Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleiakku - Tiefentladeschutz


von Jan (Gast)


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Hallo,

ich möchte ein Sammelsurium von Verbrauchern an einem Bleiakku 
betreiben. Leider hält ein Akku, auf dessen Formfaktor ich festgelegt 
bin, nicht lange genug. Ich möchte daher mehrere davon verwenden. Aus 
verschiedenen Gründen ist es nicht möglich, die Akkus direkt paralell zu 
schalten, wobei der Hauptgrund sein dürfte, dass die Akkus nicht 
gleichmässig geladen werden und auch damit gerechnet werden muss, dass 
Bleiakkus verschiedenen Zustands, Alters, abweichender Kapazität und mit 
verschiedenen Ladezuständen verwendet werden. Der Extremfall, der 
abgedeckt sein muss, ist, dass einer oder mehrere der beteiligten Akkus 
völlig entladen während andere völlig geladen sind.

Dazu habe ich mir folgende Schaltung ausgedacht: (Siehe Anhang).



Für die Teile die nicht auf dem Bild erkennbar sind gilt folgendes:

-Die Verbraucher hängen an der Masse GND sowie an +12V
-Der Akku hängt zwischen GND und VBAT1
-Eine noch nicht bestimmte Anzahl weiterer Akkus (gleicher Nennspannung 
natürlich, vermutlich nicht mehr als insgesamt 5 Stück) soll mit jeweils 
einer solchen Schutzschaltung an das Netz +12V anschliessbar sein, um 
die Laufzeit zu verlängern. Daher ist diese Schaltung "pro Akku" zu 
verstehen. In der Praxis kommen dann einfach mehrere davon auf eine 
Platine.
-Die Akkus sind akkuseitig ausreichend abgesichert (aktuell 8A mittel, 
die am +12V-Netz befinden sich verbraucher mit einer Summe von 
Sicherungswerten von ca. 5A, realistisch sind wohl eher einige 100mA)
-Die Akkus werden über einen Stecker von dieser Schaltung getrennt, wenn 
sie längere Zeit nicht genutzt werden, ebenso wenn sie geladen werden.
-links des abgebildeten Bereichs befindet sich nur die Klemme für die 
Batterie und ein paar unbedeutende Versorgungssymbole und Kondensatoren


Folgende Annahmen habe ich getroffen:

-IC13 ist eine Referenzsspannungsquelle
-Der Spannungsteiler R2/R3 stellt die Entladeschlussspannung (in 
Abhängigkeit der Ausgangsspannung von IC13) einmalig fest ein
-Der Akku soll im Betrieb nicht erheblich von den anderen Akkus geladen 
werden, falls er leer ist. Der parasitären Diode von Q2 sind andere 
Dioden entgegen geschaltet um das zu verhindern.
-R10 dient als Bypass zu diesen Dioden um langfristig über viele 
Nutzungszyklen die Akkus aneinander anzugleichen. Er soll den Ladestrom 
auf ein ausreichend kleines Maß begrenzen (20-50mA?)
-IC4A soll verhindern, dass der Akku die Verbraucher speist, wenn er 
schwächer als ein anderer an +12V geschalteter Akku ist, um so das 
Angleichen der Akkus zu unterstützen
-IC2A und IC4B haben nur "kosmetische" (= PCB) Gründe.
-LED2 dient als Status-LED (AN = Akku noch nicht leer)



Ich habe so ein bisschen die Befürchtung, dass ich da etwas blauäugig 
herangehe. Ich denke zwar, dass das so eigentlich funktionieren sollte 
(sofern ich den Mosfet Q2 richtig beschaltet habe?), bin aber etwas 
unsicher was passiert, wenn die Spannung des Akkus genau um die Spannung 
des +12V-Netzes plus der Vorwärtsspannung der Dioden D4 / D5 herum ist. 
Dann wäre ja der Zustand nicht richtig definiert und Q2 müsste mit hoher 
Frequenz schalten, da ja die Spannung des Akkus beim Aufschalten einer 
Last minimal einbrechen dürfte. Hohe Schaltfrequenzen muss ich in der 
Anwendung aber unbedingt vermeiden! Kann ich das irgendwie in die Gegend 
von ~20-30Hz (maximal, je weniger desto besser) dämpfen? FETs sind für 
mich ein ziemliches Buch mit sieben Siegeln, daher habe ich den da auch 
nur als Schalter eingesetzt.
Sehe ich das richtig, dass die minimale Spannung des +12V-Netzes, 
unabhängig von der Anzahl der Akkus bei der eingestellten 
Entladeschlussspannung minus der Vorwärtsspannung von D4 bzw. D5 liegt?
Muss ich mir nach erreichen der Entladeschlussspannung Gedanken darum 
machen, dass diese Schaltung (sie ist ja noch am Akku) den Akku leer 
macht und beschädigt? Es handelt sich um 7Ah Bleigelakkus, die gesamte 
Anlage wird normalerweise mindestens nach ca. 2x 14h Betrieb verteilt 
über ca 48h von den Akkus getrennt und die Akkus kommen ans Ladegerät. 
Das hiesse, dass schlimmstenfalls die Schaltung noch ca. 24h nach 
Entladeschlussspannung am Akku hängen würde.

Fällt Euch sonst noch ein Anfänger- oder sonst irgendein Denkfehler auf? 
Ich habe jetzt schon etwas Zeit da rein gesteckt, da ich mich in die 
meisten Ecken erst weitgehend neu einlesen musste, und mir fehlt 
momentan das Equipment um das von vorn bis hinten auf Steckbrett o.ä. 
aufzubauen und auszuprobieren. Es würde mir zwar nicht weh tun, da ein 
paar € in einen "Versuch" zu versenken, aber da ich Platinen wenn dann 
in China bestellen müsste (Preisgründe), würde mich die Wartezeit eher 
treffen, wenn ich irgendeinen Bug übersehe, da das das ganze Projekt 
aufhalten würde.
Ich beschäftige mich seit etwas über einem Jahr überhaupt erst mit 
Elektronik, und das auch nicht besonders regelmässig, daher bitte ich um 
Nachsicht...


Gruß und vielen Dank,

Jan

von Jan (Gast)


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Ich habe schon anderweitig als Anregung bekommen, mich mal in
http://www.analog.com/library/analogDialogue/archives/34-07/comparators/comparators.pdf
einzulesen.

Ich denke der Komparator muss in irgendeiner Form eine zeitgesteuerte 
(im Gegensatz zur spannungsgesteuerten (?) eines Schmitttriggers) 
Hysterese bekommen, damit Q2 nicht im Linearbetrieb gehalten wird und 
sinnlos Strom verheizt.

Im Sinne von:

Spannung > Entladeschlussspannung?
->Akku an
Spannung < Entladeschlussspannung?
->Akkus aus
->Warte soundsolang (1-10sec.)

und dann wieder von vorn. Da wäre der Akku dann nur kurz am Netz, quasi 
um zu prüfen ob die Einschätzung des Abschaltens noch korrekt ist (kann 
ja auch theorethisch sein dass ein hoher Einschaltstrom am Netz 
kurzzeitig den Akku unter die Entladeschlussspannung gezogen hat, obwohl 
ein Abschalten noch gar nicht nötig wäre).
Das widerstrebt mir aber etwas und die Lösung wäre auch eher unelegant.

Das kann ich morgen oder vielleicht eher am Wochenende mal ansehen.

von Anja (Gast)


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Jan schrieb:
> Fällt Euch sonst noch ein Anfänger- oder sonst irgendein Denkfehler auf?

Ein 74HC08 hält keine 14V (Ladeendspannung) aus.
Fur IC4A brauchst Du einen Typ mit größerem Commmon mode input range. 
(over the top).

Gruß Anja

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan schrieb:
> Aus verschiedenen Gründen ist es nicht möglich, die Akkus direkt
> paralell zu schalten, wobei der Hauptgrund sein dürfte, dass die Akkus
> nicht gleichmässig geladen werden und auch damit gerechnet werden muss,
> dass Bleiakkus verschiedenen Zustands, Alters, abweichender Kapazität
> und mit verschiedenen Ladezuständen verwendet werden.
Das ist doch unkritisch und ist tagtäglich viele Male der Fall, wenn ein 
z.B. Auto oder eine Maschine fremdgestartet werden muss.

> Der Extremfall, der abgedeckt sein muss, ist, dass einer oder mehrere
> der beteiligten Akkus völlig entladen während andere völlig geladen
> sind.
Genau diesen Extremfall hast du bei einer weltweit erprobten und 
verwendeten Parallelschaltung niemals.

Jan schrieb:
> Fällt Euch sonst noch ein Anfänger- oder sonst irgendein Denkfehler auf?
Du willst augenscheinlich irgendetwas alltägliches viel zu kompliziert 
lösen. Oder ich verstehe das Luxusproblem noch nicht: warum 
kannst/willst/darfst/sollst du die Akkus nicht parallelschalten? Ich 
mache das auf jeden Fall in meiner Outdoor-Hütte ständig mit zig 
Bleiakkus an diversen Geräten, Ladegeräten und der Solaranlage. Da hat 
es noch nie was gebraucht...

Jan schrieb:
> Fällt Euch sonst noch ein Anfänger- oder sonst irgendein Denkfehler auf?
Ein Klassiker: der Eingangsbereich des LM358 ist maximal Vcc-1,5V (siehe 
im Datenblatt den Input Common-Mode Voltage Range). Wenn der LM358 also 
aus der Akkuspannung versorgt wird (das sieht man nicht im Schaltplan), 
dann ist der überfordert...

Ich würde den 5V-TTL-Baustein rausschmeißen und eine Dioden-Veroderung 
einsetzen. Dann ginge das sogar mit nur einem einzigen LM358...

Das Ganze hat keine Hysterese und wird daher tendenziell am Arbeitspunkt 
zum Schwingen neigen: der Akku geht in die Knie, wird abgeschaltet, 
erholt sich, wird eingeschaltet, geht in die Knie usw.
Der eigentliche Witz daran ist, dass andere gleichartige 
parallelgeschaltete Akku-Packs dann "mitoszillieren" können. Sicher ein 
lustiger Effekt: was passiert, wenn einer der Akkus abgeschaltet wird? 
Ein anderer muss dessen Last übernehmen, ist aber evtl. auch gerade "an 
der Kante" und schaltet daraufhin ab...

Und mir würden die Verluste in den Dioden weh tun. In Akkus gespeicherte 
Energie ist immerhin mit die teuerste Energie.

: Bearbeitet durch Moderator
von F. F. (foldi)


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Lothar Miller schrieb:
> Du willst augenscheinlich irgendetwas alltägliches viel zu kompliziert
> lösen.

So isset!

Das Problem der unterschiedlichen Ladung tritt nur auf, wenn in 
Reihe geladen wird.

von Jan (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Das ist doch unkritisch und ist tagtäglich viele Male der Fall, wenn ein
> z.B. Auto oder eine Maschine fremdgestartet werden muss.
Wie sichere ich dann sinnvollerweise ab? Akku(leer) und Akku(voll) 
paralell gibt logischerweise einen Ausgleich. Wie reguliere ich da den 
Strom auf ein vernünftiges Maß herunter?

> Genau diesen Extremfall hast du bei einer weltweit erprobten und
> verwendeten Parallelschaltung niemals.
Das verstehe ich nicht. In der Praxis gibt es halt eine gute Hand voller 
Akkus (ca 12-20) die mal in diesem mal in jenem System eingesetzt 
werden, mal voll und mal leer sind. Die Akkus sollen quasi einzeln 
wechselbar sein, daher ist jeweils zu Beginn eines Umlaufs nicht klar 
dass der Ladezustand aller Akkus gleich ist. Würde ich einfach ein paar 
neue, gleiche Akkus paralell nehmen, würde ich mir die Mühe nicht machen 
müssen.

> Du willst augenscheinlich irgendetwas alltägliches viel zu kompliziert
> lösen. Oder ich verstehe das Luxusproblem noch nicht: warum
> kannst/willst/darfst/sollst du die Akkus nicht parallelschalten? Ich
> mache das auf jeden Fall in meiner Outdoor-Hütte ständig mit zig
> Bleiakkus an diversen Geräten, Ladegeräten und der Solaranlage. Da hat
> es noch nie was gebraucht...
Der Standard bisher ist, dass es mehrere von Akkus betriebene Systeme 
gibt die jeweils mehrere Verbraucher und mehrere Akkus vereinen. Die 
Akkus werden zwischen den Systemen hin- und her gewechselt, ohne dass 
ich darüber Kontrolle habe, zumindest zu Beginn eines Umlaufs. Momentan 
sind die Akkus über einen Drehschalter mit 3 Rasten und einem relativ 
dicken Kondensator (1mF oder sowas) verbunden, und der Endnutzer muss 
immer wenn irgendein Verbraucher aus geht, mal wieder den Akku 
umschalten. Umständlich und fehleranfällig und auch ohne jeden 
eingebauten Schutz vor Misshandlung des Akkus (Tiefentladung vor allem). 
Unsere Akkus halten momentan höchstens 30-50 Umläufe, also 1-1,5 Jahre 
zuverlässig, aber ich weiß dass aus dem Akku deutlich mehr an 
Lebensdauer herauszuholen ist.

> Ein Klassiker: der Eingangsbereich des LM358 ist maximal Vcc-1,5V (siehe
> im Datenblatt den Input Common-Mode Voltage Range). Wenn der LM358 also
> aus der Akkuspannung versorgt wird (das sieht man nicht im Schaltplan),
> dann ist der überfordert...
Danke! Ich werde das mit einfachen Spannungsteilern korrigieren.

> Ich würde den 5V-TTL-Baustein rausschmeißen und eine Dioden-Veroderung
> einsetzen. Dann ginge das sogar mit nur einem einzigen LM358...
Verzeih meine Unwissenheit, aber diesbezüglich stehe ich auf dem 
Schlauch. Warum Oder? Mit TTL-Baustein ist schon der 74HC08 gemeint, 
oder?

> Das Ganze hat keine Hysterese und wird daher tendenziell am Arbeitspunkt
> zum Schwingen neigen: der Akku geht in die Knie, wird abgeschaltet,
> erholt sich, wird eingeschaltet, geht in die Knie usw.
> Der eigentliche Witz daran ist, dass andere gleichartige
> parallelgeschaltete Akku-Packs dann "mitoszillieren" können. Sicher ein
> lustiger Effekt: was passiert, wenn einer der Akkus abgeschaltet wird?
> Ein anderer muss dessen Last übernehmen, ist aber evtl. auch gerade "an
> der Kante" und schaltet daraufhin ab...
Richtig. Dieses Problem habe ich auch erkannt, aber ich bin noch nicht 
dazu gekommen, eine kluge Lösung zu formulieren. Siehe meinen 2. Post.

> Und mir würden die Verluste in den Dioden weh tun. In Akkus gespeicherte
> Energie ist immerhin mit die teuerste Energie.
In der Tat. Mir auch. D4/D5 erfüllen nur den Zweck, negativen Strom über 
R10 zu begrenzen, um die Diode in Q2 nicht zu überfordern und um zu 
verhindern, dass der Akku noch während eines Umlaufs geladen wird. Ich 
habe mich bemüht, Dioden mit sehr kleiner Vorwärtsspannung zu finden, 
aber ich finde die Lösung auch bescheiden.
Was für Alternativen habe ich?
Ich habe konkret keinen Vorschlag, der augenscheinlich besser ist, auch 
wenn ich da an der Ecke selbst nicht zufrieden bin.


Danke für die Hinweise bisher.

von Jan (Gast)


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Jan schrieb:
>> Ich würde den 5V-TTL-Baustein rausschmeißen und eine Dioden-Veroderung
>> einsetzen. Dann ginge das sogar mit nur einem einzigen LM358...
> Verzeih meine Unwissenheit, aber diesbezüglich stehe ich auf dem
> Schlauch. Warum Oder? Mit TTL-Baustein ist schon der 74HC08 gemeint,
> oder?

Das hat sich geklärt, ich denke du meinst so etwas:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/dig/0710091.htm

von ich (Gast)


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Hallo,
Meine Vll. Sehr naive Lösung wäre:
An jeden Akku nur eine Schottkey Diode, dass kein Strom Rein kann So 
dass jeder Akku nur Entladen werden kann. Tiefentladeschluss an jede 
Batterie. Von laden habe ich ja nix gelesen oder (falls geladen werden 
soll halt noch nen 3. Pol nur zum laden.)?
MfG
ich

von Jan (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Lothar Miller schrieb:
>> Du willst augenscheinlich irgendetwas alltägliches viel zu kompliziert
>> lösen.
>
> So isset!
>
> Das Problem der unterschiedlichen Ladung tritt nur auf, wenn in
> Reihe geladen wird.

Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt, die obige 
Schaltung dient nur zum Entladen. Der Akku wird über einen Stecker von 
dieser Schaltung getrennt und dann zu einer völlig unabhängigen 
Ladestation geschafft. Was ich hier von Laden erwähnt habe bezieht sich 
nur auf das "Balancing": Um die Akkus, die an diesem System hängen auf 
einem ähnlichen Niveau was Kapazität und Ladezustand angeht zu halten, 
könnten, falls das Sinn macht, begrenzte Ströme durch R10 und Q2 
rückwärts aus dem Netz in einen relativ schwachen Akku fliessen.

von Jan (Gast)


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ich schrieb:
> Hallo,
> Meine Vll. Sehr naive Lösung wäre:
> An jeden Akku nur eine Schottkey Diode, dass kein Strom Rein kann So
> dass jeder Akku nur Entladen werden kann. Tiefentladeschluss an jede
> Batterie. Von laden habe ich ja nix gelesen oder (falls geladen werden
> soll halt noch nen 3. Pol nur zum laden.)?
> MfG
> ich

Hallo,

mehr oder weniger genau das habe ich versucht zu erreichen.

Der Komparator IC2B vergleicht einen festen Teiler der Batteriespannung 
mit einer festen Referenzspannung und trennt den Akku vom Netz, falls 
die Batteriespannung die (fest eingestellte) Entladeschlussspannung 
erreicht ist. Die Dioden D4 + D5 sind die von dir genannten Schottkys.
IC2A, IC4B sind reine Verzierung (es hat so besser aufs PCB gepasst), 
und der Komparator bei IC4A sollte nur abgleichen, ob die 
Batteriespannung gleich oder größer der Netzspannung ist und wenn das 
der Fall ist, über ein UND-Gatter mit der Information über die 
Entladeschlussspannung den Akku freigeben oder sperren.

von F. F. (foldi)


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Jan schrieb:
> Balancing

So macht man so was schon ewig nicht mehr.
Wenn ich dich richtig verstehe, dann baust du da gerade eine Schaltung 
die schon vor über zwanzig Jahren bei uns sehr unglücklich war.
Jedes Ladegerät für Traktionsbatterien macht so was gebaute selbsttätig. 
Deshalb denke ich, dass es das auch für Autobatterien so was gibt.

von Jan (Gast)


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F. Fo schrieb:
> So macht man so was schon ewig nicht mehr.
In dem Sinne war das wohl nicht zu verstehen. Ich will ja nicht die 
einzelnen Zellen des Akkus ausbalancieren sondern quasi langfristig, 
statistisch betrachtet alle Akkus in der Flotte mal miteinander 
angleichen. Ich weiß garnicht ob das so geht und wenn ja wie effizient 
das ist.
Wär ja auch nur ein kostenloser Bonus den ich mit R10 erreichen könnte. 
Wenn ich einfach weglasse wärs halt auch nicht so schlimm.
> Wenn ich dich richtig verstehe, dann baust du da gerade eine Schaltung
> die schon vor über zwanzig Jahren bei uns sehr unglücklich war.
> Jedes Ladegerät für Traktionsbatterien macht so was gebaute selbsttätig.
> Deshalb denke ich, dass es das auch für Autobatterien so was gibt.
Leider sinds keine Autobatterien sondern (so ganz grob) solche Dinger 
hier:
http://www.reichelt.de/Blei-Vlies-Akkus-12V-Kung-Long/WP-7-2-12/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=44420&GROUPID=4232&artnr=WP+7%2C2-12
Andere Hersteller, verschiedene Kapazitäten (meist so um die 7Ah rum) 
wie bereits erwähnt.

Ich denke ja das der Trend für mich in Richtung einer einfacheren 
Schaltung ohne FET gehen würde. Ich betrachte zwar die Tatsache, dass 
ich im Jahr 2014 ein Relais einsetzen möchte, irgendwie als persönliche 
Niederlage, aber naja. Auch die Schottkydiode(n) wurmen mich ganz schön.

von F. F. (foldi)


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Jan schrieb:
> In dem Sinne war das wohl nicht zu verstehen. Ich will ja nicht die
> einzelnen Zellen des Akkus ausbalancieren sondern quasi langfristig,
> statistisch betrachtet alle Akkus in der Flotte mal miteinander
> angleichen. Ich weiß garnicht ob das so geht und wenn ja wie effizient
> das ist.
Erstmal geht es immer nur durch ausbalancieren der Zellen. Auch eine 
geschlossene Batterie ist immer eine Ansammlung von in Reihe 
geschalteter Zellen.

> Leider sinds keine Autobatterien sondern (so ganz grob) solche Dinger
> hier:
> 
http://www.reichelt.de/Blei-Vlies-Akkus-12V-Kung-Long/WP-7-2-12/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=44420&GROUPID=4232&artnr=WP+7%2C2-12
> Andere Hersteller, verschiedene Kapazitäten (meist so um die 7Ah rum)
> wie bereits erwähnt.
Ganz fürchterliche Dinger.

Aber wie willst du das tatsächlich "angleichen"? Willst du die beste 
Batterie an die schlechteste angleichen?

Das ganze Unterfangen halte ich für falsch.

Man kann jede Batterie in gewisser Weise durch tricksen wieder etwas 
heben, aber nur in sehr engen Grenzen. Bei einer geschlossenen Batterie 
ist das fast nicht möglich.
Dazu kommt, das kannst du nicht unbedingt wissen, dass es einen 
gewaltigen Preiskampf schon vor über 20 Jahren auf dem Batteriemarkt 
gegeben hat, der sich kurz vor dem Zusammenbruch des Marktes wieder 
erholt hat, aber schon wenige Jahre weiter gab es wieder Rabatte von 
über 40%. Sicher kannst du dir vorstellen, dass die Qualität sehr 
darunter gelitten hat. Hinzu kommt, die Plattendichte ist immer enger 
geworden, um möglichst viel Kapazität auf kleinem Raum unter zu bringen. 
Mit dem Effekt, dass die Lebensdauer nochmal verkürzt wurde.
Was will ich damit sagen?
Wenn eine Batterie schlecht ist, dann fliegt sie raus.
Durch entsprechende Ladung auf der "Intensivstation" kann man sicher 
hier oder da noch einmal den Exitus etwas herauszögern, aber Tote kann 
man, auch bei Batterien, nicht wieder zum Leben erwecken.

von foo (Gast)


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Jan schrieb:
> Ich will ja nicht die
> einzelnen Zellen des Akkus ausbalancieren sondern quasi langfristig,
> statistisch betrachtet alle Akkus in der Flotte mal miteinander
> angleichen. Ich weiß garnicht ob das so geht und wenn ja wie effizient
> das ist.
>......
>......
> Leider sinds keine Autobatterien sondern (so ganz grob) solche Dinger
> hier:
> 
http://www.reichelt.de/Blei-Vlies-Akkus-12V-Kung-Long/WP-7-2-12/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=44420&GROUPID=4232&artnr=WP+7%2C2-12
> Andere Hersteller, verschiedene Kapazitäten (meist so um die 7Ah rum)
> wie bereits erwähnt.

Bei dem Preis der Akkus ist es aber schon sehr fragwürdig, ob sich die 
Schrauberei überhaupt lohnt.
Die Spannung eines Bleiakkus, sagt zwar etwas über seinen Ladezustand 
aus, aber kaum etwas über seine (noch vorhandene) Gesamtkapazität.

Wenn du anfängst die Akkus verschiedener Geräte durcheinander zu 
mischen, wird es wohl öfter zu Paarungen von guten mit schlechten 
Batterien kommen, was besonders den schlechten schlecht bekommt.

von F. F. (foldi)


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foo schrieb:
> Bei dem Preis der Akkus ist es aber schon sehr fragwürdig, ob sich die
> Schrauberei überhaupt lohnt.

Da wollte ich noch gerade auch ähnliche Sätze ergänzen.
Ich kann da auch nur zu sagen, es lohnt nicht und auch die Trickserei 
hat speziell bei diesen Batterien ihre Grenzen.+
Was sich definitiv lohnt, speziell bei Vlies, ist eine rechtzeitig 
Abschaltung in dem Gerät, sodass die Batterie nicht zu tief entladen 
wird. Diese ganzen Gel Scheiße ist irre empfindlich gegen falsche 
Behandlung. Dass heißt: nicht zu hohe Entladeströme, keine 
Tiefentladungen, keine Zwischenladungen und vor allem keine 
Überladungen. Auch der richtige Ladefaktor ist ganz entscheidend für die 
Lebensdauer. Ebenso der Ladestrom.

: Bearbeitet durch User
von Helge A. (besupreme)


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Möglichst gleichmäßig Strom entnehmen, dann hast du insgesamt mehr 
Energie zur Verfügung: Die entnehmbare Energiemenge bei C20 ist höher 
als bei C5. Da das bei dir nur mit Dioden funktioniert, Mosfets als 
aktive Dioden verwenden.

Der Tiefentladeschutz braucht nur ein mal aufgebaut werden. 
Prinzipschaltung wie im Bild.

von Jan (Gast)


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foo schrieb:
> Bei dem Preis der Akkus ist es aber schon sehr fragwürdig, ob sich die
> Schrauberei überhaupt lohnt.
> Die Spannung eines Bleiakkus, sagt zwar etwas über seinen Ladezustand
> aus, aber kaum etwas über seine (noch vorhandene) Gesamtkapazität.
Ist denn die vorhandene Gesamtkapazität überhaupt relevant? Die sagt 
doch nur was aus ob der Akku im Betrieb früher oder später leer wird.


F. Fo schrieb:
> Da wollte ich noch gerade auch ähnliche Sätze ergänzen.
> Ich kann da auch nur zu sagen, es lohnt nicht und auch die Trickserei
> hat speziell bei diesen Batterien ihre Grenzen.+
> Was sich definitiv lohnt, speziell bei Vlies, ist eine rechtzeitig
> Abschaltung in dem Gerät, sodass die Batterie nicht zu tief entladen
> wird. Diese ganzen Gel Scheiße ist irre empfindlich gegen falsche
> Behandlung. Dass heißt: nicht zu hohe Entladeströme, keine
> Tiefentladungen, keine Zwischenladungen und vor allem keine
> Überladungen. Auch der richtige Ladefaktor ist ganz entscheidend für die
> Lebensdauer. Ebenso der Ladestrom.
Also, wenn ich das mal in eigenen Worten zusammen fasse: Irgendein 
Tiefentladeschutz, mögliche "Rückwärtsladung" von schwachbrüstigen Akkus 
im Betrieb einfach passieren lassen (parasitäre Dioden bzw. Relais groß 
genug dimensionieren (größer als die Akkusicherung)) und der Rest der 
Magie passiert dann im Ladegerät?
Das Ding steht mittelfristig auch noch auf meiner Abschussliste, da es 
auch ein altes Eigenbauprojekt von irgendwem (nicht mir) ist, und keiner 
so recht weiß, ob das Ding wirklich tut was es soll.

Helge A. schrieb:
> Möglichst gleichmäßig Strom entnehmen, dann hast du insgesamt mehr
> Energie zur Verfügung: Die entnehmbare Energiemenge bei C20 ist höher
> als bei C5. Da das bei dir nur mit Dioden funktioniert, Mosfets als
> aktive Dioden verwenden.
Ich muss zugeben dass ich da etwas auf dem Schlauch stehe. Gleichmässig 
Strom entnehmen verstehe ich noch. Darüber habe ich nur bedingt 
Kontrolle, da teilweise einige starke Verbraucher im Netz hängen, die 
nur kurzfristig eingeschaltet werden, wie beispielsweise eine 
Antennenendstufe oder einige kurzzeitig laufende Elektromotoren. Ich 
denke die "Grundlast" ist recht klein, vielleicht bei 100-600mA, grob 
geschätzt. Messwerte existieren noch nicht, und würden sich auch stark 
von System zu System unterscheiden.

Was meinst du mit C20 bzw. C5? Dass ich versuchen soll, eine 
gleichmässigere Stromentnahme durch Kondensatoren herzustellen? Das 
würde ja Sinn machen. Mosfets als aktive Diode? Den Mosfet einfach so 
beschalten dass er bei Stromfluß in "Entladerichtung" durchschaltet und 
andersherum sperrt? Riskiere ich dann nicht "rückwärts" den Mosfet, wenn 
ich die parasitäre Diode so stark belaste?


> Der Tiefentladeschutz braucht nur ein mal aufgebaut werden.
> Prinzipschaltung wie im Bild.
Ohje, wie muss ich das interpretieren? A ist batterieseitig nehme ich 
an, und B entsprechend auf Seiten des Versorgungsnetzes. Leider fehlt 
mir die ausreichende fachliche Bildung um mir selbst zu erklären was 
deine Schaltung tut. Wozu dient der FET bei -B? Der B-OPAMP stellt wohl 
eine Referenz für die anderen OPs dar, damit diese über den linken FET 
die einzelnen Akkus abschalten können.
Hast du ggf. einen Link oder sowas, mit dem ich mich in die Schaltung 
einlesen kann? Das sieht ja eigentlich bestechend einfach aus.

Gruß,

Jan

von Helge A. (besupreme)


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Die linke Seite des Prinzipbildes oben (5x aufzubauen, also für jeden 
Akku ein mal) arbeitet in der Art eines Synchrongleichrichters: Die 
Body-Diode zeigt in die Richtung des Stromflusses und wird dadurch 
"verbessert", daß parallel dazu der Stromfluß durch den "eigentlichen" 
Mosfet eingeschaltet wird. Es gibt integrierte Schaltungen, die den 
Mosfet genau für diesen Betriebsfall ansteuern können (Beispiele: 
http://cds.linear.com/docs/en/product-selector-card/2PB_idealdiodesfa.pdf 
) man kann das aber auch mit einem einfachen Operationsverstärker 
erreichen. Der Mosfet wird hier entsprechend der Spannungsdifferenz 
zwischen Source und Drain, verstärkt um einen Faktor von z.B. 50, 
angesteuert.

Alle Akkus versorgen über ihre eigenen "idealen Dioden" eine gemeinsame 
Sammelschiene, dadurch wird sich während der Entladung annähernd ein 
Gleichgewicht zwischen den Ladezuständen einstellen und aus den Akkus 
entsprechend ihrer Restkapazität ein halbwegs ausgeglichenes 
Stromverhältnis ergeben. Gerade bei nicht mehr vollen Akkus erhöht sich 
der Innenwiderstand, und der würde die entnehmbare Energiemenge 
begrenzen. Wenn aber 3 Akkus sich den Strom aufteilen, ist der 
Innenwiderstand nur noch 1/3 so groß.

Ich seh grad, ich hab schludrig geschrieben. Es hätte heißen müssen 
"C/20". Der Zusammenhang zwischen Energieentnahme und Stromstärke ist im 
Datenblatt zu sehen (Ausschnitt angehängt).


Die rechte Seite (1x aufzubauen für alle Verbraucher zusammen) sorgt 
dafür, daß dein Verbraucher die 5 Akkus nur bis Entladeende ausnutzt. 
Die Operationsverstärkerschaltung ist ein Schmitt-Trigger ( 
http://www.mikrocontroller.net/articles/Schmitt-Trigger ). Die 
Widerstandsverhältnisse werden so bestimmt, daß dieser bei z.B. 11,5V 
ausschaltet und bei 12,5V wieder einschaltet. Damit dieser 
Schmitt-Trigger zuverlässig arbeitet, braucht man eine Referenzspannung 
z.B. mit einem TL431 erzeugt, die würde ich hier festlegen bei ungefähr 
2,5V - 5V unterhalb der Plus-Leitung.

Beachte bei der Auswahl des Operationsverstärkertyps, daß dieser an 
seinen Eingängen Spannungen um 0V verarbeiten kann.

von Jan (Gast)


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Helge A. schrieb:
> Die linke Seite des Prinzipbildes oben (5x aufzubauen, also für
> jeden
> Akku ein mal) arbeitet in der Art eines Synchrongleichrichters: Die
> Body-Diode zeigt in die Richtung des Stromflusses und wird dadurch
> "verbessert", daß parallel dazu der Stromfluß durch den "eigentlichen"
> Mosfet eingeschaltet wird. Es gibt integrierte Schaltungen, die den
> Mosfet genau für diesen Betriebsfall ansteuern können (Beispiele:
> http://cds.linear.com/docs/en/product-selector-car...
> ) man kann das aber auch mit einem einfachen Operationsverstärker
> erreichen. Der Mosfet wird hier entsprechend der Spannungsdifferenz
> zwischen Source und Drain, verstärkt um einen Faktor von z.B. 50,
> angesteuert.

Ah... ich bin wieder ein bisschen  schlauer geworden. Ich hätte gedacht 
man kann bei einem Mosfet auch immer nur entgegen der parasitären Diode 
Strom schalten.
>
> Beachte bei der Auswahl des Operationsverstärkertyps, daß dieser an
> seinen Eingängen Spannungen um 0V verarbeiten kann.
Rail to rail?

Ich habe momentan ziemlich Stress ich hoffe ich komme morgen dazu das im 
Detail durch zu gehen. Vielen Dank für die Mühe schonmal!

von Stefan (Gast)


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Hallo Leute,
ganz andere Idee !

1) Das 12 Volt Netz hängt an einem Akku!
2) Jeder Akku hat einen Tiefentladeschutz
3) Jeder Akku hat eine 12 Volt Netzüberwachung und wenn dieses auf unter
10,5 Volt sinkt, schaltet sich ein neuer Akku dazu und übernimmt quasi
als neuer Master die Versorgung. Der alte geht dann vom Netz und 
versucht sich wo über eine andere Leitung (per PV oder Ladegerät) 
aufzuladen.
4) Der erste der sich als "Master" anmeldet bleibt dran, die anderen die 
ja auch versucht haben sich anzumelden, merken das es einen Master gibt 
und gehen auch vom Netz da die Spannung ja wieder weit über 10,5 Volt 
liegt.

Kann man sowas bauen ?
Da wären die Akkus quasi nur im Notfall parallel unterwegs!

LG Stefan

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