Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszilloskop High Z und 50 Ohm: Was ist der Unterschied?


von Markopolo (Gast)


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Habe ich das richtig verstanden? : Bei High Z ist die Eingangsimpedanz 
des Oszilloskops praktisch unendlich und bei 50 Ohm ist die Impedanz 
halt 50 Ohm?

Wenn ja, was bringt sich das dann? Wieso wird nicht alles in High Z 
gemessen? Das würde doch mehr Sinn machen, da ich ja dem Signal so wenig 
wie möglich Energie abnehmen möchte. Sonst verformt es sich zu stark.

von Harald (Gast)


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Google mal nach Abschlusswiderstand

von Peter S. (psavr)


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Oft verwendet man Koax-Kabel mit 50 Ohm Inpedanz, bei hohen Frequenzen 
sollte dann das Signal auch mit dieser Impedanz abgeschlossen werden, 
sonst hast Du auch Sigalverformung aufgrund der Reflexionen. => 
Leitungstheorie

von Markopolo (Gast)


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Harald schrieb:
> Google mal nach Abschlusswiderstand

Ist im Prinzip trotzdem dann auch gleich der Eingangswiderstand des 
Oszis.

Könnte mir vielleicht irgendwer zeigen wo man dieses High Z und 50 Ohm 
am Tektronix Oszi einstellen kann?

AUßerdem wundert es mich wieso die AMplitude bei der Messung 20V ist. 
Ich habe am Funktionsgenerator 10V eingestellt also müsste Vpp 
eigentlich 20V sein.

Ist der Tastteiler etwa verstellt? Wenn ja, kann mir vielleicht 
irgendwer helfen den richtig einzustellen?

von kernie (Gast)


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High Z heißt "hohe Impedanz" nicht "unendliche Impedanz", auch nicht 
"praktisch unednlich hohe Impedanz". Ist die Eingansimpedanz des Oszis 
zu niedrig, schaltet man auch deswegen einen Teilertastkopf davor - um 
die Belastung des Messpunkts eben 10 oder 100 mal niedriger zu bekommen. 
Ein typischer Wert ist: Gleichstrom-Eingangswiderstand 1 M-Ohm,kapazitiv 
30 pF. Mit Zehnerteiler sinds dann eben schon 10MOhm und nur noch 3pF. 
Direkt an einem UKW-Radio-Schwingkreis gemessen immer noch zu viel.

von Markopolo (Gast)


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kernie schrieb:
> High Z heißt "hohe Impedanz" nicht "unendliche Impedanz", auch nicht
> "praktisch unednlich hohe Impedanz". Ist die Eingansimpedanz des Oszis
> zu niedrig, schaltet man auch deswegen einen Teilertastkopf davor - um
> die Belastung des Messpunkts eben 10 oder 100 mal niedriger zu bekommen.
> Ein typischer Wert ist: Gleichstrom-Eingangswiderstand 1 M-Ohm,kapazitiv
> 30 pF. Mit Zehnerteiler sinds dann eben schon 10MOhm und nur noch 3pF.
> Direkt an einem UKW-Radio-Schwingkreis gemessen immer noch zu viel.

Irgendwie versteh ich das alles nicht so richtig. Aber ich hoffe das 
Verständnis kommt mit der Zeit noch..

von kernie (Gast)


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Geh doch einfach mal hier auf der Seite in der Rubrik "Elektronik 
allgemein" auf "Oszilloskop", dort sind doch die Grundlagen beschrieben. 
Dann gibt es noch Suchmaschinen, daher auch reichlich Lesestoff. Als 
blutiger Anfänger tut man gut daran, grundsätzlich einen Tastkopf mit 
1:10 zu benutzen. "Versehentlich" mal an 230 Volt gekommen, sieht das 
Oszi nur ein Zehntel davon, also eben 23 Volt. Ist 'ne Art 
Lebensversicherung fürs Oszi :)

von Markopolo (Gast)


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kernie schrieb:
> Geh doch einfach mal hier auf der Seite in der Rubrik "Elektronik
> allgemein" auf "Oszilloskop", dort sind doch die Grundlagen beschrieben.

Dies Seite hilft nur absoluten Anfängern was. Aber nicht mir, da dort 
kine Menüführungen erklärt sind oder so. Meine Frage war auch: Wo kann 
ich das einstellen, nicht warum.

von Andrew T. (marsufant)


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Markopolo schrieb:
> kernie schrieb:
>> Geh doch einfach mal hier auf der Seite in der Rubrik "Elektronik
>> allgemein" auf "Oszilloskop", dort sind doch die Grundlagen beschrieben.
>
> Dies Seite hilft nur absoluten Anfängern was. Aber nicht mir, da dort
> kine Menüführungen erklärt sind oder so.


Dann benutze das Handbuch zum Tek 2024, gibt's kostenlos zum download 
von der Webseite.

In Deutsch, Englisch, Kroatisch.


>  Meine Frage war auch: Wo kann
> ich das einstellen, nicht warum.


Siehe Menüführung im Tek Handbuch. Oder erwartest Du, das wir diese hier 
Hand-Haltend mit Dir step by step durchgehen?

von Markopolo (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Hand-Haltend mit Dir step by step durchgehen?

das kann doch nicht so schlimm sein. Ich bin grad alle Menüs 
durchgegangen. Es gibt nichts... Man kann nirgendwo High Z einstellen
Auch finde ich keine Hinweise darauf wieso die Spanung doppelt so groß 
ist als eigentlich.

von karadur (Gast)


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Wenn du den Schalter für 50R findest wirst du feststellen das dein 
Funktionsgenerator 10V abgibt.

von Georg G. (df2au)


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Markopolo schrieb:
> Man kann nirgendwo High Z einstellen

Vielleicht, weil es die Standard Einstellung ist? 50Ohm Eingang ist bei 
Scopes eher die Ausnahme.

> Spanung doppelt so groß
Lies dir mal die Spezifikation des Generators durch. Da steht oft "xxmV 
in yyOhm". Und wenn du dann keinen Abschlusswiderstand spendiert hast, 
hast du genau die doppelte Spannung.

von karadur (Gast)


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Nachtrag:

nicht alle Scopes haben diesen Schalter. Dafür gibt es 50R 
Durchgangsadapter.

von Markopolo (Gast)


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ohh ja der generator war schuld.
Bleibt nur noch die High Z einstellung. Offenbar können das tektronix 
oszilloskope nicht...

von karadur (Gast)


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High Z = 1M ist Standard

von Markopolo (Gast)


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von Markopolo (Gast)


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karadur schrieb:
> High Z = 1M ist Standard

Ja aber ich soll messungen mit hight z und mit 50 ohm durchführen. Dh 
ich brauch ein oszilloskop das dazwischen umschalten kann...

von karadur (Gast)


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Nimm einen Durchgangsabschluss. Ist ein  Adapter mit BNC-Ein/ausgang und 
intern einem 50R.

Alternativ ein BNC-T-Verbinder mit einem 50R Abschluss am Scope.

von HildeK (Gast)


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Markopolo schrieb:
> Man kann nirgendwo High Z einstellen
> Auch finde ich keine Hinweise darauf wieso die Spanung doppelt so groß
> ist als eigentlich.

Ich kenne dein Skope zwar nicht, ich würde aber im "Ch x Menu", das sind 
die Tasten unterhalb der Postionseinstellung, suchen. Dort gibt es mit 
Sicherheit die Möglichkeit (naja, bei ganz einfachen Skopes eher nicht), 
den Eingang auf 50Ω zu schalten oder eben nicht. Dann ist er hochohmig, 
was auch die Standardeinstellung ist. Ich bin mir recht sicher, dass das 
in dem Tek-Oszi möglich ist.
Wenn du die doppelte Amplitude misst (mit Koaxkabel oder mit 
1:1-Tastkopf?), dann ist High-Z eingestellt!

Für eine korrekte Messung am Funktionsgenerator musst du den also mit 
einem BNC-Koaxkabel anschließen und die 50Ω im CH-Menü aktivieren. Oder 
du musst dein Messergebnis durch zwei teilen, wenn du hochohmig misst.

von GB (Gast)


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Das TDS2024 hat einen festen Eingangswiderstand von 1MegOhm.
Da ist nichts umschaltbar. Solltest Du 50 Ohm brauchen, benötigst Du 
einen sog. Durchgangsabschluss:
http://www.conrad.de/ce/de/product/100463/Durchgangsabschluss-Testec-HZ22-1-St?queryFromSuggest=true
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=5648&PROVID=2257&wt_mc=amc136152448016369&ref=adwords_pla&&gclid=CN-Y9N6P4cECFSXHtAodmTkACg

von Markopolo (Gast)


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GB schrieb:
> Das TDS2024 hat einen festen Eingangswiderstand von 1MegOhm.
> Da ist nichts umschaltbar.

Ja leider. Naja ich versuche mich gerade auf unser labor vorzubereiten, 
und denke mir wieso nicht rechnerisch. 1 MOhm bedeutet ja, dass die 
Eingangsimpedanz so groß ist. Nach dem Schaltbild sollte das dann das 
sein:

Wenn ich das 1 MOhm setze, dann kommen mir da irgendwelche Bedingungen 
raus, die mir eigentlich egal sein können weil es sich aufgrund der 
Freiheitsgrade eh immer ausgeht. Ich kann ja 3 Sachen wählen.

Genauso wenn ich 50 Ohm wähle. Diese Einstellung diese Bedingungen 
erfüllen sind dann halt in der Realität mit Hilfe des Oszis einstellbar, 
spprich 50 Ohm oder 1 MOhm.

Sagen wir ich stelle jetzt am Oszi 1 Mohm ein. Dann erhalte ich (da ich 
das auch am realen Oszi ausprobieren kann) eigentlich normale Messwerte. 
Also Sinus, Dreick und co. werden richtig angezeigt. Und das liegt 
vermutlich daran, das 1 MOhm kaum Energie aus dem Signal zieht. Hab das 
jetzt bei 1kHz, 10k, und 100k gemacht. Immer solide Ergebnisse. Die 
Effektivwerte ändern sich nur sehr schwach und die pp Werte sind 
konstant. Eh klar.

Bei 50 Ohm brauch ich da jetzt irgendwie eine rechnerische Lösung. Ich 
habe mir ja heute Multisim gekauft, da es von unserem Professor 
vorgeschlagen worden ist. Kann ich dort vielleicht einen Widerstand 
irgendwie so dazuschalten, dass der Eingangswiderstand des Oszis 
beeinfluss wird?
Meiner meinung nach schon, da er jetzz ja 1MOHM ist. Und wenn ich 50 Ohm 
einfach an die Eingänge des Oszis schalte, dann wird da insgesamt ca 50 
Ohm draus. Das einzige Problem ist dann halt, dass ich die 
Tastteilerkapazität nicht kenne und dass das ja alles komplex gerechnet 
werden muss...

Dh ich muss eine Impedanz mit Betrag 50 Ohm parallelschalten, sodass das 
Tastverhältnis unanhängig von der Frequenz bleibt. Da aber alle 
Komponenten im Oszi selbst leider schon bestimmt sind, wird diese 
Aufgabe unmöglich, denn der Eingang ist schon abgeglichen.

Sonst irgend ne Idee wie man das beeinflussen kann? Mit Mitteln die auch 
Mulstisim anbietet?

von Georg G. (df2au)


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Mir ist unklar, auf was du hinaus willst. Nimm einen BNC-T-Adapter (wie 
schon x-mal vorgeschlagen) und einen 50Ohm Abschlußwiderstand und 
schalte das an den Eingang des Scopes. Alternativ nimm dir einen 51Ohm 
(weil Normwert) Metallfilm Widerstand und einen BNC Stecker und löte dir 
einen Abschlußwiderstand. Den Unterschied wirst du mit deinen Mitteln 
nicht nachweisen können. Vergiss die kapazitive Last des Scope Eingangs. 
Die fällt bei 50Ohm nicht auf, zumal du nur mit unruhigem Gleichstrom 
misst und nicht mit wirklich hohen Frequenzen.

Sollte es dir um die edle Theorie gehen: Eine Induktivität in Reihe mit 
dem 50Ohm Widerstand kann dir den Phasenwinkel gerade rücken. Dann musst 
du aber auch den Realteil der Spulenimpedanz berücksichtigen.

von Markopolo (Gast)


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Georg G. schrieb:
> Mir ist unklar, auf was du hinaus willst. Nimm einen BNC-T-Adapter (wie
> schon x-mal vorgeschlagen) und einen 50Ohm Abschlußwiderstand und
> schalte das an den Eingang des Scopes. Alternativ nimm dir einen 51Ohm
> (weil Normwert) Metallfilm Widerstand und einen BNC Stecker und löte dir
> einen Abschlußwiderstand.

Leider ist mir das unmöglich, da ich nicht im Labor sitze. Ich habe nur 
dieses blöde Pspice oder Multisim.

von hp-freund (Gast)


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Im Zusammenhang mit der Bandbreite, die Tastköpfe prima erlärt, leider 
englisch aber easy to understand:

http://www.youtube.com/watch?v=OiAmER1OJh4

von Georg (Gast)


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Markopolo schrieb:
> Leider ist mir das unmöglich, da ich nicht im Labor sitze. Ich habe nur
> dieses blöde Pspice oder Multisim.

In einer solchen Software gibt es sicher eine zum Anlöten eines 
Widerstandes äquivalente Methode. Und den Widerstand muss man nicht mal 
zuerst kaufen.

Markopolo schrieb:
> Dies Seite hilft nur absoluten Anfängern was. Aber nicht mir

Ah ja, dann bist du für sowas eher zu fortgeschritten. Da wird Hilfe 
schwierig.

Georg

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