Guten Abend :) Ich hab einige Fragen zum Parallelschwingkreis. Denke schon eine Weile - vergeblich - darüber nach. Wenn ich einen Parallelschwingkreis habe mit Rp Lp und Cp und diesen an eine Stromquelle anschließe, dann entspricht die gesamte Einströmung im Resonanzfall dem Strom durch den Widerstand Rp. Es entstehen hohe Spannungswerte. Belaste ich jedoch eine Spannungsquelle mit dem gleichen Parallelschwingkreis, dann wird der Strom im Resonanzfall geringer, weil ich außerhalb der Resonanz einen viel größeren Leitwert habe. Dann ist der Strom durch den Widerstand minimal. Aber anscheinend ist das falsch .. denn ich lese immer etwas anderes. Im Resonanzfall soll der Strom sein Minimum haben, wenn ich den Parallelschwingkreis an eine Stromquelle anschließe. Warum sollte das so sein? Der Quellenstrom ist doch konstant, wie soll der sich verringern? Ich hab hier richtige Verständnisprobleme. Hoffe mir kann jemand helfen.
Wenn der Schwingkreis in Resonanz ist, dann schwingen die Ladungsträger zwischen Spule und Kondensator und nur der Verlustanteil muss durch die Stromquelle eingespeist werden.
Tamer M. schrieb: > Wenn ich einen Parallelschwingkreis habe mit Rp Lp und Cp > und diesen an eine Stromquelle anschließe, dann entspricht > die gesamte Einströmung im Resonanzfall dem Strom durch > den Widerstand Rp. Es entstehen hohe Spannungswerte. Ja, sicher. U = Rp * Iq Man erhält die übliche Resonanzkurve. Richtig. > Belaste ich jedoch eine Spannungsquelle mit dem gleichen > Parallelschwingkreis, dann wird der Strom im Resonanzfall > geringer, ...geringer als...? Als wann? > weil ich außerhalb der Resonanz einen viel größeren Leitwert > habe. Dann ist der Strom durch den Widerstand minimal. Sollte so sein, ja. > Aber anscheinend ist das falsch .. denn ich lese immer etwas > anderes. ??? Genaues Zitat bitte. > Im Resonanzfall soll der Strom sein Minimum haben, wenn ich > den Parallelschwingkreis an eine Stromquelle anschließe. Eine umgangssprachliche "Stromquelle" ist i.d.R. keine ideale Stromquelle im Sinne der theoretischen Elektrotechnik. Man ist gut beraten, von einer idealen Stromquelle zu sprechen, wenn man eine ideale Stromquelle meint. Gleiches gilt natürlich für Spannungsquellen. Ein Labornetzteil kann praktisch innerhalb seines Regelbereiches als Spannungsquelle angesehen werden - daraus folgert aber niemand, dass sich unendlich hohe Ströme entnehmen lassen, wie es bei einer idealen Spannungsquelle sein müsste. > Warum sollte das so sein? Der Quellenstrom ist doch konstant, > wie soll der sich verringern? Sicher; bei einer idealen Stromquelle ist der Strom definitionsgemäß konstant. Er kann nicht abnehmen. Reale Stromquellen - z.B. der Kollektor eines emittergegengekoppelten Bipolartransistors - haben ziemlich hohe Innenwiderstände, aber halt keine unendlich hohen. Das geht nicht. > Ich hab hier richtige Verständnisprobleme. Vermutlich ein rein sprachliches Problem.
https://elearning.physik.uni-frankfurt.de/data/FB13-PhysikOnline/lm_data/lm_324/daten/kap_14/node87.htm z.B. hier steht es auch, ohne das erwähnt wird ob die Spannung konstant gehalten wird oder die Einströmung. Das bringt mich total durcheinander.
Der Parallelschwingkreis ist ein Widerstand der sich frequenzabhängig verhält, und eine bestimmte Frequenz sperrt. Wie bei allen Widerständen gilt das URI auch hier (allerdings haben wir ja Wechselgrößen sonst schwingt ja nichts -> Impedanz). Ist der Schwingkreis außerhalb der Resonanz zeigt er kapazitives oder induktives Verhalten, ist also ein Hochpass oder Tiefpass (bezogen auf die Resonanzfrequenz). Ein PASS bedeutet, dass der Widerstand klein ist, bis hin zum Kurzschluss. Also ist doch klar, dass der Strom der durch fließt größer wird, und die Spannung kleiner. In Resonanz ist dann der Strom durch den Widerstand minimal und die Spannung am Widerstand maximal (Sperrwirkung). Beispiel: Der einfachste Detektorempfänger zeigt diese Funktion recht anschaulich, und kommt ohne zusätzliche Stromquelle aus.
Vielen Dank für die Antwort, mein Verständnisproblem war aber - warum der Strom minimal wird. Nachdem ich mir das aber alles aufgezeichnet hab ist mir klar geworden, dass die Literatur hier schlampt: Wird die Einströmung konstant gehalten, dann ergibt sich für die Spannung beim Parallelschwingkreis ein Resonanzmaximum (das konnte ich mir schon vorstellen). Wird die Spannung konstant gehalten, dann ergibt sich für den Strom beim Parallelschwingkreis ein Resonanzminimum und das war der Knackpunkt! Viele Lehrbücher schreiben einfach diesen Satz zu Parallelschwingkreisen ohne eine Zeichnung, weil sie von Spannungsquellen ausgehen.
Tamer M. schrieb: > Wird die Spannung konstant gehalten, dann ergibt sich für den Strom beim > Parallelschwingkreis ein Resonanzminimum und das war der Knackpunkt! Anders herum: Resonanz tritt am Schwingkreis immer auf, sonst wäre er kein Schwingkreis. Wird mit konstantem Strom gespeist, so läuft die Spannung gegen unendlich. Wird er mit konstanter Spannung gespeist, läuft der Strom gegen 0.
Tamer M. schrieb: > Wenn ich einen Parallelschwingkreis habe mit Rp Lp und Cp Zeig mal den Schaltplan. Meinst Du R, L, C alle drei parallelgeschaltet? In diesem Falle ist der Strom durch R konstant und nicht von der Frequenz abhänig, nur von der Spannung der Spannungsquelle. Oder meinst Du R und L in Reihe und C parallel dazu? In diesem Falle wird der Strom durch R mit zunehmender Frequenz kleiner. Oder meinst Du C und L parallel und in Reihe dazu noch ein R? In diesem Falle wird bei Resonanz der Leitwert der Parallschaltung 0 (ihr Widerstand unendlich) und es fliesst überhaupt kein Strom durch R. Der Gesamtstrom aus der Quelle wird auf jeden Fall sein Minimum haben im Resonanzfall wenn die Blindleitwerte der parallel geschalteten L und C sich zu 0 aufaddieren. * Beim Serienschwingkreis hingegen addieren sich die Blindwiderstände und im Resonanzfall ist Rc + Rl = 0 also wird der Strom sein Maximum haben.
Tamer M. schrieb: > Im > Resonanzfall soll der Strom sein Minimum haben, wenn ich den > Parallelschwingkreis an eine Stromquelle anschließe. Weil bei einer Parallelschaltung der gesamte Leitwert die Summe der Leitwerte ist. Und wies es die Physik so will ist im Resonanzfall Gr + Gc = 0, also fielsst da der wenigste Strom. Wenn es eine Konstantstromquelle ist dann wird die Spannung da am höchsten. Das deckt sich exakt mit dem ersten Teil Deines Postings, wo siehst Du da den Widerspruch?
Ich meinte R C und L alle parallel. Du hast jetzt aber auch beim Serienschwingkreis eine konstante Spannung angenommen und beim Parallelschwingkreis eine konstante Einströmung, richtig?
Tamer M. schrieb: > Du hast jetzt aber auch beim Serienschwingkreis eine konstante Spannung > angenommen und beim Parallelschwingkreis eine konstante Einströmung, > richtig? Konstantstromquelle hab ich beim zweiten mal Lesen erst gelesen. Also nochmal in ordentlicher Reihenfolge: Konstantstrom, Parallelschaltung: Im Resonanzfalle ist der (Blind)Leitwert am geringsten (Gc + Gl = 0, nur Gr bleibt übrig), somit der Widerstand der Schaltung am höchsten, da der Strom konstant gehalten wird ist die Spannung nun am höchsten, der gesamte Strom fliesst nun durch R. Ir = Iquelle und somit maximal. Konstantspannung, Parallelschaltung Im Resonanzfalle ist der Strom am geringsten, Spannung ist konstant. Strom durch R bleibt konstant. Serienschaltung: Diese erreicht ihren geringsten (Blind)widerstand bei Resonanz, demzufolge dort der höchste Strom bei Konstantspannungsquelle oder die geringste Spannung bei Konstantstromquelle.
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.