Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Programmer für Windows 8 / AVR


von Michael T. (tony_93)


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Servus Leute,
ich studiere Elektrotechnik und befinde mich derzeit im 5. Semester. In 
meiner Freizeit wollte ich ein wenig Basteln und bin daher auf der Suche 
nach einem Programmer oder einem Board  mit USB, dass unter  Windows 8 
einwandfrei läuft. Als Programmierumgebung werde ich AVR-Studio 6 
verwenden. Ich hab jetzt schon einige Zeit mit der Suche verbracht aber 
keinen passenden Programmer gefunden.  Ich wollte so bis 30 Euro 
ausgeben.
Was haltet ihr eigentlich von den günstigen ISP USB Programmer die für 
unter 10€ bei so manchem großen Internethändler angeboten werden.
Vielen Dank für eure Unterstützung und ich freue mich schon auf eure 
Empfehlungen.

von S. E. (crayse)


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http://shop.embedded-projects.net/atmel/atmel-avrisp-mkii-uni-shop.html?c=163

Hab ich persönlich noch nicht mit Win 8 ausprobiert, denke aber mal, 
dass das geht, da ja original Atmel und die sich da schon drum kümmern, 
nehm ich an.

von Walter Tarpan (Gast)


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Wie wäre es einfach mit AVRISPmkII oder dem AVR Dragon? Die sind dafür 
bekannt, bei vielen Leuten ohne Schwierigkeiten und ohne Probleme, unter 
allen AVR-Studio-Version und allen üblichen Windows- und 
Linux-Versionen, zu laufen.

Mit 40 bzw 50 Euro ist das eine Investition, die ich nie bereut habe.

von Michael T. (tony_93)


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Erstmal danke für die Antworten. Kann jemand etwas über die ISP 
Programmer im einstelligen Euro berichten?

von Martin (Gast)


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Michael Tomassone schrieb:
> Erstmal danke für die Antworten. Kann jemand etwas über die ISP
> Programmer im einstelligen Euro berichten?

Ja, Ärger vorprogrammiert! vor allem wenn du Windows 8 hast.
Nimmt den ORIGINAL AVRISPmkII von Atmel er wird direkt von AVRStudio mit 
Treibern, Firmware usw. unterstützt.

S. E. schrieb:
> http://shop.embedded-projects.net/atmel/atmel-avrisp-mkii-uni-shop.html?c=163

Du kannst aber die billiger "Clone" kaufen und danach hier berichten!

von Alex D. (allu)


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Walter Tarpan schrieb:
> Wie wäre es einfach mit AVRISPmkII oder dem AVR Dragon? Die sind dafür
> bekannt, bei vielen Leuten ohne Schwierigkeiten und ohne Probleme, unter
> allen AVR-Studio-Version und allen üblichen Windows- und
> Linux-Versionen, zu laufen.
>
> Mit 40 bzw 50 Euro ist das eine Investition, die ich nie bereut habe

Der Meinung bin ich auch. Den AVRISPmkII (unter XP und Win7 verwendet) 
kann ich auch empfehlen. Habe sehr viel Zeit und auch etwas Geld in den 
Sand gesetzt, bis ich mir endlich für 40 Euro einen AVRISPmkII geleistet 
habe.

Zum Programmieren der Hex-Datei verwende ich, unabhängig von der 
Programmsprache, das AVR-Studio.

von dummy (Gast)


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>Kann jemand etwas über die ISP
>Programmer im einstelligen Euro berichten?

Ja, die Forensuche liefert jede Menge Hilferufe und Katastrophen
mit diesen Clones.

von Pavel (Gast)


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dummy schrieb:
>>Kann jemand etwas über die ISP
>>Programmer im einstelligen Euro berichten?
>
> Ja, die Forensuche liefert jede Menge Hilferufe und Katastrophen
> mit diesen Clones.

Ja logisch! Sie sind einfach viel weiter verbreitet als die Originale, 
weil sie eben so billig sind. Klar, dass es dann hier mehr threads dazu 
gibt.

Ich hab hier einen MkII-nachbau in Verwendung und mehrere verschiedene 
USBasb Clones. Alle laufen ohne Probleme!

Ich jedenfalls würde keine 30 euro ausgeben, wenn ich die gleiche 
Funktion auch für 3 haben kann. Aber jedem das Seine. :-)

von Frank K. (fchk)


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Es ist ganz einfach: Du bekommst, was Du bezahlst. Die Billigteile sind 
nicht einmal 1:1 Nachbauten wie bei den Microchip PICKIT3 Clones. Bei 
dem Preis müssen die also an irgendwas sparen:
- USB-Funktionalität per VUSB (softwaremäßiges Low-Speed USB, nicht 
standardkonform) statt normgerechter Hardware-Fullspeed USB-Peripherie
- eingeschränkter Spannungsbereich (zB nur 5V) anstelle Betrieb von 1.8V 
bis 5.5V ohne irgendwas umzuschalten
- keine Schutzschaltungen, d.h. im ESD-Fall wegwerfen und neu kaufen
- nur ISP für AVR anstelle Support für ISP (AVR), PDI (XMega) und TPI 
(6-Pin Attiny)
- keine von Microsoft signierten Treiber
- keine Updates, kein Support von Atmel

fchk

von Pavel (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Es ist ganz einfach: Du bekommst, was Du bezahlst.
Stimmt vollkommen. :-)

> Bei dem Preis müssen die also an irgendwas sparen:
Ja und nein. Sie müssen keinen Namen verkaufen uns sind alleine deswegen 
billiger. Aber du hast Recht, man muss genau hinsehen.

> - USB-Funktionalität per VUSB (softwaremäßiges Low-Speed USB, nicht
> standardkonform) statt normgerechter Hardware-Fullspeed USB-Peripherie
"Full Speed" bringt dir gar nichts, weil sich die üblichen 
Hobby-Mikrocontroller gar nicht so schnell programmieren lassen.
Und warum soll eine Softwarelösung "nicht standardkonform" sein? In der 
USB-Spezifikation steht bestimmt nichts davon drin, dass man das alles 
in Hardware bauen muss.

> - eingeschränkter Spannungsbereich (zB nur 5V) anstelle Betrieb von 1.8V
> bis 5.5V ohne irgendwas umzuschalten
Stimmt, oft so. Viele USBasp lassen sich aber auf 3 volt umschalten, 
sofern man das überhaupt braucht. Manche Controller können mit 3 volt 
gar nicht programmiert werden (z.B. kleine tinys). In der Schaltung 
sollte man ohnehin nur im Notfall programmieren, und dann ist die 
Spannung egal.

> - keine Schutzschaltungen, d.h. im ESD-Fall wegwerfen und neu kaufen
Ich erinnere da an den Atmel-Dragon... :-) Manche sagen, er geht kaputt, 
wenn man ihn schief ansieht. Da ist jeder Chinaprogrammer robuster.

> - nur ISP für AVR anstelle Support für ISP (AVR), PDI (XMega) und TPI
> (6-Pin Attiny)
Stimmt. Wobei die USBasp von haus aus ISP und TPI können. Das können 
viele andere Programmer nicht.

> - keine von Microsoft signierten Treiber
Hab ich noch nie gebraucht. Macht die Geräte nur teuer. Unter Linux 
braucht man für USBasp sowieso keine Treiber, da funktionieren die 
Programmer einfach so.

> - keine Updates, kein Support von Atmel
Das ist so eine Sache... Wenn die Firmware Opensource ist, kriegst du 
viel leichter Updates als wenn der Hersteller ein Monopol drauf hat. 
Sogar dann, wenn der Original-Hersteller sein eigenes Produkt 
abgekündigt hat und keine Updates mehr liefert, wirst du für 
Opensourcenachbauten Updates bekommen, so lang sie genutzt werden.

Hat eben alles zwei Seiten. Schwarzweißdenken hilft uns da nicht weiter.

von Bernd K. (prof7bit)


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Michael Tomassone schrieb:

> Was haltet ihr eigentlich von den günstigen ISP USB Programmer die für
> unter 10€ bei so manchem großen Internethändler angeboten werden.

So lange Du ausschließlich mit Linux, Eclipse und AVRDude arbeitest 
funktionieren die alle tadellos.

Das Problem mit Atmel-Studio unter Windows ist daß es sehr wählerisch 
ist was die Programmierhardware angeht und eigentlich nur mit den 
original Atmel-Geräten arbeiten will. Wenn das die Anforderung ist dann 
empfehle ich **dringend** entweder den orginal AVRisp Mk2 oder wenns 
schon ein günstiger Nachbau sein soll dann unbedingt drauf achten daß er 
100% kompatibel mit AVRisp Mk2 ist und als zugesicherte Eigenschaft 
explizit 100%ige Funktion unter Atmel-Studio 6 genannt wird.

Es gibt da draußen schon ein paar gute AVRisp-kompatible, die sind 
allerdings nicht für 4€ zu haben, manche sind sogar besser als das 
Orginal, so gibt es zum Beispiel welche die das Target direkt mit 
wahlweise 5V oder 3.3V versorgen können, oder die nicht wie das blaue 
Atmel-Teil 2 Sekunden nach dem Einschalten aus reiner Boshaftigkeit 
nochmal einen Reset auslösen, etc.

von Frank K. (fchk)


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Pavel schrieb:

>> - USB-Funktionalität per VUSB (softwaremäßiges Low-Speed USB, nicht
>> standardkonform) statt normgerechter Hardware-Fullspeed USB-Peripherie
> "Full Speed" bringt dir gar nichts, weil sich die üblichen
> Hobby-Mikrocontroller gar nicht so schnell programmieren lassen.
> Und warum soll eine Softwarelösung "nicht standardkonform" sein? In der
> USB-Spezifikation steht bestimmt nichts davon drin, dass man das alles
> in Hardware bauen muss.

CDC Devices darf es laut USB 2.0 nur als Full-Speed Device geben, weil 
Bulk Endpoints bei Low Speed Devices nicht erlaubt sind. Das ist einer 
von vielen Punkten. Lies den USB-Standard und vergleiche Soll und Ist. 
Dass es zufällig irgendwie funktioniert, ist keine hinreichende 
Bedingung für Standardkonformität. Standardkonformes USB bekommt man aus 
meiner Sicht nur in Hardware richtig hin. Und ja, auch das ist ein 
Qualitätsmerkmal, weil ohne Standardkonformität gibt es keine 
Betriebssicherheit. Ansonsten ist es kein USB®.

>> - keine von Microsoft signierten Treiber
> Hab ich noch nie gebraucht. Macht die Geräte nur teuer.

Das sagst Du dann bitte den Windows-Usern, die das Device dann 
schlichtweg nicht richtig benutzen können, weil 64-Bit Windows nur 
signierte Treiber lädt.

Natürlich fließt auch das in den Kaufpreis ein. Klar.

Ich bin kein Bastler. Ich verdiene mit dem Zeugs Geld. Mir es es sowas 
von egal, ob das Teil nun 20 oder 30 oder 50€ kostet - wenn es 
problemfrei funktioniert. Und die Herstellertools sind in dieser 
Hinsicht meist die beste Wahl.

fchk

von holger (Gast)


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>> Ja, die Forensuche liefert jede Menge Hilferufe und Katastrophen
>> mit diesen Clones.
>Ja logisch! Sie sind einfach viel weiter verbreitet als die Originale,
>weil sie eben so billig sind. Klar, dass es dann hier mehr threads dazu
>gibt.

Ich drehe die Argumentation mal um:
Es gibt hier so wenige Threads zu den Originalen weil sie
einfach nur funktionieren. Ich glaube auch nicht das die Originale
weniger verbreitet sind.

von AVRISPmkII (Gast)


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AVRISPmkII

lass es Dir gesagt sein !!!

von Stefan S. (sschultewolter)


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Nutze selber auch keinen orginalen Atmel AVR ISP. Habe den DIAMEX im 
Einsatz. Gibts bei Reichelt für ~23€.

Man sollte natürlich in der Lage sein, nicht signierte Treiber unter 
Windows8/8.1, zu installieren!

Sollte dieser irgendwann einmal nicht mehr funktionieren, wird es wohl 
der werden.
http://www.reichelt.de/Programmer-Entwicklungstools/AT-AVR-ISP/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=45040&GROUPID=2969&artnr=AT+AVR+ISP

Den Diamex hatte ich für den ersten Kontakt mit den Attinys genutzt. 
Wollte nicht unnötig Geld für das neue Hobby ausgeben. Inzwischen soweit 
aber alles gefestigt, dass ich bereit bin, auch etwas weiter darin zu 
investieren.

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


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Mal einen Kommentar zu Billigstprogrammern.

Ja, sie funktionieren - zumindest teilweise.
Ich hatte mir zu Anfang einen Programmer selber gebaut.
Der lief eigentlich ganz gut. Nur irgendwann ließen sich einige 
Prozessoren nicht sauber programmieren. Wohl Timingprobleme. Da ich 
geizig war, baute ich mir ein anderes Gerät nach. Dieses sollte auch 
parallel programmieren können. Auch das tat seinen Dienst soweit.
Naja, einige Prozessoren ließen sich mit dem einen programmieren; andere 
mit dem anderen. Es war halt immer eine Lotterie.

Dann kaufte ich mir einen AVR ISP mkII. Der lief auf Anhieb und konnte 
alle meine Prozessoren programmieren. Nie mehr irgendwelche Probleme 
gehabt.

Nun habe ich vier Programmer herumfliegen (1x Minimalprogrammer für den 
Parallelport um das Henne-Ei-Problem beim größeren Programmer zu 
umschiffen) und benutze nur noch einen.

von Tobias N. (silberkristall)


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Also ich nutze den AVRISP mk2 Clone bislang ohne Probleme.

Unter Linux läuft er tadellos. Unter Windows 8 gibt es das Problem das 
er, wenn der Programmer an der Schaltung hängt und die Schaltung ihre 
Stromversorgung hat der Programmer nicht erkannt wird.

Stecke ich den Programmer erst an den PC/Laptop und danach an die 
Schaltung läuft alles wieder ohne Probleme.

Habe ich mit WinAVR gearbeitet und switche dann auf AVR Studio um ist 
das gleiche Problem. Absteck, anstecken, AVR Studio starten und es läuft 
wieder tadellos. 5v und 3,3v sind auch wechselbar.

von holger (Gast)


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>Also ich nutze den AVRISP mk2 Clone bislang ohne Probleme.

Tja, dein Thread sagt aber was anderes;) Nerviges rumgemurkse
wo man nur hinsieht.

von Martin (Gast)


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Christian H. schrieb:
> Ja, sie funktionieren - zumindest teilweise.
> Ich hatte mir zu Anfang einen Programmer selber gebaut.
> Der lief eigentlich ganz gut. Nur irgendwann ließen sich einige
> Prozessoren nicht sauber programmieren. Wohl Timingprobleme. Da ich
> geizig war, baute ich mir ein anderes Gerät nach. Dieses sollte auch
> parallel programmieren können. Auch das tat seinen Dienst soweit.
> Naja, einige Prozessoren ließen sich mit dem einen programmieren; andere
> mit dem anderen. Es war halt immer eine Lotterie.
>
> Dann kaufte ich mir einen AVR ISP mkII. Der lief auf Anhieb und konnte
> alle meine Prozessoren programmieren. Nie mehr irgendwelche Probleme
> gehabt.

Warum auf immer, viele die sich ein Clone kauft, USBasp, USBisp, Tinny 
usw. wie sie alle heißen, am ende kaufen sich ein original AVRISPmkII, 
war bei mir auch so.
Und wenn man eine Windows Machine hat (wurde oben schon gesagt) dann 
muss man in der Lage sein ein unsigniertes Treiber zu installieren, 
sonst geht richtig los, unter Linux ist ja andere Sache.

von Martin (Gast)


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Warum nicht gleich ein original Debugger und Programmer wie Atmel-ice? 
In der pcb Version für 32$ und damit gar weniger als AVR Dragon

von spess53 (Gast)


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Hi

>Warum nicht gleich ein original Debugger und Programmer wie Atmel-ice?
>In der pcb Version für 32$ und damit gar weniger als AVR Dragon

Weil man sich dann das 6er Studio antun muss. Außerdem habe ich ein AVR 
ICE MKII , einen Dragon und auch ein AVR ISPMKII die alle problemlos mit 
dem 4er Studio funktionieren.

MfG Spess

von Fritz (Gast)


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Hallo!

Ich benutze den mySmartUSB light unter Windows 8.1 Das Gerät kostet mit 
Versand unter 20 €.(s. myavr.de)

Vorteile: keine Treiberprobleme, Gehäuse, gute Software

F.

von Dominik (Gast)


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Ich werfe mal ein:

Arduino-Board und AVRDude unter Atmel Studio einbinden.
Bei mir läuft das mit einem Arduino-Leonardo unter Win 8.1 völlig 
problemlos.

Da hast Du gleich ein Board mit Mikrocontroller, Spannungswandler, 
Dioden... Dazu noch ein Breadboard und Du kannst loslegen.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Du programmierst dann 
ganz normal im Atmel Studio. Mit der Arduino Software hat das nichts zu 
tun. Du nutzt nur das Board.

Meins ist übrigens von SainSmart und hat keine 15€ bei E-Bay gekostet.

Wenn Du günstig einsteigen willst, ist das auf jeden Fall eine Option.

Ciao
 Dominik

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