Moinsen, bin im Servicebereich für Medizingeräte tätig und kenne nur Normen zur Messung des Schutzleiterwiderstands. Gibt es Normen die vorschreiben, welche Teile Schutzleiterverbunden sein müssen? Kenne nur schwammige Formulierungen wie "alle leitfähigen Teile eines Gehäuses" und mich würde eine exakte Formulierung interessieren. Gruß, Mark
Mark schrieb: > alle leitfähigen Teile > eines Gehäuses Stimmt nicht. "Bei Schutzklasse I muss laut DIN EN 61439-1 (VDE 0660-600-1):2012-06 8.4.3.2.2 nicht jede Schraube geerdet werden: "Dies gilt entweder, wenn sie nicht großflächig berührt oder mit der Hand umfasst werden können oder wenn sie klein (ungefähr 50 mm x 50 mm) oder so angeordnet sind dass ein Kontakt mit aktiven Teilen ausgeschlossen ist. Dies gilt für Schrauben, Nieten und Typschilder. Dies gilt auch für Elektromagnete von Schützen oder Relais, Magnetkerne von Transformatoren, gewisse Teile von Auslösern usw. ohne Rücksicht auf ihre Größe", aber besser wäre es doch, jedes berührbare nicht an den Schutzleiter angeschlossene Teil wie Schutzklasse II zu isolieren. "
Mark schrieb: > Kenne nur schwammige Formulierungen wie "alle leitfähigen Teile > eines Gehäuses" Was ist daran jetzt schwammig? Das du den Schutzleiter an einem Kunststoffgehäuse nicht anschliessen musst, sollte eigentlich intuitiv klar sein, da Kunststoff nun mal keinen Strom leitet. Selbst wenn dir im inneren des Geräts die 230V Phase an das Gehäuse kommt, kann daher nichts passieren, wenn man es von aussen antatscht. Hast du aber ins Gehäuse ein Frontpaneel integriert und besteht dieses aus Metall, dann musst du dieses Paneel mit dem Schutzleiter verbinden, denn wenn dir wieder die 230V Phase im inneren abreisst, es durch Zufall Kontakt mit dem Paneel kriegt und du von aussen auf das Paneel tatscht, dann kriegst du eine gewischt.
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"schwammig" ist vielleicht die falsche Formulierung. Bin ein kleiner Bürokrat, mich interessiert die normative Grundlage. @MAWin: Danke. Mark
Im Medizinbereich gilt die EN 60601-1 nach der aktuellen Ausgabe sind immer 2 Schutzmaßnahmen erforderlich. Entweder Basisisolation plus Schutzleiterverbiindung oder zwei mal Basisisolation ( Doppelte isolation) oder Verstärkte Isolation. Insgesamt ist das Thema recht kompliziert, weil für jede Isolationsstrecke auch noch die zugrundegelegte Betriebsspannung berachtet werden muss Das bedeutet, dass es durchaus leitfähige berührbare Teile geben kann, die nicht schutzleiterverbunden sind. Bei Anwendungsteilen der Type BF bzw CF sogar durch min 2 Schutzmaßnahmen vom Schutzleiter getrennt sein müssen.
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@ Bernd Hallinger: Vielen Dank. Hatte die Norm zur Hand, habe mir aber nur das Kapitel 8.6 zur Schutzerdung durchgelesen und nicht die MOP/MOPP-Sachen. Gruß, Mark
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