Hallo, ich möchte mir eine Schutzschaltung für das KFZ bauen und habe ein paar Fragen zur Spule. Die Schaltung soll bis 3A abkönnen. Man liest immer wieder, das die Spule 47µH benötigt. Wie kommt es zu dem Wert? Ich habe bisher keine richtige Erklärung dafür gelesen. Es wird auch hier darauf hingewiesen: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23 Wie dem auch sei, wenn ich nun nach Spulen suche gibt es sehr viele Optionen die mich ehrlich gesagt etwas erschlagen. Wäre diese hier für mein Vorhaben ok? http://de.farnell.com/multicomp/mcbf7330-470mu/induktivitaet-47uh-20-2-8arms/dp/1864284 Oder sollte es doch besser eine andere sein? Nach welchen Kriterien muss ich schauen um die richtige Spule zu finden? Vielen Dank für die Hilfe, Christian
Christian schrieb: > Man liest immer wieder, das die Spule 47µH benötigt. Wie kommt es zu dem > Wert? Ich habe bisher keine richtige Erklärung dafür gelesen. Es wird > auch hier darauf hingewiesen: > http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23 In dem Kapitel der dse-faq steht, welche Störsignale auf dem Bordnetz zu erwarten sind bzw. zu Testzwecken verwendet werden. Die Spule muss in der Lage sein diese Störspannungen so aufzunehmen, dass die nachfolgenden Bauelemente (Supressordiode, Kondensatoren) nicht zerstört werden und die Spannung auf ungefährliche Werte begrenzen können. Im Prinzip könnte man das auch ausrechnen, aber ich denke mal, dass die 47µH einfach ein bewährter Erfahrungswert bzw. Kompromiss sind. Größere Induktivitäten sind sicher besser, aber auch größer und teurer.
ArnoR schrieb: > Größere Induktivitäten sind sicher besser, Nicht unbedingt. Die Spule soll Stromänderungen abfangen, damit sich am nachfolgenden Elko (der bei hohen Frequenzen nicht mehr so gut wirkt) keine Spannungsänderungen ergeben, die schneller sind, als der Spannungsregler ausregeln kann, die Spule bildet also mit dem Elko einen Filter. Ihre Induktivität sollte deutlich über der ESL Induktivität des Elkos liegen, aber wenn sie zu gross wird, hat sie wieder eine kapazitive Kopplung die hohe Frequenzen transportiert. Es kommt also eher auf die Nebenwerte der Bauteile an, als auf die Kennwerte, und letztlich kann man nur mit einem Test "Störsignal vorne rein und gucken was hinten aus dem Spannungsreler noch rauskommt" die optimalen Bauteile bestimmen. 47uH einer stabförmigen Spule ist ein guter Startwert.
MaWin schrieb: > und letztlich kann man nur mit einem Test "Störsignal vorne > rein und gucken was hinten aus dem Spannungsreler noch rauskommt" die > optimalen Bauteile bestimmen. Kann man das als Hobbybastler überhaupt richtig messen? Aber ok, wenn 47µH ein etablierter Wert ist (in Kombination mit dem 200 µF Elko) dann ist das für mich natürlich so hinnehmbar. Wäre die Spule aus dem vorigen Link denn so ok? Oder gibt es da bessere/schlechtere? oder auch die hier: http://de.farnell.com/multicomp/mcsdrh125b-470mhf/induktivitaet-47-h-20-2pins/dp/1864456 Vom Preis her spielt das nicht so eine Rolle, da es ja ein Einzelztück wird, aber die Preisunterschiede machen mich dennoch stutzig. Nach welchen Kriterien soll ich da gehen? Geringer Widerstand und rel. hohe Sättigung (also bei > 3A)? Gruss Christian
Eine Spule ist ein Tiefpass http://de.m.wikipedia.org/wiki/Tiefpass umso höher der H Wert desto tiefere Frequenzen werden durchgelassen. Hohe Frequenzen wie diese kurzen Spannungsspitzen werden gefiltert. Umso höher der Strom desto höher der Matterialaufwand für die gleiche H Wert. Deswegen sind die Filter für geringeren Strom meist wirkungsvoller da man hier höher H Werte erreicht in der kompakteren Bauform erreicht. Du solltest also auf die Strombelastbarkeit achten bei möglichst hohen H Wert. Der Widerstand könnte in Verbindung mit einer Z oder Supressordiode für den nötigen Überspannungsschutz bei Dauerspannung sorgen. Statt RC also ein LC Filter und den Widerstand gibt's noch oben drauf. Schau dir mal an wie der Widerstand für eine LED berechnet wird. Hier wird in die Formel der gewünschte Spannungsabfall eingegeben. Du musst aber den max. für deine Schaltung zulässigen Spannungsabfall und Stromverbrauch verwenden dann weißt du wie groß der Widerstand der Spule max. sein darf wenn jetzt ein weiterer Verbraucher z.B. eine Supressordiode durchschalten wird die Spannund an der Spule auf den Wert der Supressordiode begrenzt. Hier muss auf die Belastbarkeit der Spule geachtet werden. Nachtrag: Der Preis kommt vom höherem Materialbedarf.
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