Forum: Offtopic Steer by wire - Sinn oder Unsinn und Betrachtungen des KFZ Fortschritts


von Gerhard O. (gerhard_)


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Es sieht so auss als ob in der nahen Zukunft mehr und mehr Autos auf 
diese Art von Lenkungstechnik zugreifen werden. Der Nissan Infinity soll 
dieses System angeblich schon serienmäßig einsetzen.

Irgendwie erfüllt mich diese Möglichkeit mit einem gewissen Unbehagen 
und ich kann mich gar nicht damit befreunden...
Es geht mir jetzt weniger darum die Für und Wider der Technik zu 
diskutieren als die Implikation solcher Fahrzeuge in der Hand des 
Einzelnen auf lange Eigentumszeit des Fahrzeuges gesehen.

Wie steht es mit der Langzeitzuverlässigkeit solcher Systeme?

Mit der Zeit verschleißt auch die beste Technik. Auch wenn das Design 
und Redundanz anfänglich austeichend erscheint wie steht es damit nach 
10 oder mehr Jahren? Auch wenn das Design 100%ig zuverlässig ist ist das 
kein Grund sorglos zu bleiben. Selbstreparatur des Autos ist dann 
höchstwarscheinlich explizit vom Hersteller und den Versicherungen 
verboten.

In einem Flugzeug sehe ich hier im Prinzip weniger ein Problem weil 
normalerweise eine gute Wartung vorausgesetzt und (im Allgemeinen) 
gewährleistet ist was beim Auto nicht unbedingt der Fall ist. Abgesehen 
davon wenn das Flugzeug im Falle eines Problems nicht gerade gleich 
einen Sturzflug macht, haben die Piloten prinzipiell noch eine Chance 
irgendetwas dagegen zu unternehmen. Beim Auto sehe ich ein plötzliches 
Versagen in einem viel negativeren Licht. Wenn mir zum Beispiel auf 
einer Bergstraße die Lenkung ausfällt dann habe ich verdammt wenig Zeit 
zur Fehlersuche wenn mein Auto plötzlich in gerader Linie über die 
Steilböschung fährt. Sicher, auch eine Konvenzionelle Lenkung kann 
plötzlich katastrophisch ausfallen, aber solche Ausfälle sind dann doch 
bestimmt extrem selten.

Nach solanger Zeit können sich im Automobil unerkannt vom Fahrer 
beträchtliche Problempunkte auswirken wie bei:

- Korrosion kritischer Komponenten durch Strassensalz
- plötzlicher Batterieausfall oder Bordnetzprobleme, Sicherungen
- Steckverbindungen, Crimps, Wassereinbrüche in kritische Teile
- Verschleiß der elektromechanischen Teile
- Platinenmängel
- SMD Haarbrüche. Gar keine Seltenheit bei Multilayer Cs
- Extreme Temperaturen
- unvorhergesehene kritische Ausfälle die man irgendwie doch nicht 
beherrscht.
- nicht erfasste Elektronik Fehler
- Fahrlässigkeit der Hersteller und Produktion (kommt immer wieder vor, 
es gibt ja genug Beispiele in den Nachrichten dass man die Technik doch 
nicht so gut beherrscht wie sich die Hersteller das einbilden. Man 
braucht ja nur an die Millionenfachen Zurückrufungen die heutzutage an 
der Tagesordnung sind, denken)
- Andere mögliche Ausfälle die ich vergessen habe zu erwähnen

Irgendwie finde ich, der Aufwand extrem zuverlässige Technik entwickeln 
und herzustellen, wäre einer besseren Sache Wert. Ich weiß, man redet 
viel von der "intelligenz" im Strassensystem und hochentwickelter 
Autonomischer Technik. Aber darauf läuft es warscheinlich hin. Die 
Fahrzeuge müssen ja unbedingt fernlenkbar sein. Man will uns unbedingt 
im Namen eines vermeintlichen Fortschrittes, dies und jenes verkaufen 
oder zu zwingen weil die Vorteile ja so wichtig sein sollen. Jetzten 
Endes läuft es nur darauf hin uns weniger und weniger Kontrolle zu 
lassen. Kein Mensch kann mir vormachen, dass die Industrie die Technik 
wirklich beherrscht - Dazu kostet es einfach zu viel Geld und man will 
ja so viel wie möglich verdienen - Da Argument zieht bei mir nicht.

Jedenfalls bin ich immer etwas skeptisch wenn die 
Fortschrittseuphoristen mir vormachen will, wie wichtig diese oder jene 
massive Änderung ist. Meistens sind dann doch dunkle Gründe die wahren 
Treiber.

Als privater Benutzer ist mir ein solide entwickeltes und hergestelltes 
Fahrzeug lieber wie ein ultrakompliziertes High Tech Fahrzeug das 
superteuer in der Reparatur ist und höchstwahrscheinlich sehr 
störanfällig. Die benutzer von Hybrid Fahrzeugen werden schon merken wie 
teuer die Reparatur ihrer hochgezüchteten Fahrzeuge sein wird wenn alle 
Garantien abgelaufen sind. Ich kann mir vorstellen daß der 
Wiederverkaufswert von solchen Fahrzeugen nach Ablauf der Garantie nicht 
sehr erfreulich sein dürfte.

Abschliessend kann ich nur feststellen dass zumindest für mich ganze 
Felle in der Suppe schwimmen.

Noch etwas, in extremen Klimabedingungen kann so ein hochgezüchtetes 
Fahrzeug einem das Leben kosten. Bei uns sind -40 Grad Kälte und mehr im 
Winter keine Seltenheit. So, wenn ich im Winter bei solche Temperaturen 
in der Wildnis draussen bin und das Auto bei solchen Temperaturen mich 
dann nicht einmal ins Auto lässt oder den Motor starten lässt, weil das 
Rfid System plötzlich nicht mehr funktioniert, welches mich dem Auto als 
rechtlichen Eigentümer legitimisiert, dann kann mich das in extreme 
Schwierigkeiten bringen. ja, sicher, in der Stadt rufe ich halt mit 
meinem Handy den Abschleppwagen. Aber versuche das mal in der Wildnis in 
Kanada, wo die Handy Antennenpunkte sehr weit auseinder legen können und 
manchmal stundenlang kein Auto vorbeikommt und das Handy nicht mehr 
funktioniert...
Ich glaube nicht dass sich die Firmen solche Sachen wirklich vorstellen 
können. Aber man ja will ja nur mehr Knöpfedrückerei.

Jedenfalls kann mich kein noch so gutes Argument seitens der Industrie 
überzeugen dass ihre hochgezüchtete Technik mir persönlich tatsächlich 
von Vorteil ist. Das sind zum größten Teil fadenscheinige, unehrliche 
Argumente. Die Industrie und Rechtgeber haben ihre eigene Agenda was wir 
als Bürger tun und lassen sollen. Beweise gibt es dafür genug.

Naja, genug des Ganzem. Jedenfalls, mir graust schon vor dem nächsten 
Autokauf in den nächsten 10 Jahren.

Mfg,
Gerhard

von Klaus W. (mfgkw)


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Ja

Ich halte auch nicht viel von dem ganzen Schnickschnack, der immer mehr 
überhand nimmt.
Aus Sicht der Hersteller ist es durchaus von Vorteil. Erstens muß man 
natürlich jedes Jahr etwas tolle neues bringen, und vor allem soll der 
Kunde ja nicht mit wenig Aufwand ein Fahrzeug jahrzehntelang betreiben.

Ich persönlich mag momentan kein neues Fahrzeug mehr.
Mein Golf ist von 2007 und schon mit zuviel Elektronik garniert (hat 
mich schonmal ausgesperrt - 650km vom Zweitschlüssel entfernt, bei 0°, 
Schlüssel und Geld und Papiere im Fahrzeug; außerdem waren mal im Winter 
morgens alle Fenster offen und das Auto voll mit Schnee - hier einen 
Dank an VW).
Durch etwas Neueres ersetzen will ich ihn nicht, mir graut schon davor 
daß ich es vielleicht mal muß.
Dann habe ich einen relativ neuen 3,5-Tonner von IVECO. Das ist (noch) 
wesentlich bodenständigere Technik als bei PKW. Hat ABS und ESP (macht 
bei so einem Dampfer durchaus Sinn), aber wenig Gimmicks, die nur 
unnötig kaputt gehen. Mit dem komme ich hoffentlich noch lange ohne 
Neuanschaffung hin.

Motorradmäßig bin ich hoffentlich für den Rest meines Lebens versorgt 
(R90S von 1974 unf K100RS von 1992 mit ABS). Letztere hatte ich mir 
letztes Jahr "neu" gekauft. Eigentlich wollte ich etwas Neueres, aber es 
gab nichts, was mir gefiel: zuviel Unfug, zuviel Elektronik, zu 
anfällig.

Das Problem liegt wohl großteils darin, daß Hersteller und Kunde 
(zumindest ich) extrem unterschiedliche Interessen haben: eigentlich 
soll ich mir alle zwei Jahre mit leuchtenden Augen etwas neues kaufen, 
obwohl der Nutzwert höchstens infinitesimal größer ist als beim letzten 
Mal. Andererseits habe ich die bescheuerte Vorstellung, daß ich für 
mehrere Zehntausend EU etwas bekomme, was jahrelang ohne Murren 
funktioniert Ölwechsek ok, ansonsten soll ein Auto die Klappe halten und 
einfach fahren.

Anstatt noch mehr Unsinn wie Spurassistent etc. würde ich mir eine 
rostfreie Karrosserie wünschen, nicht korrodierende Elektronik inkl. 
Steckverbinder sowie Bremsen, die nicht nach 1 oder 2 Jahren im 
Salzwsser festgegammelt sind.
Dafür würde ich sogar Geld ausgeben.
Aber für einen Neuaufguss ohne wirkliche Verbesserung? Da verprasse ich 
mein Geld lieber anders ...

von Crazy Harry (crazy_h)


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Meines Wissens ist Steer by wire in D noch nicht erlaubt - abgesehen von 
ein paar Versuchsfahrzeugen. Noch gilt, daß eine direkte mechanische 
Verbindung vom Lenkrad zu den Rädern vorhanden sein muss. Ok mein 
Hyundai hat schonmal keine hydraulische Servolenkung mehr - das ist 
jetzt ein Elektromotor - und das ist anfangs ein sehr seltsames 
Lenkgefühl.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Haben hier gerade einen Polo mit elektrischer Servounterstützung gehabt, 
die spassigerweise auch mal so eben während der Fahrt ausfiel - bei 
120km/h auf der Autobahn nicht wirklich lustig. Dazu war diese Pumpe an 
einer Stelle eingebaut, die direkt vor dem Radkasten liegt und bei Regen 
immer schön berieselt wird. Bei einem kleinen Frontschaden vorne links 
ist die 700 Euro Pumpe auch gleich zermanscht...
Die Intention der Hersteller ist aber klar: Erstens kann man die Teile 
so auslegen, das man sie nicht bei der freien Werkstatt oder selber 
reparieren kann ('anlernen beim Freundlichen') und zweitens glauben die 
BWLer, so Kosten zu sparen, da die Mechanik ja angeblich immer so 
kostenintensiv ist.

Zur Fahrsicherheit tragen 'Fly by Wire' Systeme sicher nicht bei, es sei 
denn, man legt sie so aus wie bei Airbus oder Boeing, aber das wird 
wieder zu teuer.

Ich finde schon Autos, bei denen man nicht mehr selber die 
Scheinwerferlampen auswechseln kann, unmöglich.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias Sch. schrieb:
> Zur Fahrsicherheit tragen 'Fly by Wire' Systeme sicher nicht bei,

Doch, das schon. Starke Lenkbewegung bei hoher Geschwindigkeit führt 
nicht zu einer Richtungsänderung, sondern zum Totalausfall der 
Lenkfähigkeit. Die Chancen, dass nicht speziell darauf trainierte Fahrer 
aus einer solchen Situation wieder sauber herauskommen ist aufgrund der 
Reaktionszeit und der falschen Reflexe in der entstehenden 
Paniksituation gering.

Ein solches System wird den realen Lenkausschlag der Räder anhand 
einiger Sensoren und Parameter begrenzen und korrigieren können (vgl 
Flight Envelope Protection).

Betrachte das als zusätzliche Komponente der schon seit Jahren 
verbreiteten Fahrdynamikregelungen (ABS, ESP) wie ähnlichen Vorteilen 
wie dort. ABS erlaubte Vollbremsung mit annähernd maximaler Verzögerung. 
Steer by Wire Kurvenfahrt mit annähernd minimalem Radius.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Selbstreparatur des Autos ist dann
> höchstwarscheinlich explizit vom Hersteller und den Versicherungen
> verboten.

Ist da der Rubikon nicht schon längst überschritten? Ohne 
Diagnosesysteme des Herstellers sind zentrale Komponenten vielfach nicht 
mehr wartbar.

Und eine Selbstreparatur am Lenksystem erscheint mir auch bei 
konventionellen Fahrzeugen nicht unbedingt ratsam.

von Rahul D. (rahul)


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In Zeiten, wo der ADAC gerufen wird, weil man nicht mehr ins Auto 
einsteigen kann, weil die Batterie der Fernbedienung leer ist, das 
Türschloss aber problemlos funktioniert, würde ich mir über irgendwelche 
Eigenreparaturen keine Gedanken mehr machen. Das wollen weder die 
Hersteller, noch der Standard-Autofahrer.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb:
> Wenn mir zum Beispiel auf
> einer Bergstraße die Lenkung ausfällt dann habe ich verdammt wenig Zeit
> zur Fehlersuche wenn mein Auto plötzlich in gerader Linie über die
> Steilböschung fährt.

Für jedes Sicherheitssystem und automatische Steuersystem gibt es 
Szenarien, die das konventionelle System besser in den Griff haben kann 
als das neue. Und umgekehrt.

Einzelfälle und Modellszenarien gegeneinander aufzurechnen ist da 
nutzlos. Wichtiger ist die Gesamtbilanz - aber nicht so leicht 
erfassbar, weil in Unfallstatistiken nur die Unfälle auftauchen, nicht 
die nicht Beinahe-Unfälle.

Solche Diskussionen entstehen - berechtigt - bei jedem neuen System. 
Anschnallgurte behindern beim Verlassen des Fahrzeugs, wie jeder 
auswendig weiss, der die Zeit von deren Zwangseinführung mitbekam. 
Trotzdem sind sie statistisch sinnvoll.

Bei deinem Freiflug in die Alpen stellt sich die Frage, wieviele diesen 
aufgrund Versagens des Lenksystems antreten werden, und wieviele ganz 
konventionell aufgrund Überschätzung der eigenen Fahrfähigkeit. Bei 
Letzterem kann eine solche Automatik helfen.

Wobei das natürlich wieder neue Risiken züchtet. ABS verleitet manche 
Leute, näher an die Grenzen zu gehen als für sie gut ist. Ein 
begrenzendes Lenksystem wird analoge Folgen haben.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Für jedes automatische Steuersystem gibt es Szenarien, die
> konventionelle Systeme besser in den Griff haben könnten als die
> Automatik. Und Szenarien, in denen die Automatik besser abschneidet.

Es geht doch erst mal gar nicht um Automatik, sondern um den Ersatz der 
mechanischen Übertragung der Steuerbewegungen auf die Lenkung und die 
doch sehr sensiblen Teile, die auf dem Weg vom Lenkrad zum gelenkten Rad 
liegen.

Eine Lenkautomatik, die dem Fahrer auf die Finger guckt und gefährliche 
Lenkbewegungen nicht aufs Rad überträgt, setzt kein Steer by wire voraus 
- den dazu notwendigen Servo kann man auch an eine konventionelle 
(Servo-) Lenkung anflanschen und das Ganze so auslegen, dass Lenkung 
auch bei Servoausfall noch möglich ist.

Bei einer reinen Steer by wire geht das nicht.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Starke Lenkbewegung bei hoher Geschwindigkeit führt
> nicht zu einer Richtungsänderung, sondern zum Totalausfall der
> Lenkfähigkeit.

Wer macht denn sowas, außer Suizid-Kandidaten?

> Betrachte das als zusätzliche Komponente der schon seit Jahren
> verbreiteten Fahrdynamikregelungen (ABS, ESP) wie ähnlichen Vorteilen
> wie dort.

Betrachte vor allem das Mißverhältnis zwischen Nutzen und 
Ausfallträchtigkeit. Defekte ABS-Sensoren und -Steuergeräte sind weit 
verbreitet und kosten bei Reparatur eine Stange Geld.

> ABS erlaubte Vollbremsung mit annähernd maximaler Verzögerung.

Das wird immer gern falsch interpretiert. ABS verkürzt NICHT den 
Bremsweg, es verlängert ihn sogar unter bestimmten Umständen, z.B. 
Schnee. Es erhält lediglich die Lenkfähigkeit bei Vollbremsungen. Das 
nützt in 99% der Fälle trotzdem nichts, weil der Fahrer zu dämlich ist, 
die Lenkfähigkeit auch zu nutzen, um dem Hindernis auszuweichen. 
Stattdessen erstarrt er wie das Karnickel vor der Schlange, bis die 
Karre einschlägt.

In ein Auto mit Steer-by-wire würde ich mich nicht reinsetzen. 
Angesichts der häufigen Probleme mit Elektronik an sich im Auto, 
vertraue ich mein Leben dieser keinesfalls an.

von Martin K. (Gast)


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Rahul Der trollige schrieb:
> über irgendwelche
> Eigenreparaturen keine Gedanken mehr machen. Das wollen weder die
> Hersteller, noch der Standard-Autofahrer.

Es gibt immernoch einen (kleiner werdenden) Anteil der Autofahrer, die 
techn. begabt u. interssiert sind. Hersteller+Händler+Werkstätten haben 
natürlich größtes Intersse, jene Halter ins Leere laufen zu lassen.
nebenbei: Mein Skoda Fabia Bj.02 hat vergleichsweise wenig 
Schnickschnack aber die Antischlupfreglung muss ich vor verschneiter 
leichten Steigung immer ausschalten, sonst komme ich nicht den Berg 
hoch. Da frage ich mich jedesmal, wozu ich diesen Unfug mitkaufen 
musste.

von Michael B. (laberkopp)


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Gerhard O. schrieb:
> Es sieht so auss als ob in der nahen Zukunft mehr und mehr Autos auf
> diese Art von Lenkungstechnik zugreifen werden.

Man braucht es für autonom fahrende Fahrzeuge, und sei es nur zum selbst 
einparken.

Gerhard O. schrieb:
> Wie steht es mit der Langzeitzuverlässigkeit solcher Systeme?

Beschissen, aber dein Ferienflieger fliegt auch so und du steigst ein.

Auch ABS zickt rum und nimmt schon mal in ungünstigen Situationen den 
Bremsdruck vom System, auch ESP hat schon zu Vollbremsungen geführt, 
aber was interessieren einzelne Tote den Hersteller ? War halt ein 
Fahrfehler. Auch bei mechanischen Defekten, wie Vollgas wegen 
gebrochenem Plastikteil oder scharfem Lenken gebrochener Radaufhängung, 
gab es Unfälle.

Crazy H. schrieb:
> Meines Wissens ist Steer by wire in D noch nicht erlaubt - abgesehen von
> ein paar Versuchsfahrzeugen. Noch gilt, daß eine direkte mechanische
> Verbindung vom Lenkrad zu den Rädern vorhanden sein muss.

So kenne ich den Stand auch.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Es geht doch erst mal gar nicht um Automatik,

Für mich ist das eine logische Konsequenz und der letztliche Sinn der 
Sache.

> Eine Lenkautomatik, die dem Fahrer auf die Finger guckt und gefährliche
> Lenkbewegungen nicht aufs Rad überträgt, setzt kein Steer by wire voraus

Nicht zwingend. Aber bei konventionellen Systemen wäre das ein teures 
Zusatzsystem. Bei SbW und dank ESP schon weitgehend vorhandenen Daten 
ist das "nurmehr" eine Softwarefrage.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
>> ABS erlaubte Vollbremsung mit annähernd maximaler Verzögerung.
>
> Das wird immer gern falsch interpretiert. ABS verkürzt NICHT den
> Bremsweg, es verlängert ihn sogar unter bestimmten Umständen,

Erstens hatte ich extra deshalb "annähernd" geschrieben. Zweiten rechne 
ich routinemässig das Verhalten des Systems "Mensch" mit ein. Die 
wenigsten Fahrer sind in einer Krisnsituation in der Lage, jederzeit 
genau an der Grenze der maximalen Verzögerung zu bremsen. Das geht nur 
mit häufigem intensiven Training, damit das zum Reflex wird.

von Michael B. (laberkopp)


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A. K. schrieb:
> Und eine Selbstreparatur am Lenksystem erscheint mir auch bei
> konventionellen Fahrzeugen nicht unbedingt ratsam.

Willst du da einen (mies bezahlten, 19 jährigen) MECHANIKER ranlassen ?
Der hat doch schon die Bremsklötze falsch eingebaut und die Radmuttern 
lose gelassen.

Wenn es um mein Leben geht, mach ich es SELBSTVERSTÄNDLICH selber.

Icke ®. schrieb:
> In ein Auto mit Steer-by-wire würde ich mich nicht reinsetzen.
> Angesichts der häufigen Probleme mit Elektronik an sich im Auto,
> vertraue ich mein Leben dieser keinesfalls an.

Du tust das heute schon bei ABS und ESP, also sei nicht so zickig. Freue 
dich, wenn der "Thumpmobile Zapper" auch bei deinem Auto zum 
Totalausfall der Elektrik führt, dann musst du nicht mehr bis zum EMP 
des nächsten Atomkrieges warten. Die Leute dann bekommen keine 
anständige Beerdigung mehr, du schon.

von Michael B. (laberkopp)


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A. K. schrieb:
>> Eine Lenkautomatik, die dem Fahrer auf die Finger guckt und gefährliche
>> Lenkbewegungen nicht aufs Rad überträgt, setzt kein Steer by wire voraus
>
> Nicht zwingend. Aber bei konventionellen Systemen wäre das ein teures
> Zusatzsystem.

Jein, mein Wagen macht so was, eine Reduzierung des Servolenkungswinkels 
bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, rein mechanisch per Hydraulik.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
>> Starke Lenkbewegung bei hoher Geschwindigkeit führt
>> nicht zu einer Richtungsänderung, sondern zum Totalausfall der
>> Lenkfähigkeit.
>
> Wer macht denn sowas, außer Suizid-Kandidaten?

Nahezu jeder, nach der Schrecksekunde, auch du, wenn beispielsweise vor 
dir von der Autobahnbrücke plötzlich was runterfällt. Also generell in 
überraschenden Situationen. Darauf intuitiv korrekt zu reagieren bedarf 
intensiven Trainings.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Du tust das heute schon bei ABS und ESP.

Nö. Bei widrigen Fahrbahnverhältnissen geht aus Erfahrung heraus der 
erste Griff zum ESP-Taster, um den Krempel zu deaktivieren. Der hätte 
mich nämlich auf stures Geradeausfahren beharrend, mal um Haaresbreite 
fast in die Leitplanke geschickt, obwohl die Situation fahrerisch leicht 
zu bewältigen war. Außerdem kann man ESP nicht mit SbW vergleichen. ESp 
mischt sich lediglich ein, während SbW die totale Kontrolle übernimmt.

von Reinhard S. (rezz)


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Michael Bertrandt schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Und eine Selbstreparatur am Lenksystem erscheint mir auch bei
>> konventionellen Fahrzeugen nicht unbedingt ratsam.
>
> Willst du da einen (mies bezahlten, 19 jährigen) MECHANIKER ranlassen ?
> Der hat doch schon die Bremsklötze falsch eingebaut und die Radmuttern
> lose gelassen.

Ich würde die Werkstatt wechseln...

> Wenn es um mein Leben geht, mach ich es SELBSTVERSTÄNDLICH selber.

Baust/Züchtest du dein Essen selber, backst du dein Brot selbst, baust 
du dein Haus selbst usw.?

> Du tust das heute schon bei ABS und ESP, also sei nicht so zickig. Freue
> dich, wenn der "Thumpmobile Zapper" auch bei deinem Auto zum
> Totalausfall der Elektrik führt,

Kannst ja auf Opel Kadett wechseln...

von Icke ®. (49636b65)


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Reinhard S. schrieb:
> Ich würde die Werkstatt wechseln...

Das steht dir in Zukunft nicht mehr frei, wenn die Komplexität der 
Fahrzeuge weiter so voranschreitet. Der Wettbewerb wird unterbunden, 
weil freie Werkstätten keinen Zugang zu den notwendigen Werkzeugen, 
Diagnosegeräten und Serviceunterlagen bekommen bzw. sich das nicht 
leisten können. Und die Konzernwerkstätten diktieren nach Belieben die 
Preise. Schöne Aussichten.

von Knut _. (_knut_)


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Es gibt auch Steer by Wire Systeme, bei welchen sehr wohl eine Lenkachse 
vorhanden ist. Diese kann dann bei einem Systemausfall mechanisch mit 
dem Lenkrad verbunden werden. Ob solche Tricks das Vertrauen erhöhen, 
überlasse ich jedem selbst :)
Hab mit der Firma nix zu tun, aber wem es interessiert, da gibts ein 
paar Fotos/Videos zu dem Thema: 
http://www.ovalo.de/front_content.php?idcat=227
Interessant sind auch Break by Wire Systeme, mit BDC-Motoren statt 
Hydraulik. Sollen in der Reaktion und Regelbarkeit besser als 
konventionelle Systeme sein.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>> Es geht doch erst mal gar nicht um Automatik,
>
> Für mich ist das eine logische Konsequenz und der letztliche Sinn der
> Sache.

Für eine Analyse der Problematik ist das aber nicht gerade hilfreich...

von Reinhard S. (rezz)


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Icke ®. schrieb:
> Reinhard S. schrieb:
>> Ich würde die Werkstatt wechseln...
>
> Das steht dir in Zukunft nicht mehr frei, wenn die Komplexität der
> Fahrzeuge weiter so voranschreitet. Der Wettbewerb wird unterbunden,
> weil freie Werkstätten keinen Zugang zu den notwendigen Werkzeugen,
> Diagnosegeräten und Serviceunterlagen bekommen bzw. sich das nicht
> leisten können. Und die Konzernwerkstätten diktieren nach Belieben die
> Preise. Schöne Aussichten.

Es gibt ja nun nicht nur eine Konzernwerkstatt. Ganz fein raus sind hier 
Fahrer von Fahrzeugen, die ein Hersteller baut und ein anderer mit 
seinem Logo auch noch verkauft. Erhöht gleich die Auswahl der 
Werkstätten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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A. K. schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>>> Starke Lenkbewegung bei hoher Geschwindigkeit führt
>>> nicht zu einer Richtungsänderung, sondern zum Totalausfall der
>>> Lenkfähigkeit.
>>
>> Wer macht denn sowas, außer Suizid-Kandidaten?
>
> Nahezu jeder, nach der Schrecksekunde, auch du, wenn beispielsweise vor
> dir von der Autobahnbrücke plötzlich was runterfällt.

Ich dachte, das Problem sei, eher, dass die meisten Leute – auch nach
Ablauf der Schrecksekunde – zu zaghaft reagieren. So treten bspw. in
einer wirklichen Gefahrensituation viele nicht mit der nötigen Vehemenz
aufs Bremspedal, obwohl es ja eigentlich dank ABS kein "zu kräftig"
gibt.

Allerdings stellen die diesbezüglich von der Autoindustrie eingeführten
Gegenmaßnahmen (wie in diesem Fall der so ganannte Bremsassistent) auch
nicht immer eine Verbesserung dar, sondern oft sogar das Gegenteil.

von Icke ®. (49636b65)


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Reinhard S. schrieb:
> Es gibt ja nun nicht nur eine Konzernwerkstatt.

Klar, die treffen ganz sicher keine Preisabsprachen, LOL.

von Reinhard S. (rezz)


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Ich hatte mich dabei auf das hier bezogen:

Michael Bertrandt schrieb:
> Willst du da einen (mies bezahlten, 19 jährigen) MECHANIKER ranlassen ?
> Der hat doch schon die Bremsklötze falsch eingebaut und die Radmuttern
> lose gelassen.

von Borislav B. (boris_b)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Crazy H. schrieb:
>> Meines Wissens ist Steer by wire in D noch nicht erlaubt - abgesehen von
>> ein paar Versuchsfahrzeugen. Noch gilt, daß eine direkte mechanische
>> Verbindung vom Lenkrad zu den Rädern vorhanden sein muss.
>
> So kenne ich den Stand auch.

Laut ECE R79 ist das in Europa auch ohne mechanische Rückfallebene 
zulassungsfähig.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Boris P. schrieb:
> Michael Bertrandt schrieb:
> Crazy H. schrieb:
> Meines Wissens ist Steer by wire in D noch nicht erlaubt - abgesehen von
> ein paar Versuchsfahrzeugen. Noch gilt, daß eine direkte mechanische
> Verbindung vom Lenkrad zu den Rädern vorhanden sein muss.
>
> So kenne ich den Stand auch.
>
> Laut ECE R79 ist das in Europa auch ohne mechanische Rückfallebene
> zulassungsfähig.

Dann sind wir ja bald bei selbststeuernden KFZen. Ich lese in div. 
Zeitschriften, daß hier das grosse Problem "Versicherung" lautet. Wer 
ist denn dann schuld ?

von (prx) A. K. (prx)


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Leute, was exportieren die Europäer denn so? Autos beispielsweise. Also 
muss es für neue Technologie auch genug Betatester geben. Wo wird man 
die wohl suchen? Im Mutterland der Produkthaftunganwälte? ;-)

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (michaelx)


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Rahul Der trollige schrieb:
> In Zeiten, wo der ADAC gerufen wird,

Hör mir bloß mit den Gelben Bengeln auf!

Mir ist vor Jahren in einer Kurve ein Reifen weggeflogen und in Folge 
bin ich mit allen 4 Rädern über eine 15cm hohe Bordsteinkante 
gescheppert, was weitere 2 Räder übel zugerichet hatte. Letztendlich war 
ein ganzer Satz neuer Winterräder nebst Felgen Schrott.

Dazu stand ich tatsächlich nachts bei Neumond und bedecktem Himmel ohne 
Taschenlampe da.

Und das Erste, was dieser ADAC-Saftsack von sich gab, nach dem er sich 
schnaufend aus deinem Auto herausgequält hatte war: "Die Leute sind 
heute zu blöde, ein Rad zu wechseln!"

Dabei hab ich jahrelang mit meinem Geld seinen Arbeitsplatz finanziert!

Danach bin ich aus dem Verein ausgetreten ...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Michael L. schrieb:
> Und das Erste, was dieser ADAC-Saftsack von sich gab, nach dem er sich
> schnaufend aus deinem Auto herausgequält hatte war: "Die Leute sind
> heute zu blöde, ein Rad zu wechseln!"

Jetzt sag bloß, du hattest keine vier Ersatzräder mit dabei. Wie
leichtsinnig ;-)

von Michael L. (michaelx)


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Yalu X. schrieb:
> Michael L. schrieb:
>> Und das Erste, was dieser ADAC-Saftsack von sich gab, nach dem er sich
>> schnaufend aus deinem Auto herausgequält hatte war: "Die Leute sind
>> heute zu blöde, ein Rad zu wechseln!"
>
> Jetzt sag bloß, du hattest keine vier Ersatzräder mit dabei. Wie
> leichtsinnig ;-)

Ok, ich schäme mich, ich hatte nur eins im Kofferraum. :-D

von Michael B. (alter_mann)


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Yalu X. schrieb:
> Jetzt sag bloß, du hattest keine vier Ersatzräder mit dabei.

4 Reifenfüllsätze (sog. Pannenspray).

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Der nächste Clou ist die sog. Reifendrucküberwachung. So lange man das
mit über die Radsensoren macht (unterschiedliche Reifendrücke->unter-
schiedliche Drehzahlen) geht das noch.

Wenn es aber pro Rad separate Sender gibt, die jedesmal gewechselt und
/oder neu "angelernt" werden müssen, dann kann man nur noch sehen, ein
gut gebrauchtes Auto zu kaufen, um diesem Dreck aus dem Weg zu gehen.

Aber: Es wird schon so sein, wie mein Kumpel (Kfz-Schlosser) vermutet:
Die Entwicklugsingenieure wollen ihren Arbeitsplatz sichern und müssen
auf Gedeih und Verderb neues Gelumpe erfinden.

:-((
MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Paul Baumann schrieb:
> Die Entwicklugsingenieure wollen ihren Arbeitsplatz sichern und müssen
> auf Gedeih und Verderb neues Gelumpe erfinden.

Nicht die Ings, die sind eher der konservative Part. Ich hatte im Urlaub 
eine aufschlußreiche Unterhaltung mit einem ehemaligen Entwickler von 
Mercedes-Benz. Das läuft so: Der Manager sagt zum Entwickler, wir müssen 
dies und das in unsere Autos einbauen. Der Entwickler sagt zum Manager, 
das geht so nicht bzw. wird mit an Sicherheit grenzender 
Wahrscheinlichkeit große Probleme machen. Der Manager sagt zum 
Entwickler, es wird trotzdem gemacht. Der Entwickler sagt zum Manager, 
ich brauche dafür mindestens so und soviel Zeit zum Testen. Der Manager 
sagt zum Entwickler, soviel Zeit haben wir nicht, bringt es irgendwie 
zum Laufen, Nachbessern können wir später...

von Paul B. (paul_baumann)


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Icke ®. schrieb:
> Der Manager sagt zum Entwickler, wir müssen
> dies und das in unsere Autos einbauen. Der Entwickler sagt zum Manager,
> das geht so nicht bzw. wird mit an Sicherheit grenzender
> Wahrscheinlichkeit große Probleme machen. Der Manager sagt zum
> Entwickler, es wird trotzdem gemacht.

Es gibt ein vernünftiges Lied, in dem auch immer Einer zum Anderen
etwas sagt:

https://www.youtube.com/watch?v=bgN7vT-nJ7s


;-)

MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Paul Baumann schrieb:
> Es gibt ein vernünftiges Lied, in dem auch immer Einer zum Anderen
> etwas sagt:

Das paßt sogar zum Thema Lenkung. Rollt er nach links, is alles in 
Ordnung, rollt er nach rechts, is auch nich schlimm...

von Paul B. (paul_baumann)


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Icke ®. schrieb:
> Das paßt sogar zum Thema Lenkung. Rollt er nach links, is alles in
> Ordnung, rollt er nach rechts, is auch nich schlimm...

Ja eben. Mein Gedächtnis für vernünftige Lieder ist so schlecht 
nicht...
;-)

MfG Paul

von Gerhard O. (gerhard_)


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Guten Abend,

Ist ja interessant hier. Fand übrigens diesen Artikel zum Thema:

http://publications.lib.chalmers.se/records/fulltext/184469/184469.pdf

Es scheint so dass beim Infity der Default das mechanische Backup System 
ist, so dass immer auf ein mechanisch verbundenes Lenksystem 
zurückgeschaltet werden kann und SBW mehr als "sportliches Tuning" 
gedacht ist. Also sind sich die Hersteller doch nicht ganz so sicher 
oder es ist so wegen der gesetzlichen Vorschriften so.

Es ist ja massenhaft Literatur zum Thema im Internet zu finden. Wie man 
woanders lesen kann, macht man sich Gedanken über die allmähliche 
Degradation der wichtigen System Komponenten.


Gruß,
Gerhard


P.S. Der Jürgen v.d. Lippe ist gut - den kannte ich noch gar nicht.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Auch nicht zu vergessen ist schlampig programmierte Software. Insb. 
Toyota hat da von sich reden gemacht: 
http://embeddedgurus.com/barr-code/2013/10/an-update-on-toyota-and-unintended-acceleration/

von Purzel H. (hacky)


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Steer by wire ist die Vorstufe zu einem selbstfahrenden Fahrzeug. Das 
Wort "Auto" bedeutet so ganz nebenbei "von selbst", und ja, weshalb kann 
ich nicht wie in einer Kutsche gefahren werden. Wenn die das kann? Auch 
wenn die Zuverlaessigkeit nicht ganz so hoch ist fallen Stuntmanoever 
weg, denn die Zeit im Auto ist ja nicht verloren, da darf auch mal etwas 
laenger dauern, die Geschwindigkeit darf tiefer sein.

Willkommen in der Zukunft. Sie ist schon da.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Icke ®. schrieb:
>
> Nicht die Ings, die sind eher der konservative Part. Ich hatte im Urlaub
> eine aufschlußreiche Unterhaltung mit einem ehemaligen Entwickler von
> Mercedes-Benz.

Zu dem Thema passend; einer meiner Autofreunde (der selber in der 
Branche arbeitet) sagt immer, die Tatsache daß die modernen Autos mit 
all ihrer Elektronik und Software funktionieren sei kein Ergebnis eines 
Designs, sondern eine glückliche Fügung vieler Zufälle.

Nach meinen Erfahrungen zwar nicht mit Herstellern sondern mit deren 
sogenannten "Fachwerkstätten" bin ich zu der Erkenntnis gelangt, daß es 
ausgesprochen wenig Leute gibt, die tatsächlich wissen und auch 
verstehen, wie so ein Fahrzeug funktioniert.

Zoe

von (prx) A. K. (prx)


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Ein Bekannter mit einem ~25 Jahre alten Baby-Benz wird vom 
KFZ-Mechaniker immer freudestrahlend begrüsst, wenn er mal vorbei kommt 
- was relativ selten nötig ist - weil er daran noch das tun kann, wofür 
er ausgebildet wurde, und woran.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich habe ja nichts gegen Elektronik im Auto, wenn sie einen sinnvollen 
Zweck erfüllt, wie z.B. die Motorelektronik, die Emissionen misst und 
senkt und bei meinem kleinen 800ccm 3-Zylinder so niedrige Drehzahlen 
erlaubt, wie das ohne Elektronik nicht gehen würde. Auch ein Airbag 
Controller wird ohne Elektronik nur schwer zu realisieren sein. Es zeigt 
sich aber auch, das je mehr Elektronik und Spass-(aka Komfort-) Systeme 
im Auto sind, diese auch fehleranfällig sind und eben mal kaputt gehen. 
Die Jungs verbauen nun mal keine erlesenen Bauteile für Luft- und 
Raumfahrt in den Controllern.
Apropos Luftfahrt. Wer mal die Serie 'Aircrash Investigation' gesehen 
hat, weiss, das zu viel Elektronik einen Piloten auch mal einlullen oder 
in falscher Sicherheit wiegen kann, ein nicht zu unterschätzender 
psychologischer Faktor.

Ich erinnere euch auch an Ickes Golf, der ihn im Winter mit auf- und 
zufahrenden Fenstern begrüsst hat - und das ist ja kein Einzelfall.

Selbst eine Ariane 5 ist durch einen Vorzeichenfehler explodiert und die 
Amis haben sich in ihre Militärelektronik gefakte Chips eingetreten - 
mir kann niemand erzählen, das die OEMs in der Fahrzeugindustrie nicht 
unter enormen Druck von seiten der Hersteller stehen und da kaufen, wo 
es gerade am billigsten ist.
Ein Software-Spezialist für Automotive meinte zu mir vor ein paar 
Jahren, das gute Software etwa einen Fehler pro kByte Code enthält und 
das ist mir für ein sicherheitsrelevantes System einfach nicht gut 
genug. Ich befürchte auch, das damit die Fernsteuerung von Autos durch 
z.B. die Polizei noch einfacher, aber auch risikoreicher wird.

von Peter D. (peda)


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Hauptsache, die SW ist nach MISRA geschrieben. Ob sie auch funktional 
richtig ist, interessiert keine Sau.

Ich hab kürzlich mal im TV gesehen, wie Automechaniker einen Fehler 
gesucht haben, bei dem das KFZ sporadisch Vollgas gab. Sowas ist 
natürlich sehr gefährlich.
Sie haben ihn nach langer Suche gefunden.
Es war ein Wackelkontakt im Steckverbinder für das Positionssignal der 
Drosselklappe. Die SW dachte dann, die Drosselklappe ist zu und drehte 
den Stellmotor auf Vollanschlag.
Sensoren auf Plausibilität zu prüfen, ist keine Problem, nur man muß es 
eben tun.

SW muß immer davon ausgehen, daß alle Information von außen unsicher 
sind.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Matthias Sch. schrieb:

> Selbst eine Ariane 5 ist durch einen Vorzeichenfehler explodiert und die
> Amis haben sich in ihre Militärelektronik gefakte Chips eingetreten -

Naja, das "Problem" bei das A501 war ein etwas anderes, aber das ist 
hier OT. Im Hirel Bereich wird zumindest auf gefakte Chips geschaut und 
ggf. auch mal eine ganze Reihe von Produkten, in denen sie verbaut sein 
könnten, untersucht und zur Not getauscht.

> mir kann niemand erzählen, das die OEMs in der Fahrzeugindustrie nicht
> unter enormen Druck von seiten der Hersteller stehen und da kaufen, wo
> es gerade am billigsten ist.

Das ist das eine Problem (Zündschlösser von GM fallen auch unter dieses 
Thema?), als viel kritischer sehe ich es an, daß heute nicht mehr 
ordentlich getestet wird, bevor Autos auf die Kundschaft losgelassen 
werden. Sonst würden manch eklatante Fehlkonstruktionen erst gar nicht 
die Produktion erreichen, oder Fehler im System erst nach 1 Jahr "field 
test" beim Endanwender sichtbar werden.

Nachdem es auch seit längerem keinen kritischen Motorjournalismus mehr 
gibt und die Verbraucher alles schlucken, solange es nur schick, in und 
angesagt ist, wird sich hier aber auch wenig ändern. Es sei denn, es 
fliegen tausende Fahrzeuge nachweislich wegen z.B. Softwareproblemen 
in der fly-by-wire Lenkung in den Gegenverkehr oder Straßengraben. 
Einzelfälle (so wie spontan ausfallendes ABS oder falschrum 
korrigierendes ESP, wie weiter oben schon mal angemerkt) werden 
ignoriert oder auf Ursachen wie "überhöhte Geschwindigkeit" 
zurückgeführt.
Schon jetzt ist es ja so, daß spontan zuckende elektrische 
Lenkunterstützung bei einem großen deutschen Hersteller nicht weiter 
erwähnt werden. Ist halt so sagt man und zuckt weiter.

Zoe

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

als jemand, der beruflich mit der Funktionalen Sicherheit bei einer 
grundlegenden Fahrzeugkomponente zu tun hat, muss ich zugeben, dass ich 
zwischen Erschrecken und Amüsiertheit hin und her schwanke wegen der 
Stammtisch-Parolen oder Verschwörungstheorien ("wird alles unter den 
Tisch gekehrt"), die hier verbreitet werden.

Es mag sein, dass von 10 Jahren sicherheitsrelevante Software nach den 
gleichen Kriterien entwickelt wurde wie die Funktionssoftware (und damit 
- soweit habt ihr leider gelegentlich recht - häufig nicht besonders gut 
getestet wurde), das hat sich aber allerspätestens mit der (weltweiten) 
Einführung der ISO 26262 geändert.

Wir kommen zwar im Automobilbau noch nicht an den Aufwand der 
Entwicklung im Aerospace-Bereich heran (hier kostet eine Zeile 
sicherheitsrelevanter Code rund 30.000 Euro), sind aber in die gleiche 
Richtung unterwegs (bei uns deutlich mehr als Faktor 10 zur "normalen" 
Software-Entwicklung, wobei diese schon ziemlich aufwändig ist).

So muss die erwähnte elektrische Lenkhilfeunterstützung (die in die 
höchste Kritikalität ASIL D eingestuft wird) unter vielen anderen 
Auflagen z.B. eine maximale relevante Ausfallrate von weniger als 10 
Ausfällen pro 10^9 Stunden aufweisen, wobei 99% der auftretenden Fehler 
zu diagnostizieren und zu behandeln sind. Software muss verschiedenen 
White-Box-Testen (mit 100% Code Coverage, Grenzwerttesten etc.) und 
Stresstesten (Laufzeit, Buslast,...) unterzogen werden u.s.w..

Und für all dieses müssen gerichtsfeste Nachweise geführt werden (wozu 
unter anderem auch Überprüfungen der Ergebnisse durch unabhängige 
Stellen sowie Produktionsdaten und -messungen von jedem einzelnen 
Steuergerät gehören).

Nicht vergessen: Beim Produkthaftungsgesetz gilt die Beweislastumkehr 
(der Hersteller muss beweisen, dass sein Produkt sicher war - also ist 
nix mit ignorieren bis der Fehler nachgewiesen ist). Beim Strafrecht 
zwar an sich nicht, allerdings muss hier der Angeklagte doch den Vorwurf 
der Fahrlässigkeit entkräften, was de facto einer Beweislastumkehr 
entspricht.

Damit ist die Chance, wegen eines Fehlers in einem elektrischen 
Steuergerät einen schweren Unfall zu haben, wesentlich geringer als 
durch Versagen eines als "harmlos" eingestuften mechanischen Bauteils - 
nur hat man das Rest-Risiko bei letzterem akzeptiert, während die böse 
Elektronik so unausgereift ist, dass sie natürlich schuld sein muss.

Was prinzipiell ein Problem bleibt, ist, dass es Situationen geben kann 
in denen es keine immer "richtige" Reaktion gibt, oder die zum Zeitpunkt 
der Entwicklung so kompliziert zu erkennen sind, dass sie nicht 
berücksichtigt werden konnten, so dass das System eventuell schlechter 
reagiert als ein wirklich guter Fahrer es könnte - das beste Beispiel 
ist das hier auch schon erwähnte Verhalten von ABS-Systemen auf Schnee, 
wo man unter bestimmten Bedingungen durch eine Blockadebremsung einen 
kürzeren Bremsweg erzielen kann.

Dies liegt schlicht und ergreifend daran, dass der Lenkfähigkeit 
Priorität vor dem Bremsen gegeben wird. Der Grund dafür ist einfach, 
dass damit wesentlich mehr Menschen das Leben gerettet wird als das 
Einzelne gefährdet werden.

Dies mag für diesen Einzelnen ein schwacher Trost sein, allerdings 
konnte ich schon häufiger beobachten, wie Fahrer, die dachten besser als 
die Elektronik zu sein, eines besseren belehrt wurden (diese Art der 
Überprüfung gehört übrigens durchaus auch zu den Validationstesten nach 
ISO 26262).

Es bleibt natürlich jedem überlassen, ob er der Meinung ist, besser ohne 
unterstützende Elektronik unterwegs zu sein (auch in Zukunft wird es 
billige Autos mit einem Minimum an Elektronik geben) - die Diskussion 
erinnert mich nur sehr an die Diskussionen, die durch die Gurtpflicht 
ausgelöst wurden. Auch dort meinten einige (und manche meinen es auch 
heute), dass das Risiko, durch einen klemmenden Gurt nicht aus einem 
brennenden Auto zu kommen höher zu bewerten ist, als bei einem Unfall 
>25 km/h durch die Frontscheibe zu fliegen. Das Ergebnis solcher 
Einschätzungen fällt dann wohl unter "gelebten Darvinismus".

Schöne Grüße,
Martin

von Falk B. (falk)


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@ Martin L. (maveric00)

>Wir kommen zwar im Automobilbau noch nicht an den Aufwand der
>Entwicklung im Aerospace-Bereich heran (hier kostet eine Zeile
>sicherheitsrelevanter Code rund 30.000 Euro),

UFFF!

>So muss die erwähnte elektrische Lenkhilfeunterstützung (die in die
>höchste Kritikalität ASIL D eingestuft wird) unter vielen anderen
>Auflagen z.B. eine maximale relevante Ausfallrate von weniger als 10
>Ausfällen pro 10^9 Stunden aufweisen, wobei 99% der auftretenden Fehler
>zu diagnostizieren und zu behandeln sind. Software muss verschiedenen
>White-Box-Testen (mit 100% Code Coverage, Grenzwerttesten etc.) und
>Stresstesten (Laufzeit, Buslast,...) unterzogen werden u.s.w..

>Und für all dieses müssen gerichtsfeste Nachweise geführt werden (wozu
>unter anderem auch Überprüfungen der Ergebnisse durch unabhängige
>Stellen sowie Produktionsdaten und -messungen von jedem einzelnen
>Steuergerät gehören).

>Damit ist die Chance, wegen eines Fehlers in einem elektrischen
>Steuergerät einen schweren Unfall zu haben, wesentlich geringer als
>durch Versagen eines als "harmlos" eingestuften mechanischen Bauteils -

Sagen die Softwerker.

>nur hat man das Rest-Risiko bei letzterem akzeptiert, während die böse
>Elektronik so unausgereift ist, dass sie natürlich schuld sein muss.

Wie man Probleme mit High Tec löst, die man ohne sie nie hätte. ;-)

Es ist schon in gewisser Weise arg schräg, ein so einfaches, robustes 
und BEWÄHRTES Bauteil wie eine mechanische Lenksäule mit einem 
MORDSAUFWAND durch Elektronik zu ersetzen. Eigentlich ist das doch 
unbezahlbar. Jaja, ich weiß, hier greift das Gesetz der großen Zahlen. 
Denn diese scheißteure Millionenentwicklung kann dann auf Millionen von 
PKW umgelegt wrden und kostet pro Auto nur noch eine handvoll Euro. 
Bissel schräg finde ich es dennoch, ein Auto krampfhaft mit Elektronik 
vollzustopfen und daraus nahezu ein Flugzeug zu machen. Gibt es sonst 
nichts wirklich sinnvolles zu entwickeln? Was macht die Menschheit, wenn 
sie einfach mal ein überaus ausreichendes, wenn gleich nie ultimatives 
Niveau erreicht hat? Anti-Urknall und alles von vorn?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Martin,

danke für Deine ausführliche Stellungsnahme und Gedanken zum Thema.

Meine Kritik richtig sich weniger an die Perfektion des Design der 
Firmware und Komponenten als Langzeitwartungsprobleme die mit 
zunehmenden Alter des Fahrzeugs ein nicht zu ignorierender Faktor wird. 
Wenn ich ein Auto besitze das mir zusagt dann möchte ich es auch über 
viele Jahre benutzen.

Deshalb mache ich mir Gedanken was passiert wenn das Fahrzeug alt wird. 
Es schleichen sich Probleme ein die sich oft ohne Warnungen erkennbar 
machen. Autos bekommen auch oft nicht die Wartung die für 100% 
Zuverlässigkeit zwingend notwendig ist. Viele Leute wollen ja Geld 
sparen.

In meinem ersten Post habe ich ja einige Problempunkte aufgelistet. 
Deshalb möchte ich zumindest in der Lenkung und Bremsanlage mechanische 
Redundanz haben. Ich habe nichts gegen SBW solange ich im Ernstfall auf 
ein mechanisches Backup System zurückgreifen kann. Irgendwie kann ich 
mich nicht damit befreunden 100% der Elektronik ausgeliefert zu sein. 
Die beste Elektronik und Software ist nichts wert wenn der Strom 
ausfällt. Es gibt Sicherungen, Fuselinks, die manchmal ohne 
ersichtlichen Grund den Geist aufgeben, oder Crimps, Kurzschlüsse durch 
schlampige Arbeit, etz. Du kannst bestimmt alle Fehlermöglichkeiten 
aufzählen.

Wie viele Beispiele auf der Welt in jüngster Zeit aufzeigen gibt es 
genug ernsthafte Probleme seitens der Hersteller. Man braucht ja nur an 
Toyota denken.

Jedenfalls denke ich dass man wichtige neue Techniken wie diese mit 
großer Vorsicht angehen sollte. Andrerseits sollte die möglichen 
Vorteile zukunftsweisender Technik ja auch nicht ignorieren. Mir stinkt 
es nur dass die Industrie zuerst immer an ihre Vorteile denkt und aus 
Profitgier oft der Verbilligung Priorität gibt.

mfg,
Gerhard

von Uhu U. (uhu)


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Gerhard O. schrieb:
> Die beste Elektronik und Software ist nichts wert wenn der Strom
> ausfällt.

@ Martin L.: Wie will man das Problem bei SBW in den Griff bekommen?

von Crazy Harry (crazy_h)


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Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb:
> Steer by wire ist die Vorstufe zu einem selbstfahrenden Fahrzeug.

Das stimmt so nicht. Diese Autos die heute schon selber Einparken haben 
kein SBW .... nur einen angeflanschten EMotor

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Martin L. schrieb:
> relevante Ausfallrate von weniger als 10
> Ausfällen pro 10^9 Stunden aufweisen, wobei 99% der auftretenden Fehler
> zu diagnostizieren und zu behandeln sind

Diese Zahlen sehen aber etwas anders aus, wenn Millionen dieser 
Fahrzeuge unterwegs sind. Man darf z.B. nicht vergessen, das es in den 
seltensten Fällen die Software ist, sondern amoklaufende Sensoren oder 
Aktuatoren. Das mag die Software in 99% der Fälle behandeln können, bei 
Millionen von Fahrzeugen sind aber auch Tausende unterschiedlicher 
Kombinationen und Fahrsituationen möglich. ( Die Zahlen erinnern mich, 
verzeih bitte, ein wenig an die statistische Wahrscheinlichkeit von 
Super-GAUs in den frühen Siebzigern)

Der o.a. Pumpe vom Polo konnte man ihren Fehler auch nicht ansehen, im 
Gegensatz zu Lenkgetriebe und Säule, die man mit ein paar Handgriffen 
überprüfen kann. Und Querlenker und Achslager wird es auch in den 
verkabelten Lenkungen geben.
Der Diagnosecomputer warf uns nur Vermutungen entgegen, was da defekt 
sein könnte, einmal war es die Pumpe, dann der Lenksensor, oft sei auch 
alles in Ordnung, usw.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Matas ist mir für ein sicherheitsrelevantthias Sch. schrieb im Beitrag 
#3867690:

>  Ich befürchte auch, das damit die Fernsteuerung von Autos durch
> z.B. die Polizei noch einfacher, aber auch risikoreicher wird.

Was ein Polizist einmal können und dürfen wird können zuvor ganz andere 
Gesellen. ;)

Viel Spass im Urlaub damit. Da klaut man dann nicht mehr nur die Karre 
sondern den mit dem Schlüssel gleich mit. Soll ja südlich des Äquators 
jetz schon mal passieren.


Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Martin L. schrieb:
> So muss die erwähnte elektrische Lenkhilfeunterstützung (die in die
> höchste Kritikalität ASIL D eingestuft wird) unter vielen anderen
> Auflagen z.B. eine maximale relevante Ausfallrate von weniger als 10
> Ausfällen pro 10^9 Stunden aufweisen,



10 Ausfällen pro 10^9 Stunden

Das heist alle bis zu alle 10^8 ein Ausfall wird akzeptiert
Ich fahr per Tag ca. 5h habe also in 200 Tagen ca 10^3 Stunden auf der 
dem Betriebstundenzähler. Das bedeutet von hundertausend Fahrern, die 
wie ich beruflich fahren darf alle 3/4 Jahr einer dem neuen System 
geopfert werden.

Danke für die Info

>wobei 99% der auftretenden Fehler zu diagnostizieren und zu behandeln sind.

Leider sagt das nicht aus wie erfolgreich Diagnose und Behandlung 
ausfallen müssen, aber auch dann bleibt noch einer auf 10 Millionen alle 
3/4 auf der Strecke für Schnick Schnack.

Solche wahrscheinlichkeitsrechnungen haben einen Haken, wenn es sich um 
Massenprodukte handelt, selbst wenn die Zahl der im Einzelfall 
betroffenen niedrigig ausfällt und das Ereignis scheinbar selten 
eitritt.
Es ist halt wie bei Versicherungen. Der Einzelfall ist bedeutungslos.

Namaste

P.S.
Sorry Ich war noch nicht bis zu Matzes Einwurf durchgedrungen als mir 
die selbeThematik auf den Zeh plumste. ;)

Höchst unwahrscheinlich war schon das, aber ich hoffe meine kleine 
Extrpolation macht das Problem anschaulich.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Gerhard O. schrieb:
> Irgendwie erfüllt mich diese Möglichkeit mit einem gewissen Unbehagen
> und ich kann mich gar nicht damit befreunden.

und das verstehe ich seit mir nach $0 Jahren zum erstem Mal ein 
Bremsschlauch geplatzt ist, da macht mir elektrische Handbremse Angst.

Michael Bertrandt schrieb:
> und die Radmuttern
> lose gelassen.

auch schon gehabt, weil man ja nicht selber an Bremsen arbeiten soll 
brav in die Werkstatt gebracht.

Reinhard S. schrieb:
> Ich würde die Werkstatt wechseln...

nutzt doch nix, eine nach der anderen macht zu und die Mechaniker 
rotieren.
Mitlerweile darf ich ja nicht mal mehr daneben stehen wie früher und 
gucken was die so treiben. Aus versicherungsgründen, ja ist klar, der 
Kunde soll den Pfusch nicht sehen!

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Es ist halt wie bei Versicherungen. Der Einzelfall ist bedeutungslos.

Subjektiv ist es genau andersrum. Die Statistik ist bedeutungslos, der 
Einzelfall bestimmt den Eindruck beim Kunden. Ein Unfall bei SbW mit 
allem Tamtam in den News - und jahrelang rührt das keiner mehr an. Aber 
wenn die Werkstatt die klassische mechanische Lenkung vermurkst, dann 
ist das eben Schicksal. Wechselt man danach die Werkstatt, so man 
überlebt hat.

Apropos Fliegerei als Vergleich: Da passiert nix, weil perfekt gewartet, 
oder? Ok, manche Airlines sind arg klamm und müssen sparen, und Wartung 
ist teuer. Kann man ja mal etwas aufschieben, bisher flogen die Kisten 
ja doch immer, immerhin sind die nun schon 30 Jahre unfallfrei geflogen. 
Abstürze wegen Wartungsfehler gabs schon einige. Aber doch nicht die Big 
Names? Pustekuchen, auch Wartung durch Boeing selbst ist keine 
Lebensversicherung. Gefälschte Teile sind übrigens auch dort ein 
Problem, nicht nur bei USB/Seriell-Adaptern. Manche Kiste ist auch schon 
in zweifelhaftem Zustand nach Hause gejettet, natürlich nicht leer, zu 
den eigenen Soda-Mechanikern, statt anderswo teure Fremdwartung zu 
bezahlen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
> und das verstehe ich seit mir nach $0 Jahren zum erstem Mal ein
> Bremsschlauch geplatzt ist, da macht mir elektrische Handbremse Angst.

Ein gerissener Bremszug stört dich aber nicht, nehme ich an?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Der Unterschied ist ich entscheide mich für oder gegen ein Risiko, wenn 
es Keine risikoärmere variante mehr gibt entfällt diese Option.

Mit 20 wäre ich bedenkenlos in jeden Flieger gestiegen. Heute wollte ich 
den Piloten persönlich kennen und vertrauen. ;)

Nein ich bin in 55,5 Jahren noch nicht einmal geflogen. Erst ergab es 
sich nicht und heute scheue ich es. Schon des Aufwandes wegen und wegen 
meines Bewgungsbedürfnisses, aber auch weil ich gern weis was passiert 
und mich nicht gern wo neihocke ohne weiter Einflusmöglichkeit.

Namaste

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Der Unterschied ist ich entscheide mich für oder gegen ein Risiko, wenn
> es Keine risikoärmere variante mehr gibt entfällt diese Option.

Richtig. Ein Risiko, das man bewusst eingeht, wird akzeptiert. Das darf 
dann auch ein paar Grössenordnungen riskanter sein. Und mit der Zeit 
wird das dann zur Gewohnheit, das Risiko wird nicht mehr emotionell 
wahrgenommen, allenfalls noch intellektuell.

Und man akzeptiert menschliche Fehler. Bei Maschinen fällt das schwerer.

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Würden Maschinen menschlicher erscheinen, machten sie dieselben Mätzchen 
wie Menschen, oder wären sie dann nicht überflüssiger als Menschen?
Ich soll sie schön grüßen, von Stanislaw

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Ich soll sie schön grüßen, von Stanislaw

Huh? Ein Medium? Hier im so bodenbehafteten Technikforum? Ausserdem war 
er Atheist. Aber danke. ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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War ich auch ;)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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A. K. schrieb:
> Ein gerissener Bremszug stört dich aber nicht, nehme ich an?

dann schau mal in die Reparaturstatistiken was öfter vorkommt, 
Bremseilausfälle oder Elektrik ?

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim B. schrieb:
>> Ein gerissener Bremszug stört dich aber nicht, nehme ich an?
>
> dann schau mal in die Reparaturstatistiken was öfter vorkommt,
> Bremseilausfälle oder Elektrik ?

Ich mag da technisch nicht auf der Höhe sein, weil mich Autos auch 
früher nicht sonderlich fasziniert haben, aber funktionieren Bremsen 
heute wirklich mit Strom?

Ob das Autoradio ausgeht interessiert mich weniger. Sogar beim Motor 
kann ich gut damit leben, auch wenns nervt. Bei den Bremsen oder SbW 
wärs dümmer. Aber diesen Unterschied hat Martin schon beleuchtet.

Was bedeutet es, wenn kritische Komponenten wie SbW unbedingt Strom 
benötigen? Entweder gibts ein Fallback, der ohne Strom funktioniert, 
oder die Stromversorgung dafür landet in der gleichen 
Kritikalitätseinstufung wie die Steuerung selbst.

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ob das Autoradio ausgeht interessiert mich weniger.

Autobahn, nach 500km Fahrt oder so (mit Pause): Plötzlich fällt der 
Tacho auf Null, der Motor geht aus, das Licht geht aus.

Warnblinkanlage an, Vollbremsung ist ne blöde Idee, also lasse ich das 
Auto erstmal mit getretener Kupplung weiterrollen. Lenkung geht noch wie 
gehabt.

Hm, vielleicht mal neu starten? Der Motor springt an, Licht ist wieder 
da, Tacho ist wieder da.

Die Werkstatt hat keine Erklärung, es ist auch (weitere 80.000km) nie 
wieder aufgetreten.

Das Autoradio lief glaube ich noch... Da bin ich froh, dass das Auto 
nicht so lange wie mein Telefon zum booten braucht. ;-)

von Gerhard O. (gerhard_)


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Timm Thaler schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Ob das Autoradio ausgeht interessiert mich weniger.
>
> Autobahn, nach 500km Fahrt oder so (mit Pause): Plötzlich fällt der
> Tacho auf Null, der Motor geht aus, das Licht geht aus.

"Ghost in the machine"...:-)

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> aber funktionieren Bremsen heute wirklich mit Strom?

Die Handbremsen in neueren Autos schon. Dies hat u.a. zur Konsequenz, 
daß man ein angebremstes Fahrzeug mit leerer Batterie nicht mehr von der 
Stelle bewegen kann.

von Paul B. (paul_baumann)


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Icke ®. schrieb:
>> aber funktionieren Bremsen heute wirklich mit Strom?
>
> Die Handbremsen in neueren Autos schon. Dies hat u.a. zur Konsequenz,
> daß man ein angebremstes Fahrzeug mit leerer Batterie nicht mehr von der
> Stelle bewegen kann.

Das ist in meinen Augen Schnickschnack ohne Sinn, der die Sache fehler-
anfälliger macht. Ich habe ein Auto ohne jeden Mumpitz gesucht, es ist
ganz schwer, da noch etwas zu finden.
Beispiele:
Elektrische Fensterheber -brauch ich nicht, ich kann kurbeln
Elektrische Spiegelverstellung -brauch ich nicht, ich stelle einmal ein

Das ist sinnloser Ballast, den ich für teuer Geld (Sprit) durch die 
Gegend fahre.

MfG Paul

von Purzel H. (hacky)


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>Nein ich bin in 55,5 Jahren noch nicht einmal geflogen. Erst ergab es
sich nicht und heute scheue ich es.

Gemaess transportierter Statistik, die ich nicht selbst gesehen habe, 
macht man zB 20'000km  mit dem Flieger mit einer hoheren 
Wahtrscheinlichkeit unfallfrei wie in einem Auto. Mit dem kleinen 
Unterschied, dass man beim Auto mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit 
nach einem Unfall aussteigen kann...

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:
> Das ist sinnloser Ballast, den ich für teuer Geld (Sprit) durch die
> Gegend fahre.

Taschenrechner braucht man nicht, Kopf geht auch, notfalls 
Rechenschieber. Transistoren braucht man nicht, Röhren tun es auch, 
besonders Bildröhren. Eigentlich braucht man auch keine Autos, immerhin 
sind die Leute auch mit Pferden ganz gut unterwegs gewesen.

von Le X. (lex_91)


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Es gibt durchaus Komfortfunktionen im Fahrzeug, die man als "unnötig" 
erachten kann.
Ich z.B. kann gut auf Einparkhilfe und selbstablendenden Spiegel 
verzichten.

Aber elektrische Spiegel und Fensterheber? Die sind doch eh 
Grundausstattung, oder?
Spätestens wenn du deine Karre oft teilen darfst hast irgendwann keinen 
Bock mehr, die Spiegel ständig per Hand auszurichten.

Aber du bist da wohl ein Extrembeispiel, da treffen wohl Welten 
aufeinander.
Du dürftest wohl weniger als 1 Promille der Autokäufer repräsentieren. 
Damit ist dein Kaufverhalten nicht relevant und muss nicht 
berücksichtigt werden. Ist zwar Pech für dich, aber aus Autobauersicht 
durchaus verständlich.

SbW ist wohl der nächste Schritt zum autonomen Fahren. Ein ganz heißes 
Thema momentan. Diese Technik, verbaut in kleinen (vielleicht sogar 
elektrischen) Cityflitzern könnte durchaus das Gesicht von Megastädten 
und Metropolen gravierend verändern. Wohlgemerkt, in einem Zeitraum von 
mehreren Jahrzehnten oder im nächsten Jahrhundert.

Und zum Thema Sicherheit von elektrischen Systemen:
Weiter oben wurds ja schon von einem FuSi-Experten erleutert, drum fasse 
ich mich kurz:
Im Fahrzeugbau wird, entgegen der Meinung hier im Forum (PeDa: 
Sensordaten werden nicht plausiblisiert, lol) nicht gebastelt.
Da wird immenser Aufwand betrieben um die Systeme sicher zu machen. Ich 
selbst habe an einer Lenkung (allerdings mit angeflanschtgem Motor, kein 
SbW) mitgewirkt, die kann das Fahrzeug auch autonom Einparken.
Was da an Plausiblisierung betrieben wird und wieviele Rückfallebenen 
vorgehalten werden, das geht auf koa Kuhhaut.
Wer noch nicht an sicherheitsrelevanten Systemen gearbeitet hat kann 
sich das garnicht vorstellen. Dementsprechend ist auf so eine Meinung 
aber auch wenig zu geben, da sie nicht die Realität in der Entwicklung 
widerspiegelt.

PS: ich sehe in SbW momentan kein Nutzen. Allerdings wird das wohl 
erstmal eh in Oberklassenfahrzeugen kommen, ist für mich also nicht 
relevant. Bis das System der breiten Masse (als autonmoes Fahren) zur 
Verfügung steht werden Jahrzehnte ins Land gehen.
Schön, wenn die Käufer von A8 & Co. diese Entwicklung finanzieren.

von Paul B. (paul_baumann)


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le x. schrieb:
> Aber elektrische Spiegel und Fensterheber? Die sind doch eh
> Grundausstattung, oder?
> Spätestens wenn du deine Karre oft teilen darfst hast irgendwann keinen
> Bock mehr, die Spiegel ständig per Hand auszurichten.

Ich fahre nur allein mit dem Gefährt, da muß ich den Kram nur einmal
einstellen und die Stellmotoren würden festgammeln.
>
> Aber du bist da wohl ein Extrembeispiel, da treffen wohl Welten
> aufeinander.
> Du dürftest wohl weniger als 1 Promille der Autokäufer repräsentieren.
> Damit ist dein Kaufverhalten nicht relevant und muss nicht
> berücksichtigt werden. Ist zwar Pech für dich, aber aus Autobauersicht
> durchaus verständlich.

Nein, das war GLÜCK für mich, denn ich konnte fast 2500 Euro sparen, 
weil
ich ein Auto kaufte, das über 1 Jahr als Vorführwagen im Verkaufsraum
stand. Es hat auch keine Klimaanlage (teure Wartung!), keine 
Fensterheber.

Das Einzige, was mir fehlte, war die Funkfernbedienung für die Zentral-
ver-IGEL-ung. Die baute ich selbst ein, da man so gut war, mir auf 
Bitten
die Schaltpläne des Fahrzeuges zu schicken.


MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Reinhard S. schrieb:
> Baust/Züchtest du dein Essen selber, backst du dein Brot selbst, baust
> du dein Haus selbst usw.?

Im Prinzip ja.

Natürlich baue ich die Elektroinstallation in meinem Haus selber, bisher 
habe ich 3 von gewerblichen Elektrikern zuvor eingebaute 
lebensgefährliche Pfuscherstellen gefunden.

Meine Frau backt Brot und stellt Seife und Schampoo her, weil das 
kommerzielle Zeugs nicht schmeckt, nicht reinigt bzw. die Haare 
ruiniert. In vielen Fällen sind wir darauf angewiesen, Dinge selber zu 
machen, weil die kommerziell erhältlichen Sachen in ihrer mieserablen 
Qualität eine Frechheit sind, das beginnt natürlich beim Essen, geht 
über Möbel, und inzwischen werden bereits kommerziell erhältliche Schuhe 
so schlecht, daß man auch über selbermachen nachdenken muss.

le x. schrieb:
> Aber elektrische Spiegel und Fensterheber? Die sind doch eh
> Grundausstattung, oder?

Es sind natürlich Komfortfunktionen, die du nicht mehr missen möchtest.

le x. schrieb:
> Im Fahrzeugbau wird, entgegen der Meinung hier im Forum (PeDa:
> Sensordaten werden nicht plausiblisiert, lol) nicht gebastelt.
> Da wird immenser Aufwand betrieben um die Systeme sicher zu machen.

So die Theorie. Schaust du in die Entwicklungsbüros, siehst du die 
Pfuscher am Werke, die nur haufenweise Papier erzeuen, um zu belegen, 
warum der billige Pfusch angeblich sicher sein soll.

Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb:
> Gemaess transportierter Statistik, die ich nicht selbst gesehen habe,
> macht man zB 20'000km  mit dem Flieger mit einer hoheren
> Wahtrscheinlichkeit unfallfrei wie in einem Auto

Sicher, weil der Flieger weiter fliegt.

Von 1000 mal einsteigen (und "Motoren anlassen") wirst du aber beim 
Flieger dramatisch eher in einen tödlichen Unfall verwickelt, als beim 
Auto. Nichts desto trotz: Abgesehen vom MH370 möchte der Pilot auch 
ankommen so wie du.

Paul Baumann schrieb:
> Das ist in meinen Augen Schnickschnack ohne Sinn,

Natürlich, in deinen Augen, weil du nicht verstehst. So eine Handbremse 
macht aber das Anfahren am Berg einfach, sie verhindert rollen in 
Gegenrichtung und gibt in der richtigen Richtung frei. Eine 
Komfortfunktion ? Sicher, aber eine die Oma Nolte nicht mehr missen 
will, und du bist froh, wenn Oma Nolte am Abhang vor dir diese im Auto 
hat und dir nicht rückwärts rollend vorne draufknallt.

Timm Thaler schrieb:
> Das Autoradio lief glaube ich noch... Da bin ich froh, dass das Auto
> nicht so lange wie mein Telefon zum booten braucht. ;-)

Vorsicht, manche Autos müssen länger booten (z.B. Mercedes V Klasse), 
Zündung ein/aus auf der Autobahn führt zu merkwürdigem (um nicht zu 
sagen lebensgefährlichem) Fahrverhalten.

Gerhard O. schrieb:
> Deshalb mache ich mir Gedanken was passiert wenn das Fahrzeug alt wird.

Dann hast du es zu verschrotten, nach Herstellermeinung nach 7 Jahren, 
das ist die Lebensaduervorgabe wenn jemand in den Entwicklungsbüros 
fragt. Aber macht nichts, glaubst du ernshaft, daß ein Airbag in einem 
20 Jahre alten Auto noch hält, was er beim Neukauf verspricht ? Da 
platzt der Sack oder das Pulver zündet nicht, und Ersatz bekommst du 
auch nicht - vom Schrott geht ja nicht weil genau so alt.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Falk Brunner schrieb:
> Sagen die Softwerker.

Ich bin promovierter Maschinenbauer (Grundlagen des Maschinenbaus) und 
auch verantwortlich für die FMEA der mechanischen Komponenten - insofern 
sollte ich halbwegs objektiv sein ;-)

> Bissel schräg finde ich es dennoch, ein Auto krampfhaft mit Elektronik
> vollzustopfen und daraus nahezu ein Flugzeug zu machen. Gibt es sonst
> nichts wirklich sinnvolles zu entwickeln?

Bei SbW überwiegt tatsächlich aktuell in den allermeisten Fällen immer 
noch die Komplexität, so dass mechanische Systeme mit zusätzlichen 
elektrischen Aktuatoren verbaut werden - die können aber ähnlich viel 
Unsinn machen wie eine rein elektrische Verbindung (bis auf 
Totalausfall).

Dabei ist die Kostenersparnis beim reinen SbW gar nicht einmal der 
Treiber, sondern eine Vielzahl von anderen Gründen, unter anderem die 
Crash-Sicherheit (so eine Lenksäule kann ganz schön Schaden anrichten) 
und der (zugegebenermaßen übertriebene) Zwang zu Gewichts- und 
Platzeinsparung.

> Was macht die Menschheit, wenn
> sie einfach mal ein überaus ausreichendes, wenn gleich nie ultimatives
> Niveau erreicht hat?

Sich neue Probleme ausdenken, die unbedingt gelöst werden müssen ;-)

Gerhard O. schrieb:
> Meine Kritik richtig sich weniger an die Perfektion des Design der
> Firmware und Komponenten als Langzeitwartungsprobleme die mit
> zunehmenden Alter des Fahrzeugs ein nicht zu ignorierender Faktor wird.
> Wenn ich ein Auto besitze das mir zusagt dann möchte ich es auch über
> viele Jahre benutzen.

Da gab es gerade ein höchstrichterliches Urteil, dass genau diese Sachen 
bei der Entwicklung und Auslegung zu berücksichtigen sind, so dass 
zumindest in Zukunft auch die dunkelgrauen Schafe dazu gezwungen werden, 
das zu berücksichtigen.

Übrigens: Die ISO schreibt auch vor, dass vorhersehbarer Mißbrauch zu 
berücksichtigen ist. Und eine kaum durchgeführte Wartung zählt 
sicherlich dazu.

Das gleiche Problem hat allerdings auch die Mechanik - auch hier gibt es 
Komponenten, die nicht standardmäßig gewartet werden, die aber durchaus 
in sehr seltenen Fällen ein plötzliches Versagen aufweisen können, das 
die Sicherheit des Fahrers gefährdet (Radlager z.B. - Wälzlager können 
Schadensmechanismen haben, die auch durch regelmäßige Kontrolle nicht im 
Vorfeld zu entdecken sind. Trotzdem kommt keiner auf die Idee, alle 
Lager vorsichtshalber nach 200.000 km auszutauschen).

> Wie viele Beispiele auf der Welt in jüngster Zeit aufzeigen gibt es
> genug ernsthafte Probleme seitens der Hersteller. Man braucht ja nur an
> Toyota denken.

Wobei diese Beispiele in der Regel Fahrzeuge und Systeme betreffen, die 
Anfang bis Mitte der 2000er entwickelt wurden, als sich die Industrie 
tatsächlich noch in einem Findungsprozess bewegte. Seit dem hat sich 
(übrigens auch auf dem Bereich der Mechankik) einiges getan. Ich weiß, 
auch dies ein schwacher Trost für die Betroffenen.


Uhu Uhuhu schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Die beste Elektronik und Software ist nichts wert wenn der Strom
>> ausfällt.
>
> @ Martin L.: Wie will man das Problem bei SBW in den Griff bekommen?

Bei dieser Art von Systemen geht das nur durch Redundanz und Diversität 
(z.B. durch einen lokalen Energiespeicher, der ausreicht um das Fahrzeug 
kontrolliert stillzulegen und redundant/diversitäre 
Kommunikationsverbindungen wie CAN + PWM Hardwired, räumlich getrennt). 
Das richtig aufzusetzen ist nicht trivial, weswegen wir ja auch noch 
kein reines SbW-Auto haben (der Nissan Infiniti hat ebenfalls eine 
mechanische Rückfallebene, zumindest theoretisch).

Winfried J. schrieb:
> 10 Ausfällen pro 10^9 Stunden
>
> Das heist alle bis zu alle 10^8 ein Ausfall wird akzeptiert
> Ich fahr per Tag ca. 5h habe also in 200 Tagen ca 10^3 Stunden auf der
> dem Betriebstundenzähler. Das bedeutet von hundertausend Fahrern, die
> wie ich beruflich fahren darf alle 3/4 Jahr einer dem neuen System
> geopfert werden.

Nein, falsch schlussgefolgert: Bei weitem nicht jeder dieser Ausfälle 
führt dazu, dass tatsächlich etwas passiert, da stecken auch noch einmal 
diverse Zehnerpotenzen 'drin. Aber ein Restrisiko bleibt natürlich, nur 
ist dies mindestens ebenso gering wie bei einer reinen Mechanik.

>>wobei 99% der auftretenden Fehler zu diagnostizieren und zu behandeln sind.
>
> Leider sagt das nicht aus wie erfolgreich Diagnose und Behandlung
> ausfallen müssen, aber auch dann bleibt noch einer auf 10 Millionen alle
> 3/4 auf der Strecke für Schnick Schnack.

Die Behandlung muss immer zu einem sicher beherrschbaren (auch von 
ungeübten Fahrern) Zustand führen, sonst kann sie nicht als Behandlung 
gewertet werden.

Das kann durchaus als letzte Maßnahme bedeuten, dass das Fahrzeug 
stillgelegt wird (also z.B. mit offener Kupplung ausrollt). Und 
natürlich gibt es Situationen, wo dies nicht angenehm ist (und wo - wenn 
der Fahrer sich nicht an Vorschriften wie z.B. genügend Abstand gehalten 
hat - durchaus eine Gefährdung eintreten kann), allerdings besteht 
dieses Risiko seit es Autos gibt (oder wurde schon einmal z.B. ein 
redundantes Benzinfilter oder eine redundante elektromechanische 
Zündspule verbaut?).

Bitte nicht falsch verstehen, ich sage nicht, dass elektronische 
Komponenten absolut sicher sind. Und erst recht nicht, dass ich mit der 
Zuverlässigkeit von nicht-sicherheitsrelevanter Elektronik im Fahrzeug 
zufrieden bin (auch mir ist schon einmal ein Scheibenheber zu einem 
ungünstigen Zeitpunkt hängengeblieben).

Die elektronischen Komponenten sind allerdings mindestens genauso sicher 
(im Sinne des Verletzungspotentials) wie die mechanischen Elemente und 
erlauben eine deutliche Erhöhung der Gesamt-Fahrzeugsicherheit. Daher 
bin ich durchaus für den vermehrten Einsatz von Elektronik (an der 
richtigen Stelle) im Fahrzeug.

Das damit nicht mehr jeder das Auto reparieren kann, ist sicher ein 
Nachteil. Und dass ein gewisser (empfundener) Kontrollverlust damit 
einhergeht (ich kann den Mechaniker nicht mehr überwachen), den einige 
nicht akzeptieren können, stimmt auch. Wobei auch hier mehr Kontrolle 
empfunden wird, als tatsächlich ausgeübt werden kann - wer hat schon zu 
Hause die Möglichkeit, z.B. Mikroanrisse in Bremsleitungen oder 
Radbolzen zu entdecken? Da muss man (und macht es auch) einfach der 
Automobilindustrie vertrauen, dass sie die Komponenten richtig 
ausgelegt, getestet und gefertigt hat. Dabei ist hier das 
"Schluderpotential" mindestens genauso groß wie bei den elektronischen 
Komponenten.

So richtig interessant wird die Erhöhung der Sicherheit dann beim 
selbstfahrenden Fahrzeug, da dann 90 % der jetzigen Unfallursachen 
(nämlich das menschliche Versagen) angegangen werden. Allerdings ist das 
mit den heutigen Methoden wie z.B. der ISO 26262 aktuell nicht für den 
Serieneinsatz möglich, da diese eben nicht erlaubt, Gefährdungen 
gegenzurechnen (also nach dem Motto: Du darfst 1 gefährden, wenn du 1000 
dadurch rettest). Und da es immer Situationen geben wird, wo man 
zwischen zwei Übeln wählen muss, lässt sich damit der Mensch als 
Entscheider zur Zeit nicht ersetzen. Dazu hat es übrigens auf einer 
Sicherheitskonferenz letztes Jahr eine sehr interessante ethische 
Debatte zwischen Experten für funktionale Sicherheit gegeben, die - wie 
zu erwarten war - sehr viel beleuchtet, aber nichts konkretes ergeben 
hat.

Schöne Grüße,
Martin

von Paul B. (paul_baumann)


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Michael Bertrandt schrieb:
>> Das ist in meinen Augen Schnickschnack ohne Sinn,
>
> Natürlich, in deinen Augen, weil du nicht verstehst. So eine Handbremse
> macht aber das Anfahren am Berg einfach, sie verhindert rollen in
> Gegenrichtung und gibt in der richtigen Richtung frei.

Wenn Du LABERKOPP nicht in der Lage bist, ohne Komfortfunktion am
Berg anzufahren, dann mache nicht andere Leute dafür verantwortlich!

Dämlicher Schwätzer!
:-(

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Le X. (lex_91)


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Paul Baumann schrieb:
> Wenn Du LABERKOPP nicht in der Lage bist, ohne Komfortfunktion am
> Berg anzufahren, dann mache nicht andere Leute dafür verantwortlich!
>
> Dämlicher Schwätzer!

Oha, da wird jemand persönlich. Witzig.

Ich denke, was Michael Bertrandt dir sagen will ist:
nur weil du keinen Sinn in einem Feature siehst heißt es nicht dass es 
andren auch so geht (siehe "Oma Nolte Beispiel").
Das ist das was du nicht verstehst.

Aber, wie ich bereits schrub, bist du wohl in den Augen der Autobauer 
nicht relevant weil kein repräsentativer Kunde.

Die Tatsache, dass neue Technik hier im Forum oft als "unnützer 
Krempel", "Schnickschnack" "überflüssig" etc bezeichnet wird zeigt auch, 
dass es in der gesamten Diskussion nicht nur um den konkreten Nutzen 
(oder Nicht-Nutzen) geht.
Wenn ich etwas nicht brauche oder haben will kaufe/benutze ich es 
einfach nicht (nicht nur aufs KFZ bezogen).

Aber, da schwingen heftige Emotionen bei den Technik-Gegnern mit.
Ich denke bei vielen hier ist es das Alter, Angst vor Neuem. Und weil 
die Jugend ja generell pöse und unfähig ist und dementsprechend auf die 
neue Technik (Smartphones, Komfortfunktionen im KFZ) angewiesen.
Das lässt sich alles darauf zurückführen dass man der eigenen Jugend (in 
der subjektiv alles besser war) nachweint.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Axel L. (axel_5)


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Paul Baumann schrieb:
> Michael Bertrandt schrieb:
>>> Das ist in meinen Augen Schnickschnack ohne Sinn,
>>
>> Natürlich, in deinen Augen, weil du nicht verstehst. So eine Handbremse
>> macht aber das Anfahren am Berg einfach, sie verhindert rollen in
>> Gegenrichtung und gibt in der richtigen Richtung frei.
>
> Wenn Du LABERKOPP nicht in der Lage bist, ohne Komfortfunktion am
> Berg anzufahren, dann mache nicht andere Leute dafür verantwortlich!
>
> Dämlicher Schwätzer!
> :-(

Das Problem ist nicht, ob er es kann, sondern ob alle potentiellen 
Nutzer des Autos das können. Und in Anbetracht der Alterung der 
Bevölkerung werden das immer weniger. Es macht also durchaus Sinn, diese 
Tätigkeit, die beim nichtbeherrschen (oder auch schlicht bei kleinen 
Fehlern) zu automatisieren, bevor man dem Hintermann in die Front rollt.

Davon abgesehen sollte man nicht so tun, als ob die derzeit genutzten 
mechanischen Lösungen perfekt funktionieren. Ich habe wegen eines 
defekten Hauptbremszylinder schon mal das Bremspedal ohne Wirkung zum 
Bodenblech durchgetreten. Das kommmt vor. Ebenso wie ausgehängte 
Lenkstangen. Und hydraulische Bremsen würde man so heute gar nicht mehr 
genehmigt bekommen, wenn es sie nicht schon so lange gäbe. Da hängt dein 
Leben an einem kleinen Dichtgummi, welches nicht mal wirklich redundant 
ausgelegt ist und was extremm anfällig für Montagefehler ist.

Gruss
Axel

von Paul B. (paul_baumann)


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le x. schrieb:
> Oha, da wird jemand persönlich. Witzig.

Nein, das ist überhaupt nicht witzig. Nur: Wenn ich solche Sprüche von
einem gnadenlosen Selbstbeweihräucherer lese, dann fliegt mir der Draht
aus der Mütze!

Kleine Kostproben des Universalgenies von weiter oben:
>Natürlich baue ich die Elektroinstallation in meinem Haus selber, bisher
>habe ich 3 von gewerblichen Elektrikern zuvor eingebaute
>lebensgefährliche Pfuscherstellen gefunden.

Alle unfähig -außer ihm!
>In vielen Fällen sind wir darauf angewiesen, Dinge selber zu
>machen, weil die kommerziell erhältlichen Sachen in ihrer mieserablen
>Qualität eine Frechheit sind, das beginnt natürlich beim Essen, geht
>über Möbel, und inzwischen werden bereits kommerziell erhältliche Schuhe
>so schlecht, daß man auch über selbermachen nachdenken muss.

"Schuster, Bleib bei Deinem Leisten!" möchte man da sagen.

Ich wundere mich nur, daß er sich nicht auch sein eigenes Auto bauen 
will,
weil die Qualität der industriell gefertigten Fahrzeuge so lausig ist.

Paul

von Icke ®. (49636b65)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Es macht also durchaus Sinn, diese
> Tätigkeit, die beim nichtbeherrschen (oder auch schlicht bei kleinen
> Fehlern) zu automatisieren, bevor man dem Hintermann in die Front rollt.

Sinnvoll wäre es, Fahzeugführer aus dem Verkehr zu ziehen (bzw. gar 
nicht erst reinzulassen), denen solch elementare Fähigkeiten fehlen. 
Anfahren am Berg gehört zu den Übungen, die jeder Fahrschüler in den 
ersten Stunden erlernen und eigentlich auch bei der Prüfung absolvieren 
muß. Ich betrachte es nicht als gute Lösung, die (zweifellos 
existierende) Unfähigkeit zahlreicher Kraftfahrer mit technischen 
Assistenzsystemen kompensieren zu wollen. Und ich behaupte, daß 
(Pflicht-) Fahrsicherheitstrainings die Verkehrssicherheit um 
Größenordnungen positiver beeinflussen würden als noch so ausgeklügelte 
Technik. Ein sehr großer Teil der Unfälle ließe sich vermeiden oder 
zumindest in der Schwere mindern, wenn die Leute auf kritische 
Fahrsituationen vorbereitet sind und nicht erstmals im Ernstfall damit 
konfrontiert werden. Zudem wird der Absolvent des Fahrtrainings die 
Grenzen seines Autos und seine eigenen Fähigkeiten besser einschätzen 
und kann somit kritische Situationen nicht nur meistern, sondern gar 
nicht erst entstehen lassen.
Weiterhin behaupte ich, daß Assistenzsysteme in nicht zu 
unterschätzender Weise kontraproduktiv wirken. Beispielsweise verbessert 
ESP zwar die Stabilität im Grenzbereich, es vermittelt dem Fahrer jedoch 
gleichermaßen ein fatal trügerisches Bild der Gripverhältnisse. Das Band 
zwischen "geht noch" und "jetzt definitiv Abflug" wird mit ESP sehr 
schmal. Ohne ESP bekommt der Fahrer den Grenzbereich sehr viel früher 
mit und wird dadurch auch eher vom Gas gehen.

> Davon abgesehen sollte man nicht so tun, als ob die derzeit genutzten
> mechanischen Lösungen perfekt funktionieren.

Natürlich kann auch Mechanik kaputt gehen. Das tut sie im Gegensatz zu 
Elektronik aber höchst selten von jetzt auf gleich. Verschleißbedingte 
Ausfälle kündigen sich lange vorher an und plötzliches Versagen 
kritischer Teile (Fahrwerk, Lenkung, Bremsen) kommt i.d.R. nur bei 
gröbsten Wartungsmängeln, minderwertigen Ersatzteilen oder 
unfachmännischer Schrauberei vor. Elektronik sieht man jedoch nicht an, 
ob sie demnächst ausfallen oder ein Softwarebug Unheil anrichten wird. 
Das passiert meist urplötzlich und wenn man es am wenigsten braucht.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Och ich hätte nichts gegen eine autonomes Automobil, wenn dann auch die 
Haftungsfragen gleich mit dem autokauf erledigt sind lasse ich mich gern 
chaufieren fahrtziel eingeben und die fahrt genießen wäre o.k. aber ob 
ich das noch erlebe ohne einen Chauffeur bemühen zu müssen, also im 
eigenen Fahrzeug? Der spaß wird ers interessant wenn Führerlose LKW 
durchs Land
düsen, oder du dein Auto in die 5 km entfernte garage schickst während 
du  eine termin in der innenstadt hast und bei bedarf zurückbeordern 
kannst, ales ohne irgend jemand dafür (kostenpflichtig) bemühen zu 
müssen.
Ersatzteil beim Kunden nicht zur Hand? ... "Ich schicke meinen Wagen 
bitte legen sie es hinein. "  ;)

Einziger Anspruch: Von so einem vergnügen erwarte ich mehr präzison und 
Umsicht als von einem humanoiden Chauffeur.

Ich will auch nicht mäkeln mein letzter Firmenwagen hat mich in 5 Jahren 
nicht einmal im Stich gelassen, der Private(3 Jahre alt) auch nicht. Mal 
sehen wie sich der neue Firmenwagen macht er hat erst 900km in knapp 14 
Tagen gemacht bei mir gemacht.


Namaste

von Klaus W. (mfgkw)


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Icke ®. schrieb:
> Sinnvoll wäre es...

richtig!

Icke ®. schrieb:
> Weiterhin behaupte ich,...

richtig!


Nur: ist gerade nicht opportun.
Lieber betreutes Fahren für jeden Vollhonk, und damit es nicht zu blutig 
wird, darf jeder nur noch im Schritttempo fahren.

von Le X. (lex_91)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Sinnvoll wäre es...
>
> richtig!
>
> Icke ®. schrieb:
>> Weiterhin behaupte ich,...
>
> richtig!
>
>
> Nur: ist gerade nicht opportun.
> Lieber betreutes Fahren für jeden Vollhonk, und damit es nicht zu blutig
> wird, darf jeder nur noch im Schritttempo fahren.

Stammtisch ist doch erst heute Abend?
Schimpf am Besten noch gegen die Energiewende, das ist grad so richtig 
"opportun", damit machst du Eindruck auf deine Spezls.

von Klaus W. (mfgkw)


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bin ich opportunistisch?
Dachte ich eigentlich nicht, aber wenn du meinst...

von Axel L. (axel_5)


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Icke ®. schrieb:
> Axel Laufenberg schrieb:
>> Es macht also durchaus Sinn, diese
>> Tätigkeit, die beim nichtbeherrschen (oder auch schlicht bei kleinen
>> Fehlern) zu automatisieren, bevor man dem Hintermann in die Front rollt.
>
> Sinnvoll wäre es, Fahzeugführer aus dem Verkehr zu ziehen (bzw. gar
> nicht erst reinzulassen), denen solch elementare Fähigkeiten fehlen.
> Anfahren am Berg gehört zu den Übungen, die jeder Fahrschüler in den
> ersten Stunden erlernen und eigentlich auch bei der Prüfung absolvieren
> muß. Ich betrachte es nicht als gute Lösung, die (zweifellos
> existierende) Unfähigkeit zahlreicher Kraftfahrer mit technischen
> Assistenzsystemen kompensieren zu wollen.

Ach, und warum nicht ? Wenn jemand altersbedingt oder aufgrund einer 
Behinderung nicht mit einem normalen Auto fahren kann, warum sollte man 
ihm die entsprechenden technischen Hilfsmittel vorenthalten ? Du wirst 
auch mal 70 werden, spätestens dann wirst Du ein ausbrechendes Auto auch 
nicht mehr schnell einfangen können, wobei nicht mal raus ist, ob du das 
jetzt schon besser könntest als ein ESP. Davon abgesehen halte ich es 
auch nicht für durchsetzbar, 50% der Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen, 
es ist auch nicht nötig, es gibt ja die technischen Hilfsmittel, die 
auch recht gut funktionieren.

> Und ich behaupte, daß
> (Pflicht-) Fahrsicherheitstrainings die Verkehrssicherheit um
> Größenordnungen positiver beeinflussen würden als noch so ausgeklügelte
> Technik. Ein sehr großer Teil der Unfälle ließe sich vermeiden oder
> zumindest in der Schwere mindern, wenn die Leute auf kritische
> Fahrsituationen vorbereitet sind und nicht erstmals im Ernstfall damit
> konfrontiert werden. Zudem wird der Absolvent des Fahrtrainings die
> Grenzen seines Autos und seine eigenen Fähigkeiten besser einschätzen
> und kann somit kritische Situationen nicht nur meistern, sondern gar
> nicht erst entstehen lassen.
Du meinst, du wärst mit einem Fahrsicherheitstraining besser in der 
Lage, Dein Auto auf einer plötzlichen Eisplatte abzufangen als ein ESP ? 
Du behauptest, Dein Auto bei einer Gefahrenbremsung besser und 
kontrollierter abbzubremsen als ABS ? Und das auch noch mit 65 Jahren 
oder 70 Jahren. Ich behaupte, dass Du da die Möglichkeiten der meisten 
Autofahrer selbst bei regelmässigem Training drastisch überschätzt.

Ich würde das selbst direkt nach meinem letzten Fahrsicherheitstraining 
nicht so sehen, gar nicht davon zu reden, dass die Beherrschung von ABS 
und ESP elementarer Teil dieses Trainings war. Aber die Schleuderplatte 
wurde auch mit ESP nur von einem Bruchteil der Teilnehmer gemeistert.

> Weiterhin behaupte ich, daß Assistenzsysteme in nicht zu
> unterschätzender Weise kontraproduktiv wirken. Beispielsweise verbessert
> ESP zwar die Stabilität im Grenzbereich, es vermittelt dem Fahrer jedoch
> gleichermaßen ein fatal trügerisches Bild der Gripverhältnisse. Das Band
> zwischen "geht noch" und "jetzt definitiv Abflug" wird mit ESP sehr
> schmal. Ohne ESP bekommt der Fahrer den Grenzbereich sehr viel früher
> mit und wird dadurch auch eher vom Gas gehen.
Die aufleuchtende Warnleuchte des ESP oder der Antischlupfregelung 
verursacht bei den meisten Leuten, die ich kenne, deutlich mehr Stress, 
als ein bischen Rutschen des Autos oder durchdrehende Räder, was die 
meisten eh nicht bemerken.

>
>> Davon abgesehen sollte man nicht so tun, als ob die derzeit genutzten
>> mechanischen Lösungen perfekt funktionieren.
>
> Natürlich kann auch Mechanik kaputt gehen. Das tut sie im Gegensatz zu
> Elektronik aber höchst selten von jetzt auf gleich. Verschleißbedingte
> Ausfälle kündigen sich lange vorher an und plötzliches Versagen
> kritischer Teile (Fahrwerk, Lenkung, Bremsen) kommt i.d.R. nur bei
> gröbsten Wartungsmängeln, minderwertigen Ersatzteilen oder
> unfachmännischer Schrauberei vor. Elektronik sieht man jedoch nicht an,
> ob sie demnächst ausfallen oder ein Softwarebug Unheil anrichten wird.
> Das passiert meist urplötzlich und wenn man es am wenigsten braucht.

Die meisten Fahrer bemerken solche Mängel gar nicht, die Statistiken zum 
Reifenluftdruck zeigen das eindrucksvoll. Dagegen meldet sich eine 
defekte Elektronik sehr häufig mit einer kaum übersehbaren Warnlampe, 
die spätestens beim TÜV garantiert bemerkt wird, viel ehher als z. B. 
eine angerissene Bremsleitung. Ich habe jedenfalls schon viel häufiger 
den Falll gehabt, dass sich defekte Elektronik durch die Warnlampe 
bemerkbar gemacht hat als durch einen tatsächlichen Funktionsausfall. Im 
Gegensatz zu einer defekten Dichtung in einer mechanischen Bremse, die 
erst bei einer Vollbremsung kollabiert.

Gruss
Axel

von Karl H. (kbuchegg)


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Axel Laufenberg schrieb:

> und ESP elementarer Teil dieses Trainings war. Aber die Schleuderplatte
> wurde auch mit ESP nur von einem Bruchteil der Teilnehmer gemeistert.

Kann ich mir vorstellen.

Trotzdem fahern viele im Winter wie die Henker, weil "Isch hab ja ESP, 
Alda. Mich passiert nix"

Darum gehts. Um den Aberglauben, dass technische Assistenzsysteme die 
Physik ausser Kraft setzen. Es geht nicht darum, dass du auch eine 
Abflug machen würdest, wenn ESP das auch nicht mehr verhindern kann. Es 
geht darum, dass die Leute das Hirn ausschalten, weil es ja die kleinen 
Helferlein gibt.

Und es geht darum, dass man beim Fahrsicherheitstraining mal das Gefühl 
bekommt, wie es ist, wenn man nur mehr Passagier ist und sich selbst 
dann hoffentlich gar nicht erst in diese Lage bringt, sondern vorher 
schon rechtzeitig vom Gas geht. Es geht darum, nicht wie gelähmt hinter 
dem Lenkrad zu sitzen, sondern beherzt in die Bremsen zu treten, wenn 
ein unvorhergesehenes Hinderniss auftaucht. Es geht darum, nicht zu 
erschrecken, wenn plötzlich das Bremspedal zu klopfen anfängt. All diese 
Dinge muss man mal am eigenen Leib erlebt haben.

Verpflichtebndes Fahrsicherheitstraining ist für mich die einzig 
vernünftige Führerscheinreform der letzten Jahre, die in Österreich 
stattgefunden hat. Immer nur noch mehr verpflichtende Fahrstunden sind 
nur Geldmache für die Fahrschule. Für die Fahrsicherheit bringt das 
überhaupt nichts. Da sollte man durchaus den Fahrlehrern vertrauen, das 
die entscheiden können, ob jemand auf die Allgemeinheit losgelassen 
werden kann oder nicht. Und zwar nicht erst nach verpflichtenden 20 
Fahrstunden.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Karl Heinz schrieb:
> Trotzdem fahern viele im Winter wie die Henker

Das tun die auch ohne EPS und ABS. Sieht man im Herbst, beim völlig 
überraschenden Wintereinbruch. Lang wirds nicht dauern und es herrscht 
wieder das jährliche Chaos, wenn viele Leute jedes Jahr aufs Neue 
erstaunt feststellen, dass Schnee glatt ist. Nach ein paar Tagen gibt 
sich das dann wieder, weil die Leute es übergangsweise gelernt haben.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Icke ®. schrieb:
> Natürlich kann auch Mechanik kaputt gehen.

Das ist wahr, tut sie auch. Aber auch im Auto der Zukunft wird Mechanik 
drinnen sein, und eben zusätzlich die Elektronik. Man kämpft also jetzt 
mit zwei Faktoren, wobei die Mechanik eben die ist, die leicht zu warten 
und instandzuhalten ist.
Der Elektronik sieht man es nicht an, bis die Warnlampe leuchtet oder 
einen das ESP ins Abseits befördert. Und wie sich zeigt, ist es meistens 
die Schnittstelle zwischen Mechanik und Elektronik, die die Probleme 
bereitet, wie die o.a. Sensoren und Aktuatoren. Solange Autos also mit 
mechanischen Rädern auf dem Boden stehen und einen mechanischen Antrieb 
besitzen, wird sich daran nichts ändern.
Der Kostendruck bei den Herstellern und der Innovationsdruck durchs 
Marketing wird das Massenprodukt Auto jedenfalls nicht sicherer machen.

von (prx) A. K. (prx)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Du meinst, du wärst mit einem Fahrsicherheitstraining besser in der
> Lage, Dein Auto auf einer plötzlichen Eisplatte abzufangen als ein ESP?

Solch ein Training ist sicherlich sinnvoll. Aber ich bezweifle, dass es 
in einer plötzlich eintretenden Krisensituation viel hilft. Denn da 
reagiert man nicht mit dem Verstand, sondern mit Reflexen. Und die 
kriegt man nicht in einem Tag eingebimst, sondern muss das regelmässig 
trainieren, immer und immer wieder, bis man das ganz automatisch drauf 
hat. Da sind Automaten summarum einfach besser, und wenn man das 
gesamtwirtschaftlich rechnet letzlich auch billiger.

von (prx) A. K. (prx)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Wenn jemand altersbedingt oder aufgrund einer
> Behinderung nicht mit einem normalen Auto fahren kann, warum sollte man
> ihm die entsprechenden technischen Hilfsmittel vorenthalten ?

Eben. Wir leben in einer Gesellschaft, in der individuelle Mobilität 
eine erhebliche Lebensqualität darstellt.

NB: Du plenkst.

von Icke ®. (49636b65)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Wenn jemand altersbedingt oder aufgrund einer
> Behinderung nicht mit einem normalen Auto fahren kann, warum sollte man
> ihm die entsprechenden technischen Hilfsmittel vorenthalten ?

Alters- und behinderungsbedingte Einschränkungen darf man nicht in einen 
Topf werfen. Behinderte fahren speziell auf sie zugeschnittene Fahrzeuge 
und müssen praktisch nachweisen, daß sie damit sicher unterwegs sind. 
Das Problem bei alternden Fahrzeugführern ist auch nicht das Verlernen 
von Fähigkeiten, sondern nachlassende physische und psychische 
Leistungsfähigkeit, die mit Technik gar nicht kompensiert werden kann. 
Ein Teil davon zeigt Einsicht und fährt freiwillig nicht mehr, andere 
wenden halt auf der Autobahn...

> spätestens dann wirst Du ein ausbrechendes Auto auch
> nicht mehr schnell einfangen können, wobei nicht mal raus ist, ob du das
> jetzt schon besser könntest als ein ESP.

Ich kann das Auto nicht nur abfangen, sondern diesen instabilen Zustand 
auch bewußt herbeiführen und halten. Habe das allerdings ausgiebig 
trainiert.

> Du meinst, du wärst mit einem Fahrsicherheitstraining besser in der
> Lage, Dein Auto auf einer plötzlichen Eisplatte abzufangen als ein ESP ?

Davon abgesehen, daß ESP auf Eis nicht viel ausrichtet, es geht mir 
nicht darum, ob technische Hilfsmittel in letzter Instanz hilfreich 
sind. Aber wie Karl-Heinz weiter unten bereits ausgeführt hat, ist 
solides Fahrkönnen weitaus hilfreicher für die Verkehrssicherheit als 
jedes Assistenzsystem. Es gibt durchaus Fahrer, bei denen ein 
Sicherheitstraining nicht viel bewirkt, aber die zählen eher zu einer 
kleinen Minderheit.

> Ich habe jedenfalls schon viel häufiger
> den Falll gehabt, dass sich defekte Elektronik durch die Warnlampe
> bemerkbar gemacht hat als durch einen tatsächlichen Funktionsausfall.

Das kenne ich leider andersrum und nicht nur von meinem Golf. Solange 
die Elektronik lediglich unterstützt und Komfort bringt, ist der Ausfall 
nur ärgerlich. Wenn sie aber, wie im Falle SbW, grundlegende 
Steuerungsfunktionen vollständig übernimmt und der Fahrer nicht mehr 
eingreifen kann, wird es u.U. lebensbedrohlich.

von Icke ®. (49636b65)


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Karl Heinz schrieb:
> Da sollte man durchaus den Fahrlehrern vertrauen, das
> die entscheiden können, ob jemand auf die Allgemeinheit losgelassen
> werden kann oder nicht.

Das kann man leider nicht. Wie im Falle unserer Großen selbst erlebt. 
Trotz über 30 Stunden und bestandener Prüfung waren ihre Fähigkeiten auf 
dem Niveau der ersten paar Fahrstunden stehengeblieben und sie hätte 
definitiv keinen Führerschein bekommen dürfen.
Die Fahrlehrer beugen sich genauso dem wirtschaftlichen Druck wie alle 
anderen. Der die Fahrfertigkeiten seiner Schüler realistisch 
einschätzende Fahrlehrer ist über kurz oder lang weg vom Fenster, weil 
sich das rumspricht und die Leute eben woanders hingehen, wo sie weniger 
Stunden machen müssen und schneller zur Prüfung kommen. Das Ergebnis 
sieht man auf den Straßen, viele kommen nicht mal mit den Grundregeln 
der Vorfahrt klar.

> Verpflichtebndes Fahrsicherheitstraining ist für mich die einzig
> vernünftige Führerscheinreform der letzten Jahre, die in Österreich
> stattgefunden hat.

Da haben uns die Alpenländer also nicht nur die Maut voraus.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Martin L. schrieb:
> Hallo,
>
> Da gab es gerade ein höchstrichterliches Urteil, dass genau diese Sachen
> bei der Entwicklung und Auslegung zu berücksichtigen sind, so dass
> zumindest in Zukunft auch die dunkelgrauen Schafe dazu gezwungen werden,
> das zu berücksichtigen.

Ja genau, ich habe vor einigen Jahren verzweifelt und leider vergeblich 
versucht, ein Ersatzteil für einen Pug 806 zu bekommen; zwischen meinem 
Bedarf und dem letzten Herstelljahr genau diesen Typs lagen damals 8 
Jahre. Wimre ist eine Ersatzteilverfügbarkeit für mindestens 10 Jahre 
vorgeschrieben. Und, kümmert das die Hersteller? Die legen sich nicht 
wegen vielleicht 100 Leuten in Europa ein Teilelager an daß dann 
vergammelt. Das war früher vielleicht mal so.
Und der Armand Peugeot hat sich sicherlich fürchterlich gefürchtet, daß 
da jemand zum Gericht geht und klagt....

> allerdings besteht
> dieses Risiko seit es Autos gibt (oder wurde schon einmal z.B. ein
> redundantes Benzinfilter oder eine redundante elektromechanische
> Zündspule verbaut?).

Die Top-Fueler haben eine doppelte Zündanlage :-)

Zoe

(Edith wegen eklatanter Grammatikschwäche)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Das Problem bei alternden Fahrzeugführern ist auch nicht das Verlernen
> von Fähigkeiten, sondern nachlassende physische und psychische
> Leistungsfähigkeit, die mit Technik gar nicht kompensiert werden kann.

Bevor du deinen Eltern den Wagen wegnimmst, etwas Statistik dazu:
http://www.statistik.zh.ch/dam/justiz_innern/statistik/Publikationen/statistik_info/si_2004_04_mikrozensus_verkehr.pdf.spooler.download.1326986170894.pdf/si_2004_04_mikrozensus_verkehr.pdf
Das Pro Kopf Risiko steigt zwar in der 80+ Klasse erheblich an (S.8), 
aber die fahren so wenig, dass diese Altersklasse in absoluten Zahlen 
die geringste Anzahl Unfälle hat (S.6). Es wird aber darauf hingewiesen, 
dass es sich in den nächsten Jahren (Stand 2004) ändern könnte.

Der Sicherheit im Strassenverkehr wäre weit mehr gedient, wenn man die 
Altersklasse U25 nur in Begleitung der Eltern ans Steuer lässt. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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1980 wurden die Leute noch eingesperrt, wenn sie blind Auto fuhren:
http://www.youtube.com/watch?v=OCyh1dD7Dvw

Auch ich muß ab und zu einmal aussteigen, um die Verkehrsschilder von
Hand abzutasten. Nicht umsonst haben sie ja charakteristische Formen.
;-)

MfG Paul

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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Icke ®. schrieb:
> Axel Laufenberg schrieb:
>> Wenn jemand altersbedingt oder aufgrund einer
>> Behinderung nicht mit einem normalen Auto fahren kann, warum sollte man
>> ihm die entsprechenden technischen Hilfsmittel vorenthalten ?
>
> Alters- und behinderungsbedingte Einschränkungen darf man nicht in einen
> Topf werfen. Behinderte fahren speziell auf sie zugeschnittene Fahrzeuge
> und müssen praktisch nachweisen, daß sie damit sicher unterwegs sind.
> Das Problem bei alternden Fahrzeugführern ist auch nicht das Verlernen
> von Fähigkeiten, sondern nachlassende physische und psychische
> Leistungsfähigkeit, die mit Technik gar nicht kompensiert werden kann.
> Ein Teil davon zeigt Einsicht und fährt freiwillig nicht mehr, andere
> wenden halt auf der Autobahn...

Da gibt es ja noch einen grossen Teil dazwischen, die Masse der 
Autofahrer kommt nie in einen Zustand, wo sie ernsthaft das Auto 
beherrscht, sondern ist gerade mal in der Lage, sich halbwegs unfallfrei 
von A nach B zu bewegen. Das ist auch grundsätzlich völlig in Ordnung, 
die Strassen sind nicht dazu da, einer kleinen Elite ihre 
Mobilitätsbedürfnisse zu befriedigen, sondern der Mehrheit der 
Bevölkerung. Wer mit seinem Auto rumschleudern will, soll das auf dem 
Nürburgring tun, der hat dafür Auslaufzonen.

>
>> spätestens dann wirst Du ein ausbrechendes Auto auch
>> nicht mehr schnell einfangen können, wobei nicht mal raus ist, ob du das
>> jetzt schon besser könntest als ein ESP.
>
> Ich kann das Auto nicht nur abfangen, sondern diesen instabilen Zustand
> auch bewußt herbeiführen und halten. Habe das allerdings ausgiebig
> trainiert.

Wenn Du dieses Wissen im öffentlichen Strassenverkehr anwenden musst, 
warst du schon zu schnell und gehörst eigentlich aus dem Verkehr 
gezogen. Aber es steht Dir ja frei, das ESP abzuschalten, bei den 
meisten Autos musst Du dafür lediglich eine Sicherung ziehen.

>
>> Du meinst, du wärst mit einem Fahrsicherheitstraining besser in der
>> Lage, Dein Auto auf einer plötzlichen Eisplatte abzufangen als ein ESP ?
>
> Davon abgesehen, daß ESP auf Eis nicht viel ausrichtet, es geht mir
> nicht darum, ob technische Hilfsmittel in letzter Instanz hilfreich
> sind. Aber wie Karl-Heinz weiter unten bereits ausgeführt hat, ist
> solides Fahrkönnen weitaus hilfreicher für die Verkehrssicherheit als
> jedes Assistenzsystem. Es gibt durchaus Fahrer, bei denen ein
> Sicherheitstraining nicht viel bewirkt, aber die zählen eher zu einer
> kleinen Minderheit.

Ist alles richtig, geht aber am Problem völlig vorbei. Es geht eben 
nicht darum, einer Elite ihre Probleme zu lösen, sondern der Masse der 
Bevölkerung. Und die hat nicht die Zeit, sich diese Fähigkeiten 
anzueignen. Da es mitlerweile technische Lösungen gibt, besteht dafür 
auch gar kein Bedarf. Wobei ich ein Fahrsicherheitstraining, in dem der 
Umgang mit ABS und ESP mal trainiert wird durchaus für sinnvoll halte, 
ein Training, in dem die Beherrschung eines PKW in Grenzsituationen ohne 
diese Helferlein ist allerdings völlig überzogen. Schon weil ein solches 
Training praktisch monatlich wiederholt werden müsste, um die 
Fähigkeiten abrufbereit zu halten. Wenn diese Masse durch ein SbW davon 
abgehalten werden, bei 150 auf der Autobahn das Lenkrad zu verreissen, 
ist da nichts gegen einzuwenden.

>
>> Ich habe jedenfalls schon viel häufiger
>> den Falll gehabt, dass sich defekte Elektronik durch die Warnlampe
>> bemerkbar gemacht hat als durch einen tatsächlichen Funktionsausfall.
>
> Das kenne ich leider andersrum und nicht nur von meinem Golf. Solange
> die Elektronik lediglich unterstützt und Komfort bringt, ist der Ausfall
> nur ärgerlich. Wenn sie aber, wie im Falle SbW, grundlegende
> Steuerungsfunktionen vollständig übernimmt und der Fahrer nicht mehr
> eingreifen kann, wird es u.U. lebensbedrohlich.

Komisch, Du schreibst hier die ganze Zeit, dass in Deinem Auto sowas gar 
nicht drin ist, jetzt kommst Du damit, dass Du praktisch permanent 
sicherheitsrelevante Probleme mit Deiner Elektrik hast.

Davon abgesehen ist in Anbetracht der Fahrfähigkeiten der meisten Fahrer 
ein Fehler der Elektronik im Vergleich zu den Fehlern der Fahrer, die 
die Elektronik kompensieren kann, schlicht zu vernachlässigen. Das ist 
so ähnlich wie beim Sicherheitsgurt, es gibt Fälle in denen er schadet, 
aber in Summe ist er sehr sinnvoll.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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Anja zoe Christen schrieb:
> Martin L. schrieb:

>> allerdings besteht
>> dieses Risiko seit es Autos gibt (oder wurde schon einmal z.B. ein
>> redundantes Benzinfilter oder eine redundante elektromechanische
>> Zündspule verbaut?).
>
> Die Top-Fueler haben eine doppelte Zündanlage :-)
>

Aber nicht aus Redundanzgründen.

von Icke ®. (49636b65)


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Axel Laufenberg schrieb:
> die Strassen sind nicht dazu da, einer kleinen Elite ihre
> Mobilitätsbedürfnisse zu befriedigen, sondern der Mehrheit der
> Bevölkerung.

Das ist absolut richtig. Und jeder Verkehrsteilnehmer hat das Recht, 
nicht nur halbwegs, sondern gänzlich unbeschadet durchzukommen. Es hat 
aber keiner das Recht, trotz erheblicher Defizite in 
Fahrzeugbeherrschung, Regelkenntnis und/oder Wahrnehmung der 
Verkehrslage am Starßenverkehr aktiv teilzunehmen und andere zu 
gefährden.

> Wenn Du dieses Wissen im öffentlichen Strassenverkehr anwenden musst,
> warst du schon zu schnell und gehörst eigentlich aus dem Verkehr
> gezogen.

Keine Sorge, öffentliche Straßen sind für Drifttrainings genauso wenig 
geeignet, wie mein frontgetriebener "Dienstwagen". Dafür gibt es 
Rennstrecken und spezielle Handlingkurse. Die erworbenen Fähigkeiten 
können aber auch im normelen Verkehr nützlich werden.


> Es geht eben
> nicht darum, einer Elite ihre Probleme zu lösen, sondern der Masse der
> Bevölkerung. Und die hat nicht die Zeit, sich diese Fähigkeiten
> anzueignen.

Zeitmangel ist so ziemlich das schwächste Argument. Ein normales 
Fahrsicherheitstraining dauert etwa einen halben Tag und kostet auch 
nicht die Welt. Regelmäßiges Training muß auch nicht sein, die 
Grundfertigkeiten verlernt man ebensowenig wie Fahrrad fahren. Die Leute 
sollen ja keine Rallyefahrer werden, sondern lediglich gefahrlos 
kritische Situationen kennen- und bewältigen lernen, mit denen sie im 
Straßenverkehr ohne Vorbereitung überfordert wären.

> Da es mitlerweile technische Lösungen gibt, besteht dafür
> auch gar kein Bedarf.

Daß dem gerade nicht so ist, müßte jeder Techniker eigentlich wissen, 
der sich um einigermaßen objektive Sichtweise bemüht. Das real life ist 
kein SciFi-Roman.

> Komisch, Du schreibst hier die ganze Zeit, dass in Deinem Auto sowas gar
> nicht drin ist, jetzt kommst Du damit, dass Du praktisch permanent
> sicherheitsrelevante Probleme mit Deiner Elektrik hast.

Nein, das habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, daß ich mit 
Elektronik allgemein Probleme hatte und deswegen nicht geneigt bin, 
dieser sicherheitskritische Funktionen anzuvertrauen.

von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> Bevor du deinen Eltern den Wagen wegnimmst, etwas Statistik dazu:

Keine Ahnung, wer diese Statistik gefälscht hat, der erlebte 
Straßenverkehr sieht anders aus. Glücklicherweise, und nur 
glücklicherweise, baut nicht jeder halbblinde Autofahrer Unfälle in 
Serie. Daß davon aber jede Menge unterwegs sind, steht außer Zweifel. 
Man sieht es den Leuten teilweise schon an, wenn sie mit der Nase an der 
Frontscheibe kleben.
Ich bin keineswegs für altersbedingten, pauschalen Führscheinentzug. 
Wenn der 100jährige Opa noch fit genug ist, soll er ruhig fahren. Aber 
nicht die, die es eben nicht mehr gefahrlos auf die Reihe bekommen. 
Regelmäßige Untersuchungen der Fahrtauglichkeit wären diesbezüglich ein 
großer Schritt.

von Joachim B. (jar)


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Icke ®. schrieb:
> Regelmäßige Untersuchungen der Fahrtauglichkeit wären diesbezüglich ein
> großer Schritt.

für jeden!

wie oft werde ich beim 2spurigen Abbiegen geschnitten, offensichtlich 
hat niemand richtig gelernt das beim Abbiegen nicht die Spur gewechselt 
werden darf.
Auch Reissverschlußprinzip scheint niemand zu kennen, selbst wenn 
Verkehrsschilder darauf hinweisen soll ich mich hinten anstellen.

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Keine Ahnung, wer diese Statistik gefälscht hat, der erlebte
> Straßenverkehr sieht anders aus.

Wie ich ja schon öfter schrieb: Subjektive Eindrücke und gemessene 
Zahlen sind zwei sehr verschiedene Paar Stiefel. Vielleicht bist du aber 
einfach bloss aus der Disko-Zeit raus.

Denn solltest du dank deiner Kundschaft hauptsächlich tagsüber unterwegs 
sein: Da sind die Hauptunfallursachen grad nicht verfügbar, aber deine 
Alten sind unterwegs. Abends ab 10 wiederum pennst du schon, aber die 
Hauptunfallursachen noch lange nicht.

: Bearbeitet durch User
von Icke ®. (49636b65)


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A. K. schrieb:
> schon aus der Disko-Zeit raus und fährst hauptsächlich dann, wenn diese
> U25 Generation anderweitig beschäftigt ist - und umgekehrt.

In der Tat. Ich bin hauptsächlich dann unterwegs, wenn die Generation 
Ü70 zum Schnäppchenkauf ausschwärmt. Die Unfallhäufigkeit der U25 ist 
allerdings auch nicht der Fahrtauglichkeit geschuldet, sondern dem 
Übermut. Und ja,  gerade dieser Spezies würde ich 
Fahrsicherheitstrainings wärmstens empfehlen.

von Klaus W. (mfgkw)


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Naja, ich bin auch viel unterwegs.
Und es gibt schon wesentlich mehr Penner als halbstarke Vollpfosten.

Wobei ich subjektiv den Eindruck habe, daß die halbstarke Vollpfosten im 
Lauf der Jahrzehnte eher abgenommen haben und die Penner deutlich 
zunehmen (früher waren die als Sonntagsfahrer verschrieen, jetzt sind 
sie die ganze Woche unterwegs).

Und zur Uhrzeit: lange Strecken Landstraße fahre ich nicht tagsüber, 
weil da einfach zuviele Deppen frei rumlaufen.
Nachts dagegen kann man ordentlich fahren: weniger Leute, und die im 
Schnitt deutlich wacher. Mit den meisten Nachtfahrern kommt man besser 
aus, wahrscheinlich weil dann die Amateure weitgehend weg sind.

Mehrere Hundert km ohne Autobahn tu ich mir nicht tagsüber an, sondern 
ausschließlich nachts.

: Bearbeitet durch User
von Fabian F. (fabian_f55)


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Unabhängig davon ob nun eine mechanische Lenkung zuverlässiger ist als 
eine elektrische, ist der haupt-Unfallfaktor der Mensch am Steuer.
Unfälle die durch technisches Versagen ausgelöst werden sind extrem 
selten.

Die ganzen aktiven und passiven Sicherheitssysteme in modernen Autos 
haben dazu beigetragen, dass die Zahl der Unfalltoten von über 
10/10000(1980) auf 0,8/10000 (2010) gesunken ist, obwohl die 
Verkehrsdichte deutlich zugenommen hat.

Für jede SbW-Lenkung die versagen könnte, gibt es tausende Fahrer die 
auf der Autobahn das Lenkrad verreißen und in Schleudern geraten.
Dazu kommen noch die Verletzten durch Lenksäulen die beim Frontalcrash 
in die Fahrgastzelle eindringen.

Übrigens gibt es schon lange SbW-Fahrzeuge auf der Straße. Traktoren von 
John Deere haben das seit 2009.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Klaus Wachtler schrieb:

> Wobei ich subjektiv den Eindruck habe, daß die halbstarke Vollpfosten im
> Lauf der Jahrzehnte eher abgenommen haben und die Penner deutlich
> zunehmen (früher waren die als Sonntagsfahrer verschrieen, jetzt sind
> sie die ganze Woche unterwegs).

Bei der Demographie in D werden das auch noch viel mehr werden. Wenn die 
Bahn dann noch ständig Streikt setzt sich auch noch der letzte 
90+-Jährige ans Steuer.
Mir ist es aber ehrlich gesagt lieber wenn die alten Menschen langsam 
rumzuckeln, als wenn sie als halbblinde Cruise-Missles mit 5 Sekunden 
Reaktionszeit herrumschießen und mich am Ende noch auf dem Fahrrad platt 
machen.(Von denen fahren hier bei mir einige rum)

von Klaus W. (mfgkw)


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Fabian F. schrieb:
> Die ganzen aktiven und passiven Sicherheitssysteme in modernen Autos
> haben dazu beigetragen, dass die Zahl der Unfalltoten von über
> 10/10000(1980) auf 0,8/10000 (2010) gesunken ist, obwohl die
> Verkehrsdichte deutlich zugenommen hat.

Inwieweit welcher Fortschritt jetzt daran schuld ist, kann man so 
einfach nicht sagen.

ABS und ESP halte ich für wahrscheinlich, viele konstruktive Änderungen 
(Fahrgastzelle...) sicher auch.
Daß inzwischen fast jede Ecke irgendwie limitiert ist, vielleicht auch.

Aber Dinge wie Fahrspurassistenten oder Verkehrszeichenerkennung würde 
ich da nicht ungeprüft dazu zählen. Sowas trägt vielleicht nur dazu bei, 
daß man sich dran gewöhnt und die Verblödung gefördert wird.
Wer einen Assistenten braucht, um die Spur zu halten, gehört nicht auf 
die Straße. Entweder muß man in diesem Zustand erstmal ausschlafen, oder 
den Lappen abgeben.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Fabian F. schrieb:
> Bei der Demographie in D werden das auch noch viel mehr werden. Wenn die
> Bahn dann noch ständig Streikt setzt sich auch noch der letzte
> 90+-Jährige ans Steuer.

Die fahren oft keine längeren Strecken mehr und sind flexibler als 
Berüfstätige. Wenn ein Streik sie behindert, dann wird eher die Reise 
abgesagt als dass sie 500km mit dem eigenen Töff unterwegs sind. Zu 
anstrengend.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Sowas trägt vielleicht nur dazu bei,
> daß man sich dran gewöhnt und die Verblödung gefördert wird.

Stimmt. Wir sollten alle heutigen Rechner in die Tonne kloppen und 
ausschliesslich die Kommandozeile zulassen. Alle grafischen Assistenten 
sind des Teufels und hindern die Leute bloss am Denken oder lässt gar 
jene an Rechnern zu, die daran mangels intellektueller Tauglichkeit 
wirklich nichts verloren haben. Sorry Apple, aber das ist definitiv der 
falsche Weg, der ihr eingeschlagen habt! ;-)

Und welcher Hornochse ist bloss auf die Idee gekommen, den Rechnern ihne 
schönen DIP-Switches und Mäuseklaviere zu nehmen um sie durch 
automatische Erkennung und Interruptzuweisung zu ersetzen? Ich will das 
gefälligst selber machen, ich weiss ja was ich tue! Nichts als 
Verblödung, wohin man schaut.

: Bearbeitet durch User
von Fabian F. (fabian_f55)


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Klaus Wachtler schrieb:

> ABS und ESP halte ich für wahrscheinlich, viele konstruktive Änderungen
> (Fahrgastzelle...) sicher auch.
> Daß inzwischen fast jede Ecke irgendwie limitiert ist, vielleicht auch.
>
> Aber Dinge wie Fahrspurassistenten oder Verkehrszeichenerkennung würde
> ich da nicht ungeprüft dazu zählen. Sowas trägt vielleicht nur dazu bei,
> daß man sich dran gewöhnt und die Verblödung gefördert wird.
> Wer einen Assistenten braucht, um die Spur zu halten, gehört nicht auf
> die Straße. Entweder muß man in diesem Zustand erstmal ausschlafen, oder
> den Lappen abgeben.

Fahrspurassistenten sind zu 80% eine Komfort-Option. Manche Hersteller 
kombinieren dass ja noch mit einer Warnung. Wenn du die Linie wiederholt 
überfährst schlägt das Auto eine Pause vor.
Ich wurde auch schon von meinem Auto daran erinnert, dass eine Pause 
fällig ist. Mir selber ist das im 800km Autobahn-Trott nicht 
aufgefallen.

Verkehrszeichenerkennung ist was für Leute knapp an der Punktegrenze, 
wobei das ja eigentlich ein reines Software-Produkt ist. Die Kamera gibt 
es ja schon für andere, wichtigere Systeme wie das Airbag-Steuergerät.

SbW hat erstmal keinen Nennenswerten Komfort-Gewinn (Außer einem 
kleineren Wenderadius). Das ist in erster Line ein Sicherheitsfeature.

von Klaus W. (mfgkw)


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A. K. schrieb:
> Wir sollten alle heutigen Rechner in die Tonne kloppen und
> ausschliesslich die Kommandozeile zulassen.

Mam muß sie ja nicht in die Tonne kloppen, aber vielleicht für was 
sinnvolles nutzen :-)
Es gibt Fortschritte, aber nicht alles Neue ist wirklich sinnvoll.

von Klaus W. (mfgkw)


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Fabian F. schrieb:
> Außer einem
> kleineren Wenderadius

Wie das? Kann der E-Motor den Anschlag verbiegen und die Gelenkwelle 
weiter knicken als der Fahrer?

von Fabian F. (fabian_f55)


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Klaus Wachtler schrieb:

>
> Wie das? Kann der E-Motor den Anschlag verbiegen und die Gelenkwelle
> weiter knicken als der Fahrer?

Bei SbW ist eine Hinterachsenlenkung mit verhältnismäßig geringen 
Aufwand realisierbar->Kleinerer Radius

von Klaus W. (mfgkw)


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ok, mit Allradlenkung geht natürlich mehr.

von Paul B. (paul_baumann)


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Mich würde interessieren, was die Technik-Befürworter von der jetzt
gerade neu eingeführten Pflicht für Reifendruck-Kontrollsysteme bei
Neufahrzeugen halten.

Das macht ein Fahrzeug ja schließlich nur ca. 1000 Euro teurer als
vorher und bietet den enormen Vorteil, mich zu warnen, bevor ich auf
Felgen durch die Gegend fahre. Es kommt ja schließlich niemand von
selbst auf die Idee, 1x pro Monat an der Tankstelle den Luftdruck
zu prüfen -NEIN!! Das muß unbedingt auch noch automatisiert werden.

:-((

MfG Paul

von Klaus W. (mfgkw)


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Naja, indem man die ABS-Signale auswertet geht es praktisch ohne 
Zusatzkosten (falls nicht alle 4 Reifen gleichzeitig synchron Luft 
verlieren).
Wenn das in Zukunft noch zulässig ist, sehe ich da jetzt kein großes 
Problem drin.

von Paul B. (paul_baumann)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Naja, indem man die ABS-Signale auswertet geht es praktisch ohne
> Zusatzkosten (falls nicht alle 4 Reifen gleichzeitig synchron Luft
> verlieren).

Das ist richtig. Es geht mir aber um Fahrzeuge, die separate Sender
pro Rad eingebaut bekommen (müssen) und dann hat man vielleicht auch 
noch einen Satz Winterreifen...
Das halte ich für Geldschneiderei erster Güte.

MfG Paul

von Klaus W. (mfgkw)


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ja

von Helge A. (besupreme)


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Fabian F. schrieb:
> Die Kamera gibt
> es ja schon für andere, wichtigere Systeme wie das Airbag-Steuergerät.

Stimmt das wirklich? Was passiert, wenn mir ein Stück Pappe 
entgegenfliegt, löst die Kamera wirklich den Airbag aus?? Ich krieg 
Angst.

von Axel L. (axel_5)


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Paul Baumann schrieb:
> Klaus Wachtler schrieb:
>> Naja, indem man die ABS-Signale auswertet geht es praktisch ohne
>> Zusatzkosten (falls nicht alle 4 Reifen gleichzeitig synchron Luft
>> verlieren).
>
> Das ist richtig. Es geht mir aber um Fahrzeuge, die separate Sender
> pro Rad eingebaut bekommen (müssen) und dann hat man vielleicht auch
> noch einen Satz Winterreifen...
> Das halte ich für Geldschneiderei erster Güte.
>
> MfG Paul

Die Lösung mit dem ABS wird wohl nicht akzeptiert, es werden alle Autos 
Sensoren brauchen. Die Zusatzkosten kann man im Moment noch gar nicht 
beziffern, man darf z. B. einen zweiten Satz Sensoren für die 
Winterreifen kaufen, wobei noch die spannende Frage ist, ob man dann 
Winterreifen ohne weiteres wechseln kann, weil die Sensoren dann neu 
angelernt werden müssen. Ausserdem müssen die Werkstätten für alle 
Fahrzeugtypen entsprechende Programmiergeräte vorhalten.

Was man sich dabei gedacht hat, ist fragwürdig, die Yermutung, dass die 
grossen Autohersteller das ganz gut finden und entsprechend lobbyiert 
haben, liegt nahe.

Gruss
Axel

von Le X. (lex_91)


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Helge A. schrieb:
> Was passiert, wenn mir ein Stück Pappe
> entgegenfliegt, löst die Kamera wirklich den Airbag aus?? Ich krieg
> Angst.

Glaub mir, wenn du auf dieses Scenario kommst dann haben die 
Autohersteller schon vor 10 Jahren dran gedacht, diesen Fall zu 
berücksichtigen.
Die sind nicht blöde.

Ja, viele Neuerungen dienen auch dazu Geld zu verdienen.
Aber, die sind nicht blöde.
(mal davon abgesehn dass es im Interesse der Hersteller liegt, Airbags 
nur im Bedarfsfall auslösen zu lassen. Negative Publicity kostet Geld)

von Le X. (lex_91)


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Überhaupt, wieso wurde eigentlich mein Beitrag von vorgestern gelöscht?
Der war on-topic und sachlich, im Gegensatz zu andren Ergüssen hier, wo 
der Rest der (Straßen-)Welt als Deppen oder Vollpfosten bezeichnet wird.
Also:

========================================================================
Die Tatsache, dass neue Technik hier im Forum oft als "unnützer 
Krempel", "Schnickschnack" "überflüssig" etc bezeichnet wird zeigt auch, 
dass es in der gesamten Diskussion nicht nur um den konkreten Nutzen 
(oder Nicht-Nutzen) geht.
Wenn ich etwas nicht brauche oder haben will kaufe/benutze ich es 
einfach nicht (nicht nur aufs KFZ bezogen).

Aber, da schwingen heftige Emotionen bei den Technik-Gegnern mit.
Ich denke bei vielen hier ist es das Alter, Angst vor Neuem. Und weil 
die Jugend ja generell pöse und unfähig ist und dementsprechend auf die 
neue Technik (Smartphones, Komfortfunktionen im KFZ) angewiesen.
Das lässt sich alles darauf zurückführen dass man der eigenen Jugend (in 
der subjektiv alles besser war) nachweint.

von Roland L. (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> man darf z. B. einen zweiten Satz Sensoren für die
> Winterreifen kaufen,

wenn man die Sensoren überhaupt einzeln kaufen kann. Die könnten in 
Zukunft auch fest in den Felgen integriert sein, so dass man nur noch 
Originalfelgen verwenden kann.
Hersteller von Tintenstrahldruckern haben da ja schon einige Ideen 
vorbereitet...

von Paul B. (paul_baumann)


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Fazit von mir: Sachen, die sinnvoll wären, sind verboten, Stuss und
Geldschneiderei wird Vorschub geleistet.

Beispiele für meine Behauptungen: Kameras, die die Fahrt filmen und z.B.
nach Unfällen wertvolle Hinweise auf die Ursache geben könnten, sind
nicht erlaubt. Schnickschnack, wie Reifendruckkontrollsysteme oder
Melodieklingeln für die Rückwärtsfahrt werden verlangt bzw. gefördert.

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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le x. schrieb:
> Überhaupt, wieso wurde eigentlich mein Beitrag von vorgestern gelöscht?

Du solltest dich aus deinem Killfile nehmen, dann siehst du deine 
Beiträge auch wieder. 
Beitrag "Re: Steer by wire - Sinn oder Unsinn und Betrachtungen des KFZ Fortschritts"

von Axel L. (axel_5)


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le x. schrieb:

> ========================================================================
> Die Tatsache, dass neue Technik hier im Forum oft als "unnützer
> Krempel", "Schnickschnack" "überflüssig" etc bezeichnet wird zeigt auch,
> dass es in der gesamten Diskussion nicht nur um den konkreten Nutzen
> (oder Nicht-Nutzen) geht.
> Wenn ich etwas nicht brauche oder haben will kaufe/benutze ich es
> einfach nicht (nicht nur aufs KFZ bezogen).
>
> Aber, da schwingen heftige Emotionen bei den Technik-Gegnern mit.
> Ich denke bei vielen hier ist es das Alter, Angst vor Neuem. Und weil
> die Jugend ja generell pöse und unfähig ist und dementsprechend auf die
> neue Technik (Smartphones, Komfortfunktionen im KFZ) angewiesen.
> Das lässt sich alles darauf zurückführen dass man der eigenen Jugend (in
> der subjektiv alles besser war) nachweint.

Man sollte dabei das Kostenargument nicht vergessen. Die Autos bekommen 
teilweise jede Menge Schnick-Schnack (z. B. elektrische Fensterheber 
hinten)) die ich erst beim Kauf und dann beim Verbrauch bezahlen muss. 
Wenn die kaputt sind, ist eine Reparatur nicht mehr möglich, es werden 
nur noch Module ausgetauscht. Beim BMW hatte ich mal das Problem, dass 
der aufgrund der permanenten Warnmeldung, die mich über den defekten 
Fensterheber hinten informierte, das Auto faktisch nicht mehr fahren 
konnte. Der wäre damit vermutlich nicht mehr durch den TÜV gekommen, 
obwohl mich das so gar nicht interessierte.

Dasselbe gilt dann für die elektrischen Aussenspiegel etc.

Richtig pervers wird das Ganze dann, wenn die Funktionen ab Werk 
eingebaut werden (ich sie also schon bezahlt habe)) und dann per 
Software gegen viel Geld freigeschaltet werden können.

Gruss
Axel

von Fabian F. (fabian_f55)


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Helge A. schrieb:
>
> Stimmt das wirklich? Was passiert, wenn mir ein Stück Pappe
> entgegenfliegt, löst die Kamera wirklich den Airbag aus?? Ich krieg
> Angst.

Moderne Airbag-Steuergeräte evaluieren aus dem Kamerabild was für eine 
Art von Crash folgt. So werden z.B. schon mal die Gurte gestrafft und 
die Kopfstütze vorgefahren bevor man aufprallt.

Paul Baumann schrieb:
>Das macht ein Fahrzeug ja schließlich nur ca. 1000 Euro teurer als
>vorher und bietet den enormen Vorteil, mich zu warnen, bevor ich auf
>Felgen durch die Gegend fahre. Es kommt ja schließlich niemand von
>selbst auf die Idee, 1x pro Monat an der Tankstelle den Luftdruck
>zu prüfen -NEIN!! Das muß unbedingt auch noch automatisiert werden.

1000€? Was in aller Welt sind das für Sensoren?? Mit Juwelen besetzt? 
Bei meinem Auto kostet ein Satz von 4 Stück 130€. Wenn man die Reifen 
wechselt, wechselt man auch die Batterie und gut is.

Der Aufpreis für das Reifendruckkontrollsystem waren damals 250€ inkl. 
der Sensoren in den Sommerrädern..

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Paul Baumann schrieb:
> Mich würde interessieren, was die Technik-Befürworter von der jetzt
> gerade neu eingeführten Pflicht für Reifendruck-Kontrollsysteme bei
> Neufahrzeugen halten.

Sehr viel.



> Das macht ein Fahrzeug ja schließlich nur ca. 1000 Euro teurer als
> vorher und bietet den enormen Vorteil, mich zu warnen, bevor ich auf
> Felgen durch die Gegend fahre.

Nein, es warnt Dich, bevor Dein Reifen wegen Unterdruck auf der Autobahn 
plötzlich platzt. Schön langsamer Druckverlust bis Du auf den Felgen 
fährst ist vergleichsweise harmlos.

> Es kommt ja schließlich niemand von
> selbst auf die Idee, 1x pro Monat an der Tankstelle den Luftdruck
> zu prüfen -NEIN!! Das muß unbedingt auch noch automatisiert werden.

Anders herum: Es kommen leider genug Leute nicht auf die Idee, dies 1x 
pro Monat zu kontrollieren und werden dadurch möglicherweise zur Gefahr 
für ihre Mitmenschen (von mir aus darf sich jeder gerne selber 
umbringen, solange er andere damit nicht schädigt). Und jetzt komm' mir 
nicht damit, dass die dafür den Lappen abgeben müssten. Erstens würde 
höchstens 1 % der Autofahrer den Führerschein behalten, wenn das Niveau 
des Führerscheinverlustes so niedrig wäre und zweitens bin ich z.B. in 
den mittlerweile 27 Jahren meines aktiven Autofahrerlebens nicht einmal 
auf Verkehrssicherheit überprüft worden (nur ein paar mal auf Alkohol - 
stets negativ, da ich ihn nicht mag - und ein oder zwei mal wegen leicht 
erhöhter Geschwindigkeit).

Ach ja, die Reifendruckkontrolle mit ABS-Sensoren ist ein Patent von 
Ford aus dem Jahr 1998, ist also bis 2018 nur gegen Lizenz (wenn 
überhaupt) von anderen einsetzbar. Insofern befürchte ich auch, dass die 
meisten Sensoren einsetzen werden (wenn sie nicht wegen der Tatsache, 
dass das ABS keinen Druckverlust auf allen Reifen gleichzeitig erkennen 
kann, sowieso vorgeschrieben sind).

Allerdings dürfte sich der Preis noch einpendeln, im Zubehörbereich sind 
solche Systeme schon für deutlich unter 100 Euro zu haben. Und ABS war 
ursprünglich auch 1000 DM teuer und ist heute serienmäßig dabei. Wobei 
die Autos inflationsbereinigt eher billiger geworden sind: Fiesta 1.1l 
1988: inflationsbereinigt 12.500 Euro, heute 8.800 Euro für den 1.25l - 
ok, Aktionspreis, also eher 10.300 für den 1.0l 65 PS; nebenbei 
Verbrauch gesenkt und Schadstoffausstoß um Faktor 30 reduziert - auch 
das wegen der Elektronik.

Schöne Grüße,
Martin

von Paul B. (paul_baumann)


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Martin L. schrieb:
> Und jetzt komm' mir
> nicht damit, dass die dafür den Lappen abgeben müssten.

Schrei mich doch nicht so an...
;-))
Ich wollte doch nur die Meinung Anderer zu diesen Sachen hören, niemand
hat die Absicht, anderen Leuten den Lappen abzunehmen. (oder so 
ähnlich)

Martin L. schrieb:
> Insofern befürchte ich auch, dass die
> meisten Sensoren einsetzen werden (wenn sie nicht wegen der Tatsache,
> dass das ABS keinen Druckverlust auf allen Reifen gleichzeitig erkennen
> kann, sowieso vorgeschrieben sind).

Das ist es: Die Wahrscheinlichkeit, auf allen 4 Rädern gleichviel Druck
einzubüßen, ist aber so etwas von enorm, das müssen Statistiker 
errech-
net haben.

Sicher ist: Keines von diesen sog. Assistenzsystemen entbindet den 
Fahrer
von seinen Pflichten. Genau so, wie man sich nebenbei von der Funktions-
fähigkeit aller Lampusse an dem Gefährt überzeugen muß, ist es auch 
nicht zuviel verlangt, den Reifendruck zu prüfen. Wer sein Auto 
einigermaßen
kennt, wird doch stutzig, wenn er im 45-Grad-Winkel zum Bordstein über
die Piste fledert.

MfG  Paul

von Helge A. (besupreme)


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Ich denke, alles was eingebaut ist, kann auch mal kaputt gehen. 
Sinnvolles wie ABS ist OK, aber ab automatischer 
Scheibenwischeraktivierung aufwärts sind das für mich ungewollte 
Mehrkosten. Nachbar's Kombi steht ungefähr so häufig wegen irgendwelcher 
Elektrikfehler in der Werkstatt wie zum Ölwechsel, da hört der Spaß echt 
auf.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Paul Baumann schrieb:
> Schrei mich doch nicht so an...
> ;-))
> Ich wollte doch nur die Meinung Anderer zu diesen Sachen hören, niemand
> hat die Absicht, anderen Leuten den Lappen abzunehmen. (oder so
> ähnlich)

Ich hab' doch gar nicht geschrien (war doch alles klein geschrieben) - 
das hast Du doch (mit dem großgeschriebenen NEIN) ;-)

War auch weniger direkt an Dich gerichtet (auch wenn ich "komm' mir" 
geschrieben habe, das Auslassungszeichen könnte theoretisch ja auch für 
ein "t" stehen ;-) ), sondern eher Richtung icke, Klaus Wachtler und co. 
Insofern steht Dein "niemand" aktuell leider nicht für alle hier 
mitdiskutierenden.

Schöne Grüße,
Martin

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Anja zoe Christen schrieb:
> Ja genau, ich habe vor einigen Jahren verzweifelt und leider vergeblich
> versucht, ein Ersatzteil für einen Pug 806 zu bekommen; zwischen meinem
> Bedarf und dem letzten Herstelljahr genau diesen Typs lagen damals 8
> Jahre. Wimre ist eine Ersatzteilverfügbarkeit für mindestens 10 Jahre
> vorgeschrieben. Und, kümmert das die Hersteller? Die legen sich nicht
> wegen vielleicht 100 Leuten in Europa ein Teilelager an daß dann
> vergammelt. Das war früher vielleicht mal so.
> Und der Armand Peugeot hat sich sicherlich fürchterlich gefürchtet, daß
> da jemand zum Gericht geht und klagt....

Es besteht ein geringfügiger Unterschied zwischen dem Klagerisiko bei 
Nichtverfügbarkeit von Ersatzteilen (Streitwert: Restwert des Fahrzeugs, 
also vielleicht 3000 Euro) und dem Klagerisiko beim Versagen 
sicherheitsrelevanter Bauteile (Streitwert: gedeckelt auf 65 Mio beim 
Produkthaftungsgesetz und 5 Jahre Gefängnis im Strafrecht).

Du darfst also davon ausgehen, dass eine Firma, die gemeinerweise das 
erste Risiko eingeht trotzdem das zweite Risiko meiden wird wie der 
Teufel das Weihwasser.

Schöne Grüße,
Martin

von (prx) A. K. (prx)


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Icke ®. schrieb:
> Keine Ahnung, wer diese Statistik gefälscht hat,

Nicht mal einen Blick drauf geworfen, ts ts. Steht doch drüber: "Peter 
Moser, Statistisches Amt des Kantons Zürich".

: Bearbeitet durch User
von Anja Zoe C. (zoe)


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Martin L. schrieb:
> Ach ja, die Reifendruckkontrolle mit ABS-Sensoren ist ein Patent von
> Ford aus dem Jahr 1998, ist also bis 2018 nur gegen Lizenz (wenn
> überhaupt) von anderen einsetzbar.

Das "wenn überhaupt" kannst Du streichen, denn zumindest die Corvette C5 
hatte das System auch schon.

von Martin L. (maveric00)


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Anja zoe Christen schrieb:
> Martin L. schrieb:
>> Ach ja, die Reifendruckkontrolle mit ABS-Sensoren ist ein Patent von
>> Ford aus dem Jahr 1998, ist also bis 2018 nur gegen Lizenz (wenn
>> überhaupt) von anderen einsetzbar.
>
> Das "wenn überhaupt" kannst Du streichen, denn zumindest die Corvette C5
> hatte das System auch schon.

Sicher? Wikipedia meint zur C5:

"Zur Standardausstattung der Corvette C5 gehört außerdem ein System zur 
Überwachung des Reifendrucks. Es arbeitet mit batteriebetriebenen 
Sensoren, die innerhalb des Ventilschaftes jedes Reifens montiert sind."

Und selbst wenn, die "großen Drei" tauschen gerne einmal Patente 
untereinander aus, das heißt aber nicht, das andere auch eine Lizenz 
bekommen. Schönes Beispiel: Frontscheibenheizung von Ford - man sollte 
meinen, dass das eine Standardausrüstung von Oberklassewagen ist, da sie 
wirklich gut funktioniert (wenn man nicht eine bestimmte Art von 
Astigmatismus hat). Ford hat aber so weit ich weiss die Lizenz noch nie 
verkauft...

Schöne Grüße,
Martin

von Michael B. (laberkopp)


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Paul Baumann schrieb:
> Mich würde interessieren, was die Technik-Befürworter von der jetzt
> gerade neu eingeführten Pflicht für Reifendruck-Kontrollsysteme bei
> Neufahrzeugen halten.

Da mich die Woche jemand besucht hat, der schon länger mit zu niedrigem 
Reifendruck fuhr und den Reifen dadurch abgewetzt hatte:

Offensichtlich nötig, es gibt offensichtlich Fahrer, die merken nix.


> Das macht ein Fahrzeug ja schließlich nur ca. 1000 Euro teurer als
> vorher

Unsinn, in der Produktion keine 10 EUR, aber man will dem Kunden 
natürlich den besonders hohen Mekhrwert maretingtechnisch nahe bringen.

Das Problem ist halt, ein System zu finden, das mit normalen Felgen und 
Reifen auskommt, und nicht auf dem Ventil aufsetzt. Obwohl die Methode 
über den ABS Sensor elegant ist, misst die alles, aber nicht den 
Reifendruck.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Martin L. schrieb:
 Schönes Beispiel: Frontscheibenheizung von Ford - man sollte
> meinen, dass das eine Standardausrüstung von Oberklassewagen ist, da sie
> wirklich gut funktioniert (wenn man nicht eine bestimmte Art von
> Astigmatismus hat). Ford hat aber so weit ich weiss die Lizenz noch nie
> verkauft...

Mich machen die Zick-Zack-Linien total kirre. Alle paar Minuten wandert 
mein Fokus auf die Drähte (8-)

Bei Oberklasse-Autos anderer Hersteller ist normalerweise eine 
El.Zusatzheizung in der Lüftung verbaut. Damit kann man die Scheibe auch 
in 2-3 Min abtauen.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Michael Bertrandt schrieb:
> Da mich die Woche jemand besucht hat, der schon länger mit zu niedrigem
> Reifendruck fuhr und den Reifen dadurch abgewetzt hatte:
>
> Offensichtlich nötig, es gibt offensichtlich Fahrer, die merken nix.

Das sind dann die, denen eine solche Anzeige auch völlig Brust ist, denn
man kann ja einen Blümchenaufkleber auf die Warnlampe kleben.
-> Wer nicht merkt, daß der Reifendruck nicht stimmt, sollte nur mit dem
Holzroller fahren.

Michael Bertrandt schrieb:
>> Das macht ein Fahrzeug ja schließlich nur ca. 1000 Euro teurer als
>> vorher
>
> Unsinn, in der Produktion keine 10 EUR, aber man will dem Kunden
> natürlich den besonders hohen Mekhrwert maretingtechnisch nahe bringen.

Was interessiert den Käufer, was das Teil in der Produktion kostet?
Er zahlt die Mondpreise, die beim Verkauf verlangt werden.

Michael Bertrandt schrieb:
> Obwohl die Methode
> über den ABS Sensor elegant ist, misst die alles, aber nicht den
> Reifendruck.

Zitat Loriot: Ach?!
Natürlich kann man den Druck so nicht messen, aber man kann durch den
unterschiedlcien Druck bedingte unterschiedliche Drehzahlen der Räder
feststellen. Das reicht, um die Aussage zu treffen, das man sich um
die Beschaffenheit seiner Räder kümmern muß.

MfG Paul

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Paul Baumann schrieb:
> Mich würde interessieren, was die Technik-Befürworter von der jetzt
> gerade neu eingeführten Pflicht für Reifendruck-Kontrollsysteme bei
> Neufahrzeugen halten.

Man kann ja ein Mal pro Monat um sein Auto laufen und schauen ob noch 
alles passt. Aber bei den hässlichen Autos die in den letzten zehn 
Jahren verkauft wurden kann ich es verstehen dass sich niemand sein Auto 
länger als nötig anschaut.

: Bearbeitet durch User
von Bernd F. (metallfunk)


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Hach, ich liebe mein Elektronikfreies Holzauto ( Morgan )
immer mehr.  :)

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