Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche Klemmen für Trafo/Netzteil


von Hans-Jörg (Gast)


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Hallo,

ich will aus einem alten PC-Netzteil mir ein eigenes 
Experimentiernetzteil bauen, mit den entsprechenden Spannungen. Die zwei 
Mainboard-Stecker hätte ich abgeklemmt. Auf ein Brett kommen Klemmen, an 
denen ich diese Kabel dann anschließe. Wenn ich dann z.B. eine 12V 
Spannung brauche schließe ich das entspechend an.

Welche Klemmen würdet Ihr dafür nehmen? Ich dachte an Lüsterklemmen. Da 
muss man aber immer schrauben. Könnt Ihr mir Alternativen nennen?

Vielen Dank

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans-Jörg schrieb:
> Könnt Ihr mir Alternativen nennen?

Laborbuchsen.  Der Standard ist 4 mm („Bananenstecker“), wobei man
typisch noch das Vorderteil der Buchse schrauben kann, um so einen
Draht drunterklemmen zu können.

PC-Netzteile sind keine guten Labornetzteile, da ihnen ein
wesentliches Element fehlt: die Strombegrenzung.  Der kleinste
Fehler in deinem Testaufbau, und es fließen einige 10 A, die in
kürzester Zeit deinen Testaufbau sich in Wohlgefallen und blauen
Dunst auflösen lassen …

Außerdem sind PC-Netzteile in der Regel nicht erdfrei, d. h. ein
Pol der Spannung liegt fest an (Schutz-)Erde.  Das ist ungünstig,
wenn man die Schaltung mit anderen geerdeten Geräten verbinden
möchte oder muss (bspw. PC oder Oszillograph).

: Bearbeitet durch Moderator
von Andrew T. (marsufant)


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Suche in ebay nach z.B. Hirschmann PKI 10 für gute Laborbuchsen.

von MaWin (Gast)


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PC Netzteile sind als Labornetzteil eher ungeeigent,
denn ihnen fehlt die softe Strombegrenzung.
Da glühte eher Leitung oder Leiterbahn durch.

Wie kann man nur so geizig sein, daß es nicht mal für billigere 
ALternativen reicht?
http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=labornetzteile&_sop=15&_from=R40&_osacat=0&_from=R40&_trksid=p2045573.m570.l1313.TR0.TRC0.H0.Xlabornetzteil&_nkw=labornetzteil&_sacat=0

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Wie kann man nur so geizig sein, daß es nicht mal für billigere
> ALternativen reicht?

Oder alternativ (wenn man was dabei lernen möchte): ein Eigenbau.

von Lothar S. (loeti)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Lothar S. schrieb:
> http://jordandsp.com/ATX-bench-top-power-supply-adapter.php

Löst aber nicht die anderen genannten Probleme (fehlende
Strombegrenzung, Massebezug).  Ob man nun für das simple Anklemmen
des grünen Drahts an Masse zum Einschalten des Netzteils extra
ein CMOS-Gatter braucht?  Ich habe da beim Test immer einen Draht
in den ATX-Stecker reingeklemmt …

von M. K. (sylaina)


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Jörg Wunsch schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Wie kann man nur so geizig sein, daß es nicht mal für billigere
>> ALternativen reicht?
>
> Oder alternativ (wenn man was dabei lernen möchte): ein Eigenbau.

Wenn man nur was dabei lernen will empfehle ich den Aufbau virtuell in 
LTSpice, Qucs, Volta und co zu machen. Ist preiswerter und 
ungefährlicher ;)

von Ulrich H. (lurchi)


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Der Eigenbau einer Spannungsregelung könnte ggf. ein Notebook Netzteil 
(z.B. 19 V ca. 3 A sind üblich) als Grundlage nutzen - dann halten sich 
die Gefahren in Grenzen.

Erst einmal virtuell anfangen ist eine gute Idee, auch wenn man später 
richtig löten will.

von Lothar S. (loeti)


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> Erst einmal virtuell anfangen ist eine gute Idee

Na ja, den richtigen mechanischen Aufbau lernt man so nicht... .

Grüße Löti

von M. K. (sylaina)


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Lothar S. schrieb:
> Na ja, den richtigen mechanischen Aufbau lernt man so nicht...

Schnitzt du dir auch deine Potis selbst? Um Löten und das Anordnen von 
Bauteilen auf ner Platine zu lernen gibt es weiß Gott 
bessere/sinnvollere Lernobjekte als ein Eigenbaulabornetzteil.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Köhler schrieb:
> Ist preiswerter und ungefährlicher ;)

Klar, wenn man dann die Schaltung auch nur simulieren will, genügt
es auch vollkommen.

Wenn man die Schaltung real aufbauen will, braucht man aber irgendwann
mal etwas, was nicht nur fiktiv existiert.

Was bitte soll denn an einem Labornetzteil „gefährlich“ sein?  Dass
man den sauberen Umgang mit Niederspannung (also 230 V) lernen muss?
Dass einem vielleicht mal ein Längstransistor abrauchen kann?  Wir
leben ja nicht mehr in einem Zeitalter, wo man dafür zweistellige
Beträge hinblättern muss (höchstens zweistellige Cent-Beträge ;).

Manchmal frage ich mich, wie wir früher gebastelt haben und zu unseren
Schaltungen gekommen sind.

Ulrich H. schrieb:
> Der Eigenbau einer Spannungsregelung könnte ggf. ein Notebook Netzteil
> (z.B. 19 V ca. 3 A sind üblich) als Grundlage nutzen - dann halten sich
> die Gefahren in Grenzen.

Mein knapp 10 Jahre altes Netzteil hat schon 4,7 A, die natürlich auch
nicht strombegrenzt sind, also bei Kurzschluss noch mehr werden, bevor
das Netzteil dann abschaltet.  In jedem Falle auch schon mal viel zu
viel für ein Experimentiernetzteil.

Aber man kann das natürlich als Basis für einen nachgesetzten
einstellbaren Längsregler mit Strombegrenzung benutzen.  Dann spart
man sich die Niederspannungsseite.

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