Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Verwirrende Angaben im Datenblatt Smart Switch


von Conny G. (conny_g)


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Hallo!

Ich experimentiere gerade mit dem Smart Switch VN5E010AH von STM.
http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/datasheet/CD00240716.pdf

Der hat ein CS = Current Sense Pin, das einerseits einen Stromwert 
übermittelt, der proportional zum Strom durch den Switch ist und 
andererseits zeigt es Fehler an (Kurzschluss, Überlast, Übertemperatur).

Funktioniert prima, ich habe mich heute Abend mit der Fehlerdiagnostik 
per CS Pin beschäftigt.
Bei einem OUT/VCC-Kurzschluss macht er brav 8V auf sein CS (current 
sense) Pin und blockiert den Strom durch VCC>OUT.

Auch bekomme ich bei der Strommessung schöne proportionale Spannungen an 
CS / Current Sense, habe in paar Szenarien getestet, alle gut - wenn ich 
die Spannung an CS über den angegebenen Faktor von 6800 umrechne, komme 
ich auf den Strom der wirklich fliesst.
Beispiel:
Ich habe eine Halogenbirne mit 50W dran, messe ca. 2,5V Spannung an CS 
und rechne (Widerstand CS > GND 3,9k wie im Datenblatt):

2,5 V / 3900 Ohm = 0.00064 A Strom von Current Sense
0.00064 * 6800 = 4,35 A Strom, der durch VCC>Out geht

Das kommt hin, denn 50W / 12V = 4,2A

Soweit alles schön, jetzt kommt der Teil bei dem ich nicht schlau aus 
dem Datenblatt werde:

Schaue ich mir nun am Oszi die Kurve von Current Sense für die 
Halogenbirne an, dann fängt die mit 8 V an.
Kann sein, dann wäre der Einschaltstrom (wahrscheinlich begrenzt vom 
Smart Switch) knapp 14A - absolut möglich.

Aber: 8V an CS heisst eigentlich: Fehler.
Wieso kann ich dann hier bis 8V an CS erhalten?

Weiter im Datenblatt, (s.o.) Seite 11.
Dort sind verschiedene Szenarien für Current Sense gelistet:
K0  0.25A / Vsense 0.5V
K1  6A / Vsense 0.5V
K2 10A / Vsense 4V
K3 25A / Vsense 4V

und Vsense maximal bei 18A und 3.9kOhm: 5 V

Wie passt das jetzt mit obigen Messungen zusammen, wieso 5V max, wenn 
ich 8V hatte? (und zwar bei obiger Messung als Kurve von 8V runter auf 
die 2.5V, also ist es eine kontinuierliche Messung und kein Sprung von 
8V = Überlast auf 5V = Strommessung).
Wieso sind K0/1 und K2/3 gleiches Vsense bei verschiedenen Strömen?

Es könnte ja sein, dass ich mit dem Messwiderstand meinen Messbereich 
einstelle, z.B. 4V bei 10A oder 4V bei 25A.

Aber wieso habe ich 8V gemessen, es wird anscheinend nicht begrenzt?
Wie unterscheide ich das von den 8V Fehler?

Es gibt noch eine Angabe, die auffällig ist: max Strom bei Fehler aus CS 
9mA.
Ist das der Schlüssel die 8V Strommessung von 8V Fehler zu 
unterscheiden?

Dann müsste ich aber 2 Widerstände haben, einmal 900 Ohm (8V bei 900 Ohm 
= knapp 9mA) und einmal meinen Messwiderstand, z.B. 3.9k.
Aber ich kann die ja nicht einfach parallel schalten? Macht für mich 
also keinen Sinn.

Wo denke ich falsch?

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Wie unterscheide ich das von den 8V Fehler?

Den CS-Widerstand so dimensionieren, dass die relevanten
Ströme unter A_REF abgedeckt werden.
Dann liegt die Messspannung immer unter 8V.

Der HighSide gibt dann im Fehlerfall 8V aus
und geht beim ADC auf Anschlag. Längswiderstand
zwischen R_CS und ADC-Input nicht vergessen.

Zusätzlich fehlt noch eine Filterung bzw.
zeitliche Betrachtung der Messspannungen
(kurzer hoher Strom => Einschaltstrom => OK,
längerer hoher Strom => Fehler).

Gerade auch mit der Diagnose von HighSides kann man
sich lange beschäftigen, bis das sauber funktioniert.

(Alternativ gibt es auch praktisch jeden HighSide
der 5E-Serie von ST auch mit einem digitalen
Feedback. Für Neuentwicklungen würde ich aber gleich
auf die aktuelle Familie setzen (7).)

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Es gibt noch eine Angabe, die auffällig ist: max Strom bei Fehler aus CS
> 9mA.

Wenn ich mich noch richtig erinnere, dann ist das so:

Normalerweise liegen ja die CS-Ströme weit unter 9mA.

Nur im Fehlerfall drückt der HighSide gegen 8V und das
kann er aber nur bis maximal 9mA.

Wenn man z.B. einen 10 Ohm - Widerstand als R_CS genommen hat
(was ja keinen Sinn macht), dann würde man auch keine 8V
im Fehlerfall erhalten, sondern nur 90mV.

Man muss also beide Betriebsarten bei der Wahl des R_CS
berücksichtigen:

Conny G. schrieb:
> Es könnte ja sein, dass ich mit dem Messwiderstand meinen Messbereich
> einstelle, z.B. 4V bei 10A oder 4V bei 25A.

Das kann ich mit einem klaren JA beantworten :-)
Natürlich ist das so. Leider ändert sich der K_ILIS auch noch
je nach Ausgangsstrom. Aber die neueren Genrationen von ST
(5E und höher) sind da schon viel toleranzärmer, als z.B.
noch die 5er-Serie.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Es könnte ja sein, dass ich mit dem Messwiderstand meinen Messbereich
>> einstelle, z.B. 4V bei 10A oder 4V bei 25A.
>
> Das kann ich mit einem klaren JA beantworten :-)
> Natürlich ist das so. Leider ändert sich der K_ILIS auch noch
> je nach Ausgangsstrom. Aber die neueren Genrationen von ST
> (5E und höher) sind da schon viel toleranzärmer, als z.B.
> noch die 5er-Serie.

Herzlichen Dank für die Hilfe.
Dann ging meine Überlegung schon in die richtige Richtung.

> Gerade auch mit der Diagnose von HighSides kann man
> sich lange beschäftigen, bis das sauber funktioniert.

Ja, das wird klar, das dachte ich mir gestern schon.

> (Alternativ gibt es auch praktisch jeden HighSide
> der 5E-Serie von ST auch mit einem digitalen
> Feedback. Für Neuentwicklungen würde ich aber gleich
> auf die aktuelle Familie setzen (7).)

Das schaue ich mir mal an.

Bist Du zufällig der "bs54h4wh (Gast)" aus diesem Thread?
Beitrag "Re: Review von Schaltung und Routing"

Diese Schaltung blieb mangels Zeit eine Weile liegen. Ich rolle das 
jetzt wieder auf und favorisiere jetzt tatsächlich Smart Switches.
Wollte damals "last minute" mein Design nicht mehr umwerfen, aber jetzt 
kann ich's auch neu machen, wenn es besser und schöner wird.
Die Experimente mit dem VN5E010AH fielen schon mal erfreulich aus, bis 
auf die eher komplexe Diagnostik mit nur einem CS Pin.

Gibt's auch Smart Switches, denen ich eine max Strom Vorgabe machen kann 
und sie dann in Overload/Fehler gehen?

: Bearbeitet durch User
von Conny G. (conny_g)


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Sowas sieht doch recht gut aus: STM VNQ6040S-E
Programmierbarer 4-Kanal High-Side Treiber mit PWM
http://www.st.com/st-web-ui/static/active/en/resource/technical/document/datasheet/CD00286908.pdf

Werde nicht ganz schlau draus, wieviel Strom pro Kanal der jetzt 
wirklich kann, sieht nach auf jeden Fall 6A aus, das würde reichen.

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Bist Du zufällig der "bs54h4wh (Gast)" aus diesem Thread?
> Beitrag "Re: Review von Schaltung und Routing"


Mit Erschrecken musste ich festestellen, ja :-)

Conny G. schrieb:
> Diese Schaltung blieb mangels Zeit eine Weile liegen. Ich rolle das
> jetzt wieder auf und favorisiere jetzt tatsächlich Smart Switches.


Freut mich. Viel Spaß in der Welt der HighSide-(/LowSide-)Switches.
Leider hinken da die üblichen Hobby-Distributoren bei der Verfügbarkeit
stark hinterher. Da kommt man z.B. um Digikey o.ä. nicht herum.

Conny G. schrieb:
> Ja, das wird klar, das dachte ich mir gestern schon.

Das Ganze fängt ja erst bei der Hardware (ADC...) an. In Software
kann/muss man sich dann noch mal richtig austoben, wenn man das
CS-Signal filtert, plausibilisiert, interpretiert, Fehler ableitet,
auf diese Fehler unterschiedlich reagiert, usw... ("Diagnosekonzept").

Conny G. schrieb:
> Die Experimente mit dem VN5E010AH fielen schon mal erfreulich aus, bis
> auf die eher komplexe Diagnostik mit nur einem CS Pin.

Noch ein Tipp diesbezüglich. Viele (alle?) der ST-HighSides haben diesen
CS_DIS-Pin. Wenn man mehrere HighSides einfach parallel an einen R_CS 
führt
(solange das mit dem Wertebereich hinkommt), dann kommt man mit einem
ADC aus und tackert die CS der einzelnen HighSides über die CS_DIS 
einfach durch (nacheinander einschalten, CS auswerten).

Conny G. schrieb:
> Gibt's auch Smart Switches, denen ich eine max Strom Vorgabe machen kann
> und sie dann in Overload/Fehler gehen?

Gute Frage. Kann und möchte ich keine Aussage zu treffen, da ich aktuell
nicht mehr direkt im Thema bin. Es gibt schon lange z.B. komplexere
HighSides,

http://www.infineon.com/cms/de/product/power/smart-low-side-and-high-side-switches/spi-power-controller-spoc-tm/channel.html?channel=db3a304312bae05f0112bddfb830004d

aber ob und welche Features aktuell möglich sind, keine Ahnung.
HighSides werden ständig weiterentwickelt, da hängt viel in der 
Pipeline,
was in den nächsten Jahren auf dem Markt kommen wird.

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Sowas sieht doch recht gut aus: STM VNQ6040S-E


Ja, das ist auch so ein komplexerer HighSide.

Da kann man einen ganzen Mann für abstellen,
um als Spezialist ständig am Ball zu bleiben.

Aber wie gesagt, bitte selber in die aktuellen Familien
der Hersteller einlesen.

Hoffentlich bekommt man die dann auch gekauft.

von KLaus (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Gibt's auch Smart Switches, denen ich eine max Strom Vorgabe machen kann
> und sie dann in Overload/Fehler gehen?

IR3313 z.B. schaltet bei einem, über den Widerstand einstellbaren Strom 
ab. Ob dir das reicht?

MfG Klaus

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Ja, das wird klar, das dachte ich mir gestern schon.
>
> Das Ganze fängt ja erst bei der Hardware (ADC...) an. In Software
> kann/muss man sich dann noch mal richtig austoben, wenn man das
> CS-Signal filtert, plausibilisiert, interpretiert, Fehler ableitet,
> auf diese Fehler unterschiedlich reagiert, usw... ("Diagnosekonzept").

Ich hätte ja keine Automotive Requirements :-)
Aber stimmt schon - selbst, wenn ich die Basics wie Übertemperatur, 
Kurschluss erkennen will muss ich im Zusammenspiel von selbst 
gesteuertem PWM schon eine komplexere Logik vom Zaun brechen um 
natürlich nur während des On-Cycle zu testen, einen minimalen Duty Cycle 
einführen, sonst macht die Messung keinen Sinn. Und wenn ich 6 Kanäle am 
Mikroprozessor habe, dann muss ich 6x die Diagnose machen, koordiniert 
mit dem 6-Kanal PWM mit verschiedenen Duty Cycles ...

Man könnte natürlich einfach den Switch selber machen lassen, aber wenn 
der dann im Recovery Mode rumdümpelt, das ist auch unschön. V.a. steht 
im Datenblatt, das man seitens Software diese Bedingungen abfangen soll, 
der Switch sollte nicht in diesen Fehlermodi bleiben.
Ich muss also wenigstens mitbekommen, dass was falsch läuft und dann 
z.B. meine Schaltung deaktivieren bis zum nächsten Power On.

> Conny G. schrieb:
>> Die Experimente mit dem VN5E010AH fielen schon mal erfreulich aus, bis
>> auf die eher komplexe Diagnostik mit nur einem CS Pin.
>
> Noch ein Tipp diesbezüglich. Viele (alle?) der ST-HighSides haben diesen
> CS_DIS-Pin. Wenn man mehrere HighSides einfach parallel an einen R_CS
> führt
> (solange das mit dem Wertebereich hinkommt), dann kommt man mit einem
> ADC aus und tackert die CS der einzelnen HighSides über die CS_DIS
> einfach durch (nacheinander einschalten, CS auswerten).

Ja, das hab ich im Datenblatt gelesen, das ist cool.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Sowas sieht doch recht gut aus: STM VNQ6040S-E
>
> Ja, das ist auch so ein komplexerer HighSide.
>

Der gefällt mir eigentlich sehr gut, passt eigentlich perfekt zu meiner 
Anwendung. Der Charme wäre hier, dass ich mit ums PWM nicht kümmern 
müsste, denn das würde in der Anwendung eher komplex mit 6 Kanälen 
10-bit PWM in Software plus DMX Empfang.
Leider hat er nur 8 bit PWM. Wobei man mit der Phase Control auch 2 
Kanäle bündeln könnte und damit diese 4 Bits noch dazu holen... :-)

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Ich hätte ja keine Automotive Requirements :-)
> Aber stimmt schon - selbst, wenn ich die Basics wie Übertemperatur,
> Kurschluss erkennen will muss ich im Zusammenspiel von selbst
> gesteuertem PWM schon eine komplexere Logik vom Zaun brechen um
> natürlich nur während des On-Cycle zu testen, einen minimalen Duty Cycle
> einführen, sonst macht die Messung keinen Sinn. Und wenn ich 6 Kanäle am
> Mikroprozessor habe, dann muss ich 6x die Diagnose machen, koordiniert
> mit dem 6-Kanal PWM mit verschiedenen Duty Cycles ...

Noch einmal: Herzlich willkommen. Was denken Sie, wie viele 
Programmierer
alleine da an so einer Umsetzung sitzen?

>= 32 Lichtkanäle, alle über PWM dimmbar, alle diagnostizierbar mit teilweise 
unterschiedlichen Wiedereinschaltstrategien und DTC-Generierungen, ...

Hab' die Tage das erste Mal ein PKW mit gedimmten LED-Blinkern gesehen.
Die Idee gab es schon ~2007, weil das harte Ein-/Ausschalten der 
LED-Blinker zu ruppig aussieht.


Conny G. schrieb:
> Man könnte natürlich einfach den Switch selber machen lassen, aber wenn
> der dann im Recovery Mode rumdümpelt, das ist auch unschön. V.a. steht
> im Datenblatt, das man seitens Software diese Bedingungen abfangen soll,
> der Switch sollte nicht in diesen Fehlermodi bleiben.

Das hat man leider auch erst nach einem massiven Feldausfall
erkannt, dass auch HighSide-Switches nicht ewig kurzschlussfest sind.
Betrifft aber den MOSFET, auch wenn er diskret eingesetzt wird,
genau so. ST war hier vom Switch aus Infineon mal weit vorraus mit
Ihrer Temperaturgradienten-Erkennung. Da waren dann laut Datenblatt
1 Mio (?) Kurzschlüsse erlaubt. Bei Infineon waren das teilweise
erschreckend wenig(er). Aber die haben diese Technologie jetzt auch
implementiert.

Ich könnte da Geschichten erzählen...


> Ich muss also wenigstens mitbekommen, dass was falsch läuft und dann
> z.B. meine Schaltung deaktivieren bis zum nächsten Power On.

Da gibt es viele unterschiedliche Strategien mit noch mehr 
unterschiedlichen Anforderungen.

Conny G. schrieb:
> Der gefällt mir eigentlich sehr gut, passt eigentlich perfekt zu meiner
> Anwendung. Der Charme wäre hier, dass ich mit ums PWM nicht kümmern
> müsste, denn das würde in der Anwendung eher komplex mit 6 Kanälen
> 10-bit PWM in Software plus DMX Empfang.
> Leider hat er nur 8 bit PWM. Wobei man mit der Phase Control auch 2
> Kanäle bündeln könnte und damit diese 4 Bits noch dazu holen... :-)


Langsam wird klar, dass man sowas nicht mehr sinnvoll diskret nachbauen
kann. Außerdem muss man das Ras auch nicht neu erfinden. Daher auch
"damals" mein Tipp gleich auf HighSides zu wechseln. Die gibt es ja
in sehr vielen Ausfertigungen, da findet man meistens, was man braucht.

Und bei Ihnen dürfte dann auch endlich der unnötige Kühlkörper
wegfallen.

von Conny G. (conny_g)


Angehängte Dateien:

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dghdh schrieb:
>>= 32 Lichtkanäle, alle über PWM dimmbar, alle diagnostizierbar mit teilweise
> unterschiedlichen Wiedereinschaltstrategien und DTC-Generierungen, ...

Spass :-)

> Hab' die Tage das erste Mal ein PKW mit gedimmten LED-Blinkern gesehen.
> Die Idee gab es schon ~2007, weil das harte Ein-/Ausschalten der
> LED-Blinker zu ruppig aussieht.

Ja, endlich! Das stört mich schon immer.

> Conny G. schrieb:
>> Der gefällt mir eigentlich sehr gut, passt eigentlich perfekt zu meiner
>> Anwendung. Der Charme wäre hier, dass ich mit ums PWM nicht kümmern
>> müsste, denn das würde in der Anwendung eher komplex mit 6 Kanälen
>> 10-bit PWM in Software plus DMX Empfang.
>> Leider hat er nur 8 bit PWM. Wobei man mit der Phase Control auch 2
>> Kanäle bündeln könnte und damit diese 4 Bits noch dazu holen... :-)
>
> Langsam wird klar, dass man sowas nicht mehr sinnvoll diskret nachbauen
> kann. Außerdem muss man das Ras auch nicht neu erfinden. Daher auch
> "damals" mein Tipp gleich auf HighSides zu wechseln. Die gibt es ja
> in sehr vielen Ausfertigungen, da findet man meistens, was man braucht.
>
> Und bei Ihnen dürfte dann auch endlich der unnötige Kühlkörper
> wegfallen.

Das (Größe der Schaltung) und mein minimalistischer Ansatz einer 
Überlastdiagnose mit dem PTC störten mich ein wenig.
Das ist mit Smart Switch schon eleganter.

Unklar ist mir noch die EMV - ich plante ja ursprünglich die Flanken 
sanft zu machen um Abstrahlung im Ansatz geringstmöglich zu machen.
Das ist einer dieser "Voodoo"-Bereiche, wo einem kaum einer eine 
wirklich gute Antwort geben kann, aber alle argumentieren mystisch herum 
... Und selber messen ist auch nicht so trivial.
Eigentlich muss man da mal in das ganze Messprozedere reingehen um mal 
wirklich zu erfahren, was da passiert.

Der VN5E, den ich getestet habe, der macht recht sanfte Flanken 
(Oszi-Bild anbei). Zwar nicht die 100µs, die ich mir vorgestellt habe, 
aber 25µs für den ersten Teil (80%) und dann nochmal 100µs für den Rest.
Der VNQ6040S-E schaltet anscheinend aber steiler. Mal rechnen 0.5 V/µs = 
24µs bei 12V. Na das ginge ja noch, das ist identisch zum VNE5.

von Conny G. (conny_g)


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KLaus schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Gibt's auch Smart Switches, denen ich eine max Strom Vorgabe machen kann
>> und sie dann in Overload/Fehler gehen?
>
> IR3313 z.B. schaltet bei einem, über den Widerstand einstellbaren Strom
> ab. Ob dir das reicht?
>
> MfG Klaus

Ja, der sieht gut aus, der ist nur so smart wie ich es brauche. Da 
entfiele das ganze Sense-Spektakel.
Dem sag ich einfach wieviel Strom und dann schaltet er bei 
Übertemperatur und Überstrom ab - das ist prima.
Hat auch langsame Schaltflanken von 50-60µs.
Der könnte nur kein PWM, aber dafür ist sonst schön simpel.

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Spass :-)

Ja. Dann koppelt man noch die eigentliche Lichtanforderung von dem
physikalischen Kanal ab und kann die Lichtfunktionen frei auf
alle HighSide-Switches legen.

Bei dem einen blinken dann die roten Rückleuchten anstelle
von gelben Blinkern, der andere ist in einem Rechtslenkerland,
da leuchtet dann die Nebelschlussleuchte auf der anderen Seite, ...

Spannendes Thema.


Conny G. schrieb:
> Unklar ist mir noch die EMV - ich plante ja ursprünglich die Flanken
> sanft zu machen um Abstrahlung im Ansatz geringstmöglich zu machen.


Nein, das wollen wir nicht :-) Ich kenne keinen Fall, in dem eine
PWM, die auf einem HighSide möglich ist (also vielleicht bis zu ca. 200 
Hz) zu einem Problem geführt hat. Verschleift man die Flanken,
steigt logischerweise auch die Verlustleistung im HighSide.
Und irgendwann käme man dann auch aus der SOA des MOSFETs heraus.


> Das ist einer dieser "Voodoo"-Bereiche, wo einem kaum einer eine
> wirklich gute Antwort geben kann, aber alle argumentieren mystisch herum
> ... Und selber messen ist auch nicht so trivial.
> Eigentlich muss man da mal in das ganze Messprozedere reingehen um mal
> wirklich zu erfahren, was da passiert.


Anders rum. Die Frage ist, warum Sie sich mit dem Thema privat 
beschäftigen. Haben Sie spezielle Anforderungen? Ich rate Ihnen, das
Gerät als erstes Muster in der EMV-Kammer zu vermessen, wenn Sie
EMV-Anfrderungen haben. Dann sieht man ja, ob und wo Ihre Störer
liegen und wie weit diese vom EMV-Grenzwert entfernt sind. Hoffentlich
unter dem Grenzwert :-)

Spaß beiseite: Ich kenne keine Lichtapplikation, bei der man am HighSide
EMV-Optimierungen durchgeführt hat, weil es eben nicht notwendig war.

EMV-kritische Bereiche, die in EMV-Anforderungen eingehen, starten 
sowieso
ab/bei ca. 100/150kHz.
Da sind Ihre Overwellen/Vielfachen schon so weit runter, dass die nicht
mehr stören.

Was aber bei Mehrkanal-PWM-Lasten gemacht wird, ist, dass nicht
alle synchron zueinander laufen, sondern etwas phasenverschoben.
Das vermindert auch die Peakströme auf der Versorgungsleitung.
Erhöht aber die Störfrequenz.


> Der VN5E, den ich getestet habe, der macht recht sanfte Flanken
> (Oszi-Bild anbei). Zwar nicht die 100µs, die ich mir vorgestellt habe,
> aber 25µs für den ersten Teil (80%) und dann nochmal 100µs für den Rest.
> Der VNQ6040S-E schaltet anscheinend aber steiler. Mal rechnen 0.5 V/µs =
> 24µs bei 12V. Na das ginge ja noch, das ist identisch zum VNE5.


Da müsste man den Hersteller anfragen, ob er das "absichtlich" so
macht. 100µs sind ja nicht gerade schnell für einen MOSFET.
Auf jeden Fall kenne ich keinen HighSide, dem man nachträglich durch
irgendeine Art von Konfiguration bezüglich Flankensteilheit
einstellen kann. Aber wer weiß, es gibt ja auch neuere komplexere
HighSides. Die mögen das vielleicht können.
Datenblätter und Homepages wälzen.
Aber wie gesagt: Dürfte mit höchster Wahrscheinlichkeit für Sie kein
Problem darstellen.
Investieren Sie lieber Ihre Zeit in sinnvolle Dinge
(Anforderungsmanagement, Systemdesign, ...).

(Zum Beispiel beim Mikrocontroller Infineon XC/XE16x kann man die 
GPIO-Ausgangstreiber auf weak, medium oder strong konfigurieren. Das war 
das Einzige, was mir jetzt so zum Thema eingefallen ist.)

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Der könnte nur kein PWM, aber dafür ist sonst schön simpel.

Wenn dann eher wegen der Verlustleistungen.
Die 50-60µs suggerieren ja doch eine gewisse PWM-Fähigkeit.
Wird aber durch die Thermik unterbunden.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Der könnte nur kein PWM, aber dafür ist sonst schön simpel.
>
> Wenn dann eher wegen der Verlustleistungen.
> Die 50-60µs suggerieren ja doch eine gewisse PWM-Fähigkeit.
> Wird aber durch die Thermik unterbunden.

Hier meinte ich eigentlich: da muss ich das PWM noch selbst machen.
Ansonsten ist mir das auch aufgefallen: 7A continuous könnte er ohne 
zusatzliche Kühlmaßnahmen.
Aber die Schaltenergie käme on top. Da muss ich mal nachrechnen, was bei 
200+x Schaltvorgängen pro Sekunde zusammenkommt.
Rund 7mJ pro Ein/Aus, 200x pro Sekunde, 1.4 Watt, wenn ich richtig 
gerechnet habe.
Das wären also bei 60 Grad/W nochmal 84 Grad extra.
D.h. 7A plus 200 Hz PWM geht nicht so ohne Weiteres, die die 7A bei 60 
Grad/W (dpak) als Maximum angegeben sind.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Unklar ist mir noch die EMV - ich plante ja ursprünglich die Flanken
>> sanft zu machen um Abstrahlung im Ansatz geringstmöglich zu machen.
>
> Nein, das wollen wir nicht :-) Ich kenne keinen Fall, in dem eine
> PWM, die auf einem HighSide möglich ist (also vielleicht bis zu ca. 200
> Hz) zu einem Problem geführt hat. Verschleift man die Flanken,
> steigt logischerweise auch die Verlustleistung im HighSide.
> Und irgendwann käme man dann auch aus der SOA des MOSFETs heraus.

Ok.

>> Das ist einer dieser "Voodoo"-Bereiche, wo einem kaum einer eine
>> wirklich gute Antwort geben kann, aber alle argumentieren mystisch herum
>> ... Und selber messen ist auch nicht so trivial.
>> Eigentlich muss man da mal in das ganze Messprozedere reingehen um mal
>> wirklich zu erfahren, was da passiert.
>
> Anders rum. Die Frage ist, warum Sie sich mit dem Thema privat
> beschäftigen. Haben Sie spezielle Anforderungen? Ich rate Ihnen, das
> Gerät als erstes Muster in der EMV-Kammer zu vermessen, wenn Sie
> EMV-Anfrderungen haben. Dann sieht man ja, ob und wo Ihre Störer
> liegen und wie weit diese vom EMV-Grenzwert entfernt sind. Hoffentlich
> unter dem Grenzwert :-)

Ja, das würde ich schon interessieren.

> Spaß beiseite: Ich kenne keine Lichtapplikation, bei der man am HighSide
> EMV-Optimierungen durchgeführt hat, weil es eben nicht notwendig war.
>
> EMV-kritische Bereiche, die in EMV-Anforderungen eingehen, starten
> sowieso
> ab/bei ca. 100/150kHz.
> Da sind Ihre Overwellen/Vielfachen schon so weit runter, dass die nicht
> mehr stören.

Ok.

> Was aber bei Mehrkanal-PWM-Lasten gemacht wird, ist, dass nicht
> alle synchron zueinander laufen, sondern etwas phasenverschoben.
> Das vermindert auch die Peakströme auf der Versorgungsleitung.
> Erhöht aber die Störfrequenz.

Ja, so manches Schaltnetzteil brummt beträchtlich ohne dickes LC am 
Eingang.

>> Der VN5E, den ich getestet habe, der macht recht sanfte Flanken
>> (Oszi-Bild anbei). Zwar nicht die 100µs, die ich mir vorgestellt habe,
>> aber 25µs für den ersten Teil (80%) und dann nochmal 100µs für den Rest.
>> Der VNQ6040S-E schaltet anscheinend aber steiler. Mal rechnen 0.5 V/µs =
>> 24µs bei 12V. Na das ginge ja noch, das ist identisch zum VNE5.

> Da müsste man den Hersteller anfragen, ob er das "absichtlich" so
> macht. 100µs sind ja nicht gerade schnell für einen MOSFET.

Würde ich vermuten, denn die Anwendung ist ja offensichtlich und es will 
sich nicht jeder Anwender der Switches mit der Abschwächung der Flanken 
beschäftigen.

> Auf jeden Fall kenne ich keinen HighSide, dem man nachträglich durch
> irgendeine Art von Konfiguration bezüglich Flankensteilheit
> einstellen kann. Aber wer weiß, es gibt ja auch neuere komplexere
> HighSides. Die mögen das vielleicht können.
> Datenblätter und Homepages wälzen.
> Aber wie gesagt: Dürfte mit höchster Wahrscheinlichkeit für Sie kein
> Problem darstellen.
> Investieren Sie lieber Ihre Zeit in sinnvolle Dinge
> (Anforderungsmanagement, Systemdesign, ...).

Ok :-)

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> dghdh schrieb:
>> Conny G. schrieb:
>>> Der könnte nur kein PWM, aber dafür ist sonst schön simpel.
>>
>> Wenn dann eher wegen der Verlustleistungen.
>> Die 50-60µs suggerieren ja doch eine gewisse PWM-Fähigkeit.
>> Wird aber durch die Thermik unterbunden.
>
> Hier meinte ich eigentlich: da muss ich das PWM noch selbst machen.


"Das"? Eher "die" Pulsweitenmodulation. :-)

Ansonsten richtig. Aber eine PWM hinzubekommen, die den HighSide
überhaupt ausreizen kann, ist auch kein Problem. Das wird üblicherweise
(sogar) in SW gemacht.


> Ansonsten ist mir das auch aufgefallen: 7A continuous könnte er ohne
> zusatzliche Kühlmaßnahmen.
> Aber die Schaltenergie käme on top. Da muss ich mal nachrechnen, was bei
> 200+x Schaltvorgängen pro Sekunde zusammenkommt.
> Rund 7mJ pro Ein/Aus, 200x pro Sekunde, 1.4 Watt, wenn ich richtig
> gerechnet habe.
> Das wären also bei 60 Grad/W nochmal 84 Grad extra.
> D.h. 7A plus 200 Hz PWM geht nicht so ohne Weiteres, die die 7A bei 60
> Grad/W (dpak) als Maximum angegeben sind.


Na sowas. Das hat sich wohl nicht großartig geändert :-)

Ich sag' ja, 200Hz ist so ungefähr das Maximum bei gängigen HighSides.
Niemand wird die Last mit einer PWM-Frequenz anfahren, die gar nicht
notwendig ist.
Und da mit HighSides klassischerweise Licht angesteuert wird, und das
auch klassischerweise als Halogenbirne, braucht man auch keine 200Hz.

Und dann passt das auch am Schluss wieder: Glühbirnen mit höherem
Strom aber tieferer PWM-Frequenz oder LEDs mit weniger Strom und
höherer PWM-Frequenz.

Da erkennt man, dass so Bauteile schon über Jahre an den Einsatzzweck
optimiert wurden (Preis!).

Sicher könnte man jetzt einen HighSide mit weniger R_DS,ON nehmen,
aber wenn der auch mit ~100µs einschaltet (wovon ich ausgehe,
dass das nicht wesentlich unterschiedlich ist), dann bleiben die 
dynamischen Verluste so hoch und alleine die sind schon undiskutabel.

Ich weiß ja nicht, wie Sie z.B. alleine die statischen Verluste
berechnet haben (zusammen mit der thermischen Betrachtung natürlich).
Ich gehe aber davon aus, dass auch hier Optimierungspotenzial vorhanden
ist. Zeigen Sie doch mal Ihre Beispielrechnung für die 7A statisch
bei Ihrem Bauteil.

Nebenbei: "Ohne zusätzliche Kühlmaßnahmen" geht hier sowieso nie was.
Das IC wird als SMD-Bauteil auf die Platine gelötet und wird durch
diese gekühlt. Das IC hängt ja nicht einfach so ein der Luft.

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Ja, so manches Schaltnetzteil brummt beträchtlich ohne dickes LC am
> Eingang.

Verstehe ich jetzt nicht. Akustisches Brummen? Das hat nichts mit dem
Filter primärseitig zu tun. Die Peakströme sollten idealerweise aus den 
Primärkondensatoren kommen. Das L davor schwächt hier noch einmal die 
Peakströme und Spannungsrippel auf der Versorgungsleitung so dass die
leitungsgebundenen Störungen vermindert werden.

Als Pi-Filter (CLC) dann auch in beiden Richtungen sehr beliebt.

Brummen tut da normalerweise gar nichts. Vielleicht ein/der Trafo bei
höherer Belastung.

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Würde ich vermuten, denn die Anwendung ist ja offensichtlich und es will
> sich nicht jeder Anwender der Switches mit der Abschwächung der Flanken
> beschäftigen.

Was auch gar nicht praktikabel geht.
Oder haben Sie hier eine Idee?

Nein, am Eingang des Switches kann man kein RC einbauen :-)
Der HighSide schaltet von sich aus immer hart ein bei VIN low/high.

Die Flanke müsste man sonst nach dem Switch machen. Viel Spaß.

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Ok :-)

Vielleicht haben Sie ja eher noch einen kleinen Schaltregler
(3,3V-Buck oder so) an Bord, der könnte Sie eher EMV-seitig nerven.

Liegt ja dann auch schön im EMV-relevanten Messbereich.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Ich sag' ja, 200Hz ist so ungefähr das Maximum bei gängigen HighSides.
> Niemand wird die Last mit einer PWM-Frequenz anfahren, die gar nicht
> notwendig ist.
> Und da mit HighSides klassischerweise Licht angesteuert wird, und das
> auch klassischerweise als Halogenbirne, braucht man auch keine 200Hz.
>
> Und dann passt das auch am Schluss wieder: Glühbirnen mit höherem
> Strom aber tieferer PWM-Frequenz oder LEDs mit weniger Strom und
> höherer PWM-Frequenz.

Die Schaltung entsteht für 2 Einsatzzwecke:

a) (bis zu) 12 LED-Downlights à 7W / 0,6A einzeln dimmen. Optional 
sollten die Kanäle auch Halogen-Spots bis 50W können, damit die Platine 
universell einsetzbar ist.

b) indirekte Beleuchtung durch LED-Streifen. 250W / 12V, also 20A. In 4 
Kreise/Abschnitte unterschiedlicher Länge aufgeteilt, das Max dürfte bei 
6-7A liegen.

Das Ganze für 2 Räume, also 6 Platinen, jeder Raum 3.
Die Schaltungen werden mit DMX angesteuert und hängen als Kette 
hintereinander.

Aus diesen Gründen würde ich 7A / 250 Hz pro Kanal realisieren wollen, 
wobei diese Spitze nur bei einzelnen der 30 Kanäle erforderlich wäre, 
sonst komme ich mit um die 4,5A + Einschaltstrom Halogen aus.
Man könnte natürlich für diese Sonderfälle von 7A auch 2 Kanäle parallel 
verwenden. Würde sowieso passen - die 20A sind in 4 Kreise verschiedener 
Leistung geteilt, dann hängen halt die größten 2 an je 2 Mosfets und 
alle 6 FETs der Platine sind genutzt.


> Ich weiß ja nicht, wie Sie z.B. alleine die statischen Verluste
> berechnet haben (zusammen mit der thermischen Betrachtung natürlich).
> Ich gehe aber davon aus, dass auch hier Optimierungspotenzial vorhanden
> ist. Zeigen Sie doch mal Ihre Beispielrechnung für die 7A statisch
> bei Ihrem Bauteil.

Die Rechnung für die Verlustleistung ist hier:
Beitrag "Review von Schaltung und Routing"
Ich habe die auch noch irgendwo in einem Excel Sheet detaillierter.
Habe gerade gesehen, dass ich die Schaltverluste auf 0,5W berechnet 
hatte, oben bei dem IR3313 kam ich aber auf 1.4W. Mmmh.

> Nebenbei: "Ohne zusätzliche Kühlmaßnahmen" geht hier sowieso nie was.
> Das IC wird als SMD-Bauteil auf die Platine gelötet und wird durch
> diese gekühlt. Das IC hängt ja nicht einfach so ein der Luft.

Ja, ich meinte natürlich "Kühlkörper". Klar, dass die dpak durch das 
Kupfer/die Platine gekühlt werden.

: Bearbeitet durch User
von dghdh (Gast)


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Aus dem Bauch raus sollte man maximal 1W Verlustleistung in Summe pro IC 
haben.

Es ist natürlich schwieriger bis unmöglich ein System ausreichend
zu optimieren, wenn die Lastströme durch die stark unterschiedlichen
Lasten so weit auseinander liegen.
Einfach mal die Worst-Case-Situationen durchrechnen.

=> Der R_DS,ON erhöht sich unter Temperatur noch.
Faustregel: Ungefähr Faktor 2 zwischen Raumtemperatur und maximal
erlaubter Temperatur (150°C).

Die Kühlleistung einer Platine ist sehr schwer abschätzbar.
Sie wird sich standardmäßig irgendwo zwischen ~10K/W bis ~40K/W bewegen.
Kuperdicke, Kuperfläche, Layeranzahl, thermal Vias, Stecker, die Wärme
abführen, ...

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Die Rechnung für die Verlustleistung ist hier:

Die gilt jetzt aber nicht mehr für die SMD-Variante.
Mal anpassen.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Aus dem Bauch raus sollte man maximal 1W Verlustleistung in Summe pro IC
> haben.

Dann käme ich aber mit keinem der Mosfets auf irgendwas 5+ Ampere plus 
250 Hz Pwm?

> Es ist natürlich schwieriger bis unmöglich ein System ausreichend
> zu optimieren, wenn die Lastströme durch die stark unterschiedlichen
> Lasten so weit auseinander liegen.
> Einfach mal die Worst-Case-Situationen durchrechnen.

Die Spitze von 7A könnte man ja schon mal rausnehmen. Dann haben wir 
noch 5A als Maximum. Die wären aber wichtig, sonst müsste man bei 
Halogenspots den Kompromiss machen, dass nur bis 35W geht, das wäre 
schade.

> => Der R_DS,ON erhöht sich unter Temperatur noch.
> Faustregel: Ungefähr Faktor 2 zwischen Raumtemperatur und maximal
> erlaubter Temperatur (150°C).

Da würde ich gar nicht erst hin wollen. Ich hätte mir das Ziel gesteckt 
eine maximale Gehäusetemperatur der FETs von 100 Grad zu haben. Fühle 
mich nicht wohl damit die Bauteile dauerhaft an der Grenze zu betreiben.

> Die Kühlleistung einer Platine ist sehr schwer abschätzbar.
> Sie wird sich standardmäßig irgendwo zwischen ~10K/W bis ~40K/W bewegen.
> Kuperdicke, Kuperfläche, Layeranzahl, thermal Vias, Stecker, die Wärme
> abführen, ...

Bei den HPaks des Smart Switches, den ich gerade testete sind es die 
Kupferpads, die die Kühlung treiben. Wenn ich mich recht erinnere 
verringert sich der Wärmewiderstand auf die Hälfte bei 8qcm statt 2.

von Conny G. (conny_g)


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Die dpak-Variante des IR3313 ist irgendwie schwer zu bekommen. Hab noch 
keine Bezugsquelle mit sofortiger Verfügbarkeit gefunden.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Die Kühlleistung einer Platine ist sehr schwer abschätzbar.
> Sie wird sich standardmäßig irgendwo zwischen ~10K/W bis ~40K/W bewegen.
> Kuperdicke, Kuperfläche, Layeranzahl, thermal Vias, Stecker, die Wärme
> abführen, ...

Man könnte noch eine Alu-Platine nehmen. Die ist aber bestimmt recht 
teuer, hab ich mir noch nie angesehen.
Bestimmt teurer als ein Kühlkörper für 3 Euro.

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Da würde ich gar nicht erst hin wollen. Ich hätte mir das Ziel gesteckt
> eine maximale Gehäusetemperatur der FETs von 100 Grad zu haben. Fühle
> mich nicht wohl damit die Bauteile dauerhaft an der Grenze zu betreiben.

Ja, hat ja auch keiner gesagt, dass das das Ziel ist :-)

100 Grad wo, am Tab? Der Die ist dann unwesentlich wärmer.

Aber eigentlich rechnet man sich das von der maximal zu erwartenden
Umgebungstemperatur aus, nicht anders rum.


Conny G. schrieb:
> Man könnte noch eine Alu-Platine nehmen. Die ist aber bestimmt recht
> teuer, hab ich mir noch nie angesehen.
> Bestimmt teurer als ein Kühlkörper für 3 Euro.

Und in sich auch sinnfrei. Man kommt bestimmt auch mit einer normalen
Platine aus. Ordentlich Kupfer verwenden, schön mit thermal Vias 
arbeiten
und wenn man noch die Chance hat, die Wärme entweder in ein 
Metallgehäuse
(durch die Verschraubung) zu ziehen oder z.B. in den angeschlossenen
Kabelbaum. Der kühlt auch ganz ordentlich.

Was soll denn die maximale Umgebungs-/Betriebstemperatur des Gerätes 
sein?

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Dann käme ich aber mit keinem der Mosfets auf irgendwas 5+ Ampere plus
> 250 Hz Pwm?

Das sind doch dann die Angaben für eine Halogenbirne?
Wozu brauchen Sie hier 250Hz?

Sehen Sie Ihre Glühbirnen zu Hause bei 50Hz auch flackern?

Die PWM-Frequenz so niedrig wie möglich wählen.

Dann kann man noch durch taktisches Belegen der HighSides (Layout)
die Wärme verteilen, wenn man nicht NUR Halogen nutzt, sondern
einen Mischbetrieb, usw.

Deswegen war ja der Tipp, erst mal einfach nur ohne PWM die Rechnung
aufzustellen für den einen und den anderen Betriebsfall und dadurch
einen passenden HighSide zu finden.
Kommt PWM noch hinzu, weiß man aber schon, dass es kein HighSide mit
größeren R_DS,ON wird, sondern weniger.
Die statischen und dynamischen Verluste müssen sowieso berechnet
werden. Excel-Tabelle mit Formeln hinterlegt.

=> maximale Umgebungstemperatur
=> statische Verlustleistung (Linearisierung des R_DS,ON einarbeiten)
=> dynamische Verlustleistung
=> eingesetzter HighSide
=> R_th,jc
=> Rth der Platine, kann man ja mal mit 40K/W anfangen, das ist sehr 
konservativ
=> maximal erlaubte Die-Temperatur
(...)

Dann kann man damit wunderbar spielen.

von Soul E. (Gast)


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Conny G. schrieb:

> Schaue ich mir nun am Oszi die Kurve von Current Sense für die
> Halogenbirne an, dann fängt die mit 8 V an.
> Kann sein, dann wäre der Einschaltstrom (wahrscheinlich begrenzt vom
> Smart Switch) knapp 14A - absolut möglich.
>
> Aber: 8V an CS heisst eigentlich: Fehler.
> Wieso kann ich dann hier bis 8V an CS erhalten?

Weil Du beim Einschalten mit kalter Glühwendel einen "Kurzschluß" 
erkennst. Das ist normal und schadet auch nicht. Bei Glühobst blendet 
man die ersten 200ms aus und startet mit der Diagnose erst danach. Bei 
LEDs kann man sofort loslegen.

Der Treiber ist dauerkurzschlußfest. Deine SW muss nur eine Überhitzung 
der Leiterplatte verhindern.


> Wie passt das jetzt mit obigen Messungen zusammen, wieso 5V max, wenn
> ich 8V hatte?

5 V ist die maximale compliance der Stromquelle. Das was Du mit Isense * 
R am Widerstand siehst. Die 8V kommen aus einem der Stromquelle parallel 
geschalteten MOSFET, der das Fehlersignal generiert.

von dghdh (Gast)


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soul eye schrieb:
> Der Treiber ist dauerkurzschlußfest. Deine SW muss nur eine Überhitzung
> der Leiterplatte verhindern.

Ist er leider nicht. Deswegen muss man sich in der Software Gedanken
über eine passende Fehlerbehandlung und Wiedereinschaltstrategie machen.

von Conny G. (conny_g)


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soul eye schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Aber: 8V an CS heisst eigentlich: Fehler.
>> Wieso kann ich dann hier bis 8V an CS erhalten?
>
> Weil Du beim Einschalten mit kalter Glühwendel einen "Kurzschluß"
> erkennst. Das ist normal und schadet auch nicht.

Ja, ich weiß. Der Einschaltstrom von Glühlampen im kalten Zustand ist 
(bis zu) 10x dem Strom im warmen Zustand.

>> Wie passt das jetzt mit obigen Messungen zusammen, wieso 5V max, wenn
>> ich 8V hatte?
>
> 5 V ist die maximale compliance der Stromquelle. Das was Du mit Isense *
> R am Widerstand siehst. Die 8V kommen aus einem der Stromquelle parallel
> geschalteten MOSFET, der das Fehlersignal generiert.

Ok, jaa, so ist das klar, wo der "Konflikt" herkommt.
Ich sorge also mit der Einstellung des Messbereichs mit Rsense dafür, 
dass sich die Bereiche nicht überlappen.
Ich kann sonst eben nicht unterscheiden, was ein Fehler ist und was 
einfach nur ein hoher Strom.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Dann käme ich aber mit keinem der Mosfets auf irgendwas 5+ Ampere plus
>> 250 Hz Pwm?
>
> Das sind doch dann die Angaben für eine Halogenbirne?
> Wozu brauchen Sie hier 250Hz?
> Sehen Sie Ihre Glühbirnen zu Hause bei 50Hz auch flackern?
> Die PWM-Frequenz so niedrig wie möglich wählen.

Die 250 Hz brauche ich bei Halogenbirnen natürlich nicht. Aber ich hatte 
nicht vor die PWM-Frequenz nach Last zu differenzieren, sonst müsste ich 
die Schaltung jeweils auf die Last abstimmen. Die soll aber einfach für 
beides funktionieren.
Ansonsten gibt es besagte LED-Streifen mit 250W, die über eine Platine 
dieser Art abgefackelt werden soll, da haben wir auch 20A/4 Stromkreise 
= 5A im Durchschnitt.

> Dann kann man noch durch taktisches Belegen der HighSides (Layout)
> die Wärme verteilen, wenn man nicht NUR Halogen nutzt, sondern
> einen Mischbetrieb, usw.

Die Platine soll universell sein, also einfach 5A / 250 Hz PWM pro Kanal 
können (wenn ich mal zur Vereinfachung die 7A aufgebe).

> Deswegen war ja der Tipp, erst mal einfach nur ohne PWM die Rechnung
> aufzustellen für den einen und den anderen Betriebsfall und dadurch
> einen passenden HighSide zu finden.
> Kommt PWM noch hinzu, weiß man aber schon, dass es kein HighSide mit
> größeren R_DS,ON wird, sondern weniger.
> Die statischen und dynamischen Verluste müssen sowieso berechnet
> werden. Excel-Tabelle mit Formeln hinterlegt.
>
> => maximale Umgebungstemperatur
> => statische Verlustleistung (Linearisierung des R_DS,ON einarbeiten)
> => dynamische Verlustleistung
> => eingesetzter HighSide
> => R_th,jc
> => Rth der Platine, kann man ja mal mit 40K/W anfangen, das ist sehr
> konservativ
> => maximal erlaubte Die-Temperatur
> (...)
>
> Dann kann man damit wunderbar spielen.

Ich habe ein Excel, das so rechnete (kann man verschiedene Mosfets 
wählen):

Annahmen:

MOSFET IRL34N
Rds_on: 0,046 Ohm
R_ja:  62 K/Watt
R_jc:  2,2 K/Watt

Ta:   50 Grad
Tj_max: 100 Grad
V_ds: 12V
I_ds: 7A
PWM-Freq: 200Hz
Duty Cycle: 100%
t_on: 100µs      (Schaltzeit mit Verzögerung auf 100µs)
davon der Anteil der Schaltverluste produziert (wenn man den typischen 
Schaltverlauf zugrundelegt):
t_sw: 50µs

Rechnungen:
P_const  = I^2 * R = 7A  7A  0,046 Ohm * 100%
         = 2,25 W
     (Konstantstrom)
P_switch = ((V_ds * I_ds)/2)  t_sw  200 * 2
         = 0,84 W
P_diss = 2,25 W + 0,84 W = rund 3,1 W

Und das ist jetzt die Obergrenze für 99% Duty Cycle (fast vollständig 
Konstantstrom plus Schaltverluste)

T_j_ohne_Kuehl
     = P_diss * R_ja + T_a
     = 3,1W * 62 K / W + 50 Grad
     = 242 Grad     -> zuviel

Daraus ausgerechnet, dass Rja_max 14 K/W sein darf und noch verschiedene 
Kühlkörper berechnet.

Ich habe übrigens tatsächlich einen Rechenfehler bei der Schaltleistung 
entdeckt, die Schaltenergie wurde nicht x2 genommen, so kamen 
ursprünglich nur 0,4W raus, nicht 0,8W.

Und dier IRL34N hat ja offensichtlich einen recht hohen R_ds_on.
Ich rechne das heute Abend mal mit dem Kandidaten oben.

von Conny G. (conny_g)


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Den ganzen Spass jetzt mit dem IR3313 gerechnet:

MOSFET Charakteristik:
  Rds_on:        8,5  mOhm bei 100 Grad Junction-Temperatur
  Rj_a:         60    K/W    (ohne Kühlpad)
  Rj_c:          0,7  K/W
  Eon_off:       7    mJ   (so im DB, abhängig von V und I??)
  Tj_max:      150    C

Sonstige Vorgaben:
  Ta:           50    C
  Tj_max_ziel: 100    C
  Ids:           7    A
  Vds:          12    V
  PWM:         200    Hz
  Eon_off:       7    mJ

Verlustleistung:
  P_rdson:       0,42 W
  P_sw:          1,40 W
  P_diss:        1,82 W

daraus folgt die Temperatur:
  Tj:          159    C    (ohne Kühlkörper)

D.h. bei 7A kommt dieser Mosfet über die höchste Junction-Temperatur.
Bei 5A kommt er auf 147 Grad Junction-Temperatur.

Wobei ich hier das erste Mal mit Schaltenergie in mJ rechne. Was mich da 
gerade wundert, dass im Datenblatt das nicht abhängig vom Strom 
angegeben ist. Oder rechnet sich das aus der Angabe von "Vds 14V, 
resistive load 0,5 Ohm" linear um?
Dann würde die Switching Energy auch nochmal um 0,4W geringer und die 
Junction-Temperatur käme bei 123 C heraus -> Ok!

Nun gibt man dem dpak noch einen größeren Footprint von 8 cm^2, dann 
geht der Wärmewiderstand Rja von 60 auf ca. 35, dann haben wir:

- bei 7A ein Tj von 114 C
- bei 5A ein Tj von  93 C

D.h. der IR3313 verkraftet das, was ich von ihm will, wenn man ihm ein 
ordentliches Kühlpad gibt.

Richtig gerechnet?

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> MOSFET Charakteristik:
>   Rds_on:        8,5  mOhm bei 100 Grad Junction-Temperatur

und

Conny G. schrieb:
> daraus folgt die Temperatur:
>   Tj:          159    C    (ohne Kühlkörper)


beißen sich dann ein wenig.
Da wären dann mindestens 13,5mOhm drin.

Bei P_SW komme ich überschlagsweise auf 1,68W.

Ansonsten könnte man sich die tatsächlichen Schaltverluste
auch mittels Oszilloskop ausmessen. Dann weiß man es genau.

Der IR3313 hat meiner Ansicht nach nur den Nachteil, dass
man sowohl den I_LIM als auch den I_CS über einen einzigen
Widerstand kombiniert handhaben muss.
Außerdem brauchen Sie das Feature mit dem Abschalten
gar nicht. Nicht, dass es dadurch sogar zu Falschfehlern
kommt.

von Conny G. (conny_g)


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dghdh schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> MOSFET Charakteristik:
>>   Rds_on:        8,5  mOhm bei 100 Grad Junction-Temperatur
> und
> Conny G. schrieb:
>> daraus folgt die Temperatur:
>>   Tj:          159    C    (ohne Kühlkörper)
> beißen sich dann ein wenig.
> Da wären dann mindestens 13,5mOhm drin.

Das stimmt, da habe ich abgekürzt. Die Grenze beim Strom fällt damit 
noch ein Stück.
Bauchgeschätzt müsst es mit großem Kühlpad trotzdem passen.

> Bei P_SW komme ich überschlagsweise auf 1,68W.

Mmh, wie gerechnet?
Die Millijoule-Angabe hatte ich noch nicht, wie rechne ich mit der?
Wie rechne ich Strom/Spannung ein? Einfach proportional um?
(Habe vorhin aber gelesen ein Anteil der Schaltverlust ist interne 
Umladung der Kapazitäten, das wäre ja flat und nicht 
leistungsabhängig...)

> Der IR3313 hat meiner Ansicht nach nur den Nachteil, dass
> man sowohl den I_LIM als auch den I_CS über einen einzigen
> Widerstand kombiniert handhaben muss.
> Außerdem brauchen Sie das Feature mit dem Abschalten
> gar nicht. Nicht, dass es dadurch sogar zu Falschfehlern
> kommt.

Er hat v.a. den Nachteil, dass er nicht verfügbar ist, jedenfalls nicht 
für Kleinfrickler. Versuchte gerade eine Bezugsquelle zu ermitteln, nix 
gefunden, keiner hat ihn auf Lager. Oder Mindestmenge 800 Stück, das ist 
mir dann doch ein bisschen zuviel. Erstmal.

Habe gerade auch den coolen-SPI-Quad-Channel-Treiber, VNQ6004SA-E  Quad 
Channel High Side Driver, recherchiert - auch keine Bezugsquellen, 
nichtmal auf st.com. Ist der noch so neu? (Datenblatt von Feb 2014)

von Conny G. (conny_g)


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Der sieht als Alternative auf den ersten Blick ganz gut aus:
http://www.irf.com/part/_/A~AUIR3320S

Hat eine immens lange Schaltzeit von 100µs.

Verfügbar ab 1 Stück bei Mouser, € 2,27 ab 10 Stück.

von dghdh (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Habe gerade auch den coolen-SPI-Quad-Channel-Treiber, VNQ6004SA-E  Quad
> Channel High Side Driver, recherchiert

Vor allem teilen sich dann die thermische Performance die vier Kanäle...
Aufpassen bei der Berechnung.

Conny G. schrieb:
> Der sieht als Alternative auf den ersten Blick ganz gut aus:
> http://www.irf.com/part/_/A~AUIR3320S
>
> Hat eine immens lange Schaltzeit von 100µs.

Eine kürzere Schaltzeit käme Ihnen thermisch zugute.
Da schwebt immer noch diese EMV-Angst bei Ihnen rum...

Der AUIR3320S hätte den netten Vorteil, dass zumindest der
R_DS,ON bei nur 9mOhm maximal und 125°C Tj liegt.

Laut Datenblatt dann zum Vergleich 6mOhm * 1,6 = 9,6mOhm
bei Tj=150°C.

von Conny G. (conny_g)


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Nochmal ein bisschen nach Alternativen recherchiert, der gefällt mir 
sehr gut:

Infineon BTS3256
http://www.infineon.com/dgdl/Infineon-BTS3256-DS-v01_00-en.pdf?fileId=db3a304320d39d590121a175cad77b78&ack=t

10-20mOhm
Schutz bzgl. Overload, Kurzschluss, Übertemperatur
Fehlerfeedback über IN-Pin
Pin zu Einstellung der Slew Rate / Schaltzeit von 11 bis 85µs (sieht 
sogar nach stufenlos aus).

€ 2,06 ab 10 Stück (Mouser)

Ich glaube den muss ich mal testen!

Infineon-Datenblätter sind ja echt ausführlich und angenehm.

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