Hallo, ich will eine stromkompensierte Drossel bei einer symmetrischen Spannungsversorgung einsetzten. Ich wollte dafür folgende benutzen: http://katalog.we-online.de/pbs/datasheet/744205.pdf und würde diese anschließen: 1 + Eingang 2 Masse Eingang 3 Masse Eingang 4 - Eingang 5 - Ausgang 6 Masse Ausgang 7 Masse Ausgang 8 + Ausgang Würde das so gehen? Und mit dieser hier: http://www.farnell.com/datasheets/1832999.pdf 1 + Eingang 2 Masse Eingang 4 Masse Eingang 5 - Eingang 6 - Ausgang 7 Masse Ausgang 9 Masse Ausgang 10 + Ausgang Bin mir ein bisschen unsicher, weil sonst hatte ich immer nur eine stromkompensierte Drossel mit zwei Wicklungen für eine Versorgungsspannung mit Masse und VCC. Vielen Dank für eure Hilfe. Gruß Dirk
Dirk S. schrieb: > ich will eine stromkompensierte Drossel bei einer symmetrischen > Spannungsversorgung einsetzten. Um was zu erreichen?
Hi hinz, ich wollte Gleichtaktspannungen unterdrücken, die durch Einkopplung in den Versorgungspfad entstanden sind. Also, wenn ich zum Beispiel eine Gleichtaktspannung zwischen Plus und Masse oder zwischen Minus und Masse habe, dann sollen diese gedämpft werden. Um das zu erreichen brauche ich für den Plus-, Minus- und Massepfad den gleichen Kern. Gruß Dirk
Gleichtaktstörungen hast Du nicht zwischen + und masse sondern das Potential + & Masse bewegt sich gegenüber Erde. http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichtaktst%C3%B6rung Was Du beschreibst sind Differtential Mode Störungen und die würdest Du damit nicht bedämpfen. CM Störung wird mit Stromkompensierten Drossel bedämpft, d.h. im Kern in Wärme umgesetzt sowie in die y-kondensatoren verschoben (sofern vorhanden) DM Störung wird über eine Induktivität, z.B. der Streuinduktivität der ebenfalls vorhandenen CM Drossel 'blockiert', d.h in die X-Kondensatoren verschoben. Mit Deiner Beschaltung hebst Du das bischen Streuinduktivität komplett auf (bifilare Wicklung) das noch DM hätte befiltern können. Eine 3Phasendrossel, mit drei separaten und räumlich getrennten Wicklungen auf einem Kern könnte beide Störungen bedämpfen, weil es immer auch eine relativ hohe Streuinduktivität zwischen den Wicklungen gibt.
Hallo, danke für deine Antwort. Ich glaube ich habe das Problem doch noch nicht so ganz erfasst. Ich habe mal das Prinzip aufgemalt, so wie ich mir das vorstelle. Erstmal nur für eine Versorgungsspannung mit Vcc und Masse. Also im oberen Bild koppelt es kapazitiv ein und erzeugt eine Störspannung am Lastwiderstand. Und im unteren Bild habe ich die stromkompensierte Drossel eingezeichnet, so wie ich die beschalten würde. Der normale Betriebsstrom würde im Kern zwei magnetische Flüsse erzeugen, die entgegengesetzt sind. Diese heben sich auf und haben somit keine Einfluss. Die Störströme erzeugen auch magnetische Flüsse, welche aber gleichgerichtet sind und sich somit addieren. Für diese stellt die stromkompensierte Drossel eine hohe Impedanz dar. Wäre das so richtig? Gruß Dirk
Bei den ganzen Cstörs weiss ich nicht welcher parasitär sein soll und über welchen die Störungen Deiner Meinung nach in die Schaltung kommen und auf welche Art genau sie wirken. Eine Störung die Du über RL messen kannst, muß DM sein, den der Strom fliesst in eine Seite on RL rein und auf der anderen raus und auf Masse zurück zum Störer. Cstör2 würde diesen Effekt verringern = X Kondensator Damit der das kann, setzt man zwischen Störung und Last eine hohe impedanz damit die DM Störung in den niederimpedanten X Kondensator geht der direkt an der Störung sitzt. Da hilft keine CM Drossel bzw. nur die Streuinduktivität, d.h. die nicht perfekte Kopplung, wirkt DM entgegen. Die Common Mode Istör kommen auch nicht über Cstör1 sondern wenn schon dann symetrisch über Cstör 1 & 3, welche die Kapazität aller leitfähigen Teile gegenüber Erde symbolisieren. Eine Auwirkung auf Ustör hätte man nur bei sehr unterschiedlichen parasitären Kapazitäten. Die CM Drossel verbrät solche Störungen über die Ummagnetisierverluste in Wärme. Noch besser wenn man zusätzlich einen alternativen Pfad zur Erde anbieten kann über die Y-Kondensatoren. Dirk S. schrieb: > Ich glaube ich habe das Problem doch noch nicht > so ganz erfasst. Das ist bei EMI keine Schande. Ich kenne kaum jemanden der das nicht für Teufelszeug hält, mich eingeschlossen. Das erste mal geht man ins Labor um zu erfahren in welchem Bereich man wie hoch durchfällt. Dann geht man mit dem Spektrum analyser auf Tätersuche und probiert beim nächsten Labordurchlauf ob die eigenen Messungen in irgendeinem Zusammenhang mit den Laborwerten steht. Das ist manchmal ein zähes Ringen.
Deine Skizze zeigt eine Störung, die vordergründig auf + einkoppelt. Jetzt gibt es 2 Möglichkeiten: Der Kondensator zwischen + und - ist viel größer als der Einkoppelkondensator - die Störung ist kurz geschlossen und interessiert nicht weiter. Bei kleinem Kondensator wäre es aber eine unsymmetrische d.h. Gegentaktstörung. Merke: bei Gleichtaktstörungen sind alle Leitungsstränge HF-mäßig parallel, also auf dem selben Potential. Ziehe ich nun alle Stränge der Leitung durch eine Gleichtaktdrossel hindurch, kann links und rechts der Drossel verschiendes HF-Potential sein. Aber es gibt keinen Spannungsunterschied innerhalb der Stränge auf einer Seite. Bei Gleichtaktstörungen behandele ich einen Kabelstrang genauso wie eine einzelne Leitung. In der EMV spricht man hier auch von "Mantelströmen" Es sollte von daher klar werden, dass eine Gleichtaktdrossel offenbar nicht das ist was Du suchst - denn eine einseitig kapazitiv eingekoppelte Störung läßt sich bequem mit Blockkondensatoren kurzschliessen.
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Hallo, danke für eure Beiträge. Michael Knoelke schrieb: > Bei den ganzen Cstörs weiss ich nicht welcher parasitär sein soll und > über welchen die Störungen Deiner Meinung nach in die Schaltung kommen > und auf welche Art genau sie wirken. Alle drei sollten parasitär sein, aber ich glaube das ist nicht ganz richtig. Für die Überlegung der HF-Einstrhalung reicht wahrscheinlich Cstör1 und Cstör3 als parasitäre Kapazität. Und stimmt, dann verstehe ich auch, warum es eine DM Störung ist. Ich habe das nochmal neu skizziert, anhand von euren Anmerkungen und hoffe meine nachfolgende Erklärung stimmt dazu. Cstör1 und Cstör3 sind parasitäre Kapazitäten. Bei dem oberen Bild hätte ich eine CM Störung, die von der Versorgungsspannung aus kommt. Da würde L1 + Cy1 und L2 + Cy2 wirken und die Störung kurzschließen. Wenn ich das jetzt HF mäßig betrachte und in die Schaltung hinein gucke, würde ich eine Leitung haben und die Kondensatoren Cy1 und Cy2 parallel sehen. Um diese Störung zu dämpfen, könnte ich anstatt den Spulen L1 und L2 auch eine CM Drossel nehmen, oder? Das untere Bild wäre eine DM Störung. Da würde hauptsächlich der Cx Kondensator mein Signal kurzschließen. (Cx > Cy) Würde die Störung dann über Cstör3 abfließen? Ihr meintet das es nichts bringt, wenn ich anstatt L1 und L2 eine CM Drossel einsetzen würde. Das verwirrt mich irgendwie. Angenommen ich würde eine CM Drossel nehmen, anstatt L1 und L2. 1.Dann hätte diese auf die Versorgungsspannung keinen Einfluss, weil durch den hin- und rückfließenden Strom, sich die magnetische Flüsse in der Drossel aufheben. 2. Für eine CM Störung, wie im oberen Bild würden sich die magnetischen Flüsse addieren und somit die Störung dämpfen. 3. Für eine DM Störung, wie im unteren Bild, müsste ich die Schaltung HF mäßig betrachten, d.h. + und Masse sind ein Leiter und die Störung istör bezieht sich auf Erde. Müsste diese dann nicht auch einen magnetischen Fluss in einer CM Drossel hervorrufen? Der Störstrom würde doch durch die CM Drossel fließen und über Erde zurück zum Störer? Mark Space schrieb: > Merke: bei Gleichtaktstörungen sind alle Leitungsstränge HF-mäßig > parallel, also auf dem selben Potential. Ziehe ich nun alle Stränge der > Leitung durch eine Gleichtaktdrossel hindurch, kann links und rechts der > Drossel verschiendes HF-Potential sein. Aber es gibt keinen > Spannungsunterschied innerhalb der Stränge auf einer Seite. Bei > Gleichtaktstörungen behandele ich einen Kabelstrang genauso wie eine > einzelne Leitung. In der EMV spricht man hier auch von "Mantelströmen" Ist dann genau der Punkt den ich nicht so richtig kapiere. Gruß Dirk
Dirk S. schrieb im Beitrag #3846331: > Bei dem oberen Bild hätte ich eine CM Störung, die von der > Versorgungsspannung aus kommt. Da würde L1 + Cy1 und L2 + Cy2 wirken und > die Störung kurzschließen. In dem Fall sitzen die Y C's auf der falschen Seite. Wenn die Störungen von aussen nach innen kommen, erhöhst Du die Impedanz nach innen und bietest gleichzeitig einen niederimpedanten Pfad an, den die Störungen dann lieber einschlagen. Dirk S. schrieb im Beitrag #3846331: > Um diese Störung zu dämpfen, könnte ich anstatt den Spulen L1 und L2 > auch eine CM Drossel nehmen, oder? Nicht könnte, sondern muss es sei den Deine CM ist so klein das auch die kleinen induktivitäten L1 + L2 das noch mitfiltern. Dirk S. schrieb im Beitrag #3846331: > Das untere Bild wäre eine DM Störung. Da würde hauptsächlich der Cx > Kondensator mein Signal kurzschließen. (Cx > Cy) Auch hier sitzt X auf der falschen Seite, wenn Du von aussen kommende Störungen filtern willst. In diesem Fall sind L1 und L2 goldrichtig > Würde die Störung dann über Cstör3 abfließen? Wie denn, wenn es bei DM keinen Spannungshub gegen Erde gibt ? Dirk S. schrieb im Beitrag #3846331: > Ihr meintet das es nichts bringt, wenn ich anstatt L1 und L2 eine CM > Drossel einsetzen würde. Das verwirrt mich irgendwie. DM kann eine CM Drossel 'nicht' befiltern, weil die gegensätzlichen Stromverläufe sich in der Induktiven Wirkung aufheben und die Drossel nicht da ist. Du selber redest doch davon das sich die Ströme aufheben. DM und Nutzstrom haben doch die gleichen Verläufe und sind beinahe das gleiche, wie soll die Drossel sich da unterschiedlich verhalten ? DM wird durch eine CM Drossel überhaupt nur befiltert, weil die Kopplung nicht ideal ist und die so genannte Streuinduktivität wie eine DM Drossel wirkt. Diese Streuinduktivität ist aber verschwindent gering gegenüber der CM Induktivität. Dirk S. schrieb im Beitrag #3846331: > 3. Für eine DM Störung, wie im unteren Bild, müsste ich die Schaltung HF > mäßig betrachten, d.h. + und Masse sind ein Leiter und die Störung istör > bezieht sich auf Erde. Müsste diese dann nicht auch einen magnetischen > Fluss in einer CM Drossel hervorrufen? Der Störstrom würde doch durch > die CM Drossel fließen und über Erde zurück zum Störer? NEIN ! >> Merke: bei Gleichtaktstörungen sind alle Leitungsstränge HF-mäßig >> parallel Übersetze mal 'gleich' ins englische. => common DM = differential Mode = Gegentakt = gegensätzliche Stromrichtungen DM = KEIN Spannungshub gegenüber Erde, X Kondensatoren wirken, NICHT Y CM = Common Mode = Gleichtakt = Ströme haben gleiche Richtung = Spannungshub der kompletten Schaltung gegenüber Erde. Y Kondensatoren wirken und / oder die Verluste in der CM Drossel. X Kondensatoren sehen die CM störung noch nicht mal. DM Störungen können nicht nach Erde abfliessen CM = F eher hoch DM = F eher niedrig Hängt aber alles davon ab wer oder was stört und warum. Radio Eriwan ist z.B. ein CM Störer den Dein Radio hörbar macht. 230V / 50Hz Netzspannung sind eine DM Störung erheblicher Höhe. So hoch das Du damit Deinen Kühlschrank betreiben kannst. Atme mal tief durch, nimm ein wenig Abstand und dann überlegst Du noch mal wo Spannunghübe sind, wo Ströme fliessen und in welche Richtung. Warum sollte ein Strom in die eine Richtung fliessen und wie bekomme ich den dazu einen anderen Weg einzuschlagen. Les mal die einschlägige Literatur im Netz zu Netzfilter Design.
Hallo, danke nochmal für deine ausführliche Antwort. Ich habe noch ein bisschen mehr über das Thema gelesen und weiß jetzt, wo mein Gedankenfehler lag: Michael Knoelke schrieb: > DM Störungen können nicht nach Erde abfliessen Ich dachte das geht und bin deswegen immer zu widersprüchlichen Aussagen gelangt. Aber jetzt ist mir die Sache schon klarer. Gruß Dirk
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