Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche einen passenden IC oder sonstige Lösung


von Klaus L. (incandenza)


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Hallo!

Ich bin relativ unbeleckt, was elektronische Schaltungen betrifft, 
deshalb mag man es mir verzeihen, wenn ich mich etwas unprofessionell 
ausdrücke.

Ich bastele gerade an einer Schaltung und hänge bei folgender 
Teilfunktion:

Ich habe zwölf binäre Werte und möchte, dass wenn mehr als einer der 
Werte 1 ist, der Ausgang der Schaltung 1 wird.

Mir fallen nur furchtbar auwändige Lösungen ein, etwa mit 12 UND-Gattern 
und 124 Dioden. Oder mit ganz vielen ODER-Gattern.

Gibt es da evtl. einen IC, der genau das macht, oder mit dem man sich 
sowas bauen kann, oder sonstige Ideen eurerseites?

(Hier die Story dazu, falls es jemanden inbteressiert. Die Schaltung 
soll für mich folgenden Job erledigen: Haufenweise zwölfpolige Stecker 
mit angelöteten Kabeln müssen darauf überprüft werden ob sich irgendwo 
ein Leiterschluss befindet, z.B. an den kleinen Lötpins im Gehäuse der 
Stecker, ohne dass ich dazu das andere Ende des Kabel irgendwo 
anschließen muss. Dieses hat nämlich keinen Stecker, nur Aderendhülsen.
Ich hab eigentlich das meiste beisammen, was ich brauche. Ich möchte mit 
einem Timer NE555 den Takt für einen Zähler 4017 geben, der dann 
nacheinander Spannung auf die einzelnen Pins des Steckers gibt. Mein 
gesuchter IC bzw. die nachfolgende Schaltung soll dann mit jedem Pin an 
einem Eingang verbunden sein und eben eine 1 ausgeben, wenn mehr als ein 
Eingang eine 1 hat, also irgendwo im Kabel/Stecker ein Fehler besteht.)

Vielen Besten Dank für eure Vorschläge!

von kis (Gast)


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Mach LEDs dran und schau ob sie der Reihe nach leuchten oder halt im 
Fehlerfall mehrere.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Klaus L. schrieb:

> Ich habe zwölf binäre Werte und möchte, dass wenn mehr als einer der
> Werte 1 ist, der Ausgang der Schaltung 1 wird.

µC mit 13 GPIO's oder einen 4k PROM.

von MaWin (Gast)


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Du brauchst einen Komparator oder OpAmp und löst das Problem mit 
Analogtechnik.

Angenommen deine "12 binären Werte" sind Spanung von 0V und 5V.
1
             +5V
2
              |
3
B1  --1k--+   |
4
          |   |
5
B2  --1k--+   |
6
          |   |
7
B3  --1k--+   |
8
          |   |   
9
B4  --1k--+   +----+
10
          |   |    |
11
B5  --1k--+  4k    |
12
          |   |    |
13
B6  --1k--+---(---|+\
14
          |   |   |  >--  +5V wenn 2 oder mehr Eingänge auf 5V sind
15
B7  --1k--+   +---|-/
16
          |   |    |  TS912
17
B8  --1k--+  1k    |
18
          |   |    |
19
B9  --1k--+   +-----
20
          |   |
21
B10 --1k--+   |
22
          |   |
23
B11 --1k--+   |
24
          |   |
25
B12 --1k--+   |
26
              |
27
             GND
wahlweise kannst du auch ein GAL 16V8 passend programmieren, das 
arbeitet intern auch mit solcher Analogtechnik weil es schlauer ist.

Ob das sinnvoll als Lösung für einen Steckerprüfer ist, sei 
dahingestellt, da täte es ein uC sicher besser, alles integriert.

--
Bitte zukünftig für "ASCII-Art" die Formattags [ pre ] und [ /pre 
] verwenden.
-rufus

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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Ein Vorteil eines µC währe, Du bekommst nicht nur die Info: "Da ist mehr 
als eine Verbindung", sondern auch: "wer mit wem rummacht".

Interessant, wenn Du etwas dagegen unternehmen willst.

Null Problemo, wenn Du Dich mit Mikroproprozessoren auskennst. Als 
"Einsteigerprojekt" wohl eher nicht.

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Es gibt auch NAND mit 13 Eingängen:
 http://www.ti.com/lit/ds/symlink/sn54als133.pdf
MfG,

von Klaus L. (incandenza)


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Vielen Dank, das ist ja der Wahnwitz wie schnell das hier geht!

kis schrieb:
> Mach LEDs dran und schau ob sie der Reihe nach leuchten oder halt im
> Fehlerfall mehrere.

Das ginge, aber dafür bin ich dann doch etwas zu ehrgeizig.

Fpga Kuechle schrieb:
> Es gibt auch NAND mit 13 Eingängen:
>  http://www.ti.com/lit/ds/symlink/sn54als133.pdf
> MfG,

Das hilft mir jetzt ohne weiteres auch nicht weiter, weil ich dann ja 
nur eine Änderung am Ausgang bekomme, wenn alle Eingänge Spannung haben. 
Ich möchte ja schon Meldung bekommen, wenn nur zwei Leiter beteiligt 
sind.

Zu µC und Eprom: Davon würde ich gerne eines Tages mal ein bisschen was 
verstehen, aber momentan fehlte mir die Zeit dazu (zuviele zu prüfende 
Kabel :) )

Das mit dem Komparator klingt für mich ganz brauchbar. Ich werde mir das 
morgen mal nochmal angucken.

von Amateur (Gast)


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>Das mit dem Komparator klingt für mich ganz brauchbar. Ich werde mir das
>morgen mal nochmal angucken.

Über die Info: "Da sind mindestens zwei Kandidaten verbunden" bringt 
Dich ein Komparator nicht hinaus.

Ob Du die Erkenntnis: "Diese Zwei sind verbunden" erhältst hängt vom 
Kollegen Zufall bzw. der Reihenfolge in der Du Verbindungen herstellst 
ab.

Sind Anschluss 3 und 10 miteinander verbunden, so kannst Du mit reinem 
Gewissen alle bis einschließlich Anschluss 9 verbinden. Erst mit 
Anschluss 10 kommt Dir die Erleuchtung...

Wer mit wem bleibt aber im Dunkeln.

von Lenny D. (le-do)


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Wäre da nicht vielleicht doch ein uC angebracht? So ein Arduino ist echt 
nicht schwer zu lernen denke ich und für den Zweck vermutlich genau das 
richtige.
 Beispielprogramm:
11 Pins auf Input (int. Pullup* an), Pin 1 auf Output LOW (0V).
2mal Port lesen, checken ob min. 1 bit unerwartet in 2mal if-Abfrage**.
das ganze weitere 11 mal für andere Pins (12 mal hard coden oder 1 
clevere Schleife).
-> eigentlich recht überschaubares Programm mit im ersten Schritt einer 
Auswertung FAIL/PASS (zB eine LED) und Erweiterungsmöglichkeit für 
Detailausgabe (Seriell, LCD, LED-Raster (jede Leitung gegen jede 
anzeigen) usw.)

*eigentlich Pulldown, aber den gibts bei AVRs nicht intern und 
abschaltbar oder? Von daher einfach alles mit invertierter Logik. 
Voraussetzung: Steckergehäuse liegt nicht auf Masse, ggfs. sollte auch 
die als "Pin" getestet werden.
**Edit:  2mal nur da 12 Pins zu viel für 1 Port sind und auf 2 
aufgeteilt werden müssten.

: Bearbeitet durch User
von Klaus L. (incandenza)


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Amateur schrieb:

> Über die Info: "Da sind mindestens zwei Kandidaten verbunden" bringt
> Dich ein Komparator nicht hinaus.
>

Das macht nichts! Die Fehler sind selten, und wenn ich dann ein Kabel 
mit Fehler habe, geht es ja schnell die zwölf Adern per Hand 
auszupiepsen.

Ausserdem könnte ich ja zumindest eine der beteiligten Adern automatisch 
outen, indem ich an die Zählerausgänge zusätzliche LEDs hänge und mit 
dem Flipflop, der hinter den Komparator kommt auch den Taktgeber oder 
den Zähler anhalte.

: Bearbeitet durch User
von Klaus L. (incandenza)


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Lenny D. schrieb:
> Wäre da nicht vielleicht doch ein uC angebracht? So ein Arduino ist echt
> nicht schwer zu lernen denke ich und für den Zweck vermutlich genau das
> richtige.

Ja genau das will ich mir irgendwann mal anschaffen. Aber, da ich das 
bauen will um den Azubis in meiner Firma den Dreck mit dem Auspiepsen 
dieser Kabel zu ersparen und ich das Geld für den Arduino vermutlich 
nicht ohne einen Haufen Gelaber erstattet bekomme, schließt sich das 
hier sowieso aus.

: Bearbeitet durch User
von Lenny D. (le-do)


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Eigentlich müssten sie dir grad noch einen extra schenken so viel Zeit 
und Geld wie du ihnen sparst, das dauert ja sicher Stunden um Stunden 
das einzeln zu piepsen ;)
Aber klar wenn dir das andere reicht ist es vermutlich einfacher und 
auch billiger, wobei bis du noch das ganze Takt anhalten und so drin 
hast kommen auch schon ein paar Dinge zusammen... ;)

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