Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Zeitcontroller mit Mikroprozessor


von Marcus O. (oetzi33)


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Hallo zusammen,
ich bin neu hier und würde mich sehr freuen, wenn mir ein oder mehrere 
User mit Rat und Tat zur Seite stehen könnten!

Eigentlich bin ich Bauingenieur mit gesundem (oder gefährlichem) 
Elektronik-Halbwissen und möchte mir für Schallmessungen ein sog. 
"Normhammerwerk" selber bauen (a um Geld zu sparen und b weils Spaß 
macht;-)).

Hierzu müssen 5 genormte "Hämmer" mit bestimmten Gewicht und Zeitabstand 
auf den Boden klopfen. Das wird mit Hubmagneten realisiert und klappt im 
Test schon prima. Mein Problem ist die Steuerung: 5 getrennte Kanäle mit 
je 350 ms "ein" und 150 ms "aus", jeweils 100 ms zeitversetzt (siehe 
Abbildung). Nun habe ich im Netz die beiliegende Schaltung für ein 
LED-Lauflicht von Arne aufgestöbert und dachte mir, das könnte man 
entsprechend umstricken... Nun meine Fragen:

1. kann der Mikrocontroller so programmiert werden wie ich ihn brauche?
2. kann man statt der LEDs 5 Relais ansteuern (das Ganze soll auf auf 12 
oder 24V laufen, die magnete ziehen immerhin ca. 2 A)?
3. müsste die Schaltung für 12V modifizert werden (LEDs wären ja raus)
4. ..und nun die bange Frage: Da ich mit Mikroprozessoren so gar keine 
Erfahrung habe.. wäre vieleicht jemand willens mir das Ding zu 
programmieren?? Natürtlich gegen entsprechende Gegenleistung.

Freue mich auf eure Antworten!

von Fran (Gast)


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Wahrscheinlich bist du schneller dran, wenn du das ganze mithilfe einer 
SPS machst.
Da hast du schon eine 24 Volt Peripherie und auch Leistungsausgänge für 
die Relais.

von Otto (Gast)


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Fran schrieb:
> Wahrscheinlich bist du schneller dran, wenn du das ganze mithilfe
> einer
> SPS machst.
> Da hast du schon eine 24 Volt Peripherie und auch Leistungsausgänge für
> die Relais.

Hallo,

ich stimme Fran vollumfänglich zu - es gibt beispielsweise von Siemens 
Starter-Pakete mit einer kleinen SPS (LOGO oder S7-1212C), einem kleinen 
Grafikdisplay (KP300) und der benötigten Software für ca. 300-500 Euro.

Die Programmierung deiner Anforderungen ist mit einer SPS recht einfach 
durchzuführen.

Gruß Otto

von Otto (Gast)


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von Rahul D. (rahul)


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Marcus Oetzel schrieb:
> 1. kann der Mikrocontroller so programmiert werden wie ich ihn brauche?
ja
> 2. kann man statt der LEDs 5 Relais ansteuern (das Ganze soll auf auf 12
> oder 24V laufen, die magnete ziehen immerhin ca. 2 A)?
auch kein Problem.

> 3. müsste die Schaltung für 12V modifizert werden (LEDs wären ja raus)
das ist auch unproblemtisch

> 4. ..und nun die bange Frage: Da ich mit Mikroprozessoren so gar keine
> Erfahrung habe.. wäre vieleicht jemand willens mir das Ding zu
> programmieren?? Natürtlich gegen entsprechende Gegenleistung.

ich könnte ein Haus gebrauchen ;)
Guck dir mal das Arduino-Zeug an. Das ist sehr verbreitet (somit ist 
gute Unterstützung garantiert), und für Anfänger geeignet, die schnell 
zu einem Ergebnis kommen wollen, ohne ein E-Technik-Studium absolvieren 
zu müssen.

Einzig das Auffinden eines passenden Shields (Aufsatzplatine, die die 
Leistungsausgänge zur Verfügung stellt) dürfte etwas anstrengend sein.
Sowas wird es aber schon geben, da ARDUINO wie schon geschrieben sehr 
weit verbreitet ist.
Alles weitere ist Hirnschmalz..

von m.n. (Gast)


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Otto schrieb:
> Die Programmierung deiner Anforderungen ist mit einer SPS recht einfach
> durchzuführen.

Eine SPS ist überdimensioniert und für die angestrebten 12V nicht gut 
geeignet.
Für einen Mikrocontroller ist diese Impulserzeugung ein Klacks!

Wenn ich richtig gezählt habe, könnte auch ein 4-Bit Zähler mit 16 
Zuständen mit passender Dekodierung diese Impulsmuster erzeugen.

von Otto (Gast)


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> Eine SPS ist überdimensioniert und für die angestrebten 12V nicht gut
geeignet.

Marcus Oetzel schrieb:
> (das Ganze soll auf auf 12
> oder 24V laufen, die magnete ziehen immerhin ca. 2 A)?

ich bitte dich - was meinst du:

a) wieviel Kapital die Anschaffung einer Entwicklungsumgebung für einen 
Controller verschlingt, wenn der OT noch gar nichts (Labornetzteil usw) 
hat?

b) was bei einer µC-Lösung beim ersten Einschalten eines der Verbraucher 
passiert?

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Marcus Oetzel schrieb:
> Abbildung). Nun habe ich im Netz die beiliegende Schaltung für ein
> LED-Lauflicht von Arne aufgestöbert und dachte mir, das könnte man
> entsprechend umstricken... Nun meine Fragen:
>
> 1. kann der Mikrocontroller so programmiert werden wie ich ihn brauche?
 Ja, Null Problem.

> 2. kann man statt der LEDs 5 Relais ansteuern (das Ganze soll auf auf 12
> oder 24V laufen, die magnete ziehen immerhin ca. 2 A)?
 Ja, aber nicht direkt, man nimmt z.B. ULN2803 dafür.

> 3. müsste die Schaltung für 12V modifizert werden (LEDs wären ja raus)
 Transistoren und Widerstände auch raus, Basisanschluss geht an ULN2803
 Eingang, ULN2803 Ausgang an Relaisspule (als GND).

> 4. ..und nun die bange Frage: Da ich mit Mikroprozessoren so gar keine
> Erfahrung habe.. wäre vieleicht jemand willens mir das Ding zu
> programmieren?? Natürtlich gegen entsprechende Gegenleistung.
 Programm ist kein Problem, aber flashen ?
 Das Ganze ohne Gegenleistung natürlich.

: Bearbeitet durch User
von Rahul D. (rahul)


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Otto schrieb:
> ich bitte dich - was meinst du:
>
> a) wieviel Kapital die Anschaffung einer Entwicklungsumgebung für einen
> Controller verschlingt, wenn der OT noch gar nichts (Labornetzteil usw)
> hat?

maximal 100 Euro.

>
> b) was bei einer µC-Lösung beim ersten Einschalten eines der Verbraucher
> passiert?

das gewünschte Resultat tritt ein?!

von Marc V. (Firma: Vescomp) (logarithmus)


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Marcus Oetzel schrieb:
> Hierzu müssen 5 genormte "Hämmer" mit bestimmten Gewicht und Zeitabstand
> auf den Boden klopfen. Das wird mit Hubmagneten realisiert und klappt im

 Bist du dir in der Reihenfolge der Hämmer sicher ?
 Wie sind die verteilt ?

von Joachim B. (jar)


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Otto schrieb:
> b) was bei einer µC-Lösung beim ersten Einschalten eines der Verbraucher
> passiert?

Arduino (nano, uno), 5x Relaisplatinenshield, da sind erst mal die Ports 
auf input und nicht low und das Relais offen

dann den Port der das Relais schalten soll auf out stellen, Relais ist 
AN

dann die delay(150); // für 150ms setzen

das ist schnell zusammengesteckt und programmiert

keine 20€ (ok mit Breadbord 30€)

Otto schrieb:
> a) wieviel Kapital die Anschaffung einer Entwicklungsumgebung für einen
> Controller verschlingt, wenn der OT noch gar nichts (Labornetzteil usw)
> hat?

beim Arduino (Software kostenlos) kommt der Saft erst mal aus USB oft 
500mA und etwas mehr, reicht für min 3 Relais oder 5 LEDs zum Testen, 
eine 5V Versorgung + eine Diode zum Entkoppeln kostet auch keine 10€

Marcus Oetzel schrieb:
> (das Ganze soll auf auf 12
> oder 24V laufen, die magnete ziehen immerhin ca. 2 A)?

das ginge prima aus dem Arduino mit 5x AQV252G

http://www.conrad.de/ce/de/product/504861/PhotoMOS-Relais-AQV-Serie-Panasonic-AQV252G-Pole-6-Pin-1-Schliesser-60-VDCAC-DCAC-25-A

: Bearbeitet durch User
von m.n. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> das ginge prima aus dem Arduino mit 5x AQV252G
>
> 
http://www.conrad.de/ce/de/product/504861/PhotoMOS-Relais-AQV-Serie-Panasonic-AQV252G-Pole-6-Pin-1-Schliesser-60-VDCAC-DCAC-25-A

Da hast Du aber die teuersten Teile aus der Apotheke ausgesucht ;-)

Die günstigste Variante wäre ein IRFZ34N + Freilaufdiode, der gegen GND 
schaltet. Wenn die 12V geschaltet werden sollen, wäre z.B. BTS462 gut, 
günstig und noch überlastsicher.

von Joachim B. (jar)


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m.n. schrieb:
> Da hast Du aber die teuersten Teile aus der Apotheke ausgesucht ;-)
>
> Die günstigste Variante wäre ein IRFZ34N + Freilaufdiode, der gegen GND
> schaltet. Wenn die 12V geschaltet werden sollen, wäre z.B. BTS462 gut,
> günstig und noch überlastsicher.

wenn du das nicht beachtest hast du Recht

Marcus Oetzel schrieb:
> Eigentlich bin ich Bauingenieur mit gesundem (oder gefährlichem)
> Elektronik-Halbwissen

aber wegen diesem hier denke ich an betriebssicher (für den Arduino) 
ohne sich mit Freilaufdioden oder FETs rumzuschlagen zu Lasten von etwas 
Geld.

von Pragmat (Gast)


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Schau mal hier.

Damit macht das auch ein Bauingenieur in kürzester Zeit.
Du benötigst nur einen programmierten PIC.

Dazu benötigst du für 30€ ein Programmiergerät oder einen fertig 
programmierten PIC32.

Nette Leute wie ich, senden Dir den gern zu.

Das Basic ist leicht verständlich und Du kannst sofort loslegen.

DS

von Stromverdichter (Gast)


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Ich würde mir an deiner Stelle erst mal das gängige Arduino-Board und 
eine Relais-Platine dafür kaufen. Damit kannst du ohne Löten schonmal 
alles aufbauen. Der Rest ist Software. Sobald du da den ersten Ansatz 
hast, hilft man dir hier bestimmt gerne weiter.

Wen du löten willst, kannst du das auch mit den kleinsten µC lösen, die 
du finden kannst. Das Uno-Board ist jedoch sehr anfängerfreundlich.

von Joachim B. (jar)


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Stromverdichter schrieb:
> das gängige Arduino-Board und
> eine Relais-Platine dafür kaufen.

aber 5x 5V Relais können nicht mehr sicher über USB versorgt werden, das 
benötigt auch ein Netzteil und Verdrahtung, die von mir genannten 
PhotoMOS schalten DC bis 60V und bis 2,5A direkt aus dem Arduino und der 
geht dann mit jedem USB Steckernetzteil ab 0,5A oder aus dem PC

von Stromverdichter (Gast)


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Das Arduino-Board betreibt man doch eh mit einem 1-2 Ampere USB 
Netzteil, da geht das Relaisboard doch locker auch noch, wenn man 
will;-)
Die Lösung ist halt günstig, erprobt und narrensicher.
230Volt würde ich an die Relais aber auch nicht hängen, dafür taugen die 
nicht, auch wenn es draufsteht.

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