Hallo zusammen, wenn man eine induktive Last abschaltet, dann hilft ja gegen Spannungsspitzen, wie ich es verstanden habe, eine zur Last antiparallel geschaltete Freilaufdiode. In welchen Fällen nimmt man statt dessen besser Suppressordioden? Danke und viele Grüße KAR
Die geringer Flußspannung der Freilaufdiode verzögert den Abbau des Magnetfeldes. Wenn das schneller passieren soll, muss man eine gewisse Spannung an der Induktivität zulassen. Dafür eignen sich Zenerdioden in Reihe mit der Freilaufdiode, oder bidirektionale Suppressordioden deren Durchbruchspannnug höher als die maximale Btriebsspannung ist.
Ahhhhhhhhhh!!!! Das ist eine gute Erklärung verständlich formuliert. :-)) Danke :-)
foo schrieb: > Die geringer Flußspannung der Freilaufdiode verzögert den Abbau des > Magnetfeldes. Weil dann der Widerstand der Spule die gespeicherte Energie in Wärme umsetzen muss. Bei der höheren Spannung einer Suppressordiode bekommt die dann mehr Leistung und damit die in der Spule gespeicherte Energie ab...
foo schrieb: > Die geringer Flußspannung der Freilaufdiode verzögert den Abbau des > Magnetfeldes. Kann man das eigentlich durch umpolen beschleunigen??
Aber Spulen können doch meistens eh jede Menge Wärme aufnehmen, da sie durch ihre Masse eine relativ große Wärmekapazität haben - denke ich mal. Wenn natürlich sehr häufig in kurzer Zeit abgeschaltet wird, ist es natürlich vorteilhaft, wenn die anfallende Energie auf mehrere Schultern (Suppressor und Spule) verteilt wird.
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Kann man das eigentlich durch umpolen beschleunigen?? Alles nur eine Frage des Aufwands. Gelegentlich fand man bei Sperrwandlern eine Zusatzwicklung zur "Rückspeisung" über eine Diode nach Vcc, sodass die überschüssige Energie in den Pufferkondensator der Versorgungsspannung zurückgeführt wurde. Das hatte den zusätzliche Vorteil, dass die Ausgangsspannung mit der Versorgungsspannung verkettet war und so ohne aufwändige Regelung relativ konstant blieb.
Peter R. schrieb: > Gelegentlich fand man bei Sperrwandlern eine Zusatzwicklung zur > "Rückspeisung" über eine Diode nach Vcc, Warendas nicht eher Durchflusswandler? Bei Sperrwandlern geht die Energie in die Last. Gruss Harald
@ Harald Wilhelms (wilhelms) >> Gelegentlich fand man bei Sperrwandlern eine Zusatzwicklung zur >> "Rückspeisung" über eine Diode nach Vcc, >Warendas nicht eher Durchflusswandler? Ja. > Bei Sperrwandlern geht die Energie in die Last. Ja, aber das Streufeld kann man bei hohen Leistungen und exotischen Varianten auch beim Sperrwandler "recyclen". Ist aber sehr selten.
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Kann man das eigentlich durch umpolen beschleunigen?? Klar, aber dann musst du rechtzeitig abschalten (wenn der Strom gerade Null ist). Georg
Lothar Miller schrieb: > foo schrieb: >> Die geringer Flußspannung der Freilaufdiode verzögert den Abbau des >> Magnetfeldes. > Weil dann der Widerstand der Spule die gespeicherte Energie in Wärme > umsetzen muss. Bei der höheren Spannung einer Suppressordiode bekommt > die dann mehr Leistung und damit die in der Spule gespeicherte Energie > ab... Warum steigt die Leistung P der Spule nicht durch die höhere Spannung an der Spule? Gilt hier nicht P=U^2/R Gruß Thomas
Georg schrieb: > Klar, aber dann musst du rechtzeitig abschalten (wenn der Strom gerade > Null ist). Zum Verständnis ein kleines Gedankenexperiment: Ich nehme einen Kondensator mit der Speicherkapazität der Spule. Den lege ich parallel zu Spule und lade ihn auf. Beim Ausschalten pole ich ihn um. Nun fließt der umgekehrte Strom durch die Spule und das Magnetfeld baut sich sehr schnell ab. Stimmt das so?
Thomas L. schrieb: > Warum steigt die Leistung P der Spule nicht durch die höhere Spannung an > der Spule? Gilt hier nicht P=U^2/R Logisch steigt die Leistung, sie liegt allerdings wesentlich kürzer an. Somit ist die umgesetzte Energie in der Spule deutlich niedriger... Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Stimmt das so? Nein. Der Denkfehler liegt da: > Nun fließt der umgekehrte Strom durch die Spule Es fließt im Abschaltaugenblick eben nicht der umgekehrte Strom, sondern es fließt in der ersten Nanosekunde einfach der selbe Strom weiter (das ist die Haupteigenschaft einer Spule!), und nach und nach wird dieser Strom kleiner. Mit einer Gegenspannung kannst du nur die Geschwindigkeit der Stromreduzierung beschleunigen. Und lustigerweise wird die Spannung im Kondensator nicht mal viel bringen, denn die Induktionsspannung der PSule kann schon locker 100V...100V erreichen. Da macht dann ein Kondensator, der davon z.B. 12V "abzieht", nicht mehr viel aus.
>> Warum steigt die Leistung P der Spule nicht durch die höhere Spannung an >> der Spule? Gilt hier nicht P=U^2/R > Logisch steigt die Leistung, sie liegt allerdings wesentlich kürzer an. > Somit ist die umgesetzte Energie in der Spule deutlich niedriger... Es ist so: Die an der Spuleninduktivität beim Ausschalten entstehende Spannung U(ind)= L*di/dt "sieht" natürlich nicht nur den Wicklungswiderstand R, sondern in Reihe auch noch die Freilauf- bzw. Supressordiode. Die Spannung und damit die momentan umgesetzte Leistung teilt sich entsprechend auf; eine Supressordiode bekommt davon einen ggf. grossen Teil ab. Mit einer Supressordiode ist die Energie entsprechend schneller "vernichtet", als nur mit Freilaufdiode. Das oben angegebene P= U²/R ist hier gar nicht zutreffend.
Falk Brunner schrieb: >> Bei Sperrwandlern geht die Energie in die Last. > > Ja, aber das Streufeld kann man bei hohen Leistungen und exotischen > Varianten auch beim Sperrwandler "recyclen". Ist aber sehr selten. regenerative Streufeldentsorgung http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap9/Kapitel9.html#9.2 Wann man welchen Weg geht hängt von der verfolgten Absicht ab. Manchmal ist eine Rückführung zur Quelle nicht geeignet oder man möchte Beispielsweise den Strom einer Relaisspule schnell reduzieren so daß es schnell losläßt. Dann benötigt man mehr als eine einfache Diode, z.B. zusätzlich ein Ziel für die Ableitdiode mit geeigneter Spannungslage und Aufnahmefähigkeit. So schützt man z.B. die Gates von Mosfets mit Suppressordioden gegen Überspannung. Eine Konstruktion Spannungsspitzen zu einem geeigneten Ziel abzuleiten wäre unter Anderem zu umständlich im Vergleich zum Verheizen per Suppressordiode in Richtung Source. Da ohnehin der Source der Bezugspunkt für die Spannungsbelastung des Gates ist, ist eine Lösung die sich unmittelbar auf Source bezieht optimal bezüglich der Spannungslage/Schutzfunktion.
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