Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auswertung eines PT100


von Matt R. (ximoxis)


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Guten Abend Leute,

Folgender Auftrag:

Es soll mit einem handelsüblichen PT100 die aktuelle Temperatur auf 
einem digitalen Display (HED282) angezeigt werden.

Das Display ist ein Voltmeter welches die anliegende Spannung in mV 
anzeigt.

Im Anhang findet sich eine Schaltung, welche ich mit meinem 
zugegebenermaßen nur eingeschränkten Wissen erstellt habe.

Der Grundgedanke ist hierbei durch den PT100 einen Konstant Strom von 1 
mA zu schicken und den anfallenden Spannungsfall zu messen. Z.B. wären 
das bei 20 Grad ca. 108 Ohm also 108 mV. Von diesem Wert soll nun im 
nächsten Schritt 100 mV mit der Suptrationsbeschaltung abgezogen werden 
um 8 mV zu erhalten. Zu guter letzt soll dieser Wert mit dem Faktor 2.57 
multipliziert werden um die tatsächliche Temperatur zu erhalten(Nicht 
invertierter Verstärker).

So die Theorie

Was ich weiß:
Der PT100 verhält sich nur annähernd linear.
Die Schaltung ist recht ungenau (hohe Toleranz)
Für eine ernsthaft genaue Messung ist diese Methode wohl nicht geeignet.
Es gibt auch andere Temperatursensoren z.B. PT1000 und andere 
Messeinrichtungen, nur sind meine Vorgegeben.

Was ihr wissen solltet:

Die Einrichtung wird nicht real genutzt sondern fungiert eher als 
Lernerfolgskontrolle. Daher sind moderate Abweichungen durchaus tragbar.

Ich bin auf der Suche nach konstruktiver Kritik, deshalb möchte ich 
keine Kommentare wie: Wenn du keine Ahnung hast lass die Finger 
davon.... oder Mit dem und dem Sensor wäre alles viel leichter.



Ich möchte nun einfach wissen was ihr von der angehängten Schaltung 
haltet. Könnte sie Funktionieren? Wenn nicht was sollte ich ändern?

Ich danke euch schon mal im Voraus und wenn es noch Fragen gibt können 
sie gerne gestellt werden.

von Ulrich H. (lurchi)


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Die Ausführung der Stromquelle nur mit Transistor ist so auch nicht 
brauchbar - da wird ggf. der Transistor zum Temperatursensor.

Man sollte eine weitgehend ratiometrische Messung anstreben - wenn man 
an die Ref. Spannung des ADCs nicht herankommt, dann nur eine Ref. 
Spannung. Weniger ist da oft besser: also eher nur 1 Ref. Spannung und 1 
OP (ggf. 2 mit Linearisierung).

Ob man eine Linearisierung braucht, hängt von den Ansprüchen ab - das 
geht über eine Mittkopplung an der Brücke. Maxim hat da irgendwo eine 
ganz passable Appl. Note zu.

von Harald W. (wilhelms)


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Matt Roja schrieb:

> Es soll mit einem handelsüblichen PT100 die aktuelle Temperatur auf
> einem digitalen Display (HED282) angezeigt werden.

Nimm ne Diode als Sensor. Damit geht das wesentlich einfacher.
Schaltung steht in vielen Datenblättern des 7106.

von MaWin (Gast)


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Matt Roja schrieb:
> Im Anhang findet sich eine Schaltung

Super, da kann man ja nachstellen wenn der Messwert nicht stimmt.

Du musst nur noch die reale Temperatur mit einer ordentlichen Schaltung 
messen.

Bei deiner schwankt die angezeigte Temperatur mit der +12 und -12V 
Versorgung, und zwar bei einer Abweichung von 0,3V um 1 GradC.

Dann ist eine 2.5V Z-Diode eine sehr schlechte Z-Diode, deutlich 
schlechter als bei 5V6 oder 6V2. Aber nehmen wir mal an, sie wäre 
konstant (könnte man ja auch einem TL431 bauen).

Dann führt 1 GradC am Transistor zu 2mV mehr am 2k5 Poti (eingestellt 
ca. auf 1k8) und damit einem Messfehler von 0,5 GradC. Die Schaltung 
zeigt also die halbe Temperatur des Transistors an.

Du schaltest einen Differenzverstärker nach. Die Beschreibung eines 
Differenzverstärkers sagt, daß er stark von der Eingangsimpedanz 
abhängt, Die ist bei dir eher hoch, vor allem an den Potis. Du wolltest 
einen Instrumentenverstärker wählen, wenn es bei der Schaltung bleibt.

Das HED282 misst nur dann Spannugen umm 0V, wenn es im 5V Betrieb ist, 
und du versorgst es mit 12V, so viel hält es gar nicht aus (lest ihr 
eigentlich keine Dateblätter bevor ihr Teile kauft und einbaut?). Da 
darf IN- nicht mit GND verbunden sein.

http://www.trumeter.de/images/stories/produkte/DPM951_Digitales_Multimeter_Einbauinstrument/trumeter_dpm951-multimeter_einbauinstrument-datenblatt.pdf

Pt100 sind genau genug um austauschbar zu sein, d.h. man kann eine 
Schaltung aufbauen, bei der man WEISS, welche Spannung bei einer 
bestimmten Temperatur rauskommt, die man nicht an tausend Punkten 
justieren muss. Ausserdem kann man sie gut linearisieren, wie es bei 
Antzeige mit einem einfachen Panelmeter nötig ist. Und dann kann man sie 
auf die referenzspannung des Panelmeters beziehen, und hat damit keine 
Probleme mehr mit Temperaturschwankungen der Vergleichspannung.

http://www.ti.com/lit/an/slyt437/slyt437.pdf (Seite 21 mit 
RTD_Linearization_v7.xls aus slyt442.zip auch als Dreidrahtanschluss und 
slyt442) http://www.linear.com/docs/1544 (letzte Seite, auf 0.1 GradC 
einstellbar genau)

http://de.wikibooks.org/wiki/Linearisierung_von_resistiven_Sensoren/_Pt100


  +------+---+--------- AVCC
  |      |   |
 2k    19k6  |    TS507
  |      |   |
  +------)---)-4k83-+
  |      |   |      |
  +------)--|+\     |
  |      |  |  >----+-- 0 bis 100 GradC
  |      +--|-/     |
  |      |   |      |
Pt100    +---)-582k-+
  |      |   |
  |     1k   |
  |      |   |
  +------+---+--------- AGND

Jetzt müsste man mal gucken, wie man die Schaltung an einen ICL7106 
bekommt. Der OpAmp wird dann aus +VCC und -VCC des ICL7106 versorgt, 
Pt100 und Spannungsteiler gehen jedoch an COM an dem auch IN- hängt.

Figure 20. digital THermometer zeigt das ungefähr
http://www.kitsrus.com/pdf/7106_an.pdf
allerdinga kann man damit nicht linearisieren.

Eine fertige Schaltung die Pt100 mit einem CMOS-OpAmp am ICL7106 
linearisiert unter Ausnutzung der Referenzspannung des ICL7106 habe ich 
nicht gefunden, ergibt sich aber auch Kombination der beiden oberen.

von Joachim K. (yoshi_101)


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Ich habe erst vor kurzem die selbe Aufgabe in der Schule gestellt 
bekommen, die Lösung sieht aus wie oben.


Die Formel zur Berechnung:

Ua= Uref*R5/(R1*R20)*ΔR


R1 = R3 , beide Hochohmig
R5 = R6, Berechnen aus obiger Formel

LG

Yoshi

von Georg (Gast)


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Matt Roja schrieb:
> Zu guter letzt soll dieser Wert mit dem Faktor 2.57
> multipliziert werden

Das ist nicht nötig, du kannst ja den Differenzverstärker mit einer 
Verstärkung > 1 betreiben (eben 2,..) und sparst damit den 
Multiplikator.

Du musst auch Spannungsteiler nicht mit 2 Potis aufbauen, da reicht 
jeweils einer.

Georg

von Matt R. (ximoxis)


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Ich danke euch allen für die mühevollen Beiträge. Ich werde die eine 
oder andere Idee mal überprüfen.

von W.S. (Gast)


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Matt Roja schrieb:
> Folgender Auftrag:
>
> Es soll mit einem handelsüblichen PT100 die aktuelle Temperatur auf
> einem digitalen Display (HED282) angezeigt werden.

DER NÄCHSTE BITTE.....

Weißt du eigentlich, wie oft eben diese Art Beiträge hier schon 
vorgekommen ist? unnzählige Male! Denke bitte erstmal nach, bevor du den 
Lötkolben anheizt.

Du willst die Temperatur digital anzeigen? Dann brauchst du einen ADC, 
also nimm einen, der dafür geeignet ist, mach damit eine ratimetrische 
R-Messung und sei glücklich. Alle diese Ideen aus der Ära vor dem 
SigmaDelta-ADC sind - verzeih den Ausdruck (aber mir ist heute danach) - 
einfach nur Schiet. Wir leben nicht meht in der Elektronik-Steinzeit und 
ein passender ADC kostet bei Reichlt ca. 3..4 Euro. Das sollte dein 
Taschengeld nicht über Gebühr belasten. Fertige Schaltung dazu? Guck 
nach bei den Appnotes von MicroChip oder alternativ im Archiv vom 
Funkamateur, da gab's sowas vor vielen Jahren schon.

W.S.

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