Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Minus über Gehäuse und Kühlkörperkonstruktion


von Niklas (Gast)


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Hi.

Beim Auto ist es ja allgemein üblich, den Minus über die Karosserie zu 
führen.

Nun baue ich ein Gerät, bei dem alle Komponenten/Platinen auf einer 2mm 
Stahlblechplatte montiert werden.

Diese Platte wird dann als ganzes in das Gehäuse eingesetzt und 
verschraubt. Außerdem sind Kühlkörper vorhanden, die mit dem Gehäuse 
ebenfalls leitend verbunden sind.

Nun könnte ich ja hin gehen, und bei den Kühlkörpern die Minus-Beine der 
Mosfets mit Lötfahne und Schaube direkt auf den Kühlkörper legen.

Das würde es mir ersparen, mehr als 1 Sück 4mm² Leitung pro FET anlöten 
zu müssen.

Bei der Stromversorgung und Steuerplatine würde ich den Minus auch 
einfach mit an die Grundplatte anlegen. (Platinen mit Messing 
Gewindebolzen anschrauben, Befestigungslöcher mit Kupferrand und 
Minus-Potential, oder eben auch eine Lötfahne + Schraube auf der 
Montage-Grundplatte.

Notfalls könnte ich die Grundplatte und den Kühlkörper noch isoliert im 
Gehäuse montieren und die beiden auch noch mit 6mm² verbinden. Aber ich 
kann auch einfach den Stromfluss über die Alu-Profil-Tragschienen wo 
alles drauf sitzt, laufen lassen. Leitet ja gut.

Oder wäre das ein Nachteil, Gehäuseteile in einen Stromkreis mit 
einzubinden?

von Racer (Gast)


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Schau doch mal im Tuning/Tieferlegungs/Plastikverkleidungen - Forum 
vorbei. Die haben da immer gute Tips zum Pfuschen.

von Peter X. (peter_x)


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Niklas schrieb:
> Beim Auto ist es ja allgemein üblich, den Minus über die Karosserie zu
> führen.
Nicht immer. Es gibt auch Autos, bei denen Plus an Masse liegt

> Nun baue ich ein Gerät
Was für ein Gerät?
Es ist nicht immer sinnvoll, Minus auf Masse (Earth) zu legen.

von Eloxal (Gast)


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Niklas schrieb:
> Stromfluss über die Alu-Profil-Tragschienen wo
> alles drauf sitzt, laufen lassen. Leitet ja gut.

Das mit dem gut Leiten würde ich mir noch mal überlegen. Normale 
Alu-Profile sind eloxiert und die Eloxalschicht ist ein ziemlich guter 
Isolator.

von Stefan F. (Gast)


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> Beim Auto ist es ja allgemein üblich, den Minus über die Karosserie zu
> führen.

Glaub ich nicht. Der Minuspol ist mit der Karosserie verbunden, aber 
alle mir bekannten elektrischen betriebsmittel sind zweipolig mit der 
Batterie verbunden.

Bei Fahrräder hat diesbezüglich auch gerade ein Umdenken begonnen. 
Aktuelle Fahrräder sind zweipolig verkabelt.

von Gerhard (Gast)


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Stefan us schrieb:
> Der Minuspol ist mit der Karosserie verbunden, aber
> alle mir bekannten elektrischen betriebsmittel sind zweipolig mit der
> Batterie verbunden.

Nö. Da hast du nicht richtig geschaut. Bei allen mir bekannten Autos - 
und das sind einige - gehen die Masseleitungen aller Verbraucher auf 
geradem Weg direkt zum nächsten Massepunkt an die Karosserie. Da sind 
selten mehr als 30 cm Kabel.

Batteriemasse wird meistens sowohl an einen Massepunkt an der Karosserie 
als auch zum Motorblock geführt. Viele haben auch noch eine separate 
Leitung zur Lichtmaschine.

Nur in Ausnahmefällen wir eine Masseleitung mitgeführt. Die Sensoren am 
Motor sind so ein Beispiel, deren Masse wird meist zum Motorsteuergerät 
geführt. Aber auch dieses hängt mit seiner Spannungsversorgung nicht 
direkt an der Batterie, sondern die GND-Leitung geht per Kabelschuh an 
die Karosserie.

Du glaubst gar nicht, wie viele Fehler aufgrund abgegammelter 
Massepunkte ich in meinem Leben schon repariert habe.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerhard schrieb:

> Du glaubst gar nicht, wie viele Fehler aufgrund abgegammelter
> Massepunkte ich in meinem Leben schon repariert habe.

Typisch z.B. an den Rückleuchten. Da sieht man oft, das Blink-
und Stoplicht gleichzeitig blinken, weil die Masse irgendwie
über die Blinklampen geholt wird. :-)
Gruss
Harald

von Georg (Gast)


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Niklas schrieb:
> Aber ich
> kann auch einfach den Stromfluss über die Alu-Profil-Tragschienen wo
> alles drauf sitzt, laufen lassen. Leitet ja gut.

Beim Auto ist immerhin die Karosserie verschweisst, hat also in sich 
guten Kontakt, das kannst du mit verschraubten und ev. eloxierten Teilen 
niemals so zuverlässig hinkriegen.

Aber wenn du ein Fan der geplanten Obsoleszenz bist...

Georg

von Niklas (Gast)


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Naja, die Schrauben müsste man schon mit Zahnscheiben verwenden. Am 
besten noch ein geschnittenes Gewinde im Alu Kühlkörper.
Über Die Tragkonstruktion muss der Strom ja nicht unbedingt. Ich kann ja 
vom Kühlkörper mit 6mm² direkt auf das Stahlblech springen.

Ansonsten müsste ich mit 2,5mm² leitung die Pins der TO220 Transistoren 
kontaktieren und auf möglichst kurzem Wege zur Stromversorgung und den 
Lastausgängen führen.

von Peter X. (peter_x)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Typisch z.B. an den Rückleuchten. Da sieht man oft, das Blink-
> und Stoplicht gleichzeitig blinken, weil die Masse irgendwie
> über die Blinklampen geholt wird. :-)

Das aber nicht mit 0 Ohm :-)
Das sind korrodierte Masseverbindungen, die einen Widerstand bilden, an 
dem der für die Blinkfunzel notwendige Strom abfällt und damit die 
Bremsfunzel dämpfen. Das sind meistens Autos, die nicht mehr in den 
Strassenverkehr gehören. Leider wird das von den TÜV-Inscheneuren 
ignoriert. Beim Termin muß man ja jedes Leuchtmittel EINZELN 
einschalten. Somit fällt dieser Umstand bei der Prüfung nicht auf.

TÜV-Prüfer sind in der Regel sehr nette Staatsschergen, sie setzen aber 
nur das um, was selbger ihnen vorschreibt. Da aber das, was und wie 
geprüft werden soll, von Leuten kommt, die keine Ahnung haben. kommt 
halt nicht mehr dabei raus. Somit verdunkeln sich Bremsleuchten bei 
jedem Blinkzyklus.

von X4U (Gast)


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Niklas schrieb:
> Oder wäre das ein Nachteil, Gehäuseteile in einen Stromkreis mit
> einzubinden?

Nicht wenn du es definiert machst. Mit Kontaktscheiben und 
Erdungsmaterial bekommt man das gut hin.

von Hobby-Psychologe (Gast)


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Peter Xuang schrieb:
> Das sind korrodierte Masseverbindungen, die einen Widerstand bilden, an
> dem der für die Blinkfunzel notwendige Strom abfällt und damit die
> Bremsfunzel dämpfen.

Der Strom fällt ab, aha...

>Da aber das, was und wie
>geprüft werden soll, von Leuten kommt, die keine Ahnung haben. kommt
>halt nicht mehr dabei raus.

Glashaus -> Steine.

von Axelr. (Gast)


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Hallo,
niemals Strom übers Gehäuse fliessen lassen. Das einzige, was ans 
Gehäuse gehört, ist der Schutzkontakt.
Auch der Unsitte, über den Schirm eines mehradrigen kabels Strom 
fliessen zu lassen, quasi als zusätzlich Ader verwenden, soltle man sich 
nach Möglichkeit nicht hingeben. Ich habe auch schon 5Volt über den 
Schirm schicken müssen... Schirm ist Schirm und Masse ist Masse(Earth).
Meine Meinung
Axel

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