Forum: Platinen BGA rework , reballing


von Rainer B. (dert88)


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Hallo :),

Ich bastel seit Jahren hobbymäßig viel an Leptops, Pcs, Spielekonsolen 
und Handys  von Freunden und Bekannten. Leider muss ich beim basteln des 
öfteren feststellen,  dass der Grafikchip von einem Gerät defekt ist und 
ich diesbezüglich meistens ein neues überteuertes Board kaufen muss, da 
die ja Heutzutage fast immer Festgelötet sind.

Um diese kosten zu minimieren habe ich die Tage überlegten mir eine 
Reworkstation zu kaufen aber umsomehr ich mich über diese Stationen 
informiere umsomehr habe ich bedenken darüber, dass ich mit einer 
solchen Station ohne einer langjährigen Einweisung arbeiten kann.

Diesbezüglich möchte ich gerne im Forum fragen, ob Jemand mir meine 
Grafikchips reflowen oder reballen könnte gegen ein paar Euros. Ich 
würde dann die nackten Mainboard per Post versenden oder wenn jemand aus 
der nähe von Köln kommt auch vorbeikommen :)

Gruß

Rainer

: Bearbeitet durch User
von klaro (Gast)


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Rainer B. schrieb:
> Diesbezüglich möchte ich gerne im Forum fragen, ob Jemand mir meine
> Grafikchips reflowen oder reballen könnte gegen ein paar Euros. Ich
> würde dann die nackten Mainboard per Post versenden oder wenn jemand aus
> der nähe von Köln kommt auch vorbeikommen :)

Das können meist örtliche PC-Reparateure und das mit Gewährleistung.
Kostet je nach dem natürlich was, aber umsonst macht das wohl hier
auch keiner, mal von der Beschaffbarkeit der Chips ganz abgesehen.
Das mit der Reflow-Reworkstation ist ne Idee, aber so kompliziert
ist das Gerät nicht. Sollte für einen Bastler machbar nachbaubar sein
und Anleitungen zum Reballing findet man bei youtube. Schablonen,
Lötkugeln und Flussmittel gibts in der Bucht.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Rainer B. schrieb:
> Diesbezüglich möchte ich gerne im Forum fragen, ob Jemand mir meine
> Grafikchips reflowen oder reballen könnte gegen ein paar Euros.

Ich habe das noch nicht ausprobiert, kann ich ja mal machen:

http://www.aliexpress.com/snapshot/6268476026.html

von Jens D. (jens) Benutzerseite


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Hallo,

ich habe eine Hakko Station mit Heißluft und Unterhitze.
Was auch dazu kommt ist, dass die Düsen für die Heißluft nicht preiswert 
sind und es sehr viele davon gibt. Bisher habe ich nur Erfahrungen mit 
QFNs und QFPs gemacht bzw. SO und 2 Polige Bauteile was sehr gut 
geklappt hat.

Ein BGA sollte nicht schwerer zu löten sein vermutlich sogar einfacher 
ABER wenn mal was nicht passt wird es schwer zu finden sein. In deinem 
Fall können es andere Bauteile sein oder ein nicht korrekt gelöteter 
Ball in der Mitte.

Wenn du die BGAs runter bekommst bekommst du sie auch wieder drauf 
halten werden sie, aber ist er auch gut gelötet?

Bei BGAs kannst du vermutlich auch auf Lotpaste verzichten und nur mit 
Flussmittel arbeiten, das hilft dann eine gleichmäßige Zinnmenge auf den 
PADs hin zu bekommen.

Jens

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Jens D. schrieb:
> das hilft dann eine gleichmäßige Zinnmenge auf den
> PADs hin zu bekommen

?! Die "Balls" sind doch alle exakt gleich groß! Hast Du Dir mal die 
Reballing-Videos auf YT angeschaut?

: Bearbeitet durch User
von Jens D. (jens) Benutzerseite


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Hallo,

das ist mir schon bewusst. Ich meine, wenn man manuell vor dem Löten 
Zinn auf die PADs der Leiterplatte gibt, wie es beim Maschinellen 
bestücken gemacht wird.

Jens

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Jens D. schrieb:
> wie es beim Maschinellen bestücken gemacht wird

Bei QFP, Hühnerfutter usw. ja. Aber bei BGA? Bist Du sicher?

von Jens D. (jens) Benutzerseite


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Torsten C.

Ja, die Paste verhindert beim handling der bestückten Leiterplatten vor 
dem löten das verrutschen des BGAs (ist ein Grund) und halt auch dass 
Flußmittel auf den PADs ist.

Jens

von Selbsternannter Weltverbesserer (Gast)


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Hallo,

Jens D. schrieb:
> Ich meine, wenn man manuell vor dem Löten
> Zinn auf die PADs der Leiterplatte gibt, wie es beim Maschinellen
> bestücken gemacht wird.

ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man vor dem Verlöten der BGAs 
Zinn auf die PADs der Leiterplatte aufträgt. Wie Torsten bereits 
geschrieben hat sieht dies bei anderen Gehäusetypen natürlich anders 
aus. Das die Leiterplatten von vornherein verzinnt sind ist natürlich 
klar.

Hast Du eine Quelle zu dieser Aussage?

Mit freundlichen Grüßen
Selbsternannter Weltverbesserer

von Jens D. (jens) Benutzerseite


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Hallo,

ich rede nicht von Rework, sondern bei einer kompletten Bestückung mit 
allen Bauteilen.
Das Zinn ist in dem Fall in Zinnpaste.

Jens

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Jens D. schrieb:
> ich rede nicht von Rework

Ich auch nicht. Wenn die Dinger original ankommen, sehen die so aus:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/c5/Kl_Intel_Pentium_MMX_embedded_BGA_Bottom.jpg

Wird das nicht zuviel Zinn, wenn auf den Pads auch noch was drauf ist?

Flussmittel auf den Pads würde ich ja verstehen. Aber Zinn?!

von 6A66 (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Wird das nicht zuviel Zinn, wenn auf den Pads auch noch was drauf ist?

Nein, da wird tatsächlich Lotpaste aufgetragen, in den meisten Fällen 
aber nur etwa 100u dick und ein kleiner Durchmesser.

rgds

von klaro (Gast)


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BGAs mit Lötpaste zu verarbeiten funktioniert nur bei 
Maschinenbestückung.
Beim Reballing von Hand machen nur Kugeln Sinn. Paste würde beim 
Handbestücken verschmieren weil die wenigsten Bestücker die dafür
nötige ruhige Hand hätten. Maschinen können das leisten.

von Andreas A. (computer-andi)


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Hallo Rainer,

habe hier eben deine Anfrage zum BGA-Rework gelesen.

Ich arbeite seit ca. 2 Jahren mit einer AHCI-6500.

Meistens im Bereich Notebook Grafikchips.
Die AHCI ist kein Profigerät, aber noch bezahlbar im Vergleich z.B. zu 
Ersa.
Die Verarbeitung ist teilweise echt "schlimm".
Aber das Gerät erfüllt seinen Zweck.
Man muss halt einiges beachten, und technisches Verständnis haben.
Besonders aus der Mess und -Regeltechnik.
Nur mit der Bedienungsanleitung und Halbwissen aus dem Internet ist es 
ein schwerer Weg zu den ersten Erfolgen.

Beim Reballing verwendet man Lötkugeln die mit einer Schablone und 
Flussmittelpaste aufgeschmolzen werden (auf den BGA-Chip).

Du findest hier dem Forum ein paar Beiträge von mir zu dem Thema

Wenn du am Thema bleiben willst, dann melde dich einfach.

Gruß Andreas

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Andreas Andi schrieb:
> Beim Reballing verwendet man Lötkugeln die mit einer Schablone und
> Flussmittelpaste aufgeschmolzen werden

Und unter "Reballing" gibt es massenweise Videos auf YouTube dazu.

von o_O (Gast)


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Rainer B. schrieb:
> Leptops

?

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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o_O schrieb:
> Rainer B. schrieb:
>> Leptops
> ?

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

von Schreiber (Gast)


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Rainer B. schrieb:
> Um diese kosten zu minimieren habe ich die Tage überlegten mir eine
> Reworkstation zu kaufen aber umsomehr ich mich über diese Stationen
> informiere umsomehr habe ich bedenken darüber, dass ich mit einer
> solchen Station ohne einer langjährigen Einweisung arbeiten kann.

Das hängt von der Zielsetzung ab:
für eine 
bevors-auf-den-Schrott-fliegt-kann-mans-mal-versuchen-Instandsetzung 
reicht der Heißluftlötkolben (und etwas Übung) Marke billig.

bei wertvolleren Geräten und kritischeren Anwendungen ist ein kompletter 
Maschinenpark einschließlich Röntgengerät (zur Qualitätskontrolle) 
fällig.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Schreiber schrieb:
> Rainer B. schrieb:
>> ... Reworkstation ...
> ... Heißluftlötkolben ...

Ich kenne nur Heißluftlötkolben und das hier:
> http://www.aliexpress.com/snapshot/6268476026.html

Was ist eine "Reworkstation"?

von klaro (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> Was ist eine "Reworkstation"?

Quasi eine Vorrichtung oder Ent-/lötanlage die mehrere Funktionen hat:

-die zu reparierende Leiterplatte fixieren
-die zu reparierende Leiterplatte von unten vorzuerwärmen auf
Unterschmelzniveau
-den Chip der entlötet/gelötet werden soll selektiv mit Heißluft auf
Lotschmelztemperatur zu bekommen.
-evtl. mit Handler um den Chip auf der Leiterplatte zu
entfernen oder zu platzieren.
-Oft ist auch eine optische Vergrößerungseinheit mit integriert.
-und noch ein paar sinnvolle Spielereien.

Je optimaler der Entlöt/Lötprozess verläuft, umso mehr wird die
Baugruppe geschont und um so sicherer/nachhaltiger ist dann das 
Ergebnis.
Nicht das es dann heißt: Operation gelungen, Patient tot.

Hier mal ein paar Bilder:
https://www.google.com/search?hl=de&site=imghp&tbm=isch&source=hp&biw=1024&bih=592&q=Reworkstation&oq=Reworkstation&gs_l=img.12..0i10i19.2086.2086.0.3455.1.1.0.0.0.0.158.158.0j1.1.0.msedrc...0...1ac.2.58.img..0.1.156.nISBHDW_05Q

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