Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Heizelement - gesucht


von Lea R. (michael1909)


Lesenswert?

Hallo,

ich bin derzeit auf der Suche nach einer kleinen 
Gehäuseheizung/Platinenheizung.

Ich möchte meine Sensorplatine in dem Kunststoff-Gehäuse(10mm x 70mm x 
10mm) auf eine Temperatur von 45°C regeln (+/-1°C). Da meine 
Magnet-Sensoren auf der Platine temperaturabhängig sind.

Es gibt ja so wunderschöne Keramik-PTC plättchen von EPCOS zB, jedoch 
mein Problem: es gibt keine Halterungen/Montagebausteine für diese 
Heizelemente zu kaufen.

Meine Ansätze zur Realisierung:
Heizdraht oder Heizwiderstand verwenden. -> Dimensionierung? durch 
testen?
SMD bevorzugt!

kann man auch einen Standard PTC als Heizelement verwenden? oder wird 
dieser dadurch außerhalb seiner Spezifikation betrieben, wenn man ihn 
mit Gleichspannung versorgt? Alterung?

Heizfläche in die Platine integrieren (zusätzlicher Layer)prinzip einer 
Heizfolie -> Dimensionierung? - hat jemand dazu schon mal etwas gemacht? 
bzw berechnet? hierzu habe ich im inet nicht wirklich etwas nützliches 
gefunden.

hinter der Anwendung sitzt ein uC, ich kann also ohne Probleme das 
Heizelement mit PWM betreiben. geplant ist natürlich ein 
Temperatursensor, welcher die Temperatur stets überwacht und ist werte 
für meinen Regler liefert.

vielen Dank schon mal für eure Antworten.

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Es gibt sonst auch TO220 Heiz Widerstaende mit 20 oder 50W

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Lea Rel schrieb:
> Keramik-PTC
> Standard PTC
Warum einen PTC? Du willst die temperatur doch eh regeln? Und warum ein 
Heizelement das aus Keramik ist? Eillst du das auf 500° aufheizen?

Lea Rel schrieb:
> SMD bevorzugt!
> ...
> Heizfläche in die Platine integrieren (zusätzlicher Layer)prinzip einer
> Heizfolie
Warum das? SMD ist klein, für Heizung brauchst du aber mehr Fläche oder 
höhere Temperatur. Und die größte Hitze direkt an die Platine zu bringen 
macht meines Erachtens wenig Sinn.

Warum nimmst du nicht einfach einen preiswerten Zement-Drahtwiderstand 
und heizt damit.
Egal was du nimmst, es wird eh 100% der Energie in Wärme umgewandelt. 
Zur Not geht auch ein Lämpchen.

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


Lesenswert?

Platine, Größe wie die Keramik - besser noch etwas größer, um 
Halteklammern befestigen zu können.

Ein paar (SMD) - Widerstände, gleichmäßig verteilt, bestücken.
Je mehr Widerstände platziert werden, umso kühler kann der einzelne 
bleiben.

Keramikplatte auf der bestückten Seite, mit Wärmeleitpaste, fixieren.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Lea Rel schrieb:
> Dimensionierung? - hat jemand dazu schon mal etwas gemacht?
> bzw berechnet? hierzu habe ich im inet nicht wirklich etwas nützliches
> gefunden.

Wie willst du das berechnen. Das hängt davon ab was für ein 
Gehäusematerial, Form, Oberfläche, Rauhigkeit, Ausssentemperatur, 
Luftströmung, ...
Da hilft nur ein Testaufbau und den µC bei definierten (extremen) 
Bedingungen mitloggen lassen und schauen obs hinhaut. Du hast ja einen 
µC und einen Temperatursensor vorgesehen.

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Der Aufbau muss thermisch isoliert sein, sodass der Temperaturgradient 
ueber die Sensoren viel kleiner als die spezifizierten 1 Grad sind. Ich 
denk, man wird mit 1..3W Spitze durchkommen.

von Lea R. (michael1909)


Lesenswert?

Amateur schrieb:
> Platine, Größe wie die Keramik - besser noch etwas größer, um
> Halteklammern befestigen zu können.
>
> Ein paar (SMD) - Widerstände, gleichmäßig verteilt, bestücken.
> Je mehr Widerstände platziert werden, umso kühler kann der einzelne
> bleiben.
>
> Keramikplatte auf der bestückten Seite, mit Wärmeleitpaste, fixieren.

ich bin ja auf der Suche nach diesen Halteklammern, habe nichts 
gefunden.

PTC deswegen, weil diese sozusagen eine Schutzfunktion eingebaut haben, 
dass bei einem Softwarefehler nichts abbrennt! gibts ja welche für 60°C 
zB.

-> SMD Widerstände, idee ist nicht so schlecht.
wie würdet ihr diese auslegen? P=U*I; an die Leistungsgrenze?

von Anja (Gast)


Lesenswert?

Lea Rel schrieb:
> an die Leistungsgrenze?

eher nicht. Die gilt nur wenn sonst kein heizendes Bauteil in der Nähe 
ist.
Ich würde auf eine gleichmäßige Verteilung der Heizleistung achten.
Und Tendenziell die Bauteile maximal zu 50-70% auslasten.

Gruß Anja

von Amateur (Gast)


Lesenswert?

>ich bin ja auf der Suche nach diesen Halteklammern, habe nichts
>gefunden.

Glashalter für rahmenlose Bilderhalter.
Alu-Profile aus dem Baumarkt.
Abschlussleisten für (Fußboden-)Beläge aller Art.
Platinenhalter "halbieren" und auf die Platine kleben.
Alles notfalls etwas nacharbeiten - falls weniger als zwei linke Hände.

Silikon rundum (40°).

Etwas christliche Demut. Also: "Gott gebe dass es klebe!"
Zwischen lösbar und Bombenfest sollte es so einiges geben.

Als letzte Rettung: Schraube außerhalb mit U-Scheibe als Abstandhalter 
(Keramik) und großer U-Scheibe zum Anpressen bzw. fixieren.

Zur Widerstands-/Leistungsrelation:
SMD-Widerstände kosten fast nix. Also würde ich möglichst viele 
empfehlen.
Damit wird die Notwendigkeit zur Überlastung reduziert. Auch wird damit 
die Wärmeverteilung verbessert.
Übrigens: Ein paar unnötige Löcher in der Platine (>>0,8 mm), damit die 
überschüssige, falls verwendete, Wärmeleitpaste einen Fluchtweg bekommt, 
können auch nicht schaden.

von Lea R. (michael1909)


Lesenswert?

Ich werde mir mal einen Prototypen mit SMD-Widerständen aufbauen, und 
testen...
bin gespannt wie gut sich das ganze regeln lässt, und wie Träge mein 
System letztendlich ist.
Wenn es mit den Widerständen gut klappt, dann ist dies zur Fertigung 
eigentlich am besten!
werde euch dann die Ergebnisse mitteilen!

Danke!!!!

von Peter R. (pnu)


Lesenswert?

Warum nimmst Du nicht einfach einen/mehrere Leistungstransistoren. Damit 
kannst Du sowohl steuern als auch Leistung verbraten(heizen). Im 
Extremfall kannst Du bei PWM sogar noch die BE-Schwellspannung messen 
und hast die Transistortemperatur als Ist-Signal für den Regelkreis. 
Dann entfällt sogar noch die für den Regelkreis üble Totzeit zwischen 
Sensor und Heizer.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Peter R. schrieb:
> Dann entfällt sogar noch die für den Regelkreis üble Totzeit zwischen
> Sensor und Heizer.

Eher schlechte Idee, er will ja die Temperatur am Sensor wissen und 
nicht die Chiptemperatur des Transistors. Die ist sobald er Wärme 
erzeugen muss auf jeden Fall höher als die Umgebungstemperatur.

Peter R. schrieb:
> Dann entfällt sogar noch die für den Regelkreis üble Totzeit

Eine langsame Temperaturregelung sollte jetzt ja kein höheres 
regelungstechnisches Problem werden.
Im Prinzip reicht ein langsamer PI Regler.

von Anja (Gast)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Eine langsame Temperaturregelung sollte jetzt ja kein höheres
> regelungstechnisches Problem werden.
> Im Prinzip reicht ein langsamer PI Regler.

Ist trotzdem nicht ganz trivial, je nachdem wie gut das Gehäuse 
thermisch isoliert ist können ziemliche Gradienten in der 
Temperaturverteilung entstehen. Daher ist auch ein Transistor als 
Heizelement im vorliegenden Fall (sehr langes Gehäuse im Verhältnis zum 
Volumen) wahrscheinlich nicht optimal.

Ich würde mehrere Temperatursensoren vorsehen.
Eine schnelle Regelung mit geringer Totzeit (P-Regler) mit Sensor direkt 
am Heizelement.
Eine langsame Regelung (I-Regler) mit Temperatursensoren an den 
Magnetfeldsensoren. Mit dem I-Regler wird der Sollwert für den P-Regler 
etwas korrigiert der je nach Eigenerwärmung der übrigen Schaltung etwas 
unter oder über der Solltemperatur liegt.

Gruß Anja

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.