Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wieso Tastkopf abgleichen? Wieso nicht gleich die richtige Kapazitätskompensation einbauen?


von Markopolo (Gast)


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Laut dem Lehrbuch Messtechnik von Lech soll der Tastkopf abgeglichen 
werden, damit das Teilerverhältnis konstant bleibt. Das passiert so, 
indem das Verhältnis so konstant gehalten wird dass RE*CCE = RT*CCT ist.

Dann ist:


Aber meine Frage ist: Wieso kann man nicht einfach den Tastkopf einmalig 
abgleichen? Man kennt ja die Eingangskapazität des Oszilloskops sowieso. 
Was wäre da so falsch dran von beginn an eine fixe Kapazität in den 
Tastkopf einzubauen?

von Achim H. (anymouse)


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Markopolo schrieb:
> Man kennt ja die Eingangskapazität des Oszilloskops sowieso.

Bist Du da sicher?

Die feste Eingangskapazität von Philips, Agilent, Tektronix, ... gibt 
es nciht.

Bitte beachte auch, dass der Wert von Kapazitäten und Widerstände 
Toleranzen unterliegt, und sich diese Werte mit der Zeit ändern können.

von Old P. (Gast)


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Tja, warum zum Geier muss man in der Technik überhaupt irgendwas 
abgleichen? Warum können die Dödels das nicht richtig bauen?
Warum fällt die Zeitung nicht gleich aufgeschlagen aus dem Briefkasten? 
Warum kann man am Wasserhahn drehen?
Antwkrt: Weil nichts immer gleich ist! Die Eingangskapazität Deines 
Osziprömpels ist halt anders als die von Deinem Nachbarn.

Old-Papa

von Markopolo (Gast)


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Achim Hensel schrieb:
> Bitte beachte auch, dass der Wert von Kapazitäten und Widerstände
> Toleranzen unterliegt, und sich diese Werte mit der Zeit ändern können.

ALso ist das der einzige Grund wieso man den Tastkopf abgleichbar macht? 
Nur deshalb?

von Walter Tarpan (Gast)


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Markopolo schrieb:
> Was wäre da so falsch dran von beginn an eine fixe Kapazität in den
> Tastkopf einzubauen?

Nichts - solange Du ein entsprechend teures Kabel am Tastkopf, dessen 
Kapazitätsbelag über die gesamte Lebensdauer konstant ist, bezahlen 
willst. Alle anderen kompensieren ihren Tastkopf alle paar Jahre neu.

Viele Grüße
W.T.

von Markopolo (Gast)


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mann kann doch so eine Art geregelte Kapazität einbauen und einen Regler 
der das automatisch macht. Es gibt ja sowas glaub ich. VCO oder so. Also 
Kapatitätsdiode. Das wär aber trotzdem teurer weil es einen Regler 
bräuchte oder?

Naja was solls...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Markopolo schrieb:
> Wieso kann man nicht einfach den Tastkopf einmalig
> abgleichen? Man kennt ja die Eingangskapazität des Oszilloskops sowieso.

Wieso "des Oszilloskops"? Was läßt dich glauben, ein Tastkopf würde 
immer nur mit dem gleichen Oszilloskop verwendet werden? Kann der 
Hersteller oder Händler hellsehen und vorher wissen, an welchem Oszi der 
Kunde den Tastkopf mal betreiben wird? Was ist wenn der Kunde mal für 
eine Messung ein Verlängerungskabel braucht?

Natürlich muß man den Tastkopf nur einmal abgleichen, wenn man ihn 
anschließend immer nur am gleichen Oszi (und gleichen Eingang) 
verwendet.


XL

von Markopolo (Gast)


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Man kann nicht alles haben...

von Mike (Gast)


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Markopolo schrieb:
> mann kann doch so eine Art geregelte Kapazität einbauen und einen Regler
> der das automatisch macht. Es gibt ja sowas glaub ich. VCO oder so. Also
> Kapatitätsdiode. Das wär aber trotzdem teurer weil es einen Regler
> bräuchte oder?
>
> Naja was solls...

Natürlich gibt es das. Nur kostest der Tastkopf alleine schon soviel wie 
ein besseres Chinascope und für das passende Oszi solltest du den 
Gegenwert eines Kleinwagens einplanen...

Hier so ein Teil in Action:

https://www.youtube.com/watch?v=an0Dqa1UAd0

von Markopolo (Gast)


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Mike schrieb:
> Hier so ein Teil in Action:

Ok, danke sehr.

Nur um nochmal sicher zu gehen: UE2 ist dann die Spannung die gemessen 
wird (mit Mikrocontroller oder sonstiges...). Ist das richtig?

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