Mit dem Begriff "Coaxiale Glasfaser" wird zur Zeit fürs schnelle Internet geworben. An die Fachleute gefragt: Was verbirgt sich dahinter ?
Winne Z. schrieb: > Mit dem Begriff "Coaxiale Glasfaser" wird zur Zeit fürs schnelle > Internet geworben. Das ist ein Modewort, kreiert von Leuten, die es nicht mal schaffen, das Wort "coaxial" korrekt vom Englischen ins Deutsche zu übertragen. Glasfasern zur Weiterleitung von Licht über längere Strecken sind immer koaxial.
Werner M. schrieb: > Glasfasern zur Weiterleitung von Licht über längere Strecken sind > immer koaxial. Wie kann man sich das vorstellen ? Beim Kupfer-Koax hat man ,kurz gesagt, einen Innenleiter und einen Außenleiter. Wie kann man sich das koaxiale bei einer Glasfaser vorstellen ? Was ist damit gemeint ?
Winne Z. schrieb: > Werner M. schrieb: >> Glasfasern zur Weiterleitung von Licht über längere Strecken sind >> immer koaxial. > > Wie kann man sich das vorstellen ? > > Beim Kupfer-Koax hat man ,kurz gesagt, einen Innenleiter und einen > Außenleiter. > > Wie kann man sich das koaxiale bei einer Glasfaser vorstellen ? > Was ist damit gemeint ? Die Reflexion im LWL
ALex schrieb: > Die Reflexion im LWL Christian schrieb > siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwellenleiter Ja ist klar. Der LWL ist "im Prinzip" auch koaxial aufgebaut. Das war schon immer so. Man hat das aber dann nicht extra als koaxiale Glasfaser bezeichnet. Auch bei http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwellenleiter meint man mit "koaxialen Kabeln" die Kupferkabel und nicht die Glasfaserkabel. Da der Begriff "Koaxiale Glasfaser" für mich in diesem Zusammenhang neu ist, habe ich etwas anderes dahinter vermutet.
ALex schrieb: >> Wie kann man sich das koaxiale bei einer Glasfaser vorstellen ? >> Was ist damit gemeint ? > > Die Reflexion im LWL Reflexion gibt es bei Paralleldrahtleitung, Twisted Pair o.a. wie auch bei Koaxialkabel. Solche Leitungen haben mind. 2 Adern, mal abgesehen von Konstruktionen wie der Goubau- oder Eindraht-Wellenleitung. Ein LWL ist vom Prizip her nur 1-adrig, falls man das so sagen kann.
Rainer V. schrieb: >> Die Reflexion im LWL > > Reflexion gibt es bei Paralleldrahtleitung Und warum soll es bei LWL keine Reflektion geben? Guck dir mal das Funktionsprinzip von Stufenindexfasern an. Die leben von Totalreflektion an der Brechungsindexgrenze.
Rainer V. schrieb: > ALex schrieb: >>> Wie kann man sich das koaxiale bei einer Glasfaser vorstellen ? >>> Was ist damit gemeint ? >> >> Die Reflexion im LWL > > Reflexion gibt es bei Paralleldrahtleitung, Twisted Pair o.a. wie auch > bei Koaxialkabel. Solche Leitungen haben mind. 2 Adern, mal abgesehen > von Konstruktionen wie der Goubau- oder Eindraht-Wellenleitung. Ein LWL > ist vom Prizip her nur 1-adrig, falls man das so sagen kann. Kleines Mißverständnis. Mit Reflexion ist hier nicht die Reflexion an Stoßstellen oder Fehlanpassungen (wie in Kabeln) gemeint, sondern die optische Reflexion des Lichtes an den Wänden der Glasfaser, um das Licht "im Zickzack" weiterzuleiten.
Werner M. schrieb: >> Reflexion gibt es bei Paralleldrahtleitung > > Und warum soll es bei LWL keine Reflektion geben? Das hat niemand behauptet. Es ging darum, daß Reflexion bei Koaxkabel wie auch bei anderen Leitungen auftreten kann und daß ein "koaxialer LWL" (falls es das überhaupt gibt) nicht deshalb so heißt, weil beim LWL ebenso wie beim Koaxkabel Reflexionen auftreten können. Siehe dazu mein Zitat aus dem vorhergehenden Beitrag von ALex.
Es fehlte gerade noch, dass durchgenallte Werbefuzzis auch der Sanitär-Branche ("Gas – Wasser – Scheisse") solche innovativen Wortschöpfungen aufdrücken! Hochwertige Coaxial Leitungen für den Transport von Trinkwasser, Gas oder auch Warmwasser der Heizungsanlage. Selbst Coaxial Fallrohre sind vorstellbar! Da rauschen die Endprodukte der menschlichen Verdauung zügig in Richtung Kanalisation. Und manche Hausfrau schüttet bisweilen ganz flink ihre versalzene Suppe hinterher...
Rainer V. schrieb: > "koaxialer LWL" (falls es das überhaupt gibt) Sie sind es. Prinzipbedingt besteht ein LWL immer aus einem Kern mit niedriger brechendem Mantel (Brechungsindex: n_Kern > n_Mantel) http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwellenleiter#Aufbau
Werner M. schrieb: > Prinzipbedingt besteht ein LWL immer aus einem Kern mit niedriger > brechendem Mantel (Brechungsindex: n_Kern > n_Mantel) > http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwellenleiter#Aufbau Also muss man das nicht extra betonen. Für mich ergab sich der Eindruck es gäbe LWL und zusätzlich auch noch koaxiale LWL.
Winne Z. schrieb: > der Eindruck es gäbe LWL und zusätzlich auch noch koaxiale LWL. Den Eindruck hatte ich auch. Werner M. schrieb: > Prinzipbedingt besteht ein LWL immer aus einem Kern mit niedriger > brechendem Mantel (Brechungsindex: n_Kern > n_Mantel) Von daher gesehen ist es natürlich ein koaxialer Aufbau. Winne Z. schrieb: > Also muss man das nicht extra betonen. Muß man sicher nicht, da prinzipbedingt. Oder gibt es z.B. außer Hohlleitern auch noch koaxiale Hohlleiter? Koaxkabel heissen wg. ihres Aufbaus so und unterscheiden sich von anderen Kabeltypen.
Winne Z. schrieb: > Mit dem Begriff "Coaxiale Glasfaser" wird zur Zeit fürs schnelle > Internet geworben. Wo steht das zum Beispiel? Bitte einen Link. Die meisten bisherigen Antworten gehen am Thema vorbei da du keinerlei nachprüfbare Quelle angegeben hast.
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Das wirklich bizarre an der Sache ist, dass das Kabelfernsehen schon fast immer auf den oberen Netzebenen mit Glasfasern verwirklicht wurde. Im Prinzip wurde damals wie heute einfach das Signal das auf das Koaxialkabel soll auf einen Laser moduliert, am anderen Ende hatte man eine Photodiode mit Verstärker und ggf. Kennlinienkorrektur. Alles damals wie heute komplett analoge Technik aus den 1970gern. Hat man überall da gemacht wo die Strecke zu lang für Koaxialkabel gewesen wäre. Im Deutschen Museum in München haben die so was sogar aufgebaut. Da übertragen die das Bild eines Videomikroskops drüber welches 2 Fasern filmt. Man kann dann auf einen Knopf drücken und die beiden Fasern werden verschoben und das Bild verschwindet.
Triaxial schrieb: > Es fehlte gerade noch, dass durchgenallte Werbefuzzis auch der > Sanitär-Branche ("Gas – Wasser – Scheisse") solche innovativen > Wortschöpfungen aufdrücken! Da gibt es aber tatsächlich schon das "Rohr-in-Rohr-System" - siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Luft-Abgas-System Gruß Jobst
Helmut S. schrieb: > Wo steht das zum Beispiel? Bitte einen Link. Mit einem Link kann ich gerade nicht dienen, habe den Begriff aber auch schon auf diesen großen Werbeplakaten gesehen...
Winne Z. schrieb: > Werner M. schrieb: >> Prinzipbedingt besteht ein LWL immer aus einem Kern mit niedriger >> brechendem Mantel (Brechungsindex: n_Kern > n_Mantel) >> http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwellenleiter#Aufbau > > Also muss man das nicht extra betonen. > > Für mich ergab sich der Eindruck es gäbe LWL und zusätzlich auch noch > koaxiale LWL. Willkommen in der Welt des Marketing! Für BWLer ist das Vorwort natürlich besser!
Helmut S. schrieb: > Winne Z. schrieb: >> Mit dem Begriff "Coaxiale Glasfaser" wird zur Zeit fürs schnelle >> Internet geworben. > > Wo steht das zum Beispiel? Bitte einen Link. > > Die meisten bisherigen Antworten gehen am Thema vorbei da du keinerlei > nachprüfbare Quelle angegeben hast. UnityMedia macht damit "Werbung". Da steht klein links unten in der Ecke immer sowas wie "Coax-Glasfaser Technologie". Die meinen damit aber wohl eher sowas wie HFC-Netze (Hybrid-Fiber-Coax-Netze). Coaxkabel von der Strasse ins Haus und ab dem Verteiler an der Strassenecke Glasfaser. Grüße, Micha
http://www.unitymedia.de/privatkunden/beratung/produktberatung/kabel-vs-dsl/ Habe einen Link gefunden. Genau genommen reden die von COAX-Glasfsser Kabelnetz. Glasfaser bis zu einem Verteiler, ab da das (Coaxial-) Kabelnetz (ursprünglich nur für Fernsehen gedacht). Im Unterschied dazu VDSL. Glasfaser bis zum Verteilerkasten und ab da die klassische 2-Draht Telefonleitung.
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Eigentlich ist das fast schon ermutigend. Inzwischen hat die Bevölkerung anscheinend in weiten Kreisen kapiert, dass das Kupferkabel keine Zukunft hat. Deshalb wird mit jedem Stückchen Glasfaser geworben das da involviert ist. Nur schade, dass das unser Postminister damals in den 1980gern noch nicht begriffen hat... sonst hätten wir heute schon Glasfaser bis in die Wohnungen.
Es gab auch in den 1980ern schon "Fiber to the Home", das hieß BIGFON (Breitbandiges integriertes Glasfaser-Ortsnetz oder so ähnlich), aber es gab schlicht keine Anwendung dafür. Videotelefone waren so ziemlich die einzige Anwendung, gehörlose Menschen wurden als Pilot-Kunden gewonnen - aber auf breiter Basis wollte damals kein Schwein wirklich Video-Telefone haben. Internet brauchte auch kein Mensch im Privatbereich. Hinterher alles vorher gewusst gehabt haben können, wenn man denn damals schon gefragt worden wäre, das ist immer einfach. Was hast du denn in den 1980ern so telekommunikationsmäßig gemacht? Vorhersagen sind immer schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen...
Christian Berger schrieb: > Nur schade, dass das unser Postminister damals in den 1980gern noch > nicht begriffen hat... sonst hätten wir heute schon Glasfaser bis in die > Wohnungen. Und weil er es nicht begriffen hat, hatte seine Frau eine Glasfaserfabrik. Ich erinnere mich auch an neu gelegte Glasfasernetze in Berlin (in den 90ern), wo dann im Keller von Glasfaser auf Telefon umgesetzt wurde. Die Adapter für schnelles Internet waren der T-Komik allerdings zu teuer und daher mussten die Glasfaserkunden zuschauen, wie die Kupferkunden mit DSL ins Internet gingen. Das wird dabei sicherlich auch hängen geblieben sein ... Gruß Jobst
Jobst M. schrieb: > mussten die Glasfaserkunden zuschauen, wie die Kupferkunden mit > DSL ins Internet gingen Dafür können die Glasfaserkunden bei einem EMP-Angriff immer noch im Web surfen, während bei den Kupferkunden die Modems abfackeln.
Jobst M. schrieb: > Ich erinnere mich auch an neu gelegte Glasfasernetze in Berlin (in den > 90ern), wo dann im Keller von Glasfaser auf Telefon umgesetzt wurde. Die > Adapter für schnelles Internet waren der T-Komik allerdings zu teuer und > daher mussten die Glasfaserkunden zuschauen, wie die Kupferkunden mit > DSL ins Internet gingen. Das wird dabei sicherlich auch hängen geblieben > sein ... Das war damals eine Notlösung, die Wiedervereinigung kam zu plötzlich und man hatte die OPAL Technik in den Laboren als Teststellung da. Da fiel dann die etwas unglückliche Entscheidung zum Early Adopter zu werden. Dazu kamen noch irgendwelche Streitigkeiten zwischen den Equipmentherstellern und der Post, wodurch es nie Updates dafür gab.
Helmut S. schrieb: > > Die meisten bisherigen Antworten gehen am Thema vorbei da du keinerlei > nachprüfbare Quelle angegeben hast. Schau mal in die Fernsehwerbung der IT-Anbieter. Einen Link kann ich dir nicht bieten.
Helmut S. schrieb: > COAX-Glasfsser Kabelnetz. Das hört sich doch nach einem wesentlich sinnvoller Begriff an, als das aus dem Kontext gerissene Winne Z. schrieb: > "Coaxiale Glasfaser" Man soll beim Zitieren schon zusammenhalten, was zusammen gehört.
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