Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Potenzialproblem mit Arduinos AD-Wandler


von Thomas N. (thomas_n57)



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Hallo liebe Community,

ich arbeite bereits seit zwei Wochen daran eine Schaltung zu entwickeln, 
mit deren Hilfe es mir möglich ist Messwerte bzw die erzeugte Spannung 
eines Piezoelements zu messen und dann zu speichern.

Dies wollte ich mit Hilfe eines Arduinoboards mit einem Atmel Mega328PU 
und seinem integrierten AD-Wandler realisieren. Diese Schaltung wollte 
ich mit einem LI-Ionen Akku ( 3,7 V) liefert und einem Spannungsregler 
auf 3,3V betreiben. Mit Hilfe des ersten Teils meiener Schaltung (siehe 
Anhang power supply) habe ich eine mehr oder weniger stabile symetrische 
Versorgungsspannungs für meine OPVs geschaffen.
Die OPVs möchte ich nutzen, da der interne AD-Wandler nicht sehr präzise 
für Spannungen im mV ist.
Meine Idee war es mit Hilfe eines Offsets von 100mV und einer 
Verstärkung von 20 mein Messsignal zu verstärken und dannach 
aufzuaddieren(siehe Anhang summing_amp).
Somit würde rein ideal betrachtet 1mV einem Pegel von 120mV entsprechen. 
Ich gehe davon aus, dass ich mit meinem Piezoelement nicht größere 
Spannungen als 50 mV erzeugen werde.
Dies würde in der Summe dann 1,1V ergeben, was ich eigendlich auch als 
Referenzspannung für den AD-Wandler vorgesehen hatte.

Leider habe ich feststellen müssen, dass ich die virtuelle Masse nicht 
einfach als Ground für den AD-Wandler nutzen kann, da ansosnten die 
komplette Versorgungsspannung über V+ zu vGND abfällt.

Durch das Problem des Potenzialunterschiedes habe ich mir überlegt einen 
Subtrahiere zu bauen, der das Messsignal nimmt und es mit v+ subtrahiert 
um wieder relativ zum wirklichen 0 Potenzial die richtigten Messwerte zu 
erhalten(siehe Anhang differential_amp).
Um das Piezoelement zu simulieren habe ich ein Netzteil aus dem Labor 
genommen und es über einen Spannungsteiler im Verhältnis 1:100 mit 
meinem pre-amplifier verbunden. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich 
meine 100 mV Offset leider um etwa 10 mV verschiebt (obwohl ich 0V 
messe).
Außerdem schwangt dann auch das Enddgültige Ausgangssignal ungewollt.

Momentan nutze ich leider nur einen LM358N von ST. Aus diesem Grund 
konnte ich das Subtrahieren noch nicht testen, da dieser Verstäker kein 
Rail to Rail Verstäker ist. Ich wollte morgen evtl nach so einem OPV 
suchen oder evtl auch auf einen Instrumentalverstäker umschwingen. Eine 
zweite Überlegung war es einen exterenen besseren AD-Wandler zu besorgen 
mit Referenzspannung. Ich habe da an ADS1115IDGST von Texas Instruments 
gedacht.

Anbei die Gesamtschaltung und jeder einzelen Teil nochmal expliziert für 
die bessere Übersicht. Falls etwas zu klein oder ungenau ist mache ich 
gerne neue Bilder rein. Leider habe ich recht wenig Erfahrung mit 
Schaltungen konzipieren.
Ich würde mich freuen, wenn ihr konstruktive Kritiken äußern könntet 
bezüglich Dimensionierung, Realisierung oder eine Antwort auf des 
Problems mit den Schwankung.

Vielen lieben Dank schon mal im Voraus :)

: Bearbeitet durch User
von Max M. (jens2001)


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Bevor du weitermachst kuck dir erstmal an wie man in einem Schaltplan 
einen OpAmp richtig darstellt!

von Joachim B. (jar)


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Max Mustermann schrieb:
> Bevor du weitermachst kuck dir erstmal an wie man in einem Schaltplan
> einen OpAmp richtig darstellt!

da sind OpAmps drin ?

von Achim S. (Gast)


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Thomas N. schrieb:
> Ich würde mich freuen, wenn ihr
> konstruktive Kritiken äußern könntet

Na denn:
- dein Text wäre leichter zu lesen, wenn du ab und zu einen Absatz 
einfügen würdest.
- deine Schaltungen wäre einfacher zu lesen, wenn du sie so zeichnen 
würdest, wie es die meisten anderen Menschen es auch tun (siehe auch 
Beitrag von Max)
- es ist fehleranfällig, zwei unterschiedliche Signale in der Schaltung 
mit fast dem gleichen Namen zu bezeichnen. "PiezoSignal" und "Piezo 
Signal" kann man leicht verwechseln, besser wäre z.b. "PiezoSignal" und 
"PiezoSignal_buffered"
- du solltest dein Schaltungskonzept hinterfragen. In den meisten Fällen 
ist die Auswertung eines Piezosensors mit eine Ladungsverstärker 
sinnvoller und weniger fehleranfällig als die von dir geplante 
Auswertung mit einem Impedanzwandler. Beim Impedanzwandler ist die 
gemessene (Leerlauf)spannung z.B. stark von der  parasitären 
Leitungskapazität abhängig, beim Ladungsverstärker (der den Piezo im 
Kurzschluss betreibt) fällt diese Fehlerquelle weg. Beim Impedanzwandler 
müsstest du "Piezo Signal" auch mit einem (sehr hochohmigen) Widerstand 
auf ein defniertes Potential legen, damit der Biasstrom des OPV-Eingangs 
nachfließen kann. (Wenn wirklich nur ien Piezo am Eingang wäre, läuft 
die Spannung in die Begrenzung). Beim Ladungsverstärker entfällt dieses 
Problem.

von Thomas N. (thomas_n57)


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So....,
ich hoffe mal ein wenig mehr Ordnung mit meinem Text und den 
Schaltplänen gemacht zu machen. Leider habe ich niergendwo die Funktion 
gefunden meine alten Pläne zu löschen.

Meine Idee ist es einen Vergleich zwischen Piezoelektrik Generatoren und 
Thermoelektrik Generatoren zu machen. Ich wollte einige Tests machen, 
wie ich am meisten Energie aus dem menschlichen Körper produzieren 
lässt.
Wie gesagt ist es meine erste Arbeit an einer eigenen Aufgabe und 
eigenem Konzept mit Schaltkreis.

Von einem Ladungsverstärker habe ich leider noch nie etwas gehört, aber 
ich werde mich mal darüber ein wenig schlauer machen.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Achim S. schrieb:
> - deine Schaltungen wäre einfacher zu lesen, wenn du sie so zeichnen
> würdest, wie es die meisten anderen Menschen es auch tun (siehe auch
> Beitrag von Max)

Nicht nur den Beitrag von Max bezüglich Schaltzeichen gilt es zu 
berücksichtigen, sondern auch das EVA-Prinzip sollte sich in der 
Anordnung des Schaltplans wieder finden, also von links nach rechte 
Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe. Die Versorgungsspannungen liegen dann i.a. 
"+" oben und "-" unten, ggf. als Versorgungsspannungssymbol.

von Klaus D. (kolisson)


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bei der Zeichnung  powersupply.png fällt auf, das du Impedanzwandler für 
"virtual GND" verwendest, jedoch an den Ausgängen dann jeweils 18,2kohm 
verwendest. Damit hat dein VG einen Innenwiderstand von 9,1kohm.

Willst du das so ?


Gruss Klaus

: Bearbeitet durch User
von Thomas N. (thomas_n57)


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Ich habe gelesen, dass es so möglich ist die Last auf beide OpAmps 
gleichermaßen aufzuteilen. Wenn man sie weg lassen würde, würde nur der 
eine OpAmp, der mit der größeren Verstärkung, die Arbeit der Regulierung 
alleine übernehmen. Wobei ich dir recht gebe, dass sie zu groß gewählt 
wurden. Ich werde sie mal gegen 10 Ohm oder so austauschen.
Danke für die Info

----
Nachtrag
Damit ist die Schaltung auf jeden Fall ein Stück stabiler geworden

: Bearbeitet durch User
von Klaus D. (kolisson)


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Thomas N. schrieb:
> Ich werde sie mal gegen 10 Ohm oder so austauschen.
> Danke für die Info

Ich muss lächeln und gebe dir recht.
Alternativ könntest du auch einfach nur einen OPV nehmen und dir die 
Widerstände sparen.

Das hängt halt davon ab, wieviel Strom (aus oder zu VG) du meinst zu 
benötigen.

Ich habe deine ganzen Schaltpläne auch nicht näher angeschaut weil das 
unheimlich viel Mühe wäre das alles zu verstehen.
Allerdings habe ich aus deinem Text den Eindruck als wolltest du den 
Teufel mit dem Belzebub austreiben um dann den Belzebub wieder mit dem 
Teufel zu bekämpfen

Es ist nur ein Eindruck und keine Kritik.

Loop
until 0<>0

Da aber im Moment dein Problem der VG ist empfehle ich mal folgendes zu 
lesen:

http://www.swarthmore.edu/NatSci/echeeve1/Ref/SingleSupply/SingleSupply.html

Liebe Grüsse
Klaus

von Thomas N. (thomas_n57)


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Habe nun auch die Kondensatoren auf 33µF erhöht und jetzt funktioniert 
die Schaltung, ohne Einspeisung einer zweiten Quelle, recht gut.

Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass wenn ich ein Labornetzteil zur 
Generierung der kleinen Spannungen benutze ebenfalls einigermaßen 
funktioniert, jedoch wenn ich jetzt das Netzteil durch  ein 
Thermoelektrik Modul austausche der OpAmp direkt in Sättigung geht, ich 
aber nur ein Bruchteil der Spannung am Modul messe, als ich am Netzteil 
einstellen konnte.
??? :( ???

von Achim S. (Gast)


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Thomas N. schrieb:
> So....,
> ich hoffe mal ein wenig mehr Ordnung mit meinem Text und den
> Schaltplänen gemacht zu machen.

danke, sieht schon viel besser aus.

Thomas N. schrieb:
> Jetzt ist mir aber aufgefallen, dass wenn ich ein Labornetzteil zur
> Generierung der kleinen Spannungen benutze ebenfalls einigermaßen
> funktioniert, jedoch wenn ich jetzt das Netzteil durch  ein
> Thermoelektrik Modul austausche der OpAmp direkt in Sättigung geht

könnte das damit zu tun haben:

Achim S. schrieb:
> Beim Impedanzwandler
> müsstest du "Piezo Signal" auch mit einem (sehr hochohmigen) Widerstand
> auf ein defniertes Potential legen, damit der Biasstrom des OPV-Eingangs
> nachfließen kann. (Wenn wirklich nur ien Piezo am Eingang wäre, läuft
> die Spannung in die Begrenzung).

Dein Netzteil als Signalquelle hat einen Massebezug, über den der 
BIAS-Strom des OPV nachfließen kann. Wenn die Signalquelle keinen 
DC-Pfad nach Masse hat (was bei einem Piezo der Fall ist, bei dem 
thermoelektrik-Modul ist es möglicherweise der Fall) fehlt dieser Pfad 
und der BIAS-Strom treibt den OPV in Sättigung.

von Thomas N. (thomas_n57)


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Ich habe mir nun einige Sachen bezüglich Sensormesstechnik durchgelesen.
Ich werde es jetzt, wie Achim vorgeschlagen hat, mit einem 
Ladungsverstärker probieren.

Leider ist mir trotzdem noch nicht so klar, warum der Verstärker in 
Sättigung geht, bzw das Problem mit dem Bias-Strom.
Hat da einer einen Tipp wo ich mich informieren könnte oder es genauer 
beschrieben steht?

Des weitern stell ich mir auch die Frage, was ich am Schluß mit der 
Erkenntnis der Ladung am Eingang über den Energiegewinn sagen kann.
Müsste ich dann die Ladung integrieren, um auf den Strom zu 
schließen(I=dQ/dt)?
Hauptziel ist es, für mich, herauszufinden wie viel Energie ich gewinnen 
kan um evtl eine Batterie zu entlasten.

Das Thermoelectricmodul wollte ich jetzt auch mit einem Auto-Zero 
Verstärker bestücken, da dieser viele störende Effekte unterdrücken 
kann.

Irgendwelche Tipps worauf ich achten muss bei meinem Vorhaben?

Vielen dank schon mal

von Achim S. (Gast)


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Thomas N. schrieb:
> Leider ist mir trotzdem noch nicht so klar, warum der Verstärker in
> Sättigung geht, bzw das Problem mit dem Bias-Strom.
> Hat da einer einen Tipp wo ich mich informieren könnte oder es genauer
> beschrieben steht?

Sei so gut und zeige uns mal, welches konkrete Thermoelektrikmodul du 
verwendest (Datenblatt) und wie du es angeschlossen hast. (ein Ende an 
Piezo_Signal, das andere an ???) Dann wird vielleicht klarer, warum dein 
Verstärker davon läuft.

Ich hatte oben (falsch) verstanden, dass du einen Piezosensor auslesen 
willst (z.B. einen Beschleunigungssensor). Wenn du wie ursprünglich 
geplant mit einem Impedanzwandler arbeitest, siehst du die 
Leerlaufspannung des Piezos. Leerlauf ist nicht ganz das richtige Wort, 
weil undefinierte parasitäre Kapazitäten den Piezo belasten. Das wäre 
nur dann sinnvoll, wenn die Piezipkapazität wesentlich größer ist als 
die anderen Kapazitäten. Also bitte auch zu Piezo das Datenblatt.

Mit dem Ladungsverstärker misst du den aufintegrierten Kurzschlussstrom, 
der Piezo wird also im Leerlauf betrieben. Für einen Sensor ist das die 
gebräuchliche Anordnung, weil sie nicht von undefinierten Kapazitäten 
abhängt.

Wenn du die entnehmbare Energie bestimmen willst, dann sind leider 
wahrscheinlich weder die Leerlaufmessung (Impedanzwandler) noch die 
Kurzschlussmessung (Ladungsverstärker) besonders aussagekräftig, weil in 
beiden Fällen keine Energie vom Generator entnommen wird.

von Thomas N. (thomas_n57)


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Mein Piezomodul ist das V25W aus dem Hasue Mide:
Datenblatt: http://www.mide.com/pdfs/Volture_Datasheet_001.pdf

Ich habe zwei kleinere Thermomodule aus dem Hause TEC:
30x30 TEG1-1263-4.3 http://tecteg.com/wp-content/uploads/2014/09/11.pdf
35x35 TEG1-1268-4.3 http://tecteg.com/wp-content/uploads/2014/09/12.pdf

Das Thermoodul habe ich mit dem roten Ende an Piezo_siganl und den 
schwarzen an vGND angeschloßen.
nachdem ich die op-amps durch AD823An rail-to-rail opams von Analog 
Devices ersetzt habe, kommen sogar recht ordentliche Messwerte heraus.

Mir ist aufgefallen, dass der Ausgang des Differentialverstärkers ein 
wenig schwankt und ebenfalls die Versorgungsspannung also V+ zu vGND.
Gibt es da etwas um die sache ein wenig stabiler zu machen.

Da ich in Messtechnik leider nur die Grundschaltungen des Opv behandelt 
haben ist mir das Messen von Sensoren und wie man Energieprofile für 
solche Generatoren anlegen kann nicht bekannt. Selbst wenn ich im Netz 
dannach suche finde ich nur schwer was. Liegt vl. daran, dass ich die 
falschen Suchbegriffe eingebe. Gibt es da vl. eine Literaturempfehlung?

Ich versuche meine Arbeit richtig zu machen und deshalb wollte ich mich 
an deinen Tipp halten und von dem Impedanzwandler weg kommen und den 
Pfad für das Piezo modul mit einem Ladungsverstärker und für das TEG 
modul mit einem Auto-zero verstärker versuchen.

Deine letzte Aussage hat mich wieder zurück geworfen x(
Ich wüsste jetzt leider nicht wie ich sonst Energieprofile erzeugen 
könnte außer über die Leistung

von Achim S. (Gast)


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Thomas N. schrieb:
> Deine letzte Aussage hat mich wieder zurück geworfen x(

Sorry dafür.

Wenn du Leistung aus dem Teil beziehen willst, dann nützt dir imho die 
Messung der Leerlaufspannung (fast) nichts. Das sagt wenig darüber aus, 
wie sich das Teil unter Belastung verhält.

Ich schätze, du musst zumindest einen Teil deines Harvesters mit 
aufbauen und dann die Kombination aus Generator und Harvester unter Last 
vermessen, um etwas über die entnehmbare Leistung sagen zu können. Im 
Datenblatt deines Piezogenerators sind Beispielschaltungen mit drin.

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