Kürzlich bemerkte ich an mir selber eine witzige Konditionierung, auf einer überfüllten Autobahn. Fiel die Drehzahl des Motors unter ungefäkr 2800 Umdrehungen, wurde ich nervös. Vorgeschichte: Ich hatte früher gelegentlich in der Fördertechnik zu tun, mit etwas größeren Antrieben. War einer der Motoren überlastet, mußte schnell was passieren. Ich reime mir zusammen, daß meine Nervosität so eine Art Konditionierung ist. Kennt Ihr auch so was?
Hallo Helge! Ich kann dich gut verstehen, ich habe auch viel mit Maschinen und Antrieben zu tun gehabt und viel mit Elektrik und Elektronik. Man wird einfach sensibel bei manchen Tönen und Geräuschen, mein besonderes Gefühl gilt Großverteilern, da spür ich förmlich das Brummen und die Energie, die hinter diesen Blechtüren lauert. Oder eine Trafostation. Ja, ich glaube, das konditioniert und prägt... Gruß Mani
Das wäre natürlich eine Erklärung für die Leute, die im Stau rechts rausziehen, überholen und vor einem wieder einscheren, sobald dort mehr als 20m platz zum Vordermann ist.
Helge A. schrieb: > Fiel die Drehzahl des Motors unter ungefäkr 2800 Umdrehungen, wurde ich > nervös. Hmm. Ich werde nervös, wenn die Drehzahl des Motors über 2800 Umdrehungen liegt. Und wenn das auf einer überfüllten Autobahn stattfindet, dann werde ich sehr nervös. Mein Auto ist dann nämlich mit knapp 180 km/h unterwegs, was ich für keine sehr angemessene Fahrweise mehr halte, wenn die Autobahn überfüllt ist.
Jaaaah, das ist ein Diesel, nicht wahr? Die Umgewöhnung von den typischen Drehzahlen beim Wechsel von Benziner auf Diesel und umgekehrt dauert auch ein Weilchen...
Es soll ja auch Kriegsveteranen geben, die bei gewissen Klickgeräuschen ähnlich einer Handgranate auch nach Jahrzehnten noch instinktiv in Deckung gehen. Das Gefühl von Nervosität und hoher Alarmbereitschaft kenne ich beispielsweise bei nervigen Geräuschen: Sobald eine Person mit einer bestimmten Macke im Raum ist, bin ich schon vorgespannt, unabhängig davon, ob die Person ihr Geräusch dann auch macht oder nicht.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Helge A. schrieb: >> Fiel die Drehzahl des Motors unter ungefäkr 2800 Umdrehungen, wurde ich >> nervös. > > Hmm. Ich werde nervös, wenn die Drehzahl des Motors über 2800 > Umdrehungen liegt. Und wenn das auf einer überfüllten Autobahn > stattfindet, dann werde ich sehr nervös. Du kannst ja auch runterschalten ;) > Mein Auto ist dann nämlich mit knapp 180 km/h unterwegs, was ich für > keine sehr angemessene Fahrweise mehr halte, wenn die Autobahn überfüllt > ist. Wenn du auf einer "überfüllten" Autobahn 180 km/h fahren kannst ist sie nicht wirklich überfüllt.
@Reinhard S Bei 180km/h ist jede Autobahn aus der Sicht des Fahrers (Rasers?) überfüllt. So mal aus Neugierde: wielange haelt ein Mensch diese bei 180km/h erforderliche Konzentration zeitlich aus?
Mehmet Kendi schrieb: > So mal aus Neugierde: wielange haelt ein Mensch diese bei 180km/h > erforderliche Konzentration zeitlich aus? Aus Erfahrung: Stundenlang. Und nein, es erfordert keine höhere Konzentration als 100 auf der Landstraße z.B. Das ist ja das Blöde: Der Mensch hat prinzipbedingt keinen Sinn für Geschwindigkeit, nur für Beschleunigung. Deswegen gewöhnt er sich schnell an eine höhere Geschwindigkeit und ist sich nicht unbedingt bewusst, ob seine mögliche Reaktionszeit mit dieser Geschwindigkeit mithalten kann.
Timm Thaler schrieb: > ob seine mögliche Reaktionszeit mit dieser Geschwindigkeit > mithalten kann. Ja, das geht mir auch oft so: Ich will eigentlich in Leipzig-West von der Autobahn, aber ehe ich überhaupt an's Bremsen denke, bin ich schon auf dem nördlichen Berliner Ring. ;-) MfG Paul
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Bearbeitet durch User
Was mich manchmal erschreckt: Wenn man als Fussgänger an einer abgeschalteten Ampel erstmal instinktiv wartet weil eben kein grünes Licht zu sehen ist ... bis es einem dann bewusst wird.
Andy D. schrieb: > Was mich manchmal erschreckt: Wenn man als Fussgänger an einer > abgeschalteten Ampel erstmal instinktiv wartet weil eben kein grünes > Licht zu sehen ist ... bis es einem dann bewusst wird. Ich habe immer eine leere Bierflasche im Kühlschrank, damit ich auch jemandem etwas anbieten kann, der Nichts trinken will. MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Ich habe immer eine leere Bierflasche im Kühlschrank, damit ich auch > jemandem etwas anbieten kann, der Nichts trinken will. Was, wenn der aber lieber keine Limonade mag?
@Memet
>wielange haelt ein Mensch diese bei 180km/h erforderliche Konzentration >zeitlich
aus?
Wenn Du neben rechts, links, schneller und langsamer auch noch hoch,
runter, rechts schiebend und links schiebend koordinieren musst,
wenigstens 4 Stunden, dann musst Du zum tanken die Platzrunde verlassen.
Lothar Miller schrieb: > Was, wenn der aber lieber keine Limonade mag? Du machst mich nachdenklich... ;-) MfG Paul
>> ", der Nichts trinken will"
Wegen der Schwemme an Schrott-CRTs in den letzten Jahre kann man diesen
Leuten doch stets ein gutes, gereiftes Hochvakuum anbieten.
Früher war "Nichts" die noch billigere Sorte von "Gabi" (ganz billiger Schnappes). Gabs in den meisten Kneipen ;) Übrigens fiel mir grad in Konstanz eine fehlende Konditionierung auf den "grünen Pfeil" für Rechtsabbieger bei vielen unserer Schweizer Nachbarn auf. Führt zu erfolglosen Hupkonzerten, genau wie 89/90 bei Wessis in Ossi-Land. Obwohl, das ist eher fehlende Kenntnis der lokalen Verkehrsregeln. Wenn ich so drüber nachdenke.
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