Bei einigen Geigerzählern erfolgt die Angabe in Sievert, mein Geiger zeigt bloß Zählraten an. Gibt es irgendwo eine Beschreibung wie man von cpm zu Sievert kommt? Eigentlich stecken in Sievert ja mehr Faktoren als nur die Zählrate, eine Näherung würde mir aber schon weiterhelfen. Hintergrund der Sache ist , dass ich einen kleinen Geigerzähler mit Photodiode bauen will, dafür habe ich mir Probestrahler besorgt. Mit einem vorhandenen Geigerzähler mit Fensterzählrohr liefert ein Schnapsglas aus Uranglas etwa die dreifache Zählrate, und ein Stück Pechblende liefert ein Ergebnis bei dem mir etwas „unwohl“ wird. Die Nullrate liegt bei meinem Zähler bei etwa 20 cpm, wenn ich die Pechblende kurz vor das Zählrohr bringe bekomme ich ein Wert von 10900 cpm. Momentan bewahre ich das Stück in einer Plexiglasdose mit Bleiummantelung in einer Blechdose auf. Die Frage ist nun wie bedenklich ist der oben gemessene Wert, einerseits wurde Pechblende tonnenweise im Bergbau abgebaut andererseits sind wohl einige Opfer unter den Bergleuten. Grenzwerte (oder Richtwerte) finden sich im Netz nur für die Einheit Sievert, daher die Frage „wie kann ich solche Werte deuten“?
Gar nicht wirklich. Im Datenblatt des Zählrohrs müsste sich eine Beschreibung finden lassen, wie sensitiv das Ding ist. Dann musst Du damit auf die wirkliche Zahl an Zerfällen zurückrechnen, und den Strahler bestimmen. Und dafür gibt es dann Tabellen, wo drin steht, wie Du Bq in Sievert umrechnen kannst. Da so ein Stück Pechblende aber ein sehr schmutziger Strahler mit verschiedenen Elementen ist, wird es schwierig. Hier was zum Lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Dosiskonversionsfaktor Das 1kBq Deiner Pechblende ist schon ordentlich. Aber mit ein Bisschen Abstand sollte es ok sein.
Fred Feuerstein schrieb: > andererseits sind wohl einige Opfer unter den Bergleuten. Nicht nur einige. Gestorben sind die meist aber nicht an der Strahlenkrankheit, sondern indirekt durch permanentes Einatmen des Staubes. Neben den Folgen der Bergarbeiterkrankheit Staublunge bekamen viele zusätzlich Lungenkrebs. Wenn du also nicht an der Pechblende rumfeilst oder daran leckst, sollte dich eine kurzzeitige Exposition nicht umbringen. Nichtsdestotrotz würde ich kein radioaktives Material in meiner Umgebung haben wollen.
Icke ®. schrieb: > Nichtsdestotrotz würde ich kein radioaktives Material > in meiner Umgebung haben wollen. Wie bekommst du das Kalium40 aus deinen Knochen ?
Michael Bertrandt schrieb: >> Nichtsdestotrotz würde ich kein radioaktives Material >> in meiner Umgebung haben wollen. > > Wie bekommst du das Kalium40 aus deinen Knochen ? Schon Paracelsus wusste: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Vielleicht geht die Erfindung des Dosimeters ja auch auf diesen Spruch zurück. Gruss Harald
Eigentlich kann man sich den Zusammenhang ueberlegen. Counts ist eine sensorspezifische Groesse. Ein groesseres Zaehlrohr erfasst mehr Fluss, zahlt hoeher. Ein besserer Absorber, mit mehr Ausbeute zaehlt hoeher. Waehrend Sievert die Zerfallsrate erfasst. Da steht dann noch die strahlende Flaeche, der Sensorquerschnitt und der Abstand dazwischen.
Ich fürchte, das wird etwas komplizierter. Der Geigerzähler misst eine Anzahl von Entladungen, Gray beschreibt eine Energiedosis und Sievert letztlich eine schädigende Wirkung abhängig von Energiedosis und Art der Strahlung. Siebzehn Zu Fuenfzehn schrieb: > Waehrend Sievert die Zerfallsrate erfasst Das wiederum wären die Becquerel, nicht die Sievert.
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Bearbeitet durch User
Aus der Arbeitsweise der Geiger-Müller-Zählrohre ergibt sich auch, dass damit weder Gray noch Sievert gemessen werden können, da sich aus einem gemessenen Ereignis (Zählimpuls) weder die Art der Strahlung noch deren Energie ergibt. Zudem muss man darauf achten, dass nicht alle Zählrohre zur Messung von Alpha- und Betastrahlung geeignet sind.
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