Moinsen, ich wurd in keinem HV-Thread hier fündig. Da die Alpha-Detektionsrate mit einer BPX61 mit Aluminiumfolie abgedeckt mir doch noch zu niedrig ist, suche ich nun nach einer anderen Möglichkeit der Detektion von Alpha-Strahlern (Spark Detektor). Dazu würde ich eine niedrigleistende Hochspannungsquelle von ca 8 -10 kV benötigen. Welche low-cost-Schaltungstechniken kämen dazu in Frage? Die Geiger-Müller-Zählrohr-Versorgungen hier im Forum bieten ja schon einen tollen, stromsparenden Ansatz, machen aber bei 400 V Schluss. Danke für Schaltungstips Joern
J.Heinrich schrieb: > Die Geiger-Müller-Zählrohr-Versorgungen hier im Forum bieten ja schon > einen tollen, stromsparenden Ansatz, machen aber bei 400 V Schluss. Grundsätzlich kannst du hinter dem HV-Trafo Spannungsvervielfacher aus Dioden und Kondensatoren verwenden. Zeilentrafos für Fernseher eignen sich evtl auch, denn bei den DST sind die Dioden schon eingebaut. Möglicher Weise brauchst du aber eine präzisere Spannungsregelung als für GM-Zählrohre, wenn du einen offenen Detektor nahe am Durchbruch betreiben willst. Welche Versorgung steht dir denn zur Verfügung, dass du auf Strom sparen achten musst?
Ja kein Wunder. Alphateilchen werden ja schon durch ein Blatt Papier abgeschirmt. Durch das Alu kommen ja nicht mal Betastrahlen durch.
MN schrieb: > Ja kein Wunder. Alphateilchen werden ja schon durch ein Blatt > Papier > abgeschirmt. > Durch das Alu kommen ja nicht mal Betastrahlen durch. Fehlanzeige, lieber Mitforist. Die von mir verwendete Folie hat 10 µm Dicke, und das ist die Halbwertsdicke von 5 MeV-alpha-He-Kernen. Also von denen kommt da die Hälfte noch durch. Papier hat dagegen 100 µm oder eher mehr. Betastrahlen werden erst absorbiert durch 1mm Cu/Messing Blech oder 5 mm Aluminium oder 8 mm Plexiglas. Bitte halt dich hier jetzt raus, wenn Du keine Ahnung hast.
foo schrieb: > J.Heinrich schrieb: >> Die Geiger-Müller-Zählrohr-Versorgungen hier im Forum bieten ja schon >> einen tollen, stromsparenden Ansatz, machen aber bei 400 V Schluss. > > Grundsätzlich kannst du hinter dem HV-Trafo Spannungsvervielfacher aus > Dioden und Kondensatoren verwenden. > Zeilentrafos für Fernseher eignen sich evtl auch, denn bei den DST sind > die Dioden schon eingebaut. > > Möglicher Weise brauchst du aber eine präzisere Spannungsregelung als > für GM-Zählrohre, wenn du einen offenen Detektor nahe am Durchbruch > betreiben willst. > > Welche Versorgung steht dir denn zur Verfügung, dass du auf Strom sparen > achten musst? Danke erstmal. Nein, es geht um detektion sekundärer Lichtblitze per Photodiode durch Funken der Alpha-Teilchen an der Hochspannung. Also ist nicht die Hochspannung regelungsbedürftig, weil an der nichts gemessen wird. Die soll halt auch bei Annäherung an ein Stück Pechblende dann nicht einfach zusammenbrachen. Aber das ist mit dem Abstand vom +Mesh zur Katode regelbar. Zur Versorgung steht mir zur Verfügung 9 bis 12 Volt aus der Taschenlampenbatterie. Das ganze soll tragbar und portabel sein. Wie 8-10kV @ 0,1 mA aus der Stromquelle zaubern?
wieviel mA/µA liefert denn so eine Hochspannungspatrone? http://www.helmut-singer.de/stock/x131.html ?
>wieviel mA/µA liefert denn so eine Hochspannungspatrone? Mehr als genug. Für die Bildwandlerröhre 6914 z.B. wird eine maximale Beleuchtungsstärke von 10 Lux angegeben und das rechnet sich um in 8µA. Bei 16kV sind das imerhin 128mW. Ich möchte deshalb annehmen, dass ein paar µA problemlos enthehmbar sind. Hier werden Versorgungen für die XX1080 diskutiert: http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Spezialroehren/XX1080/xx1080.pdf Allerdings denke ich, dass 16kV deutlich zuviel sind. Man bekommt da schon recht starke Sprühentladungen auch ohne Alphas.
Hallo Ihr da draussen... Das schein ja interessant zu werden über was Ihr da redet. Ohne nun eure Kreise zu stören frage ich mal höflich, ob man sich irgendwo in die Thematik respektive das Prinzip des Aufbaus einlesen kann. Liebe Grüsse Klaus
@Klaus De lisson: Na bei Youtube wird man erstmal schnell fündig: https://www.youtube.com/watch?v=-8GlzUjYazs so ein Spark-Detektor ist im Prinzip eine Ionisationskammer mit so hoher Spannung, dass ein Alpha-Partikel mit seinem Ionisationspfad zu einem Funkenüberschlag führt. Wenn man das jetzt recht klein baut und kapselt, mit 10 µm Alufolie abdeckt, und die Lichtblitze mit einer Photodiode (oder mehreren) misst, hat man einen empfindlichen Alpha-Detektor. @foo: Danke für Deine Einschätzung, und ich gebe Dir recht, bei 16 kV ist der Aufbau kaum noch zu miniaturisieren wegen Koronaentladungen (ist schon bei 4kV und Leiterbahnabstand 10 mm auf normalem Epoxi-Platinenmaterial schwierig). Die Idee, direkt am Ausgang der Hochspannungspatrone mit einem Spannungsteiler auf 8 kV zu teilen, würde stromfressende Dauerlast bedeuten. Daher - selber einen kleinen Trafo wickeln? Wieviel liefern die HV-Umsetzer für Blitzlichter in Einwegkameras?
foo schrieb: > Hier werden Versorgungen für die XX1080 diskutiert: > http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren-Geschichtliches/Spezialroehren/XX1080/xx1080.pdf Das ist ein praktischer Link mit den akkuraten Dimensionierungen, dankeschön. Und übrigens eine effiziente Schaltung obendrein, ja auch schon mal hier beschrieben: http://www.mikrocontroller.net/articles/Royer_Converter und regelbar hier: http://www.trifolium.de/netzteil/kap13.html Wie es aussieht, komme ich um einen passenden Transformator und eine Kaskade nicht herum.
J.Heinrich schrieb: > @Klaus De lisson: Na bei Youtube wird man erstmal schnell fündig: > Youtube-Video "Spark detector for alpha particles" > so ein Spark-Detektor ist im Prinzip eine Ionisationskammer mit so hoher > Spannung, dass ein Alpha-Partikel mit seinem Ionisationspfad zu einem > Funkenüberschlag führt. Danke für die Info. Das Video erklärt es gut. Gruss Klaus
@ J.Heinrich (Gast) >dankeschön. Und übrigens eine effiziente Schaltung obendrein, >ja auch schon mal hier beschrieben: >http://www.mikrocontroller.net/articles/Royer_Converter Genau! >Wie es aussieht, komme ich um einen passenden Transformator und eine >Kaskade nicht herum. Du hast es erfasst.
Als Diode(n) in der Kaskade fiel mein Augenmerk auf die Do201, ultraschnelle Gleichrichterdiode 1000B 3A? Was sagen die Profis? ist die auch bei geringen Strömen noch passend? Oder völlig überdimensioniert?
J.Heinrich schrieb: > ist die auch bei geringen Strömen noch passend? Oder völlig > überdimensioniert? Das kommt auf die Kapazität der Diode an und wie gut die Schaltung oder der Trafo einen kapazitiven Bypass zur Diode verträgt. Schließlich hat eine für 3A ausgelegte Diode wohl das dreifache C einer für 1A ausgelegten Diode. Und bei HV-Vervielfacherschaltungen, die im -zig kHz-Bereich arbeiten, dürfte es auf jedes pF ankommen. Kaskade ist die ungünstigere Lösung. Nicht umsonst wurden bei TV-Geräten die Kaskaden durch split-Dioden-Trafos abgelöst,bei denen die Dioden mit vergossen sind.
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@ Peter R. (pnu) >Und bei HV-Vervielfacherschaltungen, die im -zig kHz-Bereich arbeiten, >dürfte es auf jedes pF ankommen. Naja, man muss es nicht gleich übertreiben. >Kaskade ist die ungünstigere Lösung. Quark. Schon gar nicht, wenn es um eine Einzellösung im Hobbybereich geht. Da gelten nicht die knallharten Kriterien der Massenproduktion. > Nicht umsonst wurden bei TV-Geräten >die Kaskaden durch split-Dioden-Trafos abgelöst,bei denen die Dioden mit >vergossen sind. Ja eben, weil das Massenprodukte waren, die bis auf den letzten Cent kostenoptimiert waren.
@ J.Heinrich (Gast) >Als Diode(n) in der Kaskade fiel mein Augenmerk auf die >Do201, ultraschnelle Gleichrichterdiode 1000B 3A? Was sagen die Profis? DO201 ist eine Gehäuseform, keine Diodenbezeichung. 1000B ist auch keine Diodenbezeichnugn. >ist die auch bei geringen Strömen noch passend? Oder völlig >überdimensioniert? Nimm eine schnelle 1A Diode. BYG23M kann ich empfehlen, klein und preiswert, SMD-Bauteil. Gespeist von einem Royer-Converter mit Trafo, der ca. 400V Up ausspuckt macht das ~800V/Stufe. Mit 10 Stufen ist man bei 8kV. Die Dioden sollten eine trr<200ns haben, besser <100ns. Dann passt das schon.
Peter R. schrieb: > Kaskade ist die ungünstigere Lösung. ... warum? Effizienz? Btw... Ich sah gerade, dass diese Diode 3A/1000V tatsächlich Unsinn war. Ströme werden in die 6,8uF/450V-Elkos im sub-milliampere-Bereich fließen. Dauert dann halt, bis sie geladen ist, aber sollte funktionieren? Zener-primär-geregelter Royer-Converter mit Trafo 1:50 von 9 V auf 400, dann eine 20er-Villard-Kaskade hinterher mit den o.g. Elkos - so wäre die Konzeption aktuell, als Diode eine UF 4007 1A (ultrafast Gleichrichter, gibts leider nur 1A min, nicht kleiner bei Reichelt). Als Übertrager würde ich einen Spulenkern 18mm nehmen und selber wickeln mit Cu-Lackdraht, Sekundärspule aussen, Schalenkern aus Ferroxube, 18x11mm. Lieg ich mit dem Spulenmaterial auf der richtigen Seite?
@Falk: post überschnitten sich... Danke für die Tips, wie sieht es mit dem Spulenmaterial aus? Hab keinerlei Erfahrung im Trafo-Eigenbau. Auf welcher Frequenz wird der Royer-Konverter laufen? Wie stellt man die Frequenz ein (Impedanz primär / Sekundärspule?)
@ J.Heinrich (Gast) >Ströme werden in die 6,8uF/450V-Elkos im sub-milliampere-Bereich >fließen. Welche Elkos. Für die Kaskade reichen 1nF/1kV Keramikkondensatoren. >Zener-primär-geregelter Royer-Converter mit Trafo 1:50 von 9 V auf 400, Bei 9V braucht man keine 1:50, um auf 400V Up zu kommen. Der Royer macht von sich aus schon Faktor 3,1. >dann eine 20er-Villard-Kaskade hinterher mit den o.g. Elkos 10er. Und wozu Elkos? >die Konzeption aktuell, als Diode eine UF 4007 1A (ultrafast >Gleichrichter, gibts leider nur 1A min, nicht kleiner bei Reichelt). Geht. >Als Übertrager würde ich einen Spulenkern 18mm nehmen und selber wickeln >mit Cu-Lackdraht, Sekundärspule aussen, Schalenkern aus Ferroxube, >18x11mm. Könnte passen.
Erstmal vielen dank, Falk für das "grüne Licht" zum Trafomaterial. Elkos zur Stabilisierung gegen "Sawing" und wenn kurzzeitig höhere Ströme entnommen werden, soll die Kaskade nicht gleich "wegsacken". (Oder ist das am Thema vorbeigedacht - sollte zur Glättung da am Ende ein 0,1uF 10kV - Glättkondensator sitzen?) (überfliege gerade parallel alles hier zum Royer-Converter, da findet sich auch die ein oder andere erleuchtende Antwort von Dir auf bislang meinerseits zurückgehaltene Fragen.. ;-) ) Joern
@ J.Heinrich (Gast) >Erstmal vielen dank, Falk für das "grüne Licht" zum Trafomaterial. Naja, Ferroxcube ist kein Material sondern eine Firma . . . >Elkos zur Stabilisierung gegen "Sawing" und wenn kurzzeitig höhere >Ströme entnommen werden, soll die Kaskade nicht gleich "wegsacken". Sicher, aber bei ein paar uA reicht ein KLEINER Kondensator. Bzw. man macht die Pufferkondensatoren der Kaskade größer, vielleicht 2-5nF. Macht bei 10 Stufen dann 0,2-0,5nF Gesamtkapazität. Bei sagen wir 10uA Ausgangsstrom und 100kHz sind das sagenhafte dU = I / (f * C) = 10uA / (100kHz * 0,5nF) = 0,2V Ripple ;-) >(Oder ist das am Thema vorbeigedacht - sollte zur Glättung da am Ende >ein 0,1uF 10kV - Glättkondensator sitzen?) Hast du eine Ahnung, wie groß der ist und wieviel Energie dort drin steckt? Und das für ein paar uA Ausgangsstrom? Unsinn!
Falk Brunner schrieb: > Hast du eine Ahnung, wie groß der ist und wieviel Energie dort drin > steckt? > Und das für ein paar uA Ausgangsstrom? Unsinn! ... hmmm, danke für das Statement. Wie groß: Dachte an 20 in Reihe geschaltete Hochvolt-Elkos je 450V 6,8 uF - müsste ja - pi mal Daumen - um 0.1 uF ergeben. Überlegung: Ob das nur ein paar uA (~10µA) sind (wie im Vorpost postuliert), weiß ich leider nicht. Wennes dann je Funke doch soviel ist, dass die pF-Kaskade erstmal wieder braucht, sich aufzuladen, ist die Zählrate schnell begrenzt, wenn höheraktive Materialien detektiert werden sollen. Man müsste für eine richtige Dimensionierung nun wissen, wie groß tatsächlich der "Dunkelstrom" (Koronarentladung), sowie derjenige bei einem Alpha-Ereigniss ist, um hier zu einem Optimum der bereitgestellten Hochvolt-Stromstärke und damit der Kondensatordimensionierung zu kommen. Und das hängt sicherlich auch von weiteren geometrischen Parametern der Messanordnung ab. (Oder mache ich hier grundsätzlich einen Gedankenfehler?)
Tja, und dann noch die Frage nach der Physik hinter dem Ganzen. 1. Der schnelle Heliumkern zieht eine Ionisationsspur von Gasmolekülen hinter sich her, und das zwischen einem dünnen, gegenüber einer planaren Kathode positiv aufgeladenen Draht irgendwo mehr oder weniger deutlich unterhalb der Funkenstreckenlänge. 2. Die freigewordenen Ladungsträger werden so stark beschleunigt, dass sie durch weitere Stoßionisation ein Plasma erzeugen, welches die Flugbahn leitfähiger macht, und damit einen Funkenüberschlag ermöglicht. 3. Wie erreicht man, dass dort nicht ein Dauerlichtbogen stehenbleibt? Vorschlag A: Versorgungsspannung bricht kurzzeitig zusammen und löscht damit die Funkenstrecke... (was dann wider auf eine picofarad-Kaskade deuten würde) Vorschlag B: Ein Vorwiderstand begrenzt den Strom, sobald die Kaskade ein wenig einbricht,. wird die Funkenstrecke gelöscht Vorschlag C: sobald die Ladungstäger weitgehend aus der Funkenstrecke entfernt sind, verlöscht der Funke von selber (Funkenstreclke weit genug) Welcher stimmt weitgehend? Weitere Vorschläge?
J.Heinrich schrieb: > Kathode positiv aufgeladenen Draht irgendwo mehr oder weniger deutlich > unterhalb der Funkenstreckenlänge. Sorry, Lapsus und Korrektur: Deutlich OBERHALB der 8 kV entsprechenden Funkenstreckenlänge, sonst würde es ja dauerblitzeln...
Du kannst dir auch mal aus einem alten Laserdrucker die HV-Generatoren rausholen. Afaik liefern die so um -6kV für die Koronaentladung, und es gibt noch einen zweiten (Transfer Charger), der eine hohe positive Gleichspamnung liefert, die mit einer hohen NF-Spannung überlagert ist. Zusätzliche Kondensatoren werden für den Funken keine nötig sein; die in den Elektroden und evtl einem Stück Koaxkabel gespeicherte Energie sollte für einen hellen und lauten Blitz ausreichen. Keinesfalls darf man Kondensatoren von einigen µF auf etliche kV aufladen denn das wird lebensgefährlich!
@J.Heinrich (Gast) >Wie groß: Dachte an 20 in Reihe geschaltete Hochvolt-Elkos je 450V 6,8 >uF - müsste ja - pi mal Daumen - um 0.1 uF ergeben. Überlegung: 6,8uf/20 = 340nF >Ob das nur ein paar uA (~10µA) sind (wie im Vorpost postuliert), weiß >ich leider nicht. Wennes dann je Funke doch soviel ist, dass die >pF-Kaskade erstmal wieder braucht, sich aufzuladen, ist die Zählrate >schnell begrenzt, wenn höheraktive Materialien detektiert werden sollen. Hast du eine Ahnung! Deine Blitze brauchen im Mittel nur ein paar uA. >Man müsste für eine richtige Dimensionierung nun wissen, wie groß >tatsächlich der "Dunkelstrom" (Koronarentladung), Sinnvollerweise 0uA. Bei 8kV kann man das so bauen, dass nix sprüht.
Falk Brunner schrieb: > Sinnvollerweise 0uA. Bei 8kV kann man das so bauen, dass nix sprüht. Wer ist "man". Wäre interessiert. Meine auch mir selber offenen Fragen nach Löschung der einmal gebahnten Funkenstrecke wären damit allerdings nicht beantwortet.
J.Heinrich schrieb: > Tja, und dann noch die Frage nach der Physik hinter dem Ganzen. Das energiereiche Teilchen zieht eine ionisierte Spur durch das Gas. Einige eV werden bei jedem Stoß auf ein Gasatom ein Ion-Elektronenpaar bilden und dem energiereichen Teilchen entzogen. Die hohe Feldstärke um die spitze Elektrode reißt die frei gewordenen Elektronen in Richtung Anode. Dabei bilden viele dieser Elektronen eine Lawine weiterer ioniosierter Atome und damit freier Elektronen. Nach dem Stromimpuls muss erstens die Stromquelle unwirksam werden. Wenn sie zu stark ist, bildet sie einen Lichtbogen. Das wird durch ein RC-Glied direkt hinter der Hochspannungsquelle bewirkt: mehrere MOhm Widerstand zusammen mit der Kapazität der Entladungselektrode. Die Energie in dem C dieses RC-Gliedes ist so gering, dass es nur für eine begrenzte Menge Ionen im Gas ausreicht, nicht für einen richtigen Lichtbogen. Wenn dieses C (einige pF) entladen ist, ist zwar der Impuls vorbei, aber nicht alle Ionen sind aus dem Gas abgesaugt. Nur die Neuproduktion ist gestoppt. Jetzt muss einige Zeit (µsec)vergehen bis diese Ionen neutralisiert sind. Bei Geigerrohren wird dies z.B. durch ein zusätzlichen Löschgas erreicht, an dem sich die Rekombination schneller abspielt. Danach lädt sich die Elektrode wieder auf die volle Spannung auf und ist zur nächsten Zündung bereit. wie foo sagt: Als Hochspannungsquelle sind derzeit die HV-Generatoren aus Laserdruckern wohl die praktikabelste Lösung. Da lässt sich durch Modifikation des Regelkreises die HV gut einstellen. Nachteil ist höchstens, dass bei solchen HV-Teilen 24V als Betriebsspannung bevorzugt wird.
foo schrieb: > Du kannst dir auch mal aus einem alten Laserdrucker die HV-Generatoren > rausholen. > Afaik liefern die so um -6kV für die Koronaentladung, und es gibt noch > einen zweiten (Transfer Charger), der eine hohe positive Gleichspamnung > liefert, die mit einer hohen NF-Spannung überlagert ist. Tja: alten Laserdrucker bekommen zum ausbauen, fast richtig beschalten und dann abfackeln. Danke, das ist lieb gemeint, aber ich will lieber einen (von euch) kontrollierten Entwurf für diese Sache. Für einen sauberen Schaltungsaufbau sollte das Konto aktuell hinsichtlich benötigter Dioden und Kondensatoren gerade noch bei Reichelt ausreichen. Wie bereits gesagt. Wie wird elektronisch das einmal gezündete Plasma des Funken wieder gelöscht? Meine drei Vorschläge prinzipieller Art stehen immer noch zur Diskussion. Bisher hat sich keiner da rangewagt. Joern
J.Heinrich schrieb: > Wie bereits gesagt. Wie wird elektronisch das einmal gezündete Plasma > des Funken wieder gelöscht? Meine drei Vorschläge prinzipieller Art > stehen immer noch zur Diskussion. Bisher hat sich keiner da rangewagt. beschrieben anhand eines Geiger-Rohrs, aber sinngemäß auf eine Funkenstrecke übertragbar: Die Elektronen werden von der Anode angesaugt. Im Rohr entsteht dann dadurch, dass die Elektronen abgesaugt werden erst einmal eine positive Raumladung, in der Kathode eine negative Ladung, da die Elektronen von der Anode im äußeren Stromkreis während des Impulses an der Kathode ankommen. Es stehen dann sozusagen im Rohr positive Ionen den Elektronen im Mantel, der Kathode, gegenüber. die Ionen der Raumladung ziehen die Elektronen an. Dadurch vereinigen sich Ionen und Elektronen wieder und die Gasentladung "erlischt". Dieser Rekombinationsvorgang ist dann auch der Grund, dass Geigerrohr und Funkenstrecke eine Wartezeit im µsec-Bereich haben, denn zwischen jedem Impuls müssen erst einmal die Ionen ihre Elektronen wiederbekommen haben. Die Zeitkonstante des MOhm Vorwiderstandes der HV-Quelle zusammen mit der Kapazität des Rohrs muss so groß sein, dass die Spannung am Rohr so langsam ansteigt, dass die Betriebsspannung erst nach Rekombination der Ionen erreicht wird. ( einge ms )
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Fehlanzeige. Hier geht es nicht um "Raumladungen", sondern durch schnelle, energiereiche Alpha-Partikel freigeschlagene Ionen sowie freie Elektronen und deren Beschleunigung in einem statischen Feld der etwaigen Größenordnung 8000 V/mm. Der Spannungsdruck auf dem Gebilde über kurze Strecke setzt eine Kaskade von Sekundärionisationen bis zum Funkenübertritt (leitendes Plasma) frei. Wie das Plasma möglichst schnell löschen? Per Schaltungsdesign? Das war die Frage an die Runde. Nicht, wie man Laserdrucker-treiberstufen zweckentfremden kann. Joern
... wer lesen kann, ist klar im Vorteil: (Die folgenden Statements von Dir, Peter R. hatte ich glatt überlesen, bitte um Entschuldigung.) Peter R. schrieb: > ... hohe Feldstärke ... reißt die frei gewordenen > Elektronen in Richtung Anode. Dabei bilden viele dieser Elektronen eine > Lawine weiterer ioniosierter Atome und damit freier Elektronen. > Genau. Ladungsträger-Trennung und -Beschleunigung durch hohe Feldstärke. Weitere Stoßionisation. > Nach dem Stromimpuls muss erstens die Stromquelle unwirksam werden. Wenn > sie zu stark ist, bildet sie einen Lichtbogen. Das wird durch ein > RC-Glied direkt hinter der Hochspannungsquelle bewirkt: mehrere MOhm > Widerstand zusammen mit der Kapazität der Entladungselektrode. Die > Energie in dem C dieses RC-Gliedes ist so gering, dass es nur für eine > begrenzte Menge Ionen im Gas ausreicht, nicht für einen richtigen > Lichtbogen. Jupp. Und da ist doch der erhoffte schaltungstechnische Vorschlag, wie man den "entstehenden" Lichtbogen rasch wieder abreißen lässt. Sehr herzlichen Dank. > Wenn dieses C (einige pF) entladen ist, ist zwar der Impuls vorbei, aber > nicht alle Ionen sind aus dem Gas abgesaugt. Nur die Neuproduktion ist > gestoppt. Das wäre noch die Frage. Die Spannung sollte nicht völlig zusammenbrechen, sondern weiterhin die Ladungsträger in Richtung der Elektrode(n) separieren und damit aus dem Gasraum zwischen den Elektroden entfernen, jedoch ohne lokal konzentriert soviele Stoßionisationen auszulösen, dass der Widerstand im RC-Glied der HV-Quelle vom Gasraum nennenswert unterschritten wird. Also solange noch Ionisationen stattfinden, soll der Sensorraum ca. niederohmiger bleiben als die HV-Quelle. Die Bauteile sind bestellt, ich werde berichten. Danke an alle, (und sorry, dass ich in meinem letzten Post spät abends des Lesens der Vorposts nicht mehr ganz fähig war ;-) )
> Die Spannung sollte nicht völlig zusammenbrechen,
Doch, das muss sie, sonst bekommst du einen stabilen Lichtbogen, der
alles zusammenschmilzt.
Wegen des negativen Widerstands der Entladung passiert das Verlöschen
bei geringen Strömen i.d.R. aber von allein.
Da du das Teil ja nicht als Blitzlampe betreiben willst, wird es
ausreichen, wenn bei dem Blitz die kapazitiv in der Elektrodenanordnung
gespeicherte Energie umgesetzt wird.
Der Vorwiderstand muss ziemlich gross sein, denn der durch ihn
fliessende Strom soll ja nicht den gezündeten Lichtbogen unterstützen,
sondern den Wiederanstieg der Spannung begrenzen.
Die Generatorspannung kann dabei völlig stabil bleiben.
Die Wiederkehr der Spannung darf nicht allzu schnell erfolgen, sonst
lösen die nach dem Blitz noch reichlich vorhandenen Ionen und Elektronen
gleich wieder eine Ladungsträgerlawine aus.
Auch das regelt gewöhnlich der Vorwiderstand von einigen MOhm in
Verbindung mit den Schaltungskapazitäten.
Wie lang diese abzuwartende Entionisierungszeit aka Totzeit ist, hängt
maßgeblich von der Art der Gasfüllung ab.
Bei GM-Rohren gibt man dem Zählgas gewöhnlich noch ein Halogen oder
Alkohol als Löschgas bei.
Dadurch werden insbesondere die Elektronen eingefangen, die im
elektrischen Feld viel stärker beschleunigt werden, als die einige
zehntausend Mal schwereren positiven und negativen Ionen.
Als weitere Methode, die aber nur bei offenen Zählkammern und billigen
Zählgasen (Luft) in Frage kommt, kann man das vom Blitz hinterlassene
Plasma "einfach" aus dem elektrischen Feld hinausblasen, indem man das
Gas schnell hindurchströmen lässt.
flute deine kammer mit sf6, so.machem es die unis
J.Heinrich schrieb: > Das wäre noch die Frage. Die Spannung sollte nicht völlig > zusammenbrechen, sondern weiterhin die Ladungsträger in Richtung der > Elektrode(n) separieren und damit aus dem Gasraum zwischen den > Elektroden entfernen, jedoch ohne lokal konzentriert soviele > Stoßionisationen auszulösen, dass der Widerstand im RC-Glied der > HV-Quelle vom Gasraum nennenswert unterschritten wird. Also solange noch > Ionisationen stattfinden, soll der Sensorraum ca. niederohmiger bleiben > als die HV-Quelle. Bei einem Leistungshalbleiter passiert etwas ähnliches. Nach dem Nulldurchgang eines hohen Stroms ist der Bereich um die PN-Schicht voller Ladungsträger. Es dauert "einige" Zeit, bis die Diode sperrt. Entweder durch Rekombination der Minoritätsträger oder durch Rückstrom, der nach Umpolung der Spannung an der Diode passiert. Nur ist schaltungstechnisch und wegen der Geometrie (eine Elektrode wesentlich dünner als die andre) bei der Gasentladung solch ein "ausräumen" schlecht machbar. Da muss man mit Löschgas die Trägerlebensdauer verringern und abwarten, bis die Elektronen von selbst so weit verschwunden sind, dass eine neu angelegte Spannung nicht zur Spontanzündung führt.
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