Forum: Platinen Neues CAE-Programm einführen


von Tim (Gast)


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Hallo.
Ich arbeite in einer kleinen Firma und ich wurde gebeten, Vorschläge für 
ein neues CAE (statt bisweilen EAGLE) zu machen.

Hängen geblieben bin ich mittlerweile bei Altium und KiCAD. Es sind 
insgesamt 5 Arbeitsplätze (Windows 7), die die neue Software erhalten 
sollen. Das Geld für 5 Altium-Lizenzen wäre zwar da, allerdings wäre 
billiger (oder umsonst) natürlich immer besser, gerade bei kleineren 
Betrieben.

Ich habe dazu noch ein paar Fragen:

Wenn die Wahl auf Altium Designer fällt, müssen die 5 Lizenzen ja 
gekauft werden. Das beinhaltet auch den Service und die Inhalte des 
Altium-Live-Bereichs (z.B. Libs) für ein Jahr. MUSS danach wieder Geld 
ausgegeben werden, um die Software weiter nutzen zu dürfen oder bezieht 
sich das nur auf den Service usw.? Sollten wir also den Service nicht 
brauchen und unsere Libs selber erstellen, ist es dann mit der 
einmaligen Anschaffung auch für mehrere Jahre getan?
Gleichzeitig die Frage: Wie sinnvoll/gut ist der Service? Wir arbeiten 
bisher wie gesagt mit Eagle und da hatten wir sehr wenige Probleme, die 
mit der Anleitung oder ein paar Minuten Google erledigt waren. Doch 
mittlerweile ist es zu umständlich, auch unterstützt es keine der unten 
aufgeführten Funktionen.

Auch ein paar Fragen zu KiCAD, da ich auf der Homepage nichts darüber 
erfahren habe, die ich nebenbei nicht wirklich übersichtlich finde. 
Altiums Page stellt ihr Produkt natürlich im besten Licht dar, das alles 
kann, aber man erfährt auch was über die Features.
Unterstützt/kann KiCAD:
- lengthmatched Tracks
- Multi-Channel (Also eine Baugruppe [eben z.B. ein Channel-Eingang] 
mehrmals auf die Platine bringen)
- Differential Pairs
- Platzierung der Bauteile nacheinander (also Bauteile markieren und 
dann nacheinander die Bauteile zum Platzieren am Cursor haben)
- Fanouts

Auch ist die Frage, ob (ggf. auch nur unter Windows) KiCAD nicht ein 
wenig zu viel gefrickel ist, um es gewerblich zu nutzen. Vielleicht 
kommt es auch mir nur so vor. Ich bin einer der Platinen macht und 
weniger Programmierung und dessen Struktur beherrscht. Ich kann es also 
nicht beurteilen, aber hier habe ich mindestens von einem gelesen, der 
KiCAD auch gewerblich nutzt. Ich will letztendlich ein Programm, dass 
selbst Leute nutzen können sollen, die von Programmierung Null Ahnung 
haben, also nichts mit irgendwelchen Sourcen anfangen können oder mit 
Kryptischen Fehlermeldungen a la "In scr/gtz/krt.cpp Zeile 513 hat ein 
Fehler verursacht".

Was noch interessant wäre: Zu welchem Programm ist der Umstieg von Eagle 
leichter? Beispielsweise von der Bedienung (Mausaktionen oder 
Shortcuts)? Ich vermute aber, dass man das nicht wirklich sagen kann, 
würde mich aber mal interessieren, wenn doch.

Vielen Dank schonmal

von Georg (Gast)


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Tim schrieb:
> MUSS danach wieder Geld
> ausgegeben werden, um die Software weiter nutzen zu dürfen

Theoretisch nicht, praktisch schon: es gibt tausend Möglichkeiten, warum 
eine an sich gute Software im Lauf der Zeit nicht mehr funktioniert, man 
muss sich nur die Geschichte ansehen. Viele DOS- und Win16-Programme 
funktionieren überhaupt nicht mehr, oder man will sich das einfach nicht 
antun, alte Programme können keine langen Dateinamen, weniger alte sind 
nicht 64bit-fähig oder können Mehrprozessorsysteme nicht nutzen und so 
weiter. Bei CAE-Systemen gibt es neue Entwicklungen, z.B. 
HiSpeed-Routing oder ODB++-Ausgabe oder Extended Gerber oder Excellon 2 
Format. Man braucht also neue Versionen, und die kosten Geld, meistens 
in wenigen Jahren soviel wie der Neupreis. Sonst wird die Software immer 
weniger brauchbar, und auch der Wert verfällt, da man eine veraltete 
Software nicht mehr verkaufen kann, weil die aufgelaufenen Updates 
soviel kosten wie eine neue Lizenz (dann ist der kommerzielle Restwert 
der Lizenz gleich Null).

Man hat dann vernünftigerweise einen sogenannten 
Software-Wartungsvertrag. Gewartet wird da nichts, sondern man erhält 
dafür die jeweiligen Updates. Alternativ könnte man auch ab und zu 
Updates kaufen, aber das ist eine ganz schlechte Idee: die meisten 
Firmen handhaben das so, dass man z.B. nach 3 Jahren für das Update 
soviel zahlt wie die Wartung für die 3 Jahre gekostet hätte, man zahlt 
also das gleiche, arbeitet aber 3 Jahre mit veralteter Software.

Du kannst also mindestens 25% des Kaufpreises als jährliche Kosten 
veranschlagen, noch besser du fragst was der Wartungsvertrag und/oder 
die Updates kosten (dazu äussern sich die Verkäufer weniger gern, und 
eine Garantie für die Zukunft gibt es auch nicht).

Georg

von Rudolph (Gast)


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Tim schrieb:
> MUSS danach wieder Geld ausgegeben werden, um die Software weiter nutzen zu 
dürfen

Da Altium eine Wanderdüne aus Bugs ist und man ohne den Service-Vertrag 
keinerlei Updates mehr erhält ist das schon notwendig.

Die erste Frage wäre ja, wofür überhaupt von EAGLE weg wenn es schon 
jahrelang im Einsatz ist, welches Feature fehlt denn, dass einen Eratz 
notwendig macht?

Mir wurde Altium im Zuge einer Firmen-weiten Standardisierung 
"aufgezwungen".
Und selbst nach mehreren Designs in drei Jahren oder so kotze ich immer 
noch weil Altium einfach nicht zu meinen Problemen passt.
Toll, dass man auf Star-Flex Designs mit 12 Lagen GHz Leitungs-Paare 
impedanz-kontroliert verlegen können soll.
Dafür sind selbst simpelste Aufgaben wie das Festlegen des 
Platinen-Umrisses übermässig komplex und wenn man mal ein neues Problem 
hat findet man die Einstellungen dazu nicht.
Die Kollegen die länger schon mit Altium arbeiten haben entweder gleich 
gar keine Antwort auf meine Fragen oder arbeiten routine-mässig um das 
Problem herum. Design-Rules? Wir kopieren immer nur das alte Projekt...

von Tekken (Gast)


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Rudolph schrieb:
> Design-Rules? Wir kopieren immer nur das alte Projekt...

Dann sind bei euch aber ziemliche Faulpelze (oder Anfänger) am Werk.
Platinenumriss zeichnen komplex? Naja wenn das schon ein Problem ist...

von Bauteiltöter (Gast)


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Rudolph schrieb:
> Und selbst nach mehreren Designs in drei Jahren oder so kotze ich immer
> noch weil Altium einfach nicht zu meinen Problemen passt.

Uff. Man muss eben die Werkzeuge kennen mit denen man Arbeitet und wenn 
man sich jetzt nur als Leie/Nicht Hauptberuflich ("mehrere Designs" in 
drei Jahren klingt nicht nach soo regelmäßig) beschäftigt darf man sich 
nicht so wundern.
Ich kaufe mir auch keine Fräse mit 7 Freiheitsgraden um ein Loch in die 
Platine zu bohren.

Rudolph schrieb:
> Dafür sind selbst simpelste Aufgaben wie das Festlegen des
> Platinen-Umrisses übermässig komplex und wenn man mal ein neues Problem

Design->Board Shape->Redesign Board Shape
und schon kannst du den neuen Platinenumriss zeichnen.
Zu Kompliziert?
Finde ich nicht.

Rudolph schrieb:
> Die Kollegen die länger schon mit Altium arbeiten haben entweder gleich
> gar keine Antwort auf meine Fragen oder arbeiten routine-mässig um das
> Problem herum. Design-Rules? Wir kopieren immer nur das alte Projekt...

Klingt wieder zumindest zum Teil nach PEBKAC.
Der Designrule-Editor mag nicht komplett Intuitiv sein, ist aber ein 
sehr mächtiges Werkzeug und die einfachen Dinge wie minimale 
Leiterbahnabstände u.s.w. sind aber einfach zu bedienen.

Aber man kann damit halt auch verschiedene Regeln für verschiedene 
Signalklassen u.s.w. anlegen oder sich auf bestimmte Bauteile beziehen. 
(z.B. Minimaler Abstand für eine Gehäuseform verringern)

Rudolph schrieb:
> Da Altium eine Wanderdüne aus Bugs ist und man ohne den Service-Vertrag
> keinerlei Updates mehr erhält ist das schon notwendig.

Das Stimmt allerdings, manchmal stößt man schon auf nervige Bugs und 
einen kompeteten Ansprechpartner zu haben ist dann Gold wert.


Dinge wie z.B. der In- und Export von STEP-Daten für die 
Mechanik-Abteilungen sind Wertvoll, genauso wie die collision-Prüfung 
auf den STEP-Dateien der Bauteile beruhte.
So ist es möglich, Bauteile unter einem Display zu platzieren, dabei 
wird automatisch geprüft, ob die Bauteile zu Hoch sind oder nicht.

All diese Dinge sorgen dafür, das Altium meiner Meinung nach sein Geld 
wert ist.

Lg

von Rudolph (Gast)


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Bauteiltöter schrieb:
> Uff. Man muss eben die Werkzeuge kennen mit denen man Arbeitet und wenn
> man sich jetzt nur als Leie/Nicht Hauptberuflich ("mehrere Designs" in
> drei Jahren klingt nicht nach soo regelmäßig) beschäftigt darf man sich
> nicht so wundern.
> Ich kaufe mir auch keine Fräse mit 7 Freiheitsgraden um ein Loch in die
> Platine zu bohren.

Was hast Du dann an meiner Aussage nicht verstanden, dass Altium nicht 
zu meinen Problemen passt?
Ich designe hauptsächlich Prototypen mit 2-4 Lagen und wenn es hoch 
kommt mal mit nem 20 MHz SPI drauf.
Das auch noch alleine, also komplett vom Schaltplan über das Layout zur 
Bestellung der Platinen und deren Bestückung.
Meine Chefs sind der Meinung es ist die 1500 Euro im Jahr wert, ich 
nicht.

> Rudolph schrieb:
>> Dafür sind selbst simpelste Aufgaben wie das Festlegen des
>> Platinen-Umrisses übermässig komplex und wenn man mal ein neues Problem
>
> Design->Board Shape->Redesign Board Shape
> und schon kannst du den neuen Platinenumriss zeichnen.
> Zu Kompliziert?
> Finde ich nicht.

Also gerade "Redesign Board Shape" ist ein perfektes Beispiel dafür, 
dass die bei Altium längst den Boden unter den Füßen verloren haben, 
bescheuerter geht es eigentlich garnicht mehr.
Der einzige halbwegs brauchbare Ausweg aus dem Mist ist den Board-Shape 
in einem Mechanical-Layer zu malen und "Redefine Board Shape from 
Selected Object" zu machen.
Aber wehe, man will das nochmal anpassen, dann geht die 
Linien-Schubserei los. Und tunlichst sollte man die Linien-Stärke nicht 
zu klein machen weil man die "Objekte" dann nicht mehr auswählen kann.

Altium Designer hat extreme Schwächen in den Grund-Funktionen.
Wirklich, ich meine Basis-Operationen.

Noch ein Beispiel? Erstmal finde ich es absurd dumm, dass die Netzlabel 
einem Signal den Namen zuweisen und nicht etwa nur den Namen des Signals 
anzeigen. Das Rummalen im Schaltplan ist echt übel, das kann EAGLE 
erheblich besser. Dazu kommt noch, dass man bei AD den Aufhängepunkt der 
Netzlabels nicht out-of-the-box ändern kann, der ist immer unten links.
Da nun aber das Netzlabel mit seinem Aufhängepunkt auf dem Signal liegen 
muss um ihm die gewünschte Bedeutung zu geben wird das Ergebnis nicht 
wirklich übersichtlicher, Unterstriche kann man normalerweise garnicht 
erkennen in Signal-Namen.
In dem Zusammenhang sind Busse auch eigentlich nur Optik und man kann 
die normalerweise ohne Auswirkung löschen.

Noch was? Polygone, die haben verschiedene Attribute die dem Polygon 
zugeordnet sind, soweit schick.
Aber, ob das Polygon mit Thermals oder nicht gezeichnet wird ist Teil 
der Design-Rules, bzw. muss man erst dazu machen, bei mehreren Polygonen 
die unterschiedlich benutzt werden sollen wird es schon langsam echt 
nervig.
Der EAGLE Importer versagt da auch prompt, ist das im Original Design 
noch ohne Thermals wird es im importierten Design mit Thermals 
gezeichnet, das hat man also nichtmal bei Altium im Haus im Griff.

Noch was?
Ich weiss jetzt nicht genau, woher das kommt, vielleicht ist das auch 
eine Schwäche unserer Lib, ich habe nur keine Idee, wie man das fixen 
kann.
Die Bauteile in unsere Lib sind mit einem Keepout-Rand versehen, der ist 
bei uns im Mechanical Layer 12 oder so.
Wenn man nun Bauteile auf beiden Seiten der Platine hat dann wird nur 
ein Teil der Layer "gespiegelt". Ich kann zwar Bottom-Overlay abschalten 
und Bottom und so, die Keepout-Rahmen bleiben aber weiterhin sichtbar.

Einen noch?
Design-Rules zu Exportieren und Importieren um ein neues Projekt mit 
erprobten Rules zu beginnen geht auch nicht "am Stück" mit zwei Klicks.
Alleine durch die Dialoge bin ich garnicht drauf gekommen, dass das 
überhaupt geht.

Das sind alles keine neuen Probleme.
Da freue ich mich doch sehr auf das angekündigte AD15 das viele weitere 
Features mit sich bringt die ich nicht gebrauchen kann aber mit noch 
mehr Menü Einträgen verschleiern was man gerade sucht.

von Klaro (Gast)


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Kommt auf die Anforderungen an, die ihr habt. Wenn Eagle bisher reichte,
was ja in der Profiausführung auch Geld kostet und im Betrieb etabliert
ist, dann erübrigt sich die Ausgabe doch. Die nächste Edition kommt auch
bestimmt bald.
Eine neue Software muss ja auch erst mal erlernt werden und die Schulung
kostet ja auch etwas. Ohne Notwendigkeit kann man sich die Investition
wohl sparen.

von 6A66 (Gast)


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Rudolph schrieb:
> Ich designe hauptsächlich Prototypen mit 2-4 Lagen und wenn es hoch
> kommt mal mit nem 20 MHz SPI drauf.
> Das auch noch alleine, also komplett vom Schaltplan über das Layout zur
> Bestellung der Platinen und deren Bestückung.
> Meine Chefs sind der Meinung es ist die 1500 Euro im Jahr wert, ich
> nicht.

Hallo Rudolph,

bei mir sind das wenige Projekte im jahr, von der Idee über Schematic, 
Layout bis zu allen Daten der Fertigung (Stücklisten, Bestückdaten, 
Leiterplattenzeichnungen).

Ich habe auch schon die - leidvollen Erfahrungen mit anderen CAE 
Programmen machen müssen und würde am liebsten immer wieder mit Altium 
weitermachen. Für mich ist es - trotz des Themas Wanderdüne - ein 
durchgängiges System. Ich habe bisher kein anderes System (KiCad, Eagle, 
Mentor, Cadstar, Target) gefunden das so zusammenhängenbd arbeiten kann. 
Speziell KiCad in der bisherigen Version ist für mich KEINE Alternative, 
auch zum Thema Wartung.

Speziell bei KiCad solltest Du Dir überlegen was passiert wenn CERN die 
Weiterentwicklung aufgibt. Und wie die Entwicklungen von CERN mit der 
bisherigen Entwicklung gemerged werden. Wer führt das weiter? Die 
bisherige Installation ist für mich nicht durchsichtige in welcher 
Reihenfolge das wie gemacht werden soll und welche Stabilität das hat. 
Das ist für micht ein absolutes Ausschlusskritereium für einen stabilen 
Workflow in einem produzierenden Unternehmen.

Zu Altium:
Wenn es geht kann man ja immer noch erst mal drei Rechner mit Lizenzen 
ausstatten wenn nur zwei an den Schaltungen "Lesen" müssen (3Lizenzen + 
2Reader, der Reader ist kostenfrei). Wenn alle fünf eigene Projekte 
machen werdet Ihr nicht umhin kommen, euch auch zum Thema Bibliotheken 
Gedanken zu machen, da kommen noch ganz andere Aufgaben auf euch zu.

Rudolph schrieb:
> Also gerade "Redesign Board Shape" ist ein perfektes Beispiel dafür,
> dass die bei Altium längst den Boden unter den Füßen verloren haben,
> bescheuerter geht es eigentlich garnicht mehr.
> Der einzige halbwegs brauchbare Ausweg aus dem Mist ist den Board-Shape
> in einem Mechanical-Layer zu malen und "Redefine Board Shape from
> Selected Object" zu machen.
> Aber wehe, man will das nochmal anpassen, dann geht die
> Linien-Schubserei los. Und tunlichst sollte man die Linien-Stärke nicht
> zu klein machen weil man die "Objekte" dann nicht mehr auswählen kann.

Normalerweise halte ich durch das gesamte projekt IMMER ein Layer nur 
für die Outline. Die brauche ich meistens auch noch in dem 
Fertigungszeichnungen, kann ich bequem darauf zurückgreifen. Und wenn 
ich was ändern muss ist das daran schnell gemacht. Kostet mich maximal 5 
Minuten. Mach das mal in Mentor Expedition.

Zu denanderen Punkten:
Ja mag sein dass das Aine oder Andere für Dich unorthodox zu arbeiten 
ist. Ist es für mich aber nicht. Ein Gurndprojekt angelegt alles 
reingepackt, kopieren - fertig.
Andere CAE Systeme haben andere Vorgehensweisen - da wird Dir was 
anderes aufstoßen.
Wichtig für mich:
Wie unterstützt mich das System, von vorn bis hinten KEINE FEHLER zu 
machen und dazwischenn keine Daten zu verlieren. Und wie bekomme ich die 
nötigen engültigen Daten aus dem System schnell und einheitlich wieder 
raus (Postprocessing). Bei Letzterem habe ich bisher nichts besseres 
gefunden als bei Altium.

rgds
rgds

von PSblnkd (Gast)


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@Tim
Was hältst Du von DesignSpark?
Das ist unbegrenzt und kostenlos!
Einen Erfahrungsbericht einer früheren Version kannst Du hier nachlesen:
http://www.ps-blnkd.de/Erfahrungsbericht_Schaltung&Leiterplatte.pdf
Die derzeitige Version - die sind jetzt schon bei 5 oder 6 - beinhalten 
außerdem noch umfangreiche Zusatztools:
http://www.rs-online.com/designspark/electronics/deu/


Grüsse aus Berlin

PSblnkd

von Taz (Gast)


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@Rudolph
genau wie Du entwickle ich Prototypen, hauptsächlich 2 lagig.
Du hast viele Fragen gestellt, aber ich bin mir nicht sicher ob Du nur 
meckern möchtest oder ob ich dir die Fragen beantworten soll. Du hast 
recht, als Anfänger steht man bei Altium vor einen Berg von 'kleinen' 
Problemen, die man erstmal nicht gelöst bekommt. Aber die meisten 
Probleme könne mit einem Mausklick an der richtigen Stelle gelöst 
werden. Man muß nur irgendwie herausfinden wo, entweder man macht sich 
selber schlau oder man findet jemanden der einen wirklich helfen kann.
Hier in diesem Thread möchte ich auf deine Fragen nicht eingehen, wäre 
'off Topic' (wenn Du willst eröffne einen neuen Thread mit deinen 
Fragen).

Zu diesem Thread möchte ich betragen das Altium sehr gut zu gebrauchen 
ist wenn man es entsprechend eingestellt hat. Dazu braucht man jemanden, 
der schon ein paar Jahre Erfahrung hat.
Für die Kenner ein paar Stichworte: New Documents Defaults, Output Job 
File, seit 14.3 New Project Dialog, Design Rules, Defaults (Default 
Primitives), Layer Pairs, Templates, Assembly Drawing, Bauteil Lib

von Tim (Gast)


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Georg schrieb:
> Man hat dann vernünftigerweise einen sogenannten
> Software-Wartungsvertrag.

Also kann man sagen, es ist nach dem Jahr Support noch legal zu nutzen, 
aber die Updates sind zu empfehlen, wofür man dann den Wartungsvertrag 
braucht!?

Rudolph schrieb:
> Da Altium eine Wanderdüne aus Bugs ist und man ohne den Service-Vertrag
> keinerlei Updates mehr erhält ist das schon notwendig.
>
> Die erste Frage wäre ja, wofür überhaupt von EAGLE weg wenn es schon
> jahrelang im Einsatz ist, welches Feature fehlt denn, dass einen Eratz
> notwendig macht?

Das Niveau der zu entwickelnden Platinen wird höher. Und da wird Eagle 
immer umständlicher. Dinge, die ich persönlich gerne hätte wären: 
Multi-Channel, Differential Pair, Push'n'Shove und das nach der Reihe 
platzieren (in der Reihenfolge). Da weiß ich, dass das Eagle nicht kann 
aber Altium schon. Bei KiCAD weiß ich es nicht (ok, Push'n'Shove hats). 
Auch weitere kleine Dinge, wie mal eben nen einzelnes Pad ändern oder 
nicht jedes Bauteil smashen zu müssen, um die Bezeichner zu verschieben 
und Bauteilwerte auszublenden oder dass der Netzname auf der Leiterbahn 
steht, wären ne Erleichterung. Zusammengefasst: Man kann sicherlich ohne 
das eine oder andere Leben, aber nichts davon zu haben nervt irgendwann 
und verlangsamt den Prozess doch schon um einiges.

Kannst du denn ein Programm empfehlen, was es deiner Meinung nach besser 
kann? Ich hab mir DipTrace angeguckt, bin aber nicht so richtig warm 
geworden mit und es besitzt glaube auch keins der erwähnten Features. 
CadStar, PADS und Expedition sind zu teuer, auch finde ich es besser, 
ein Programm für alles zu haben, aber das das ist vermutlich Geschmacks- 
und Gewöhnungssache. Ich glaube OrCad hatte 30+ einzelne Programme, das 
find ich irgendwie total unübersichtlich.
Von Eagle wollen wir weg, Target unterstützt auch keines der Features. 
Da bleibt ja nicht mehr viel.

Was mir noch einfällt: Es gibt ja Schulungen für Altium Designer, um den 
Umgang damit zu lernen. Gibt es sowas auch für KiCAD? Das wäre ja auch 
noch ein Pluspunkt für Altium.


6A66 schrieb:
> Ich habe auch schon die - leidvollen Erfahrungen mit anderen CAE
> Programmen machen müssen und würde am liebsten immer wieder mit Altium
> weitermachen. Für mich ist es - trotz des Themas Wanderdüne - ein
> durchgängiges System. Ich habe bisher kein anderes System (KiCad, Eagle,
> Mentor, Cadstar, Target) gefunden das so zusammenhängenbd arbeiten kann.
> Speziell KiCad in der bisherigen Version ist für mich KEINE Alternative,
> auch zum Thema Wartung.

Mich würde es interessieren, was bei den Genannten (speziell KiCAD, 
Mentor[welches?] und Cadstar) denn "schlechter" oder umständlicher war, 
bzw. Weshalb arbeitest du lieber mit Altium.


> Speziell bei KiCad solltest Du Dir überlegen was passiert wenn CERN die
> Weiterentwicklung aufgibt. Und wie die Entwicklungen von CERN mit der
> bisherigen Entwicklung gemerged werden. Wer führt das weiter? Die
> bisherige Installation ist für mich nicht durchsichtige in welcher
> Reihenfolge das wie gemacht werden soll und welche Stabilität das hat.
> Das ist für micht ein absolutes Ausschlusskritereium für einen stabilen
> Workflow in einem produzierenden Unternehmen.

Das habe ich mich auch gefragt, wobei natürlich auch Altium pleite gehen 
kann und da dann auch nichts neues mehr kommt.


PSblnkd schrieb:
> @Tim
> Was hältst Du von DesignSpark?
> Das ist unbegrenzt und kostenlos!
> Einen Erfahrungsbericht einer früheren Version kannst Du hier nachlesen:
> http://www.ps-blnkd.de/Erfahrungsbericht_Schaltung...
> Die derzeitige Version - die sind jetzt schon bei 5 oder 6 - beinhalten
> außerdem noch umfangreiche Zusatztools:
> http://www.rs-online.com/designspark/electronics/deu/
>
> Grüsse aus Berlin
>
> PSblnkd

Ich habe gedacht, dass man da mit den BOMs und/oder den Export an 
Händler/PCB-Hersteller gebunden ist. Wenn nicht, werde ich es mir mal 
anschauen. Auch, wieviele der Features es unterstützt.

von Georg (Gast)


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Tim schrieb:
> Also kann man sagen, es ist nach dem Jahr Support noch legal zu nutzen,
> aber die Updates sind zu empfehlen, wofür man dann den Wartungsvertrag
> braucht!?

Für eine Firma, die längerfristig plant, so ab 10 Jahren, gibt es keine 
echte Alternative (andere Firmen sind nicht ernstzunehmen). Glaub mir, 
10 Jahre sind um wie nichts, und dann steht ihr mit einer 10 Jahre alten 
Software da und müsst sie so oder so praktisch neu kaufen.

Bei CAE-Software ist die Abhängigkeit von der Software besonders gross. 
Ihr habt dann möglicherweise hunderte Layouts, die noch gepflegt werden 
müssen, und die man nicht oder nur teilweise in das Format einer andern 
Software konvertieren kann. Ich glaube auch nicht dass sich daran was 
ändert. Ein Wechsel des Layout-Systems (auch euer jetziger!) ist daher 
ein umfangreiches Projekt. Deshalb bleiben die meisten Firmen sehr lange 
bei ihrem System, Vor- und Nachteile haben alle.

Georg

von 6A66 (Gast)


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Tim schrieb:
> Mich würde es interessieren, was bei den Genannten (speziell KiCAD,
> Mentor[welches?] und Cadstar) denn "schlechter" oder umständlicher war,
> bzw. Weshalb arbeitest du lieber mit Altium.

Mentor Expedition: Vergleiche ich mal mit Vorwerk: der kann saugen, 
blasen, rühren, vielleicht auch noch schlagbohren und kochen. Aber 
nichts richtig, dafür aber richtig umständlich. Vernünftige 
Selbsteinarbeitung gibt es nicht und Workflowkonzept aus WIN3.1 Zeiten 
Beispiel: Um im PCB zu editieren gibt es drei Modi: Place, damit kannst 
Du Bauteile bewegen. Route, da kannst Du Leiterbahnen ziehen. Und Draw, 
damit kannst zu zeichnen. Aber wehe Du bist im Draw-modus, kannst Du 
nicht Leiterzüge löschen oder verschieben. Und im Place-Modus geht kein 
Text platzieren, dazu in den DRAW-Modus. Und wenn Du zufällig irgendein 
anderes Fenster aufhast (Editor Einstellungen, Lageneinstellungen) dann 
kannst Du beim Sichern keine Variantendaten erzeugen. Updates gibt es 
nicht und kosten tut's ein Vermögen.
Dass es irgendeinmal eine Variante geben soll die besser ist sagt mir 
der Kollege schon über ein Jahr - vielleicht in 2015.

KiCad: Hat das Potential, ein wirklich gutes Paket zu werden wenn das 
mit der Installation und Wartung mal irgendwann gut geht und wenn die 
CERN dranbleibt. Bisher nicht. Ähnelt im Prozessflow dem Altium ein 
bisschen. Bedienung hakelt ein bischen. Ist - wie schon gesagt - für 
kommerzielle Umgebung IMHO noch nicht reif.

Target / Eagle: Die Forward- oder Backward-Annotation ist nicht 
zuverlässig, das sind NoGos - zumindest bei den Paketen die ich 
"gesehen" habe. Das muss ohne Wenn und Aber zu 100% funktionieren. 
Bauteilmanagement ist UAK.

Cadstar: lange her, war ein saugutes Programm, wenn nicht sogar mal der 
Marktführer. Ohne Probleme, schnell zu bedienen, guter Prozessflow. Auch 
heute sicher noch in der gelichen Liga aber der Preis....

Was ist mir wichtig:
Im Schematic einfache und schnelle Bedienung, Bauteile müssen leicht zu 
editieren sien, Parameter hinzu, Parameter für elektrische Verbindungen, 
Rules, ...
Im Layout einfacher Aufbau der Boards, Lagen, Regeln.
Beim Layouten Tastaturshortcuts, push&shove und einen SEEHR guten DRC 
(auch hier ist Mentor nicht der stärkste, da kann schon mal eine 
Masseinselfläche ohne Verbindung stehen bleiben).
Und dann einen sehr guten Postprozess bei dem ich Jobs anlegen kann die 
auf Knopfdruck ALLE daten so generieren wie ich das will (bonus: auch 
von Varianten die ich vorher angelegt habe).

rgds

von 6A66 (Gast)


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6A66 schrieb:
> was bei den Genannten (speziell KiCAD,
>> Mentor[welches?] und Cadstar) denn "schlechter" oder umständlicher war,

BTW: Es ist ja mal wieder Electronica. Wenn Du Dir da was vorführen 
lässt ist die Welt nicht nur rosig sondern hat auch noch Blümchen. Da 
weiß der Kollege wie er was nicht zeigen soll und was er wie umschiffen 
soll. Der Brechreiz kommt dann wenn DU damit arbeiten sollst.

rgds

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Tim schrieb:
> Hallo.
> Ich arbeite in einer kleinen Firma und ich wurde gebeten, Vorschläge für
> ein neues CAE (statt bisweilen EAGLE) zu machen.

Warum statt? Eagle ist so einfach das es es für die kleineren Projekte 
reicht. Das Kriterium "bester eagle import inkl libs" wäre also für das 
zukünftige System ein gainer. Kicad fällt dir auf die Füße da kein 
Support existiert.

K.o Kriterien wären für mich (ganz grob und in dieser Reihenfolge)
1. Keine Schematic/Board Konsistenz (u.a wg arbeit an zwei Bildschirmen)
   Das haben viele Programme nicht, warum weiß ich auch nicht.
2. Kein Push and shove
3. weniger als 99,9% Stabilität und Bugfreiheit
4. Geringer Durchdringungsgrad, nur wenig teure Spezialisten
4. Hohe cost of ownership (Faktor 1,5 bei Fremdvergabe)
5. Kein Multichannel, fehlende Impedanzkontrolle

Von den mir bekannten Programmen (Cadstar, eagle, Altium, Mentor.. ) 
bleibt dann ganz genau keines übrig ;-). PADS BAE und Orcad kenne ich 
nur von den Ausgaben.

Warum Cadsoft kein push and shove anbietet (gern als extra Lizenz 
getarnt als Autorouter XXL oder ähnlich) ist mir unbegreiflich. Gerade 
in Verbindung mit der exzellenten Stabilität und dem wohl größten 
Verbreitungsgrad wäre das der Bringer. Das umstellen auf xml war eine 
der besten Ideen die Sie technisch haben konnten (wg Versionskontrolle 
was auch ein Arbeiten von mehreren an einem Projekt ermöglicht).

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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6A66 schrieb:
> Eagle: Die Forward- oder Backward-Annotation ist nicht
> zuverlässig,

Das ist mir noch nicht aufgefallen und ich mach sehr viel mit eagle. 
Neuerdings haben Sie auch ein Journal wo du zu einem bestimmten 
Arbeitsschritt zurückgehen kannst.

von Purzel H. (hacky)


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Ich hatte bisher zum Altium immer den Wanrtungsvertrag. Nun geht die 
Entwicklungsrichtung seit mehreren Jahren aber eher von mir weg. Dh in 
Richtung besser fuer groessere Firmen :
-Daten in der Cloud moeglich, sodass ich von irgendwo
 auf der Welt auf meine Designs zugreifen kann.
 Brauch ich nicht, da Notebook immer dabei.
-Mehrere Leute arbeiten an einem Design
-Teilelisten mit Herstellern und Lieferanten synchronisierbar.

Nach etwas 4 Jahren keinen Support kann man gleich neu kaufen. Das 
entscheid ich dann.

sonst bin ich mit Altium zufrieden.
Aeh. Ja. die lib's mach ich immer selbst

: Bearbeitet durch User
von 6A66 (Gast)


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6A66 schrieb:
> Mentor Expedition:

Einen hab' ich noch:
Import von 3-D Daten ins Layout für Höhenkontrolle. Das geht nur bei 
wenigen. In Mentor (wenn's nicht ein Sonder-Zusatzpaket gibt, 
wahrscheinlich zum preis eines ganzen CAE-Systems) geht das nicht.

rgds

von Tekken (Gast)


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Wir ham hier den Versionsstand von Altium auf AD10 eingefroren, keine 
Probleme, läuft stabil und Bugs fallen aktuell eigentlich keine auf (ein 
paar nervige Sachen gibts, ja aber nix schlimmes - und wir machen hier 
auch mal 16 Lagige Platinen).

Update irgendwann wenns mal wieder was richtig nützliches geben sollte.
Klar kann man dann wohl gleich neue Lizenzen kaufen von den Kosten 
her...
Auch gut, dann ham wir halt noch eine bekannt stabil laufende Version 
auf die wir zurückgreifen können wenns in der neuesten mal hakt.
Von den Kosten her wären wir mit der Wartung auch schon bei komplett 
neuen Lizenzen angekommen...  die neuen Features brauchten wir 
eigentlich nicht bzw. waren die Kosten nicht Wert (Cloud usw.).
OK mit AD15 würde es sich ggf. mal lohnen zu updaten, mal schauen, aber 
wahrscheinlich warten wir damit noch >1 Jahr.

von Amateur (Gast)


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Manchmal ist geschenkt zu teuer.

Im normalen Betrieb merkt man es ja nicht, aber es ist, egal in welches 
Programm, eine Heidenarbeit sich in ein neues einzuarbeiten.

Also ohne Not würde ich nicht wechseln. Gerade bei Programmen, die sehr 
viele verschiedene Befehle benötigen, merkt man das.

Und noch ein Pferdefuß: Was passiert mit den bestehenden Projekten? 
Sowohl den offenen als auch den abgeschlossenen.
Du arbeitest unter Fenster 12.0 (2020) mit Deiner neuen Supersoftware 
und stellst plötzlich fest, dass sich Dein altes Eagle 6.0 nicht mehr 
mit der dann aktuellen Fensterversion verträgt. Das alte Projekt aber 
Sehnsucht danach hat…

von Tekken (Gast)


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Amateur schrieb:
> Du arbeitest unter Fenster 12.0 (2020) mit Deiner neuen Supersoftware
> und stellst plötzlich fest, dass sich Dein altes Eagle 6.0 nicht mehr
> mit der dann aktuellen Fensterversion verträgt. Das alte Projekt aber
> Sehnsucht danach hat…


Virtuelle Maschine mit älterem Fenster 7.0 starten.


Btw. Microsoft möchte nach Fenster 10 gar keine neue Version mehr 
rausbringen, das ist das letzte Fenster ;-)

von Taz (Gast)


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@Tekken
Wenn mit Cloud dir Vault Technologie gemeint ist, kann ich zwei Dinge 
sagen Schrott und richtig Geldwert.
Schrott, weil eine eigene 'personal' Vault dermaßen schlecht zu händeln 
ist das man Brechreiz bekommt und keinerlei Vorteile in Sicht sind (nur 
Nachteile).
Richtig Geld wert ist es auf die Vault von Altium zu zugreifen, Bauteile 
herunter zuladen und in die eigene Bibliothek einzubauen. Wer will schon 
das Symbol und das Footprint für einen 100Piner (oder 3Piner) selber 
zeichnen ?

von npn (Gast)


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Amateur schrieb:
> Du arbeitest unter Fenster 12.0 (2020) mit Deiner neuen Supersoftware
> und stellst plötzlich fest, dass sich Dein altes Eagle 6.0 nicht mehr
> mit der dann aktuellen Fensterversion verträgt. Das alte Projekt aber
> Sehnsucht danach hat…

In sechs Jahren gibt es bestimmt immer noch XML.
Zum Glück sind die Adler-Files kein internes Cadsoft-Format mehr, was 
von niemandem gelesen werden konnte. Also wird es dann sicherlich 
jemanden geben, der ein kleines Tool schreibt, das die XML-Files von V6 
auf die dann aktuelle Adler-Version convertiert, falls das Eagle nicht 
schon selbst kann.

von Georg (Gast)


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Taz schrieb:
> Wer will schon
> das Symbol und das Footprint für einen 100Piner (oder 3Piner) selber
> zeichnen ?

Verstehe ich nicht - das sind bei QFP 4 Reihen a 25 Pins, die mit je 
einem Befehl zugefügt werden, dauert etwa 20 Sekunden. Ein 1024 pinniges 
BGA mit 32 x 32 Balls geht mit EINEM Befehl.

Georg

von Taz (Gast)


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Und das Symbol ?
Jeder Pin hat eine Nummer und eine Bezeichnung.
Das Footprint macht der Wizard, muß aber trotzdem durch klicken und 
Werte eintragen unter einer Minute schafft man das meiner Meinung nach 
nicht.

von Georg (Gast)


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Taz schrieb:
> unter einer Minute schafft man das meiner Meinung nach
> nicht.

Na und. Aber das Hauptproblem ist, wenn ich mir irgendwo eine Library 
hole, muss ich das trotzdem alles nachprüfen, besonders bei Eagle 
scheint das ein Problem zu sein, da gerade Anfänger voller Stolz ihren 
allersten eigenen Footprint umbedingt der Welt zur Verfügung stellen 
müssen.

Aber auch Mentor oder sonstwer zahlt mir nicht den Schaden, wenn ein 
heruntergeladener Footprint nicht stimmt.

Georg

von Amateur (Gast)


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>Zum Glück sind die Adler-Files kein internes Cadsoft-Format mehr, was
>von niemandem gelesen werden konnte. Also wird es dann sicherlich
>jemanden geben, der ein kleines Tool schreibt, das die XML-Files von V6
>auf die dann aktuelle Adler-Version convertiert, falls das Eagle nicht
>schon selbst kann.

Der TO hat ja zu dem Zeitpunkt ja keinen Geier mehr...
Ich gehe natürlich davon aus, dass der dann aktuelle Geier seine 
Vorfahren noch kennt. Zumindest über einige Generationen.

Nach ein paar Jahren "fremdgehen", stellt sich dann aber bestimmt als 
erstes die Frage: Wie ging das nochmal...

von Taz (Gast)


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Georg schrieb:
> Na und. Aber das Hauptproblem ist, wenn ich mir irgendwo eine Library
> hole, muss ich das trotzdem alles nachprüfen,

genau darum gings doch, bei Altium gibts die Vaults Technologie. Dadurch 
hat man Zugriff auf die Altium Vault mit verifizierten Bauteilen - die 
sind versioniert und überprüft (nicht von Laien). Ob die eine Garantie 
abgeben weiss ich nicht.
Und ich denke wir sind uns einig - Copy und Paste aus einer 
verlässlichen Quelle ist besser als selber machen.

von Georg (Gast)


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Taz schrieb:
> Ob die eine Garantie
> abgeben weiss ich nicht

Sowas wird es wohl nie geben. Ich hatte schon etliche Layouts für 
Adapter von Testautomaten, da wird ein Einzelstück gefertigt für 20 .. 
50 kEUR. Dafür übernimmt niemand die Verantwortung.

Georg

von 6A66 (Gast)


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Taz schrieb:
> Richtig Geld wert ist es auf die Vault von Altium zu zugreifen, Bauteile
> herunter zuladen und in die eigene Bibliothek einzubauen. Wer will schon
> das Symbol und das Footprint für einen 100Piner (oder 3Piner) selber
> zeichnen ?

Na, das macht aber wiklich Sinn?
Und wenn Altium das Footprint ändert und Du in 2Jahren dann an Deinem 
Layout was ändern musst kannst Du froh sein wenn das neue footprint 
NICHT von selbst kommt sondern lokal abgelegt ist - weil's Dir sonst das 
Layout zerreisst.

Tja, dann doch besser die eigene Lib.

rgds

Taz schrieb:
> mit verifizierten Bauteilen - die
> sind versioniert und überprüft (nicht von Laien).

Gegen was verifiziert, die Siemens/Dell/ZYX/China Fertigungen?
Kann das Deine Fertigung auch?

rgds

von Gelegenheitslayouter (Gast)


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Tekken (Gast) schrieb:

Amateur schrieb:
>> Du arbeitest unter Fenster 12.0 (2020) mit Deiner neuen Supersoftware
>> und stellst plötzlich fest, dass sich Dein altes Eagle 6.0 nicht mehr
>> mit der dann aktuellen Fensterversion verträgt. Das alte Projekt aber
>> Sehnsucht danach hat…


> Virtuelle Maschine mit älterem Fenster 7.0 starten.


> Btw. Microsoft möchte nach Fenster 10 gar keine neue Version mehr
> rausbringen, das ist das letzte Fenster ;-)

Wenn es mal keine neuen Fenster mehr gibt, bekommt die "Fenstersoftware 
Altium" das aber als erstes zu spüren. ;-)

von Gelegenheitslayouter (Gast)


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Taz schrieb:
> Richtig Geld wert ist es auf die Vault von Altium zu zugreifen, Bauteile
> herunter zuladen und in die eigene Bibliothek einzubauen. Wer will schon
> das Symbol und das Footprint für einen 100Piner (oder 3Piner) selber
> zeichnen ?

Keine Ahnung wie aufwendig das mit Altium ist. Mit eagle ist das 
Erstellen von Bibliothekselementen gefühlt lästig bis beschwerlich. Mit 
Diptrace geht das recht einfach. Wenn eine CAE-Software so gestrickt 
ist, dass man aus Unbehagen lieber immer erst im Internet nach Bauteilen 
sucht, dann hat die CEA-Software hier Schwächen, die als erstes weh tun, 
noch vor vielen anderen Schwächen die man erst im Laufe der Zeit merkt.

Was nutzt einem ein tolles Push&Shove, wenn ansonsten die einfachsten 
täglichen Aktionen zum Krampf werden. Dann steckt man die gesparte Zeit 
beim Verwenden von P&S eben an anderer Stelle doch wieder ins 
CAE-Programm und unterm Strich kommt dann ein zeitliches Nullsummenspiel 
heraus.

von Gelegenheitslayouter (Gast)


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Tim (Gast) schrieb:

> Auch weitere kleine Dinge, wie mal eben nen einzelnes Pad ändern oder
> nicht jedes Bauteil smashen zu müssen, um die Bezeichner zu verschieben
> und Bauteilwerte auszublenden oder dass der Netzname auf der Leiterbahn
> steht, wären ne Erleichterung. Zusammengefasst: Man kann sicherlich ohne
> das eine oder andere Leben, aber nichts davon zu haben nervt irgendwann
> und verlangsamt den Prozess doch schon um einiges.

> Kannst du denn ein Programm empfehlen, was es deiner Meinung nach besser
> kann? Ich hab mir DipTrace angeguckt, bin aber nicht so richtig warm
> geworden mit und es besitzt glaube auch keins der erwähnten Features.

Gerade die von dir hier erwähnten "kleinen Dinge" kann Diptrace 
außerordentlich gut individuell für einzelne Bauteile (kein Vergleich in 
Bezug auf eagle mit seinem starren Konzept). Augenblicklich wird bei 
Diptrace an Differential Pairs und anderen Verbesserungen gearbeitet und 
ich denke es wird nicht mehr lange dauern, bis es auch das kann.

Siebzehn Zu Fuenfzehn (hacky) schrieb:
> -Daten in der Cloud moeglich, sodass ich von irgendwo
> auf der Welt auf meine Designs zugreifen kann.
> Brauch ich nicht, da Notebook immer dabei.
> -Mehrere Leute arbeiten an einem Design
> -Teilelisten mit Herstellern und Lieferanten synchronisierbar.

Der Cloud-Zwang nimmt doch mittlerweile bedenkliche Formen an. Damit ist 
"Free Altium" nach anfänglichem Interesse für mich aus dem Rennen 
(zuviel Kontrolle und Willkür durch den Anbieter möglich) und das auch 
andere Leute in meinem Layout oder Schaltplan rumstochern dürfen, möchte 
ich nun wahrlich nicht.

Einem Biliothekselement auch eine Beschaffungsinformation wie eine 
Bestellnummer und eine PDF-URL anheften zu können kann auch für Bastler 
nützlich sein. In Diptrace geht das recht einfach im Component Editor 
durch hinzufügen von "Additional Fields", aber auch in Schematics über 
die Properties eines Bauteils ("Manufacturer", "Datasheet") oder indem 
man einfach neue Felder erstellt.

von Christian B. (luckyfu)


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Ein weiterer Vorteil von Altium ist, daß Eagle Projekte sich mit 
akzeptablem Aufwand konvertieren lassen. Das gilt auch für alle 
Footprints und Schaltplanelemente, aus denen man flux eine Lib 
zusammenbaut die identisch zur EAGLE Lib ist. Wenn man dies dann mit 
einer Datenbank koppelt kann man auf die bestehenden, und somit 
geprüften Footprints weiter zugreifen und sie mit den Vorteilen der 
Datenbank koppeln.

von Rudolph (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Ein weiterer Vorteil von Altium ist, daß Eagle Projekte sich mit
> akzeptablem Aufwand konvertieren lassen.

Ja, funktioniert gerade so.
Leider fühlt sich das aber immer noch sehr halbgar an.
Das fängt damit an, dass im Schaltplan keine Altium Netze benutzt werden
und auch die Verbindungspunkte keine richtigen Altium Verbindungspunkte 
sind.
Die Optik ist auch nicht so wie Altium, sondern immer noch nach EAGLE 
wobei eine fest einkodierte Palette verwendet wird.
Und im Layout werden zum Beispiel keine Design-Rules für die Polygone 
definiert die in EAGLE ohne Thermal VIAs angelegt wurden.

Man kann das benutzen um ein Projekt zu importieren und mal eine 
Kleinigkeit zu ändern oder um eine Lib rüber zu ziehen mit einem Teil 
das man nicht neu anlegen mag.
Das fühlt sich dann in Altium aber alles etwas fremd an, von einem 
Importer erwarte ich deutlich mehr als das was bisher geboten wird.

Änderungen sind auch nicht zu sehen, der Importer wurde hingeworfen, 
Fehler wurden gemeldet, passieren tut scheinbar aber nichts mehr.

von Taz (Gast)


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6A66 schrieb:
> Taz schrieb:
>> Richtig Geld wert ist es auf die Vault von Altium zu zugreifen, Bauteile
>> herunter zuladen und in die eigene Bibliothek einzubauen. Wer will schon
>> das Symbol und das Footprint für einen 100Piner (oder 3Piner) selber
>> zeichnen ?
>
> Na, das macht aber wiklich Sinn?
> Und wenn Altium das Footprint ändert und Du in 2Jahren dann an Deinem
> Layout was ändern musst kannst Du froh sein wenn das neue footprint
> NICHT von selbst kommt sondern lokal abgelegt ist - weil's Dir sonst das
> Layout zerreisst.
>
> Tja, dann doch besser die eigene Lib.
>
> rgds
>
> Taz schrieb:
>> mit verifizierten Bauteilen - die
>> sind versioniert und überprüft (nicht von Laien).
>
> Gegen was verifiziert, die Siemens/Dell/ZYX/China Fertigungen?
> Kann das Deine Fertigung auch?

Hi 6A66,
ich finde es nicht besonders toll, dass Du aus Unwissen so einen 
Blödsinn schreibst.
Die Footprints entsprechen natürlich einer Norm und entsprechen dem 
Datenblatt. Selbstverständlich können sich die Normen und die 
Datenblätter ändern. Aber nicht weil Altium da gerade Spass dran hat.
Und ausserdem empfehle ich immer eine eigene Lib zuverwenden, die man 
pflegt. Wenn Du es wissen willst, ich kopiere das Symbol und das 
Footprint in meine eigene Lib füge Parameter beim Symbol hinzu, beim 
Footprint wird das 3D Modell erstellt bzw. platziert und für den 
Assembly Druck noch Bauteil Bezeichnung und Wert hinzugefügt. Jedes 
Bauteil wird von mir, egal ob selber erstellt oder kopiert am Ende noch 
mal gecheckt.

Die Altium Vault ist ein guter Ort um Bauteile herunter zuladen, ich 
würde sie auch nicht aus der Vault heraus benutzen (wer weiß was in 
10Jahren ist).


PS: ich weiß das die alten Altium Lib wirklich schlecht und voller 
Fehler waren. Das gilt aber nicht mehr für die Bauteile in der Vault.

von Christian B. (luckyfu)


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Rudolph schrieb:
> Man kann das benutzen um ein Projekt zu importieren und mal eine
> Kleinigkeit zu ändern oder um eine Lib rüber zu ziehen mit einem Teil
> das man nicht neu anlegen mag.
> Das fühlt sich dann in Altium aber alles etwas fremd an, von einem
> Importer erwarte ich deutlich mehr als das was bisher geboten wird.

Das mag soweit stimmen. Aber es erleichtert die Arbeit dennoch ziemlich.
Ich habe das hier sehr stark genutzt nach der Umstellung auf Altium. 
Habe jedoch nur die Projekte konvertiert, welche eine gewisse Größe 
hatten und geändert werden sollten. Eben weil man schon einige Zeit in 
die Nacharbeit investieren muss. Allerdings ist ab einem gewissen punkt 
die Nacharbeit weniger aufwändig als alles neu zu machen. Das gilt es 
halt abzuwägen.

Zu dem Hinweis von 6A66:

Altium ändert erstmal von sich aus gar nichts an Bauteilen, die in einem 
Projekt vorkommen. dazu muss man es schon zwingen (Update from PCB 
Libraries) und selbst da kann man auswählen, welche Bauteile es 
betreffen soll. Du kannst also z.B. ein Bauteil in einem Projekt 
verwenden, es anschließend in der Library komplett umbauen und im 
Nächsten Projekt das neue verwenden. Wenn du nachher das alte Projekt 
wieder bearbeitest wird sich das Footprint nicht ändern. Alles andere 
würde ich auch als Bedenklich empfinden...

: Bearbeitet durch User
von Tim (Gast)


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Georg schrieb:
> Bei CAE-Software ist die Abhängigkeit von der Software besonders gross.
> Ihr habt dann möglicherweise hunderte Layouts, die noch gepflegt werden
> müssen, und die man nicht oder nur teilweise in das Format einer andern
> Software konvertieren kann. Ich glaube auch nicht dass sich daran was
> ändert. Ein Wechsel des Layout-Systems (auch euer jetziger!) ist daher
> ein umfangreiches Projekt. Deshalb bleiben die meisten Firmen sehr lange
> bei ihrem System, Vor- und Nachteile haben alle.
>
> Georg

Wir haben auch noch Eagle 6.4, wobei es mittlerweile ja schon 7 (.1?) 
gibt. Mit neuen Versionen kommen ggf. auch neue Bugs. Deshalb blieben 
wir bei der einen Version, es kamen auch keine für uns interessanten 
Neuerungen. Die Version 7 mit der Funktion des Blockschaltbilds wäre 
interessant, aber da ist die Funktion mit dem Blockschaltbild bei Altium 
deutlich mächtiger (z.B. Multichannel), von den anderen Features mal 
abgesehen.
Wir sind jedenfalls einstimmig der Meinung, dass nach der Einarbeitung 
die Projekte schneller von der Hand gehen werden.

6A66 schrieb:
> Mentor Expedition: Vergleiche ich mal mit Vorwerk: der kann saugen,
> blasen, rühren, vielleicht auch noch schlagbohren und kochen. Aber
> nichts richtig, dafür aber richtig umständlich. Vernünftige
> Selbsteinarbeitung gibt es nicht und Workflowkonzept aus WIN3.1 Zeiten

Das hätte ich ja bei dem Preis und deren Erfahrung nicht gedacht. Ich 
hab schonmal gehört, dass dadurch, dass sie ihr Steinaltes Programm nur 
Updaten und nicht mal neu schreiben, immer noch die alten Sourcecodes 
dadrin rum schwirren. Ich hätte aber gedacht, dass sie durch die 
Erfahrung profitieren und dadurch das Ultimative Tool, das alles kann 
haben.


> Target / Eagle: Die Forward- oder Backward-Annotation ist nicht
> zuverlässig, das sind NoGos - zumindest bei den Paketen die ich
> "gesehen" habe. Das muss ohne Wenn und Aber zu 100% funktionieren.
> Bauteilmanagement ist UAK.

Hatte ich bei Eagle bisher nicht. Nur doof, wenn du die PCB zu machst 
und dann im Schaltplan was änderst und speicherst. Das ist dann doof, 
aber dafür gibt es ja die zierliche Meldung am oberen Bildschirmrand.

Der Rächer der Transistormorde schrieb:
> Warum statt? Eagle ist so einfach das es es für die kleineren Projekte
> reicht. Das Kriterium "bester eagle import inkl libs" wäre also für das
> zukünftige System ein gainer. Kicad fällt dir auf die Füße da kein
> Support existiert.

Wir lassen Eagle auch auf dem Rechner. Die Lizenz ist ja da. Sollte mal 
was geändert werden oder so, kann man das schnell nochmal aufmachen. Wir 
werden auch mal sehen, wie der Import von Eagle Dateien aussieht, aber 
wäre unnötig, da die Software ja noch vorhanden ist. Neue Aufträge 
werden mit der neuen Software gemacht und die seltenen Änderungen eben 
mit Eagle. Auch wenns dann n bisl her ist, kommt man da doch wieder 
recht schnell rein.


> Warum Cadsoft kein push and shove anbietet (gern als extra Lizenz
> getarnt als Autorouter XXL oder ähnlich) ist mir unbegreiflich. Gerade
> in Verbindung mit der exzellenten Stabilität und dem wohl größten
> Verbreitungsgrad wäre das der Bringer.

Das habe ich mich auch schon gefragt. Allgemein denke ich mir bei 
manchen Sachen, dass es doch nicht soo schwer sein kann, die Funktion 
dazu zu nehmen. Als Hersteller der Software lese ich doch auch mal so 
die Kritik im Internet durch. Und wenn ich da lese "Eagle ist viel zu 
teuer, dafür dass es kein Push'n'Shove unterstützt und kein differential 
pair routing", na dann geb ich mir doch mühe, das zu ändern um noch mehr 
Kunden zu bekommen, anstatt da irgendwelche neuen Icons zu machen. Die 
Zeit wäre mit fast allem anderen sinnvoller investiert gewesen.
Vielleicht stelle ich mir das auch zu einfach vor, aber die Firma macht 
Eagle, soweit ich weiß auch ausschließlich. Das heißt, die die da 
arbeiten müssen doch 8 Stunden den Tag, 5 Tage die Woche was zu 
programmieren haben. Und wenn man dann überlegt, wann die erste Software 
mit Push'n'Shove um die Ecke kam, hätten sie mit Sicherheit genug Zeit 
gehabt, neben Bugfixes solche wirklich Sinnvollen Erweiterungen zu 
programmieren.

Aber das nur nebenbei ;)


Tekken schrieb:
> OK mit
> AD15 würde es sich ggf. mal lohnen zu updaten, mal schauen, aber
> wahrscheinlich warten wir damit noch >1 Jahr.

Kann man denn schon irgendwo nachlesen, was genau neu ist? Hab auf deren 
Seite nichts wirklich gesehen..


Tekken schrieb:
> Virtuelle Maschine mit älterem Fenster 7.0 starten.

Hätte ich auch gesagt.

> Btw. Microsoft möchte nach Fenster 10 gar keine neue Version mehr
> rausbringen, das ist das letzte Fenster ;-)

Das kann ich ja noch nicht glauben. Keine Einnahmen mehr für ne neue 
Version? Oder es gibt dann Windows 10.0-10.25 oder so....


Gelegenheitslayouter schrieb:
> Der Cloud-Zwang nimmt doch mittlerweile bedenkliche Formen an. Damit ist
> "Free Altium" nach anfänglichem Interesse für mich aus dem Rennen
> (zuviel Kontrolle und Willkür durch den Anbieter möglich) und das auch
> andere Leute in meinem Layout oder Schaltplan rumstochern dürfen, möchte
> ich nun wahrlich nicht.

Für den gewerblichen Gebrauch ist das auch keine Alternative für uns, am 
besten noch mittels einem klick auf Facebook geteilt... Aber da es 
warscheinlich ähnlich wie Altium Designer wird, ist es ggf. was für 
Hobbyanwendungen zuhause. Aber mal sehen.


Ein weiteres Feature, was ganz nützlich ist und Eagle nicht unterstützt 
ist ein online DRC. Auch etwas, was sie schon längst hätten machen 
können. Und wenn es nur ist, dass der DRC bei jedem klick ausgelöst 
wird, wenn man eine Leiterbahn zieht. Ist gefühlt n Programmieraufwand 
von nem Tag, mit Optimierung, dass es schneller geht, vielleicht ne 
Woche... Aber naja. Hauptsache neue Icons ;)

von testtest (Gast)


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Taz schrieb:
> ich finde es nicht besonders toll, dass Du aus Unwissen so einen
> Blödsinn schreibst.
> Die Footprints entsprechen natürlich einer Norm und entsprechen dem
> Datenblatt.

Im Datenblatt steht viel. Was machst du bei einem QFN mit 0.3mm pitch. 
Wie sieht die Lötstopplackmaske aus? Alles freigestellt oder doch Stege 
zwischen den Pins?

von Tmega (Gast)


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Tim schrieb:
> 6A66 schrieb:
>> Mentor Expedition: Vergleiche ich mal mit Vorwerk: der kann saugen,
>> blasen, rühren, vielleicht auch noch schlagbohren und kochen. Aber
>> nichts richtig, dafür aber richtig umständlich. Vernünftige
>> Selbsteinarbeitung gibt es nicht und Workflowkonzept aus WIN3.1 Zeiten
>
> Das hätte ich ja bei dem Preis und deren Erfahrung nicht gedacht. Ich
> hab schonmal gehört, dass dadurch, dass sie ihr Steinaltes Programm nur
> Updaten und nicht mal neu schreiben, immer noch die alten Sourcecodes
> dadrin rum schwirren. Ich hätte aber gedacht, dass sie durch die
> Erfahrung profitieren und dadurch das Ultimative Tool, das alles kann
> haben.

Er übertreibt ein wenig.
Das es nicht für eine One Man Show gedacht ist, kann man aber sagen.
Es ist eher so, dass Aufgaben verteilt sind.

Fehlerfrei ist es nicht. Aber Altium auch nicht.
Davon abgesehen, glaub ich kaum dass der Threadstarter Mentor Expedition 
und den Designflow nehmen wird. Kostet einiges mehr als Eagle und auch 
noch deutlich mehr als Altium.

von Tim (Gast)


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Tmega schrieb:
> Er übertreibt ein wenig.
> Das es nicht für eine One Man Show gedacht ist, kann man aber sagen.
> Es ist eher so, dass Aufgaben verteilt sind.

Das ein mächtiges Tool umständlicher zu bedienen ist, ist mir ja klar, 
auch dass es vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Doch "nicht richtig" 
klingt nach "nicht richtig" und nicht nach "umständlich". Und wenn 
jemand mit Mentor Expedition, CadStar und Altium gearbeitet hat (alles 
keine günstigen Programme), denke ich schon, dass er es einigermaßen 
beurteilen kann, es wird ja auch schließlich sein Beruf sein und bei der 
Anzahl an Programmen sicherlich auch nicht für nur 1, 2 Jahre. Seine 
Antwort ließt sich jedenfalls nicht nach einem "Kiddie, der die 
Programme illegal aus dem Internet geladen hat".


> Fehlerfrei ist es nicht. Aber Altium auch nicht.
> Davon abgesehen, glaub ich kaum dass der Threadstarter Mentor Expedition
> und den Designflow nehmen wird. Kostet einiges mehr als Eagle und auch
> noch deutlich mehr als Altium.

Der bin ja ich. Ich meinte Eingangs ja auch schon, dass es wegen dem 
Preis ausscheidet. Daher könnte es auch das beste Programm ohne Bugs und 
mit kinderleichter Bedienung sein. Es wirds nicht werden. Dennoch 
interessiert mich die Meinung zu den Programmen. Wenn du auch 
Erfahrungen mit Expedition gemacht hast (sonst könntest du es ja nicht 
beurteilen), würde mich deine Einschätzung auch interessieren.

Tim schrieb:
> Unterstützt/kann KiCAD:

> - lengthmatched Tracks
> - Multi-Channel (Also eine Baugruppe [eben z.B. ein Channel-Eingang]
> mehrmals auf die Platine bringen)
> - Differential Pairs
> - Platzierung der Bauteile nacheinander (also Bauteile markieren und
> dann nacheinander die Bauteile zum Platzieren am Cursor haben)
> - Fanouts

> Auch weitere kleine Dinge, wie mal eben nen einzelnes Pad ändern oder
> nicht jedes Bauteil smashen zu müssen, um die Bezeichner zu verschieben
> und Bauteilwerte auszublenden

> ...online DRC...

Das würde mich noch bei KiCAD interessieren. Wobei Altium immer 
attraktiver wird;) Ich dachte hier sind so viele KiCAD Fans, da müsste 
sich doch jemand auskennen, der sagen kann, was geht und was nicht?

Danke schon mal für die ganzen Antworten.

von Taz (Gast)


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testtest schrieb:
> Im Datenblatt steht viel. Was machst du bei einem QFN mit 0.3mm pitch.
> Wie sieht die Lötstopplackmaske aus? Alles freigestellt oder doch Stege
> zwischen den Pins?

Dieser Parameter gibt der Platinenhersteller vor. Geh zu WE-Online oder 
Contag oder oder oder, such dir ein Produkt aus und lies die 
Spezifikationen.
Diesen Wert in den den Design Rules einstellen und fertig. Ob da ein 
Steg stehen bleibt oder nicht hängt von vielen Faktoren ab 
(Hersteller,Produkt, Fertigungsklasse, sogar die Farbe).
Wir haben 50um freistellung umlaufend (Standard Produkt).

Hier der WE Basic Design Guide siehe Seite 3
http://www.we-online.de/web/de/index.php/show/media/04_leiterplatte/2011_2/relaunch/produkte_5/012012_Basic_Design_Guide.pdf

von Taz (Gast)


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Sorry an alle,
hab die Antwort geschieben und gemerkt das ich Off Topic bin. Werde 
versuchen beim Thema zu bleiben und keine direkten blöden Fragen mehr zu 
beantworten.

von 6A66 (Gast)


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Taz schrieb:
> Hi 6A66,
> ich finde es nicht besonders toll, dass Du aus Unwissen so einen
> Blödsinn schreibst.
> Die Footprints entsprechen natürlich einer Norm und entsprechen dem
> Datenblatt.

Hallo Taz,

finde ich jetzt nicht cool das als Blödsinn erachtest.
Es gibt - meines Wissens nach, bitte korrigiere mich - keine NORM für 
Footprints sondern nur eine IPC Empfehlung, und für Mentor sogar einen 
Footprintrechner. Bei Altium gibt es für die Footprints sogar nach IPC 
drei verschiedene footprints - enn ich mich recht entsinne nach normal, 
dicht und lose gepackt. Das zeigt dass Footprints sehr wohl variieren 
können. Sicher gibt es von den Herstellern empfohlene footprints aber 
auch die können unteschiedlich umgesetzt werden (Lötstop, Pastendruck, 
...).

Und genau am Pastendruck scheidet sich IMHO schon mal der Erfolg - ob Du 
mit feinkörnig oder grobkörnig druckst, mit 100u oder 150u. Alles das 
will eigentlich bei der Bibliothekserstellung berücksichtigt werden. 
Sicher - ob des Kupferpad passt ist sehr wahrscheinlich.

Christian B. schrieb:
> Zu dem Hinweis von 6A66:
>
> Altium ändert erstmal von sich aus gar nichts an Bauteilen, die in einem
> Projekt vorkommen. dazu muss man es schon zwingen (Update from PCB
> Libraries) und selbst da kann man auswählen, welche Bauteile es
> betreffen soll.

Ist mir bekannt, kann man hervorragend einsetzten.
ABER: In dem Maß in dem Altuim am Konzept "Vault" Fortschritte gemacht 
hat habe ich die Befürchtung das das nicht umbedingt immer mit der 
Option bleiben muss. Wenn's so bleibt - gut. Wenn nicht trifft genau das 
ein. Ich liebe Fortschritt - aber auch die Kontrolle darüber was ich 
davon verwenden kann und will.

Tmega schrieb:
> Er übertreibt ein wenig.

Mag sein dass das so aussieht. Ich habe das letzte Projekt it Mentor 
gemacht und habe - gefühlt - etwa 50% mehr Zeit für den kompletten Flow 
gebraucht wie bei Altium. Beim Postprozess habe ich gefühlt etwa 5...10x 
solange gebraucht um in etwa die gleichen Daten zu erzeugen - mit einer 
hohen Fehleranfälligkeit. Und das über Report writer, Gerber Output, 
NC-Drill, BOM, ... Alles eigene Tools. Bei Altium kopiere ich den 
Ouput-Job ins Projektverzeichnis, ziehe den Job ins Projekt, justiere 
die verwendeten Files im Job (auch da gibt es noch bugs) und starte. 
10min später habe ich ALLE Daten fertig.
Nein, ich meine ich übertreibe nicht. Inzwischen denkt man darüber nach 
ein Postprocessing-Skript aufzubauen um Mentor das extern beizubiegen - 
einem Tool das jährliche Wartungskosten in Höhe einer Neulizenz von 
Altium kostet und das seit mindestens zwei Jahren kein Bugfix gesehen 
hat.
Übertreibung?

rgds

von 6A66 (Gast)


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Tmega schrieb:
> Fehlerfrei ist es nicht. Aber Altium auch nicht.

Zweimal ACK

> Davon abgesehen, glaub ich kaum dass der Threadstarter Mentor Expedition
> und den Designflow nehmen wird. Kostet einiges mehr als Eagle und auch
> noch deutlich mehr als Altium.

Gefragt war: "was meint Ihr zu Altium oder Kicad".
Dazu habe ich mich geäußert.
Als die Nachfrage kam was an den von mir als Referenz gennanten CAE pro 
und con war habe ich mich geäußert.
Dass er Mentor nicht nehmen muss wünsche ich Ihm.

Aber belieben wir TOPIC.
Ja, Altium hat bugs. Die von Eagle kenne ich nicht allzu gut da ich das 
relativ bald aufgegeben habe (siehe oben: Datenksonsistenz im Workflow).
Auch die von Altium haben mich schon genervt. Aber da konnte ich meist 
binnen weniger Minuten herausfinden DASS es welche waren (Altium Forum) 
und wie ich die umschiffen kann. Ist auch immer problemlos und 
fehlerfrei gegangen.
Ist auch meist nicht anders als die Errata der Prozessoren.

KiCad kann ich - ich wiederhole mich - im industriellen Umfeld nicht 
empfehlen.

rgds

von Simon S. (-schumi-)


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6A66 schrieb:
> Speziell bei KiCad solltest Du Dir überlegen was passiert wenn CERN die
> Weiterentwicklung aufgibt. Und wie die Entwicklungen von CERN mit der
> bisherigen Entwicklung gemerged werden. Wer führt das weiter?
Du bist da nicht auf dem aktuellen Stand, bzw. betrachtest das ganze 
falsch. Es gibt keine CERN-Version oder irgend sowas, die hatten nur 
(wie immer üblich wenn neue Features kommen) ihren eigenen 
Entwicklungszweig. Alles was funktioniert ist schon lange in Upstream 
gemerged worden. (Weiter)Geführt wird das Projekt ganz normal von der 
freiwilligen Entwickler-Community wie vorher auch, es kommt nur zur Zeit 
sehr schnell ein großer Schwung Features. Möchte man eine aktuelle 
Version mit allen funktionierenden Features die am CERN entwickelt 
wurden, muss man einfach nur  die ganz normale aktulle Version von der 
KiCAD Homepage installieren (Winbuilder)

> Die
> bisherige Installation ist für mich nicht durchsichtige in welcher
> Reihenfolge das wie gemacht werden soll und welche Stabilität das hat.
> Das ist für micht ein absolutes Ausschlusskritereium für einen stabilen
> Workflow in einem produzierenden Unternehmen.
Da muss ich dir zustimmen. Die Installation ist:
1. KiCAD automatisch bauen und installieren lassen (auf Win eben 
Winbuilder)
2. Bibliotheken konfigurieren und installieren (Da wäre meine Hoffnung, 
dass KiCAD das demnächst automatisch kann (Es gibt ein GitHub Repo, das 
könnte man immer automatisch syncen))

Zur Stabilität: Vor einigen Wochen hat Wayne Stambaugh die Leitung des 
Projekts übernommen. Der sorgt erfrischenderweise dafür, dass rund um 
die Entwicklungsabläufe etc. etwas  aufgeräumt wird, u.a. soll es 
zusätzlich zum "rolling release" wie jetzt dann auch Stable-Versionen 
geben (sobald sich der derzeitige Umbruch etwas legt, die nächste stable 
wird 3.0.0 sein). Sowohl für nightlies als auch stables soll es binaries 
geben.

von Christian B. (luckyfu)


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Ich persönlich habe eine gewisse Abneigung dagegen, open source 
Programme im Industriellen Umfeld einzusetzen, zumindest wenn es 
komplexer wird und vor allem, wenn damit wirtschaftlich einiger Schaden 
angerichtet werden kann bei nicht funktionieren.
Der Hauptgrund ist: Bei einem Kommerziellen Produkt habe ich generell 
einen Support. Auch bei Altium kann ich diesen bemühen wenn ich die 
Subscription nicht habe. Bei ein paar Fragen im Jahr ist das kein 
Problem. Mir wurde gesagt, wenn es zu sehr ausartet wird mann dan schon 
darauf hingewiesen, daß eine Subscription anzuraten ist. Ich gehe davon 
aus, daß dies bei anderen kommerziellen Produkten ähnlich gehandhabt 
wird. Community hin oder her, ein Hersteller Support ist fast immer 
höher einzuschätzen als ein Forum.

von 6A66 (Gast)


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Simon S. schrieb:
> Du bist da nicht auf dem aktuellen Stand, bzw. betrachtest das ganze
> falsch. Es gibt keine CERN-Version oder irgend sowas, die hatten nur
> (wie immer üblich wenn neue Features kommen) ihren eigenen
> Entwicklungszweig. Alles was funktioniert ist schon lange in Upstream
> gemerged worden. (Weiter)Geführt wird das Projekt ganz normal von der
> freiwilligen Entwickler-Community wie vorher auch, es kommt nur zur Zeit
> sehr schnell ein großer Schwung Features. Möchte man eine aktuelle
> Version mit allen funktionierenden Features die am CERN entwickelt
> wurden, muss man einfach nur  die ganz normale aktulle Version von der
> KiCAD Homepage installieren (Winbuilder)

Hallo Simon

besten Dank für die Aufklärung.
Das hatte ich so nicht verstanden sondern so, dass dazu irgendwelche 
"Updates" nachinstalltiert werden müssen.
Wenn in der aktuellen Installation alles drin ist - auch der neue Router 
- umso besser, dann schaue ich mir das gerne nochmal über ein paar Tage 
an.

Simon S. schrieb:
> Da muss ich dir zustimmen. Die Installation ist:
> 1. KiCAD automatisch bauen und installieren lassen (auf Win eben
> Winbuilder)

Was heißt das genau - builden?. Kompilieren? Wenn ja welche Umgebung 
benötige ich dazu? Ist es das was rauskommt (WinBuilder Zitat):
"WinBuilder is a tool for creating bootable Windows PE operating systems 
that you boot from a CD/DVD or from a USB/HDD.
Ever imagined running a full Windows from a DVD? This is the kind of 
stuff that we love doing."?

Simon S. schrieb:
> Zur Stabilität: Vor einigen Wochen hat Wayne Stambaugh die Leitung des
> Projekts übernommen. Der sorgt erfrischenderweise dafür, dass rund um
> die Entwicklungsabläufe etc. etwas  aufgeräumt wird, u.a. soll es
> zusätzlich zum "rolling release" wie jetzt dann auch Stable-Versionen
> geben (sobald sich der derzeitige Umbruch etwas legt, die nächste stable
> wird 3.0.0 sein). Sowohl für nightlies als auch stables soll es binaries
> geben.

Ein Hoffnungsschimmer.
KiCad hat ja mit dem "CirciutMaker" von Altium - mal die ganze 
erfreuliche oder unerfreuliche Cloud Funktionalität beiseite gelassen - 
einen ernstzunehmenden Konkurrenten.

rgds

von 6A66 (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Community hin oder her, ein Hersteller Support ist fast immer
> höher einzuschätzen als ein Forum.

ACK - der momentane Grund auch für mich.

rgds

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Ich persönlich habe eine gewisse Abneigung dagegen, open source
> Programme im Industriellen Umfeld einzusetzen, zumindest wenn es
> komplexer wird und vor allem, wenn damit wirtschaftlich einiger Schaden
> angerichtet werden kann bei nicht funktionieren.

Der Grund wird generell oft genannt, wenn es um OS <-> kommerziell geht.

Ob das aber bei einem kommerziellen Produkt anders ist?

Es geht bei einem wirtschaftlichen Schaden ja um die Haftungsfrage.

Den Hersteller von Altium oder Eagle verklagen? Das dürfte eher nicht 
zielführend sein. Genauso wie bei allen anderen Programmen.

Ich kenne zumindest keinen einzigen der Softwarehersteller für Software, 
der irgendwelche Garantien vergibt oder sich in Haftung für auch nur 
bestimmte Features nehmen lässt.

Insofern hilft einem "Aber ich habe doch dafür gezahlt!" im Schadensfall 
wohl kaum etwas.

> Der Hauptgrund ist: Bei einem Kommerziellen Produkt habe ich generell
> einen Support. Auch bei Altium kann ich diesen bemühen wenn ich die
> Subscription nicht habe. Bei ein paar Fragen im Jahr ist das kein
> Problem. Mir wurde gesagt, wenn es zu sehr ausartet wird mann dan schon
> darauf hingewiesen, daß eine Subscription anzuraten ist. Ich gehe davon
> aus, daß dies bei anderen kommerziellen Produkten ähnlich gehandhabt
> wird. Community hin oder her, ein Hersteller Support ist fast immer
> höher einzuschätzen als ein Forum.

Das stimmt natürlich und ist ein klarer Vorteil der kommerziellen 
Lösungen.

Man muss wohl immer sehen, in welchem Ausmaß und mit welchen Features 
man die Dinge einsetzt.

Wir hier (Zwei-Mann-Betrieb) haben schon seit Jahren KiCad im Einsatz 
und sind damit durchaus zufrieden. Aber: unsere Entwürfe werden auch nur 
von jeweils einem bearbeitet, sind nicht übermäßig komplex und wir 
entwerfen auch nicht täglich Platinen.

Gründlich einarbeiten muss man sich immer in so ein Werkzeug - aber wenn 
man das einmal hinter sich hat, dann muss schon viel passieren, dass man 
wechselt.

Schön ist natürlich, dass es kostenlose Updates und neue Features (PnS) 
gibt ;-)

Wenn ich die Anforderungen des OP lese, würde ich aber nicht zu KiCad 
raten - dafür fehlen einfach zu viele Dinge, die er benötigt.

von Taz (Gast)


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6A66 schrieb:
> Es gibt - meines Wissens nach, bitte korrigiere mich - keine NORM für
> Footprints sondern nur eine IPC Empfehlung

Nun ja soweit ich es sehe ist die IPC eine Norm, sagt jedenfalls Google 
wenn ich danach suche. Aber darum geht es nicht.

@6A66
hast Du gelesen das ich immer, für alle Programme empfehle die Bauteile, 
die man verwendent in eine eigene Library zu kopieren und an die eigenen 
Wünschen und Bedürfnisse anzupassen ? - auch aus den (guten) Gründen, 
die Du aufführst. Aber man sollte dabei versuchen irgendeine Norm 
einhalten. Wenn man die Bauteile schon in der Library auf ein bestimmtes 
Fertigungsverfahren hin optimiert läuft man in Probleme wenn sich der 
Fertigungsprozeß mal ändert (z.B. externe Fertigung) (hast Du ja schon 
geschrieben, ich gebs nur noch mal mit anderen Worten wieder)
Ich selber versuche die IPC7351 einzuhalten, gilt nur für SMD daher 
versuche ich sie möglichst gut auf die THT umzusetzen.

Zum Findungsprozeß, ich weiß nicht ob Eagle KiCad und Co. vernüpftige 
Bauteilbibliotheken mitliefern und ob sie zumindest irgend einer Norm 
entsprechen. Wäre für jedenfalls ein wichtiges Kriterium.

von testtest (Gast)


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6A66 schrieb:
> Ich habe das letzte Projekt it Mentor
> gemacht und habe - gefühlt - etwa 50% mehr Zeit für den kompletten Flow
> gebraucht wie bei Altium. Beim Postprozess habe ich gefühlt etwa 5...10x
> solange gebraucht um in etwa die gleichen Daten zu erzeugen - mit einer
> hohen Fehleranfälligkeit. Und das über Report writer, Gerber Output,
> NC-Drill, BOM, ... Alles eigene Tools.

Immer noch? Ich war bis 2005 dabei, kann das Prozedere also bestätigen. 
Aber daß die seit 2 Jahren kein Update mehr fahren wundert mich. Fehler 
dürften genug drin sein. Oder wollen sie dich auf ein anderes Produkt 
migrieren?

von Georg (Gast)


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6A66 schrieb:
> Und das über Report writer, Gerber Output,
> NC-Drill, BOM, ... Alles eigene Tools.

Traurig. Bei CadStar war das auch mal so, eine Sammlung von 
Postprozessoren, aber seit einigen Versionen gibt es einen 
Script-Konfigurator, der die einfach nacheinander aufruft - ist der ans 
Projekt angepasst, bekommt man den aktuellen Output mit einem Mausklick. 
Ist absolut kein Hexenwerk.

Ich würde das als Hinweis verstehen, dass die Software nicht mehr 
weiterentwickelt wird.

Georg

von GB (Gast)


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Also Altium ohne Support funktioniert nicht.

Im Januar ist AD14 herausgekommen, bisher gibt es die Versionen

14.09
14.1.15
14.2.3
14.2.4
14.2.5
14.3.9
14.3.10
14.3.11
14.3.12
14.3.13
14.3.14
14.3.15

Ich habe sie alle ausprobiert, keine funktioniert fehlerfrei, die 
letzten waren Fehler im Ausdruck der Bestückungspläne, defekte 
Variantenmanager, Routing von Differential Pairs nicht mehr möglich, 
Verbindung zu Subversion unterbrochen, Update nicht möglich, ...

BTW., AD15 ist bereits angekündigt...

von Taz (Gast)


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Es stimmt im Altium werden von Version zu Version Bugs beseitigt aber 
dafür kommen wieder Neue rein.
Ich verfolge regelmäßig die Release Notes. Insgesamt, für mich kann ich 
aber schon sagen, dass es stetig besser wird. Bei fast jeder Version 
sind ein oder zwei Verbesserungen bzw. Bug fixes für mich dabei.
Die von GB genannten Fehler kann ich nicht bestätigen. Gerade gestern 
noch fehlerfreie Bestückungspläne gedruckt.

Was bei Altium (meiner Meinung nach, muß mich vorsichtig ausdrücken) ein 
großes Problem darstellt ist die Tatsache das Altium selber keine Router 
beschäftigt sondern nur vom Live-Forum und Bug Crunch lebt. Dadurch 
haben die eine verschobene Ansicht was wichtig ist und was nicht. 
Anstatt den Fokus auf ein durchdachtes stabiles in sich konsistentes 
Platinen Layout Programm zu legen wird viel Wert auf Marketing gelegt. 
Es ist ein gutes Programm könnte aber besser sein und ich glaube das hat 
Altium jetzt auch so langsam verstanden.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Ich habe eben von Cadsoft eine Mail bekommen. Die bieten jetzt 
Umsteigern von V5 auf V7 einen deutlichen Rabatt auf das Update an. 
Scheinbar hat die Diskussion um das neue Lizenzmodell deutliche Spuren 
bei den Upgrade-Bestellungen hinterlassen. Ich hatte mich ja auch erst 
gegen ein Update entschieden. Jetzt werde ich das nochmal neu 
überdenken. Die Alternative wäre ein Wechsel auf Diptrace oder KiCAD, 
mit dem schon genannten Aufwand bei der Umstellung...

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Tim (Gast)


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6A66 schrieb:
> Was heißt das genau - builden?. Kompilieren? Wenn ja welche Umgebung
> benötige ich dazu?

Das ist quasi ne exe, die du ausführst, dann werden die aktuellen 
Dateien geladen und kompiliert. Hat bei mir allerdings nicht geklappt. 
Irgendwelche Errors, die ich nicht interpretieren konnte. Hat mir 
erstmal nicht so gut gefallen, hätte es aber alles unterstützt, was ich 
will, wäre KiCAD durch das 0€-Argument aber wieder weiter vorn gewesen. 
Irgendwie muss es ja gehen.. Doch das ist ja laut Chris nicht der Fall.

Daher wird wohl die Wahl auf Altium fallen.

Weiß man denn schon, was AD15 dann besser kann? Hätte gedacht, dass das 
schon lange bekannt ist, so in der Art "bald kommt AD15. Wechselt alle, 
denn es ist durch ..... so viel toller".


> Ein Hoffnungsschimmer.
> KiCad hat ja mit dem "CirciutMaker" von Altium - mal die ganze
> erfreuliche oder unerfreuliche Cloud Funktionalität beiseite gelassen -
> einen ernstzunehmenden Konkurrenten.

Das werde ich mir auf jeden Fall angucken. Es wird bestimmt nicht 
komplett anders wie Altium Designer sein, das heißt ggf. durchgeführte 
Workshops kommen einem da auch zu gute.



Mich würde auch mal interessieren, was jemand über PADS zu sagen hat 
(nicht zwangsmäßig im Vergleich zu Altium, wäre aber auch ok). Es wird 
sehr warscheinlich nichts an der Entscheidung ändern, weil es einfach zu 
teuer ist, doch das muss ja eigentlich an irgendwas liegen. Mentor hat 
ja durch Expedition schon ein Super Highend Produkt. Ich hab das bisher 
so verstanden, dass PADS den Mid-End Sektor, so wie Altium, abdecken 
soll. Doch warum ist es dann so "viel" teurer?

von Christian B. (luckyfu)


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Ich hab vorher mit Pads gearbeitet. Folgende Punkte kann ich dir nennen:

Pro: Das Push and Shove funktioniert bei pads besser. Auch das 
"Aufräumen" der Platine ging dort besser, einmal an einem Leiterzug 
gewackelt und alle ecken und kanten waren raus, so man sie nicht fixiert 
hat (Stichwort Mäander)
Das war es aber im Großen und ganzen.

Es gibt vieles, wo sich die beiden nichts schenken, Altium hat bei 
spezialsachen (Starrflex, Semiflex design, Step Ausgabe der gebogenen 
Platinen... die Nase vorn. Das diff. Pair Routing klappt bei Altium auch 
besser, bei Pads kam es öfter vor daß er das differential Pair 
auseinanderdröselte und man musste es dann händisch wieder 
zusammenschieben.

Was ich aber auf keinen Fall vermisse, und wo Altium meilenweit vorn 
liegt: Pads stürzte sehr unregelmäßig ab. Zumeisst wenn man schon seit 
einiger Zeit nicht mehr gespeichert hatte. Die Daten waren dann futsch. 
Altium stürzt gefühlt häufiger ab (in den letzteren Releases ist das 
aber deutlich weniger geworden) aber ich hab es bisher nur einmal 
geschafft, dabei Daten zu verlieren. Sonst war und ist es immer möglich 
den aktuellen Arbeitsstand noch zu speichern vorm Abschuss. Dadurch ist 
der Frustmoment nur kurz und man kann relativ Nahtlos weiterarbeiten.

von Taz (Gast)


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Tim schrieb:
> Weiß man denn schon, was AD15 dann besser kann? Hätte gedacht, dass das
> schon lange bekannt ist, so in der Art "bald kommt AD15. Wechselt alle,
> denn es ist durch ..... so viel toller".

Es gibt ein Sneak Preview, hilft aber nicht weiter da wieder nur mit 
High Tech Argumenten getrommelt wird. DDR4,USB3 Routing, High Speed 
Signale, Gerber X2 bzw. IPC-2581 Support ....
http://altium.com/en/products/altium-designer/sneak-preview

Eine komplette Liste der neuen Funktion lässt noch auf sich warten.

von Tekken (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Sonst war und ist es immer möglich
> den aktuellen Arbeitsstand noch zu speichern vorm Abschuss.

Ganz zu schweigen davon, das Altium generell regelmäßig automatische 
Backups anlegt.
Was auch super ist um ältere Versionen nochmal anzuschauen - ohne gleich 
Versionskontrolle einzusetzen.

von 6A66 (Gast)


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Taz schrieb:
> hast Du gelesen das ich immer, für alle Programme empfehle die Bauteile,
> die man verwendent in eine eigene Library zu kopieren und an die eigenen
> Wünschen und Bedürfnisse anzupassen ? - auch aus den (guten) Gründen,
> die Du aufführst. Aber man sollte dabei versuchen irgendeine Norm
> einhalten. Wenn man die Bauteile schon in der Library auf ein bestimmtes
> Fertigungsverfahren hin optimiert läuft man in Probleme wenn sich der
> Fertigungsprozeß mal ändert (z.B. externe Fertigung) (hast Du ja schon
> geschrieben, ich gebs nur noch mal mit anderen Worten wieder)

Auch wenn die Deckung jetzt nicht 100% ist - so lasse ich das jetzt 
gerne stehen :)

Tekken schrieb:
> Ganz zu schweigen davon, das Altium generell regelmäßig automatische
> Backups anlegt.

Yep - habe ich ganz vergessen, hat auch mir schon geholfen.
Und noch einen: aus Altium gleich in SVN einchecken :)
Hab' ich zwar noch nie ausprobiert aber der Weg sollte gehen.

rgds

von Christian B. (luckyfu)


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6A66 schrieb:
> Yep - habe ich ganz vergessen, hat auch mir schon geholfen.
> Und noch einen: aus Altium gleich in SVN einchecken :)
> Hab' ich zwar noch nie ausprobiert aber der Weg sollte gehen.

Das funktioniert, der Mehrwert ist allerdings gering. Man kann so 
zumindest eintragen, was geändert wurde. Aber ein wirkliches "Multi use" 
funktioniert nur, wenn man extern das SVN macht und Altium dann auf eine 
Lokale Kopie los lässt. Oder ich hab den richtigen Workaround noch nicht 
ausfindig machen können. Aktuell verwende ich es aber nicht.

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