übertragung durch ein Erdkabel nicht mehr rentabel. Hier wird dann 
DC-Übertragung genutzt.

von Skyper (Gast)


Lesenswert?

Doch, die obere Netzebene der Bahn, Verbindung zwischen Kraftwerken und 
Unterwerken, beträgt 110kV!

--> 
http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrom#Spannungsebenen_bei_Bahnstromnetzen

Amateur schrieb:
> Wie der Staustrahler bereits gesagt hat: Nix mit 110 KV.

von MB (Gast)


Lesenswert?

Amateur schrieb:
>>Hat jemand einen Orientierungswert, wie die technischen Daten z.B. einer
>>110kV Hochspannungsleitung (Dreiphasen) sind?
>
> Was die Stromversorgung bei den Bahn betrifft gilt: Alles etwas anders.
> Nix mit 50 Hz und nix mit drei Phasen.
> Wie der Staustrahler bereits gesagt hat: Nix mit 110 KV.
>
> Was die angegebenen 95° betrifft: Wahrscheinlich wost case. Also
> Hochsommer, Windstille und maximale Last. Eventuellen Vögeln werden
> wahrscheinlich die Socken qualmen.

Dem muss ich widersprechen. Es gibt sehrwohl eine Hochspannungsebene mit 
110kv - 16,7Hz im Bahnstromnetz, welches die einzelnen Unterwerke 
miteinander verbindet. Allerdings ist darüber wenig zu finden.

Siehe auch:
http://www.dbenergie.de/file/2542428/data/bahnstrom_informationsbroschuere.pdf

von hinz (Gast)


Lesenswert?

MB schrieb:
> Es gibt sehrwohl eine Hochspannungsebene mit
> 110kv - 16,7Hz im Bahnstromnetz, welches die einzelnen Unterwerke
> miteinander verbindet. Allerdings ist darüber wenig zu finden.

Selbst Wikipedia hat dazu einiges:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstromnetz

von Transi (Gast)


Lesenswert?

Super,

herzlichen Dank für die Links. Werde mich da mal genau mit beschäftigen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.