Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistungs FET im Linearem Bereich betreiben


von Stefan (Gast)


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Hallo da draußen!

Ich möchte mittels eines Leistungs FET's eine Kondensatorbank von 1000uF 
bei 380V laden. Die Ladezeit darf ruhig mehrere Sekunden dauern, wichtig 
ist jedoch, dass nach dem Ladevorgang die Verbindung Niederohmig ist.
Der Vorgang muss so selten ablaufen, dass die Wärmeverlustleistung keine 
Rolle spielt.

Eigentlich hatte ich diesem Schaltungsteil keine große Bedeutung 
zugeschrieben, aber jetzt merke ich um so mehr, dass ich mit meinem 
Entwurf falsch liege.

Nun habe ich mittlerweile schon einige Leistungs FET's (IRFP 460 und 
G47N60S) gehimmelt. Bisher nicht ganz ohne Lerneffekt:

Die Leistungsangaben der Datenblätter gelten niemals für den Linearen 
Bereich.

1. Versuch mit hohem Gatewiderstand (100k)

-> Puff

(Klar fängt an unkontrolliert zu schwingen)


2. Versuch mit hohem Gatewiderstand und zusätzlicher Kapazität zwischen 
Gate und Source

-> Puff

(kapazitiver ungedämpfter Spannungsteiler zwischen Drain und Source, 
dazwischen das Gate)

3. Versuch mit 100k Vorwiderstand und einem Dämpfungsglied aus 
Widerstand und Folienkondensator+10uf Elko zwischen Gate und Source. 
Zusätzlich eine Z-Diode

-> Puff

Dabei war beim 3. Versuch dU/dt immerhin bei "nur" 5A. Nur fehlt mir 
aktuell eine Idee wie ich die Schaltung mit absehbarem Auffwand 
verbessern kann. Ich freue mich über jeden Tipp!

Im Anhang die Schaltung der Variante 3 und ein Scope Screenshot auf dem 
das "sterbende" Fet zu sehen war:
Gelb die Spannung, die über das FET abfallt, in Grün die Spannung am 
Gate.

von Stefan (Gast)


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Ich habe leider den Scope Dateianhang vergessen.

Euch noch eine angenehme Restwoche!

Stefan

von Werner M. (Gast)


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Stefan schrieb:
> Die Leistungsangaben der Datenblätter gelten niemals für den Linearen
> Bereich.

Warum nicht? Vielleicht hast du das Datenblatt falsch interpretiert und 
die betreffenden Randbedingungen nicht eingehalten.

von hinz (Gast)


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Stefan schrieb:
> Die Leistungsangaben der Datenblätter gelten niemals für den Linearen
> Bereich.

Es gibt auch Datenblätter mit SOA-Diagramm.

z.B.:

http://www.infineon.com/dgdl/Infineon-IPW60R190C6-DS-v02_01-en.pdf?folderId=5546d4694909da4801490a07012f053b&fileId=db3a304320d39d590121f895e912201a


Hoffe der Link funktioniert.

von Stefan (Gast)


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Das ist wahrscheinlich der Fall.
Ich ging davon aus es funktionieren müsste, solange ich unterhalb des 
Avalanche Stromes von 20A bleibe.

Das ist natürlich ein Trugschluss, da ich bei 200V und 10ms bei 4A schon 
auserhalb der Safe Operating Area bin.

von Hannes (Gast)


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Ich hab sowas mal für ein 28V System gebaut, bei dem ich nur max. 10A 
aus dem Netz entnehmen durfte - ich meine ich hatte 0,5F an Kapazität 
dahinter.

Hab dazu einen Linear Technology Chip benutzt, der per Shunt Strom 
gemessen hat und dann per FET bei Überstrom deaktivierte. Ist also eher 
PWM als deine lineare Lösung... Dafür bleib alles relativ kalt.

Das ganze "tut" es es jetzt aber schon etliche Jahre lang mit weit mehr 
als 5000 Zyklen.

von Achim S. (Gast)


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Stefan schrieb:
> Das ist natürlich ein Trugschluss, da ich bei 200V und 10ms bei 4A schon
> auserhalb der Safe Operating Area bin.

richtig. 200V*10ms*4A ergeben 8J. Ohne Wärmeabfuhr "nach außen" hält ein 
TO220-FET nur typisch <1J aus, bevor das Silizium schmilzt. Und in 10ms 
lässt sich halt noch nicht so viel Wärme nach außen abgeben.

Die Ansteuerung des Gates über einen RC-Tiefpass suggeriert auch viel 
längere Zeitkonstanten, als für die tatsächliche Wärmeentwicklung 
relevant sind. Die Zeitkonstante von UGS mag einige Sekunden betragen. 
Aber er "interessante" Bereich von UGS, in dem die wesentliche 
Heizleistung anfällt, wird trotzdem in Sekundenbruchteilen durchlaufen. 
Und innerhalb dieser Sekundenbruchteile muss dein FET 72J aufnehmen und 
an die Umgebung abgeben. (Genau so viel, wie im Kondensator gespeichert 
wird.)

Um diese Zeit zu strecken, müsstest du UGS bei einem bestimmten Wert 
festhalten (also den Ladestrom limitieren).

von Falk B. (falk)


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@Achim S. (Gast)

>richtig. 200V*10ms*4A ergeben 8J. Ohne Wärmeabfuhr "nach außen" hält ein
>TO220-FET nur typisch <1J aus, bevor das Silizium schmilzt.

Deutlich weniger! Die typischen, EINMALIGEN Avalancheenergien liegen 
eher im Bereich 100mJ!

von Falk B. (falk)


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@ Stefan (Gast)

>Ich möchte mittels eines Leistungs FET's eine Kondensatorbank von 1000uF
>bei 380V laden. Die Ladezeit darf ruhig mehrere Sekunden dauern, wichtig
>ist jedoch, dass nach dem Ladevorgang die Verbindung Niederohmig ist.

Dann nimm einen Leistungswiderstand und überbrücke ihn anschließend mit 
einem Relais.

von Achim S. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Deutlich weniger! Die typischen, EINMALIGEN Avalancheenergien liegen
> eher im Bereich 100mJ!

beim IRFP460, den Stefan zuerst verheizt hat, zeigt Fig. 12 im 
Datenblatt Angaben zwischen 800mJ (25°C, 20A) und 2J (25°, 9A). Klar 
variiert der Wert für unterschiedliche FETs und die Arbeitsbedingungen 
und kann auch deutlich kleiner sein. Ich wollte Stefan nur zeigen, dass 
seine 8J (bzw. 72J für den gesamte Ladevorgang) einfach zu viel sind, 
und dass er dem FET zu wenig Zeit zum Abführen der Wärme gibt.

von Stefan (Gast)


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Ich muss mal etwas nach einer Ladungspumpe suchen, um eine konstant 
Ladung auf das Gate zu "schieben". Ein Festhalten der Spannung wird sehr 
schwer werden, da in einem kleinen Gatespannungsbereich "sehr viel" 
passiert.

von Achim S. (Gast)


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dann baue doch ne Gegenkopplung ein: ein paar Ohm zwischen die Source 
und den 1mF und die Ansteuerung zwischen Gate und das untere Ende des 
Widerstands. Sobald der gewünschte Strom fließt, zieht der 
Spannungsabfall am Widerstand die Gate-Source-Spannung auf den passenden 
Wert.

von Falk B. (falk)


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@ Achim S. (Gast)

>dann baue doch ne Gegenkopplung ein: ein paar Ohm zwischen die Source
>und den 1mF und die Ansteuerung zwischen Gate und das untere Ende des
>Widerstands. Sobald der gewünschte Strom fließt, zieht der
>Spannungsabfall am Widerstand die Gate-Source-Spannung auf den passenden
>Wert.

Nennt sich Konstantstromquelle. Löst aber nicht das Problem der 
Kühlung.

von Yoschka (Gast)


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Ich würde den Stromanstieg per Induktivität dämpfen.
Am MOSFET den Strom messen und dann abschalten, warten bis der Strom 
abklingt...und von vorn.
Oder den MOSFET nur per Zeitkonstante mit PWM ansteuern.

von Tany (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Falk Brunner schrieb:
>> Deutlich weniger! Die typischen, EINMALIGEN Avalancheenergien liegen
>> eher im Bereich 100mJ!
>
> beim IRFP460, den Stefan zuerst verheizt hat, zeigt Fig. 12 im
> Datenblatt Angaben zwischen 800mJ (25°C, 20A) und 2J (25°, 9A).

Moment mal, die s.g.  Avalancheenergien entsteht bei der induktiven 
Last. Hier in dem Fall ist aber fast reine ohmsche Last.

Die Figur 12c sagt bei VDD=50V, Nicht VDS.
Bei ohmsche Last dürfte VDD gegen null sein oder habe ich mich geirrt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:

> Nennt sich Konstantstromquelle. Löst aber nicht das Problem der
> Kühlung.

Gäbe es eigentlich irgendeinen Grund, wenn man schon Leistung in
einer KSQ verheizt, dann statt des üblichen BJT einen FET zu
nehmen?

Mir fällt da auf Anhieb kein Vorteil ein.  Der wesentliche Vorteil von
FETs im Schalterbetrieb ist ja, dass man sie mit sehr kleinem Rdson
bekommen kann, aber der kommt im Linearbetrieb nicht zum Tragen.

von Tany (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Mir fällt da auf Anhieb kein Vorteil ein.  Der wesentliche Vorteil von
> FETs im Schalterbetrieb ist ja, dass man sie mit sehr kleinem Rdson
> bekommen kann, aber der kommt im Linearbetrieb nicht zum Tragen.
MOSFET verträgt mehr Verlustleistung als BJT, ich habe z.B einen IRFP250 
stundenlang mit 72W verbraten, das muß einer mit einem BJT mal zeigen.

von Falk B. (falk)


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@ Tany (Gast)

>Moment mal, die s.g.  Avalancheenergien entsteht bei der induktiven
>Last. Hier in dem Fall ist aber fast reine ohmsche Last.

Ja wo denn? Du hast zwei Kondensatoren, einer voll, der andere noch 
leer.

>Bei ohmsche Last dürfte VDD gegen null sein oder habe ich mich geirrt?

Geirrt. Wir reden über Linearbetrieb, nicht Schaltbetrieb! Im 
Schaltbetrieb würdest du deinen vollen Kondensator schlagartig auf den 
leeren schalten. Dabei verdampft dein MOSFET ;-) Denn die Physik lässt 
sich nicht (so einfach) austricksen, die Ladeenergie MUSS am 
Ladewiderstand verbraten werden, vollkommen eagl wie groß der ist!

von Falk B. (falk)


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@ Tany (Gast)

>MOSFET verträgt mehr Verlustleistung als BJT, ich habe z.B einen IRFP250
>stundenlang mit 72W verbraten, das muß einer mit einem BJT mal zeigen.

BOA EY! Halt mal die Bälle flach, min Jung. Es gibt auch 
Bipolartransistoren, die SATT Leistung verbraten können. Der Klassiker 
3055 im TO-3 geht bis (200?)W. Theoretisch.

Ohne einen ausreichend großen Kühlkörper kann KEINERLEI Transistor 
derartige Leistungen allzulange verheizen.

: Bearbeitet durch User
von Tany (Gast)


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Hi Falk,
wenn man bei dem Linearregler den Strom nicht begrenzt, hält kein MOSFET 
aus, auch nicht BJT.
Bei "Linearregler" entsteht hier einfach die Verlustleistung=Uds x Ids, 
hat aber mit der Avalancheenergien nix zu tun.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tany schrieb:
> MOSFET verträgt mehr Verlustleistung als BJT

Der einzige systematische Grund, der mir dafür einfiele ist, dass die
maximal zulässige Chiptemperatur beim MOSFET etwas höher sein darf
als beim BJT (bspw. 175 °C statt 150 °C).

Warum sollte ein ausreichend dimensionierter Transistor, bspw. ein
2SC2922, diese Leistung bei entsprechender Kühlung nicht dauerhaft
aushalten?

von Tany (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> BOA EY! Halt mal die Bälle flach, min Jung. Es gibt auch
> Bipolartransistoren, die SATT Leistung verbraten können. Der Klassiker
> 3055 im TO-3 geht bis (200?)W. Theoretisch.

Du willst mir einreden, das der Klassiker 3055 laut Datenblatt max. 115W 
Verlustleistung 200W aushält?

von Falk B. (falk)


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@Tany (Gast)

>> 3055 im TO-3 geht bis (200?)W. Theoretisch.

>Du willst mir einreden, das der Klassiker 3055 laut Datenblatt max. 115W
>Verlustleistung 200W aushält?

Dir ist die Bedeutung des Zeichens ? bekannt?
Ich wusste den genauen Wert nicht, wahrscheinlich waren es eher 200°C 
maximale Sperrschichttemperatur.

von Tany (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Warum sollte ein ausreichend dimensionierter Transistor, bspw. ein
> 2SC2922, diese Leistung bei entsprechender Kühlung nicht dauerhaft
> aushalten?

Wie viele von solchen wie SSC2922 gibt es?
Das war ein Beispiel von einem IRFP250, in seiner Klasse gibt es so 
viele wie Sand im Meer.
Es gibt auch viele MOSFETs mit Pw > 500W, was bei der Bipolarlandschaft 
sehr selten sein dürfte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tany schrieb:
> Wie viele von solchen wie SSC2922 gibt es?

Ist egal, denn deine „Aufgabenstellung“ war:

Tany schrieb:
> das muß einer mit einem BJT mal zeigen.

Dafür genügt ein Gegenbeispiel vollkommen.

Aber es gibt deren genügend, und die originale Aufgabe lässt sich
ohnehin kaum dadurch leichter lösen, dass man eine größere
Typenvielfalt zur Auswahl hat.

von Achim S. (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> @ Achim S. (Gast)
>
>>dann baue doch ne Gegenkopplung ein: ein paar Ohm zwischen die Source
>>und den 1mF und die Ansteuerung zwischen Gate und das untere Ende des
>>Widerstands. Sobald der gewünschte Strom fließt, zieht der
>>Spannungsabfall am Widerstand die Gate-Source-Spannung auf den passenden
>>Wert.
>
> Nennt sich Konstantstromquelle. Löst aber nicht das Problem der
> Kühlung.

Nö, gekühlt werden muss weiterhin. Es löst aber das Problem von Stefan, 
die Energie über eine hinreichend lange Zeit zu verteilen, so dass die 
Kühlung stattfinden kann. Sein erster Ansatz mit RC am Gate war nicht 
gut. Seine Idee mit Ladungspumpe kam mir unnötig kompliziert vor, die 
Gegenkopplung erledigt das einfacher.

Tany schrieb:
> Moment mal, die s.g.  Avalancheenergien entsteht bei der induktiven
> Last. Hier in dem Fall ist aber fast reine ohmsche Last.

Der übliche "Andwendungsfall" für die Avalancheenergie ist tatsächlich 
das Abschalten von Induktivitäten. Der Wert ist aber einfach die 
Energiemenge, die der Chip "schlagartig" umsetzen kann, ohne zu 
schmelzen. Und genau wegen der Überschreitung dieses Limits sind Stefans 
Transistoren gestorben (auch wenn keine Induktivitäten im Spiel waren).

von Bernhard D. (pc1401)


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Tany schrieb:

> MOSFET verträgt mehr Verlustleistung als BJT, ich habe z.B einen IRFP250
> stundenlang mit 72W verbraten, das muß einer mit einem BJT mal zeigen.

Das gute Stück ist aber nicht für den Linearbetrieb spezifiziert, 
zumindest sieht man im SOA Diagramm nichts davon.
Insofern könntest Du einfach Glück gehabt haben, dass der Transistor das 
diesmal ausgehalten hat.

von Tany (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Und genau wegen der Überschreitung dieses Limits sind Stefans
> Transistoren gestorben (auch wenn keine Induktivitäten im Spiel waren).

schaue mal die Schaltung an, die 10uF wird über R1 und R2 geladen. Am 
Anfang steigt der Strom nur langsam an. Bist Ugs eine bestimmte Spannung 
erreicht hat (Ugs_on), steigt der Strom sehr steil nach oben. Der MOSFET 
befindet sich nicht mehr im "Linearbetrieb" sondern fast im 
Schalterbetrieb. Dabei hat der die max. Verlustleistung schon längst 
überschritten und daran gestorben.

Bernhard D. schrieb:
> Du einfach Glück gehabt haben, dass der Transistor das
> diesmal ausgehalten hat.

Alles klar. Glück muss man haben.

von Harald W. (wilhelms)


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Falk Brunner schrieb:

> Es gibt auch
> Bipolartransistoren, die SATT Leistung verbraten können. Der Klassiker
> 3055 im TO-3 geht bis (200?)W.

Da Die FETS aber modernere Konstruktionen sind, haben sie oft kleinere
Wärmewiderstände zwischen Sperrschicht und Kühlkörper.
Gruss
Harald

von WehOhWeh (Gast)


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Hallo,

das könnte vielleicht am Spirito-Effekt liegen:

http://www.power-mag.com/pdf/feature_pdf/1330614332_Renesas_Feature_Layout_1.pdf

Trench-FET oder Hexfet oder ähnliche Typen besteht aus vielen einzelnen 
Zellen. Jede hat eine Gate-Treshold, die bei jeder anders ist. Der 
Temperaturkoeffizient ist negativ, wodurch heiße Zellen mehr Strom 
bekommen -> Konzentration des Stroms auf einen kleinen Bereich.

Das spielt nur im Linearbetrieb eine Rolle, der RDSon hat das Problem 
nicht.

Meistens ist das im SOA-Diagramm berücksichtigt. Bleib unterhalb der 
DC-Linie (mit Temperaturderating). Sollte es keine DC-Linie geben, ist 
das ein Indiz, dass der FET untauglich ist.

Ich kenne das aus einer sehr leidvollen Entwicklung eines 
Hot-Swap-Controllers - dieser hat den Strom durch Zudrehen des FET 
begrenzt. Der lief dann für kurze Zeit (100ms oder so) im Linearbetrieb, 
wobei er das lt. SOA aushalten hätte müssen - hat er aber nicht.

Ich habe noch eine Tüte mit ca. 10 defekten FET herumliegen, alle mit 
Kurzschluss.
Als Mahnmal sozusagen ;-)

von Achim S. (Gast)


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Tany schrieb:
> schaue mal die Schaltung an, die 10uF wird über R1 und R2 geladen. Am
> Anfang steigt der Strom nur langsam an. Bist Ugs eine bestimmte Spannung
> erreicht hat (Ugs_on), steigt der Strom sehr steil nach oben. Der MOSFET
> befindet sich nicht mehr im "Linearbetrieb" sondern fast im
> Schalterbetrieb

In den Schaltbetrieb geht der Transistor über, wenn der Kondensator fast 
vollständig aufgeladen ist (falls der FET bis dahin überlebt hat). 
Solange das nicht der Fall ist, fallen mehr als 15V über der DS-Strecke 
ab, und der Transistor ist im Linearbetrieb (weil UGS garantiert kleiner 
als 15V ist).

von Tany (Gast)


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Achim S. schrieb:
> In den Schaltbetrieb geht der Transistor über, wenn der Kondensator fast
> vollständig aufgeladen ist (falls der FET bis dahin überlebt hat).

Du kannst so nennen wie du willst.
Fakt ist:
- Im Schaltplan keine ind. Last.
- Der MOSFET muss bis zu 950W vertragen.
dann darf jeder entscheiden, ob der MOSFET daran gestorben ist.

von Tany (Gast)


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Stefan schrieb:
>...ist jedoch, dass nach dem Ladevorgang die Verbindung Niederohmig ist.
> Der Vorgang muss so selten ablaufen, dass die Wärmeverlustleistung keine
> Rolle spielt

Wenn du nicht alle 2 Sekunden laden /entladen muss, schlage ich die 
Variante vor.
Ob dir 4.7 Ohm "nierderohmig" genug ist, kann ich nicht beurteilen.
Bei 4.7 Ohm beträgt Ladezeit ca. 1,6 Sekunden (ca. 50W Verlustleistung 
am MOSFET) , bei 1.2 Ohm  ca. 0,5 Sekunden (ca.160W).
Wenn nicht so oft laden/entladen wird, brauchst du keinen 
Spezialkühlkörper.

Gruß

von Andreas D. (rackandboneman)


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Soweit ich das verstehe kann man bei einem FET ohne SOA-Diagramm 
schlicht von gar nichts ausgehen weil die interne Konstruktion 
unabhängig von thermischen Grenzen da ausschlaggebend ist...

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