Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wetterfeste Konstruktion für Antennenmast: welches Material?


von asd (Gast)


Lesenswert?

Ich will eine Antenne aus Halbzeug (Rohr, Vierkant, Draht, Blech, etc.) 
konstruieren und das auf einen Mast hängen. Da stellt sich erstmal 
erstmal die grundsätzliche Frage aus welchem Material macht man das, 
damit es auch wetterfest wird, v.a. in Küstennähe hat man auch immer ein 
wenig Salz in der Luft was das nochmal kritischer macht.
Ist in dem Fall Alu noch ok? Die genaue Legierung macht sicher auch was 
aus?
In einem pdf hieß es dass mit dem richtigen Hartlot die 
Korrosionsbeständigkeit erhöhen kann (S.2)
http://www.oegussa.at/neu/lottechnik/fachartikel/L_ten%20v.Al%20und%20Al-Legierungen.pdf
Ob das dann aber reicht um wetterfest zu sein wird nicht erwähnt.
Was ist eigentlich mit (Edelstahl-)Schrauben in Alu? Kann man das 
machen?
Oder besser ein anderes Material? Nichtrostender Stahl? Ein wenig mache 
ich mir da wegen der Leitfähigkeit sorgen, aber das ist Teil der 
Simulationen die ich noch mache.

An Hartlöten im Gegensatz zu schweißen habe ich gedacht weil es heißt 
dass beim Hartlöten weniger Wärme in das Material eingebracht wird und 
sich die Konstruktion deswegen weniger verzieht. Es sollen Messungen 
fürs Antennen-Fernfeld gemacht werden, da meinte der Prof dass er davon 
aus geht dass man bei der ca. 1m großen Konstruktion besser nur 5mm 
Abweichung zur Idealform hat um sicher zu sein dass die Toleranzen die 
Messungen nicht dominieren.

Vielleicht muss die Schweiß- oder Lötverbindung gar nicht Wetterfest 
sein. Auf einer anderen Antenne hab ich einen Überzug gesehen, das war 
kein Lack, sondern etwas fester als Knetgummi, man konnte es mit dem 
Fingernagel abschaben und drunter kam Kupfer(-farbiges Material) zum 
Vorschein. Offensichtlich sollte es das Metall vor der Witterung 
schützen. Kennt das jemand? Welche Art Lack oder Farbe könnte das sein? 
Nach welchen Stichpunkten könnte man suchen?

Man merkt, ich komme nicht aus der Masch-Bau Ecke sonder bin eher 
E-Techniker. Ich hab ein wenig gegooglet, aber irgendwie hauptsächlich 
Webshops für Schweißzubehör gefunden. Wo könnte ich mich zum Thema 
Löten/Schweißen im Zusammenhang mit Korrosion bzw. Wetterfestigkeit 
einlesen? Am Ende muss ich das nicht selber zusammen bauen, das macht 
die Mechanik-Werkstatt. Aber ich muss das Material und die Fügetechnik 
auswählen, und das mit Begründung warum ich denke dass die gewählte 
Methode geeignet ist. Und am Ende soll die Antenne für eine 
Amateurfunkstation auf dem Dach bleiben.

von radiostar (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
> Was ist eigentlich mit (Edelstahl-)Schrauben in Alu? Kann man das
> machen?

Wenn man's nicht mehr aufmachen muß, dann schon ;-) im Ernst: Edelstahl 
in Alu, das korrodiert recht munter - ich hab am Motorrad eine Ölwanne, 
die geht nicht mehr ab... Du kannst Montagepasten probieren, aber da 
habe ich noch keine Langzeiterfahrungen.

von Düsendieb (Gast)


Lesenswert?

Mach mal eine Skizze.

Aus Edelstahl baut dir jede Schlosserbude ein geschweißtes Gestell das 
mit Sicherheit weniger als 2mm abweicht.

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

V4A. Ist seewasserfest und lässt sich gut schweißen.

von vorschlag (Gast)


Lesenswert?


von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Hallo
Du erzaehlst ja von allem Möglichem auf einmal, nur nicht folgendes:
Wie gross soll was werden, wo soll es montiert werden, erfolgt ein 
Anschluss an eine vorhandene Blitzschutzanlage oder ist ein neuer 
Blitzschutz erforderlich, was willst Du loeten oder schweissen, was 
kommt aus was für Gründen nicht als fertig gekauft in Frage?
Was soll das mit loeten und schweissen? Aufgrund der Konsistenz dieses 
Themas und den erektiven Eigenschaften einer Antenne denke ich schon 
wieder an versteckten Sexismus, oder verwechselst Du was?...
Nimm verzinktes Stahlrohr für Wasser(Wasserrohr) und Alu für 
Antennenteile sowie Kunststoff oder Keramik für Isolatoren.
Oder fertiges.
Nimm fertige Antennenrotoren.
Mfh

von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Sorry, MFG

von asd (Gast)


Lesenswert?

> Du erzaehlst ja von allem Möglichem auf einmal,

Weil eben noch offen ist wie es genau gemacht werden soll und was die 
jeweiligen Vor- und Nachteile sind.

> Wie gross soll was werden,

Ich schrieb: ca. 1m

> wo soll es montiert werden,

Auf einem Mast auf einem Dach im Freien.

> erfolgt ein
> Anschluss an eine vorhandene Blitzschutzanlage

Das ist außerhalb meiner Verantwortung, mir also erst mal egal.

> was willst Du loeten oder schweissen

Das ausgesuchte wetterfeste Material, mit einem wetterfesten Hartlot 
oder Schweiß-Zusatzmaterial.

> was
> kommt aus was für Gründen nicht als fertig gekauft in Frage?

Weil es eine neuentwickelte Antenne mit spezieller Form des Fernfelds 
werden soll? Das ist ja der Kern der Aufgabe. Der praktische Aufbau ist 
eher als Kür gedacht, aber in der B-Note will ich jetzt nicht total 
versagen. Details kann und will ich gar nicht nennen.

> Was soll das mit loeten und schweissen? Aufgrund der Konsistenz dieses
> Themas und den erektiven Eigenschaften einer Antenne denke ich schon
> wieder an versteckten Sexismus, oder verwechselst Du was?...

?!?!?

> Alu für Antennenteile sowie Kunststoff oder Keramik für Isolatoren.

Alu hatte ich ja als ein mögliches Material im Auge. Und weiter oben den 
Hinweis bekommen dass es zusammen mit Edelstahlschrauben korridiert. Von 
Alu-Schrauben habe ich allerdings noch nie was gehört. wie machen das 
die kommerziellen Antennenbauer? Yagi-Antennen sind ja oft genug aus 
Alu, die Antennenhalterungen aber eher aus verzinktem Stahl. Wie wird 
das da gemacht?

> Nimm fertige Antennenrotoren.

Gedreht wird gar nichts. Einmal festgeschraubt auf dem Mast soll es sich 
nicht mehr bewegen (außer bei Wind >120km/h).

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Wenn alu und Salzwasser, dann solltest du darauf achten, daß die 
Aluteile gut (klar)lackiert sind.

Siehe Alufelgen im Winter.

Googeln mit "Korrosion Alu v4a" bringt diverse Hinweise dass Alu mit V2A 
Probleme geben kann, mit V4A aber funktioniert.
Für Seewasser brauchst du eh V4A, V2A ist nicht korrosionsfest bei 
Clor-Ionen (NaCl).

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Matthias K. schrieb:

> Mfh

Mit freundlichem Helfersyndrom?
SCNR

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
> Es sollen Messungen fürs Antennen-Fernfeld gemacht werden
> Ob das dann aber reicht um wetterfest zu sein wird nicht erwähnt.

Klingt nach eher kurzzeitiger Benutzung, maximal einige Jahre.

Das schafft Duraluminium mit Edelstahlschrauben auch in Küstennähe 
problemlos.

Selbst wenn sich Korrosionsprodukte bilden, heisst das ja noch lange 
nicht, daß die Antenne zusammenbricht und nicht mehr funktioniert, sie 
sieht halt etwas weisslicher aus.

(Boote aus Aluminium haben oft Zink oder Magnesium-Opferblöcke).

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Naja über die nötige Festigkeit hat sich der TS noch nicht geäußert. Da 
ist Alu butterweich und V4a schlecht zu bearbeiten. Ein simples 
Stahlrohr mit der richtigen Farbe hält auch ein paar Jahre WENN man es 
richtig behandelt. Dazu gehört entrosten, die richtige Farbe (wie sie 
z.B. bei Brücken benutzt wird) und auch eine Behandlung der Innenseite 
wegen des Kondenswassers.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

Udo Schmitt schrieb:
> Wenn alu und Salzwasser, dann solltest du darauf achten, daß die
> Aluteile gut (klar)lackiert sind.

Es gibt auch seewasserfeste Aluminiumlegierungen.

Sieht man teilweise bei Segelyachten, da wird das über der Wasserlinie 
liegende Metall nichtmal lackiert und nur gelegentlich mit dem Kärcher 
gepflegt...

Edelstahlschrauben sind übrigens kein grundsätzliches Problem, sofern 
man deren Geweinde vor der Montage mit reichlich zähem Schmierfett oder 
Lanolin bestreicht.

V2A ist nicht seewasserbeständig, V4A ist nur beschränkt 
Seewasserbeständig. Bei gehobenen Anforderungen müssen Sonderlegierungen 
verwendet werden.

von Stefan W. (dl6dx)


Lesenswert?

Schau dir z.B. mal die Antennen für Mobilfunk-Basisstationen von 
Kathrein an. (Speziell die im 2m- und 70cm-Bereich.)

Dort wird eine spezielle Alulegierung verwendet, die nach meiner 
Erfahrung extrem korrosionsbeständig ist. Bügel und Schrauben sind aus 
nicht rostendem Stahl.

Was für eine Alulegierung das genau ist, weiß ich leider nicht. Das 
Material sieht aber leicht gelblich aus, so dass ich auf eine eher 
komplexe Legierung tippe.

Bei den "kleinen" Ganzmetall-Rundstrahlern ("Sperrtopfantennen") wurde 
nach meiner Erinnerung sogar Seewasserbeständigkeit zugesichert. Man 
sieht diesen Antennentyp auch ab und zu auf Schiffen.

Viel Erfolg!

Grüße

Stefan

von tmomas (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
> Ich schrieb: ca. 1m

1m Höhe | Breite | Länge | Durchmesser...???

SKIZZE!!!

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Stefan Wagner schrieb:
> Dort wird eine spezielle Alulegierung verwendet, die nach meiner
> Erfahrung extrem korrosionsbeständig ist.

Richtig, Duraluminium ist wegen der Kupfergehalts sozusagen das 
Gegenteil davon, und trotzdem wird es lange genug leben.

von Küstensegler (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> Sieht man teilweise bei Segelyachten, da wird das über der Wasserlinie
> liegende Metall nichtmal lackiert und nur gelegentlich mit dem Kärcher
> gepflegt...

Du meinst jetzt nicht die klassischen Aluminium-Sauerstoff-Legierungen, 
oder? Die können Seewasser sehr gut ab, solange die Eloxal-Schicht nicht 
verletzt ist.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Küstensegler schrieb:
>> Sieht man teilweise bei Segelyachten

Ich hatte schon geschrieben, daß Aluminium-Boote mit Opferanoden 
ausgestattet sind.

Da der Schreiber aber nicht unter die Wasserlinie guckt, Schreibt er so 
einen uninformierten Kram.

von Matthias K. (kannichauch)


Lesenswert?

Dann ist der Mast also schon vorhanden.
Ein gelbliches Alu bei Antennen ist wahrscheinlich eloxiert, aber keine, 
z.B Kupfer Bronze oder aehnliche Legierung.
Seewasserbestaendiges Alu ist zum Beispiel AlMg3(3% Magnesium), oder das 
gibts auch mit Mangan. Sicherer ist dazu eine Tabelle. Ich persönlich 
wuerde einmal im Tabellenbuch Metall nachschauen.
Rechnen wuerde ich z.B. auch mit höheren Konzentrationen Salz, weil 
Wasser kann ja auch verdunsten, sowie mit ätzendem Vogelkot.
Kennst Du eigentlich
Hohlniete bzw. auch Popniete genannt?
Wenn es denn ultrabestaendig sein soll, wurde ich nicht extra teure 
Werkstoffe nehmen, sondern lieber die ganze fertige Antenne aus 
Baumarktaluminium durch ein Epoxidbad ziehen. Auf UV-Bestaendigkeit 
achten.
Was mein Arzt wohl mit mir macht, wenn ich ihn nach Helfersyndrom 
befrage...
Ach ja, für eventuelle Folgeschäden einer Antennenanlage ist der 
Aufsteller bzw. Eigentümer verantwortlich, also du. Schliess den Mast an 
den Blitzableiter an, nach Vorschrift, wenn geht.
MfG

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Da der Schreiber aber nicht unter die Wasserlinie guckt, Schreibt er so
> einen uninformierten Kram.

Wer denken kann, der weiß, dass Opferanoden nur den unter der 
Wasserlinie liegenden Teil des Bootes schützen können. Das Deck und die 
Seitenwände, die beide auch viel Spritzwasser abbekommen werden 
üblicherweise nicht lackiert oder sonstwie beschichtet.

Der unter (und kurz über) der Wasserlinie liegende Teil des Bootes wird 
selbstverständlich lackiert, erst mit einer Beschichtung zum 
Korrosionsschutz und darauf dann Antifouling gegen Seepocken, 
Miesmuscheln & Co. Die Opferanoden sind zusätzlich dazu vorhanden.

Küstensegler schrieb:
> Du meinst jetzt nicht die klassischen Aluminium-Sauerstoff-Legierungen,
> oder? Die können Seewasser sehr gut ab, solange die Eloxal-Schicht nicht
> verletzt ist.

Die Oxydschicht muss bei seewasserbeständigen Aluminiumlegierungen nicht 
irgendwie künstlich erzeugt werden, die bildet sich von selbst. Und wenn 
diese Schicht beschädigt wird, dann ist sie selbstreparierend.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

Er will die Antenne aber nicht unter Wasser oder auf einem Boot 
errichten.
Nur in Küstennnähe!
Mit den Ratschlägen kann man es auch übertreiben.
Da es erst mal ein Einzelstück sein soll, würde ich verzinktes Stahlrohr 
geschweißt nehmen.

asd schrieb:
> Aber ich muss das Material und die Fügetechnik
> auswählen, und das mit Begründung warum ich denke dass die gewählte
> Methode geeignet ist. Und am Ende soll die Antenne für eine
> Amateurfunkstation auf dem Dach bleiben.

Du bist ein arm dran, hast keinerlei Ahnung von der Materie und sollst 
eine Entscheidung treffen.
Geh in einen Metallbaubetrieb in der Nähe und lass dich dort beraten.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

michael_ schrieb:
> Er will die Antenne aber nicht unter Wasser oder auf einem Boot
> errichten.
> Nur in Küstennnähe!
> Mit den Ratschlägen kann man es auch übertreiben.
> Da es erst mal ein Einzelstück sein soll, würde ich verzinktes Stahlrohr
> geschweißt nehmen.

Ich würde sicher kein verzinktes Stahlrohr sonden seewasserfestes 
Aluminium nehmen.

Das rostet nicht und man kann es viel besser schweißen (kein Ärger wegen 
Zink)
Dazu kommt noch die bessere el. Leitfähigkeit, was bei einer Antenne 
auch nicht uninteressant ist.

von ... (Gast)


Lesenswert?

Das Gewicht spielt bei einer Antenne sicher auch eine Rolle, insofern 
ist seewasserfestes Aluminium schon nicht verkehrt. Die Halterungen 
würde ich aus V4A fertigen.

von asd (Gast)


Lesenswert?

> Das Gewicht spielt bei einer Antenne sicher auch eine Rolle, insofern
> ist seewasserfestes Aluminium schon nicht verkehrt. Die Halterungen
> würde ich aus V4A fertigen.

Das wird hier auch bestätigt:
http://www.etanco.de/produkte/befestigungstechnik/bohrschrauben-edelstahl-a4/
Sogar explizit am Beispiel eines Alu-Dachs in Küstennähe.

Ansonsten war ich sehr erstaunt dass es auch Alu-Schrauben gibt, davon 
hatte ich bisher nie was gehört:
http://www.wer-weiss-was.de/mechanik/unterschied-v2a-und-v4a-schrauben
"Besser geschmiedete Alu Schrauben verwenden
Die sind von der Festigkeit mit 8.8 Stahlschrauben vergleichbar und
wiegen erheblich weniger"



> Seewasserbestaendiges Alu ist zum Beispiel AlMg3(3% Magnesium), oder das
> gibts auch mit Mangan.

Vielen Dank für den Tipp, ich werde mal danach suchen.

> Dazu kommt noch die bessere el. Leitfähigkeit, was bei einer Antenne
> auch nicht uninteressant ist.

Aus diesem Grund werde ich noch recherchieren ob ich Reinaluminium 
nehmen kann, denn selbst mit nur ein paar Prozent 
Legierungsbestandteilen geht die Leitfähigkeit schon stark zurück. Wobei 
ich erst noch simulieren muss ob das für den Antennenwirkungsgrad 
überhaupt kritisch ist.



Wegen der Beschichtung die ich im OP erwähnt habe, da weiß keiner nach 
welchen Stichpunkten ich da suchen muss? Ich suche durchaus nach einer 
"Profi-Lösung". Ansonsten, was haltet ihr von den Vorschlägen hier?
Beitrag "Re: Aluminium Schutzlack?"


Vielen Dank an alle, die Infos von euch geben mir einen guten Start in 
das Thema.

von asd (Gast)


Lesenswert?

> Schau dir z.B. mal die Antennen für Mobilfunk-Basisstationen von
> Kathrein an. (Speziell die im 2m- und 70cm-Bereich.)

> Dort wird eine spezielle Alulegierung verwendet, die nach meiner
> Erfahrung extrem korrosionsbeständig ist. Bügel und Schrauben sind aus
> nicht rostendem Stahl.

> Was für eine Alulegierung das genau ist, weiß ich leider nicht. Das
> Material sieht aber leicht gelblich aus, so dass ich auf eine eher
> komplexe Legierung tippe.

Das wäre interessant zu wissen. Vielleicht ist es einfach 
gelbchromatiertes  Aluminium:
https://de.wikipedia.org/wiki/Chromatieren

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Deine Windlast, Hebelwirkung und Festigkeiten=?

Einige nützliche Daten zu Edelstahlschrauben z.B. 
http://www.schrauben-shop.de/pages/techdat/td4-werkstoffe-edelstahl.asp#442

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
>> Dazu kommt noch die bessere el. Leitfähigkeit, was bei einer Antenne
>> auch nicht uninteressant ist.
>
> Aus diesem Grund werde ich noch recherchieren ob ich Reinaluminium
> nehmen kann, denn selbst mit nur ein paar Prozent
> Legierungsbestandteilen geht die Leitfähigkeit schon stark zurück.

Reinaluminium und Seewasser/salzhaltige Luft? Das korrodiert schneller 
wie es gebaut ist! Ausdrücklich nicht zu empfehlen, außer du willst noch 
einen Radom über die Antenne bauen müssen...

asd schrieb:
>> Seewasserbestaendiges Alu ist zum Beispiel AlMg3(3% Magnesium), oder das
>> gibts auch mit Mangan.
>
> Vielen Dank für den Tipp, ich werde mal danach suchen.

AlMg4,5Mn ist eine weitere gängige, seewasserfeste Legierung. Wird gerne 
im Schiffsbau verwendet.

Wenn Edelstahlschrauben/Beschläge verwendet werden sollen, dann MÜSSEN 
diese aus 1.4401 oder höherwertig sein. Bei gehobenen Anforderungen 
hinsichtlich Korrosionsbeständigkeit 1.4462 verwenden. Bei Schrauben das 
Gewinde fetten!

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Die Art der Antenne wurde nicht besprochen. Bei einer Stabantenne wuerde 
ich einen Kunststoffmast nehmen und die Antenne als Seil innen drin.

von üpoiuztrewq (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> Ich würde sicher kein verzinktes Stahlrohr sonden seewasserfestes
> Aluminium nehmen.

Ich würde ein Verzinktes Stahlrohr nehmen. Das lässt sich leicht 
bearbeiten und hält ewig im norddeutschen Raum.

Als Beispiel führe ich einfach mal die vielen Straßenschilder an. 
Wieviele total verrostete und verottete Straßenschilder stehen bei euch 
rum?

Vielleicht sollte man auch darauf achten, dass man nicht 
"over-enginiert" und trotz aller Bedenken hier im Forum einfach anfängt.

Bei einem Material-Mix und etwas Feuchtigkeit entsteht immer ein 
galvanisches Element, d.h. es gammelt weg. Es gibt Materialien, die 
gammeln schneller und es gibt Materialien, die gammeln langsamer.

Ich würde mich einfach mal umschauen, welche Materialien (Metalle, 
Beschichtungen, Lacke und deren Kombination) so in deiner Umgebung 
(Straßenschilder, Autos, Zäune, Tore, ...) verbaut sind und wie 
erstaunlich lange sie halten.

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

üpoiuztrewq schrieb:
> Ich würde ein Verzinktes Stahlrohr nehmen. Das lässt sich leicht
> bearbeiten und hält ewig im norddeutschen Raum.

...hat aber eine miese el. Leitfähigkeit und ist dementsprechend für 
Antennen völlig unbrauchbar.

üpoiuztrewq schrieb:
> Bei einem Material-Mix und etwas Feuchtigkeit entsteht immer ein
> galvanisches Element, d.h. es gammelt weg. Es gibt Materialien, die
> gammeln schneller und es gibt Materialien, die gammeln langsamer.

Richtig und bei einer Antenne will man, dass gar nichts gammelt und es 
keine Wackelkontakte gibt. Beides ist der Zuverlässigkeit stark 
abträglich.

üpoiuztrewq schrieb:
> Vielleicht sollte man auch darauf achten, dass man nicht
> "over-enginiert" und trotz aller Bedenken hier im Forum einfach anfängt.
Schlechte Idee. Das ganze soll ja nicht nur funktionieren sondern auch 
zuverlässig funktionieren. Und im Winter mit Kletterzeug/Hubsteiger zur 
Fehlersuche anrücken zu müssen nur weil ein Voll... meint, dass man ein 
paar Cent beim Material sparen könnte, ist einfach nur lästig.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Schreiber schrieb:
> Das ganze soll ja nicht nur funktionieren sondern auch
> zuverlässig funktionieren.

Dazu sollte man auch die Festigkeit gründlicher betrachten. Eine billige 
M8-er Schraube ist schon beim Anziehen schnell abgerissen...

von asd (Gast)


Lesenswert?

> Deine Windlast, Hebelwirkung und Festigkeiten=?

Guter Punkt. Bisher hatte ich das hinten an gestellt, und hatte geplant 
eine Abschätzung machen in der ich die typischen cw-Werte von Zylinder, 
Quader, etc. aus der Literatur suche und damit die Windlast abschätze.
Aber wenn es eine "professionellere" Lösung gibt (Software, andere 
Berechnungsmethoden o.ä.) die nicht gleich einen Profi-Preis kostet ist 
das natürlich willkommen.

> Einige nützliche Daten zu Edelstahlschrauben z.B.
> http://www.schrauben-shop.de/pages/techdat/td4-wer...

Vielen Dank für die Tipps. Ich bin durch die Info hier zu der Ansicht 
gelangt dass ich eine Wetterfeste Alu-Legierung nehme die man noch gut 
schweißen kann und V4A Schrauben. So wie hier beschrieben:
http://www.schletter.de/files/addons/docman/solarmontage/technischeinformationen/fachliche%20stellungnahme%20korrosion_i113634de.pdf

Das ist dann vermutlich ohne weitere Beschichtung genügend 
korrosionsarm, wobei ich aber immer noch auf der suche nach der "Pampe" 
aus dem OP bin die man über die Antenne drüber streichen könnte um 
Korrosion zu verlangsamen.
Irgendwelche Ideen was auf Alu (und V4A) genügend haftet so dass an 
Schadstellen kein Wasser drunter kriechen kann? Und flexibel genug dass 
es nicht absplittert?

von Schreiber (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
> Irgendwelche Ideen was auf Alu (und V4A) genügend haftet so dass an
> Schadstellen kein Wasser drunter kriechen kann? Und flexibel genug dass
> es nicht absplittert?

gibts nicht, braucht man aber auch nicht. Schau dir einfach mal 
Alu-Segelboote an. Selbst bei denen wird das Deck weder lackiert noch 
sonstwie behandelt. Zudem verändert eine dicke Beschichtung die 
Hochfrequenzeigenschaften der Antenne.

asd schrieb:
> Vielen Dank für die Tipps. Ich bin durch die Info hier zu der Ansicht
> gelangt dass ich eine Wetterfeste Alu-Legierung nehme die man noch gut
> schweißen kann und V4A Schrauben.

Das sollte passen, nur dass du keine wetterfeste sondern eine 
Seewasserbeständige Legierung nehmen solltest (wegen Küstennähe)
WIG-Schweißen geht bei diesen Legierungen (mit etwas Übung) sehr gut, 
Autogenschweißen und MIG meist nicht.

von michael_ (Gast)


Lesenswert?

asd schrieb:
> Auf einer anderen Antenne hab ich einen Überzug gesehen, das war
> kein Lack, sondern etwas fester als Knetgummi, man konnte es mit dem
> Fingernagel abschaben und drunter kam Kupfer(-farbiges Material) zum
> Vorschein. Offensichtlich sollte es das Metall vor der Witterung
> schützen. Kennt das jemand? Welche Art Lack oder Farbe könnte das sein?

Da hat vielleicht jemand ELASKON draufgesprüt. Es ist haupsächlich für 
rostanfällige Stahlteile.

von asd (Gast)


Lesenswert?

> Da hat vielleicht jemand ELASKON draufgesprüt. Es ist haupsächlich für
> rostanfällige Stahlteile.

Vielen Dank für den Tipp, die Firma scheint was passendes für mein 
Problem zu haben.

von Michael B. (alter_mann)


Lesenswert?

Vielleicht geht auch Plasti-Dipp. Hält schließlich auch auf Autos.

Beitrag #5288053 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5288467 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5288490 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5288538 wurde von einem Moderator gelöscht.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.